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41. Ausgabe / Juli 2012 - Fritz-Leonhardt-Realschule

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ternbeiräten, bedanke ich mich für die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und Ihr Engagement für die<br />

<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-<strong>Realschule</strong> im nun zu Ende gehenden<br />

Schuljahr. Ein großes Dankeschön geht<br />

auch an den Förderverein für die finanzielle und<br />

verwaltungstechnische Unterstützung vieler gelungener<br />

Projekte. Und dass wir über die zahlreichen<br />

Unternehmungen – diesmal in Farbe – berichten<br />

können, dafür sorgen die Firmen, die in<br />

unseren NEWS Anzeigen schalten und die kostenlose<br />

Verteilung durch diese Werbeeinnahmen<br />

sichern. Auch dafür ein herzliches Dankeschön!<br />

Was geblieben ist<br />

40 Jahre lang Lehrerin - Gesichter aus der Vergangenheit<br />

Das ist eine Begrüßung!<br />

„Mein Papa war auch bei Ihnen Schüler gewesen!“<br />

Wenn Fünftklässer eine Lehrerin in den ersten<br />

Schultagen so begrüßen, freut sie sich, fragt<br />

nach dem Vornamen des Vaters, kramt in ihrem<br />

Schülergedächtnis, in dem über 40 Jahre hin zahllose<br />

Gesichter von Kindern, Jugendlichen und<br />

deren Eltern gespeichert sind und hofft, dort fündig<br />

zu werden. Und wenn auf der Festplatte des<br />

Gedächtnisses der richtige Ordner angeklickt<br />

wird, tauchen die richtigen Bilder auf:<br />

Na klar, damals schon Skischullandheim in Niedersonthofen<br />

und der Nebel auf dem Nebelhorn!<br />

Oder: „Vergratetes Wirtshaus“ in Wildbad, Selbstversorgerhaus<br />

mit Hindernissen, völlig Kaiserschmarren!<br />

Oder: Übernachtung auf der Jugendfarm<br />

mit Beobachtung von Eselkopulation in den<br />

frühen Morgenstunden! Was für ein Erlebnis für<br />

12-jährige Stadtkinder! Oder: Bootsfahrt auf dem<br />

Max-Eyth-See mit Frau über Bord! Oder: Natur<br />

pur: Abenteuerliche Expedition durch die Wutachschlucht!<br />

Einer hat Durchfall und wir kein Papier!<br />

Aber auch: Abenteuerpädagogisches Training auf<br />

dem Hochseil! Und zudem:1990 Kontakte mit den<br />

neuen Bundesländern und Schüleraustausch mit<br />

Magdeburg. Dann auch noch: Schlammschlacht<br />

Verabschiedungen<br />

Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern und<br />

ihren Familien sowie allen Kolleginnen und Kollegen<br />

erholsame Ferien.<br />

im Watt bei Tossens an der Nordsee und stürmische<br />

Überfahrt nach Helgoland.<br />

Ja, die Erinnerung ist reich an solchen und vergleichbaren<br />

Erlebnissen. Und schließlich immer<br />

wieder Klostertage in Neresheim. Ein ehemaliger<br />

Schüler fragte mich, als er nach Jahren zum<br />

Schulfest kommt, um mal wieder nach seiner<br />

Schule und nach Lehrern zu schauen, die er<br />

noch kennt: “Fahrt Ihr immer noch nach Neresheim?<br />

Das war mein schönster Ausflug in der Realschulzeit!<br />

Die Kirche, der Gesang der Mönche,<br />

die Stille!! So etwas habe ich nie wieder erlebt.“<br />

Manches von dem, was man seinen Schülern anbietet,<br />

entfaltet seine Wirkung erst später. Und es<br />

ist selten, dass wir Lehrer von dieser heilsamen<br />

Wirkung erfahren.<br />

Eine Lehrerin mit 40 Berufsjahren macht bemerkenswerte<br />

Erfahrungen. Als ich neulich die Kleinstadt<br />

in der bayerischen Rhön besuche, wo ich<br />

1972 meine erste Stelle angetreten habe, kommt<br />

eine gestandene mollige Frau auf mich zu, spricht<br />

mich mit meinem Mädchennamen an und sagt<br />

mir: „Von Ihnen hab ich gelernt, dass man als<br />

Frau unbedingt einen Beruf braucht, dass man<br />

sich emanzipieren muss, um unabhängig zu sein!<br />

Mann und Kinder allein füllen kein Leben, sagten<br />

Sie immer. Dafür bin ich Ihnen noch heute dankbar!“<br />

Mit dem Namen muss sie mir helfen, aber<br />

der Name des Dorfes, aus dem sie stammt, ist mir<br />

noch präsent. Heute ist die emanzipierte Frau Leiterin<br />

einer häuslichen Pflegestation mit 20 Angestellten.<br />

Ihre drei Töchter sind inzwischen alle<br />

selbst im Beruf. Nach ihrem Mann gefragt, antwortet<br />

sie im schönsten unterfränkischen Dialekt:<br />

“Och, den kannste nei die Wörscht steck! Ich leb<br />

nu ällens.“<br />

Hat man Spuren hinterlassen? Doch, doch, da ist<br />

schon etwas geblieben in den 40 Jahren. Und vieles,<br />

was im Moment des Unterrichtsgespräches<br />

flüchtig erschien, hat über die Jahre hin scheinbar<br />

doch nachhaltig gewirkt. Sicherlich gab es auch<br />

Schülerinnen, Schüler und Eltern, denen mein<br />

pädagogisches Prinzip der „zugewandten Konsequenz“<br />

als unerbittliche Strenge erschienen ist.<br />

<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News 5<br />

Ihre<br />

Karin Grafmüller

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