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Geld allein macht nicht reich - neue Wege zu Wachstum & Wohlstand ...

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„<strong>Geld</strong> <strong>allein</strong> <strong>macht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>reich</strong>“ – <strong>neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>zu</strong> <strong>Wachstum</strong> & <strong>Wohlstand</strong><br />

2 Neue <strong>Wohlstand</strong>smessung & ihre nationale Anwendung<br />

Zur Untauglichkeit des traditionellen BIP‐Konzeptes<br />

Das hergebrachte Konzept, <strong>Wohlstand</strong> nur anhand des BIP pro Kopf <strong>zu</strong> messen, ist aus vielerlei<br />

Gründen unbefriedigend, von denen hier die wichtigsten <strong>zu</strong>r Abgren<strong>zu</strong>ng unseren eigenen<br />

Vorschlägen gegenüber noch mal genannt werden sollen. Da das BIP ausschließlich Leistungen<br />

erfasst, die am Markt erbracht und bepreist werden, lässt es somit sämtliche marktfernen Prozesse<br />

außer Acht: Ehrenamtliche Tätigkeiten, elterliche Erziehungs‐ und Haushaltsführungsleistungen,<br />

externe Schäden/Nutzen Dritter aus Marktbeziehungen.<br />

Im Be<strong>reich</strong> der Sozialen Sicherung folgt daraus vor allem die Konsequenz, dass jahrzehntelange<br />

Arbeit im ehrenamtlichen und familiären Be<strong>reich</strong> keinerlei Berücksichtigung in der Berechnung der<br />

Altersversorgungsansprüche, und eine viel <strong>zu</strong> geringe bei der Berechnung von Kinderfreibeträgen<br />

und des Kindergeldes findet! Es folgt aber auch die Konsequenz, dass externe, eigentlich immer<br />

soziale Kosten in Form vor allem von Umweltschäden <strong>nicht</strong> berücksichtigt werden, obwohl sie der<br />

Gesellschaft erhebliche, wohlfahrtsmindernde Belastungen verursachen.<br />

Ebenso bisher unberücksichtigt in <strong>Wohlstand</strong>smessungen ist das Bildungssystem der<br />

untersuchten Gesellschaft. Die oben vorgeschlagenen Indikatoren dienen nach Ansicht der Autoren<br />

einer aus<strong>reich</strong>enden Analyse eines Bildungssystems, sind aber <strong>nicht</strong> zwangsläufig eine abschließende<br />

Aufzählung sondern können fortgeführt werden.<br />

Warum aber das Bildungssystem in die <strong>Wohlstand</strong>smessung einbeziehen? Schließlich könnte<br />

man ins Feld führen, dass die Bildung rein wirtschaftlich kaum <strong>zu</strong> Buche schlägt.<br />

Eben doch! Eine bessere Bildung verschafft dem Einzelnen bessere Verdienstmöglichkeiten und<br />

ermöglicht der Gesellschaft, sich einfacher auf kommende Herausforderungen ein<strong>zu</strong>stellen.<br />

Außerdem belasten diejenigen, die eben <strong>nicht</strong> durch das System fallen den Staat nachweislich<br />

weniger. Bildung schlägt also mittel‐ bis langfristig durchaus auch auf harte wirtschaftliche<br />

Indikatoren durch. Die Qualität eines Bildungssystems kann also auch Aufschluss über die <strong>zu</strong>künftige<br />

Entwicklung einer Gesellschaft geben.<br />

Nach Ansicht der Autoren genügt es allerdings <strong>nicht</strong>, das Bildungssystem nur nach der Qualität<br />

<strong>zu</strong> beurteilen. Wie oben dargelegt, müssen alle Mitglieder der Gesellschaft die Möglichkeit <strong>zu</strong>r<br />

Teilhabe daran haben. Das System muss also gerecht sein ‐ ein Bildungssystem, das qualitativ<br />

hochwertig, aber einseitig Eliten schult wäre nach unserem Modell beispielsweise mit einem eher<br />

negativen Urteil versehen. Obwohl die "Gerechtigkeit" eines Systems erfahrungsgemäß schwierig <strong>zu</strong><br />

Alexander Hobusch, Daniel Todorović und Jakob Steffen 11

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