Geld allein macht nicht reich - neue Wege zu Wachstum & Wohlstand ...
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„<strong>Geld</strong> <strong>allein</strong> <strong>macht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>reich</strong>“ – <strong>neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>zu</strong> <strong>Wachstum</strong> & <strong>Wohlstand</strong><br />
3) Soziale Sicherung, Wohlfahrtssystem<br />
Es versteht sich (hoffentlich) von selbst, dass ein geeignetes Wohlfahrtssystem, das ein<br />
Mindestmaß an sozialer Sicherung gewährleistet, integraler Bestandteil eines Konzepts <strong>zu</strong>r<br />
<strong>Wohlstand</strong>smessung sein muss: Keine Gesellschaft kann als wohlhabend erachtet werden, die jene<br />
Gesellschaftsmitglieder, die aus welchen Gründen auch immer aus dem Marktprozess gefallen sind,<br />
einfach ihrem Schicksal überlässt. Dasselbe gilt für die Kinder in einer Gesellschaft, die vom<br />
Einkommen ihrer Eltern abhängen und damit besonders im Fokus stehen sollten: Instrumente <strong>zu</strong>r<br />
Anerkennung der Erziehungsleistung und <strong>zu</strong>r Förderung von Kindern in einer Gesellschaft wie das<br />
Kindergeld oder Kinderfreibeträge im Steuersystem sind daher ebenfalls Bestandteil unserer<br />
Messung von <strong>Wohlstand</strong>.<br />
Aber auch diejenigen, die Arbeit haben und sich innerhalb des Marktprozesses befinden,<br />
bedürfen der genaueren Betrachtung; denn Job ist <strong>nicht</strong> gleich Job. Zum <strong>Wohlstand</strong>sniveau einer<br />
Gesellschaft zählt nach unserem Verständnis natürlich auch die Qualität der Arbeit; nur, wenn diese<br />
menschenwürdig ist und ein anständiges Leben von der eigenen Hände Arbeit gewährleistet, kann sie<br />
als wohlstandsmehrend angesehen werden. Das führt <strong>zu</strong> folgenden Indikatorvorschlägen:<br />
Anteil sozialversicherungspflichtige Jobs an der Erwerbstätigkeit<br />
Kinderfreibeträge und Kindergeld<br />
Niveau der Arbeitslosenunterstüt<strong>zu</strong>ng, gemessen an einer allgemein definierten<br />
4) Glück<br />
Armutsgrenze (z.B. x% des Medianeinkommens)<br />
Neben objektiv bestimmbaren, äußerlichen Bedingungen, die den <strong>Wohlstand</strong> einer Gesellschaft<br />
an<strong>zu</strong>zeigen vermögen, ist auch ein subjektives Element <strong>nicht</strong> von der Hand <strong>zu</strong> weisen. Eine<br />
Gesellschaft kann erst dann <strong>Wohlstand</strong> für sich reklamieren, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger<br />
im wahrsten Sinne des Wortes "wohl" fühlen.<br />
Wohlbefinden in einer Gesellschaft bedeutet für die Autoren allerdings <strong>nicht</strong> nur, dass<br />
"Verwirklichungschancen" gegeben sind ‐ diese sind nach unserer Ansicht bereits in den übrigen in<br />
diesem Aufsatz hinlänglich diskutierten und ausgeführten Rubriken enthalten, so wie etwa die<br />
Verwirklichungschancen in den Be<strong>reich</strong>en der persönlichen Freiheit, der Bildung und so fort.<br />
Gleichwohl halten wir den Begriff des "Glücks" <strong>zu</strong>r Bestimmung der Zufriedenheit für<br />
missverständlich, da sich Glück vielmehr auf emotionale und persönliche Aspekte bezieht. Wir<br />
möchten daher als subjektive Messgröße <strong>zu</strong>r Bestimmung des <strong>Wohlstand</strong>es das subjektive<br />
Wohlbefinden heranziehen, mithin die allgemeine Lebens<strong>zu</strong>friedenheit. Somit muss <strong>zu</strong>m Einen <strong>zu</strong>m<br />
Ausdruck gebracht werden, wie wohl sich der Befragte in seiner gegenwärtigen Situation fühlt. Dies<br />
Alexander Hobusch, Daniel Todorović und Jakob Steffen 7