Geld allein macht nicht reich - neue Wege zu Wachstum & Wohlstand ...

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„Geld allein macht nicht reich“ – neue Wege zu Wachstum & Wohlstand sich fachliche Kompetenzen in bestimmten Fächern heranziehen. Gleichwohl lässt sich auch durch monetäre und materielle Aufwendungen, etwa den Bildungsausgaben pro Schüler oder der Anzahl von Computern pro Schüler Rückschlüsse auf die Qualität der Lehre ziehen. Eine Übersicht der einzelnen Unterpunkte findet sich unten. 6 Ein Bildungssystem muss daneben aber auch gerecht sein, damit die gesamte Gesellschaft daran teilhaben kann. Exzellente Hochschulen mit hochwertigen Abschlüssen, die jedoch nur den oberen Gesellschaftsschichten zugänglich sind, leisten zwar einen Beitrag zur Qualität des Bildungssystems, ihr Wert für ein gerechtes Bildungssystem ist aber gleich Null. Gerecht ist folglich ein Bildungssystem, wenn darin jede/r von vornherein die gleichen Chancen auf höchste Bildungsabschlüsse besitzt und dies nicht von der gesellschaftlichen Situation und dem Einkommen der Eltern abhängt. Inwiefern ein Bildungssystem gerecht ist, lässt sich somit beispielsweise in dem Verhältnis zwischen den Absolventen der höchsten Bildungsabschlüsse und denen niedrigster Bildungsabschlüsse ablesen. Ferner auch die soziale Durchmischung bei den höheren Bildungsabschlüssen oder die Abbrecherquote, die anzeigt, wie viele Menschen das System auf dem Weg verliert. Als Merkmale zur empirischen Evaluation eines Bildungssystems sind daher folgende Indikatoren heranzuziehen: 10 Qualität des Systems Fachliche Qualität Mathematik Lesen Naturwissenschaften Informations‐ und Kommunikationstechnologie Fremdsprachen Staatsbürgerkunde Bildung/Weiterbildung von Lehrern Zahl der Schüler pro Computer Bildungsausgaben pro Schüler Gerechtigkeit des Systems Schulische Abbrecherquoten Abschluss Sekundarstufe II Teilnahme am tertiären Bildungsweg (z.B. Anteil der Teilnehmer, die tatsächlich eine höhere Qualifikation erreichen) Soziale Durchmischung bei höchster Bildung 10 Vgl. http://europa.eu/legislation_summaries/education_training_youth/lifelong_learning/c11063_de.htm. Alexander Hobusch, Daniel Todorović und Jakob Steffen
„Geld allein macht nicht reich“ – neue Wege zu Wachstum & Wohlstand 3) Soziale Sicherung, Wohlfahrtssystem Es versteht sich (hoffentlich) von selbst, dass ein geeignetes Wohlfahrtssystem, das ein Mindestmaß an sozialer Sicherung gewährleistet, integraler Bestandteil eines Konzepts zur Wohlstandsmessung sein muss: Keine Gesellschaft kann als wohlhabend erachtet werden, die jene Gesellschaftsmitglieder, die aus welchen Gründen auch immer aus dem Marktprozess gefallen sind, einfach ihrem Schicksal überlässt. Dasselbe gilt für die Kinder in einer Gesellschaft, die vom Einkommen ihrer Eltern abhängen und damit besonders im Fokus stehen sollten: Instrumente zur Anerkennung der Erziehungsleistung und zur Förderung von Kindern in einer Gesellschaft wie das Kindergeld oder Kinderfreibeträge im Steuersystem sind daher ebenfalls Bestandteil unserer Messung von Wohlstand. Aber auch diejenigen, die Arbeit haben und sich innerhalb des Marktprozesses befinden, bedürfen der genaueren Betrachtung; denn Job ist nicht gleich Job. Zum Wohlstandsniveau einer Gesellschaft zählt nach unserem Verständnis natürlich auch die Qualität der Arbeit; nur, wenn diese menschenwürdig ist und ein anständiges Leben von der eigenen Hände Arbeit gewährleistet, kann sie als wohlstandsmehrend angesehen werden. Das führt zu folgenden Indikatorvorschlägen: Anteil sozialversicherungspflichtige Jobs an der Erwerbstätigkeit Kinderfreibeträge und Kindergeld Niveau der Arbeitslosenunterstützung, gemessen an einer allgemein definierten 4) Glück Armutsgrenze (z.B. x% des Medianeinkommens) Neben objektiv bestimmbaren, äußerlichen Bedingungen, die den Wohlstand einer Gesellschaft anzuzeigen vermögen, ist auch ein subjektives Element nicht von der Hand zu weisen. Eine Gesellschaft kann erst dann Wohlstand für sich reklamieren, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger im wahrsten Sinne des Wortes "wohl" fühlen. Wohlbefinden in einer Gesellschaft bedeutet für die Autoren allerdings nicht nur, dass "Verwirklichungschancen" gegeben sind ‐ diese sind nach unserer Ansicht bereits in den übrigen in diesem Aufsatz hinlänglich diskutierten und ausgeführten Rubriken enthalten, so wie etwa die Verwirklichungschancen in den Bereichen der persönlichen Freiheit, der Bildung und so fort. Gleichwohl halten wir den Begriff des "Glücks" zur Bestimmung der Zufriedenheit für missverständlich, da sich Glück vielmehr auf emotionale und persönliche Aspekte bezieht. Wir möchten daher als subjektive Messgröße zur Bestimmung des Wohlstandes das subjektive Wohlbefinden heranziehen, mithin die allgemeine Lebenszufriedenheit. Somit muss zum Einen zum Ausdruck gebracht werden, wie wohl sich der Befragte in seiner gegenwärtigen Situation fühlt. Dies Alexander Hobusch, Daniel Todorović und Jakob Steffen 7
Seite 1 und 2: „Geld allein macht nicht reich“
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