Die Rolle der Leitung - Theresia Friesinger
Die Rolle der Leitung - Theresia Friesinger
Die Rolle der Leitung - Theresia Friesinger
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<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
Bad Mergentheim, 26./27.04.2013
2<br />
ReFRAMing<br />
=<br />
Gedanken<br />
neu einrahmen<br />
<strong>Die</strong> Kunst des<br />
Leitens<br />
ist zu leiten<br />
ohne<br />
zu leiden.<br />
„Je mehr man von <strong>der</strong> Welt weiß,<br />
desto interessanter wird sie.“<br />
Donata Elschenbroich<br />
ReFRAMings-<br />
Satz<br />
Nr. 1
3<br />
AGENDA<br />
1. Begrüßung und Vorstellungsrunde (Visitenkarten-Aktionskartenspiel).<br />
2. Gemeinsame Zielfindung: Was wollen Sie am Ende <strong>der</strong> Fortbildung unbedingt gelernt haben?<br />
3. Elefantenspiel – <strong>Leitung</strong>sstab – Kooperationsspiele mit kurzen Stäben.<br />
4. Geschichte des Wortes „<strong>Leitung</strong>. KaWa mit einzelnen Buchstaben in <strong>der</strong> Gruppe: L E I T U N G –<br />
V E R A N T W O R T U N G …<br />
5. Input: Systemische Kompetenzprofile / Teamphasen / Teamentwicklung auf vier Ebenen / Aufgaben und<br />
Funktionen <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> / Dialogvereinbarungen<br />
6. <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>. Gruppenarbeit: 3 verschiedene Reflexionsmethoden individuell zur Auswahl:<br />
1. <strong>Die</strong> LEITUNG bin ICH!<br />
2. 4 x 2 Reflexionsfragen in mehreren Bereichen.<br />
3. <strong>Leitung</strong>srolle im Wandel <strong>der</strong> Zeit – Methode: Kompetenzen und Entwicklungspotenzial.<br />
7. Placemate-Methode: Erwartung an die <strong>Leitung</strong> und Bedarf <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>.<br />
8. Faktoren für eine gelingende Teambildung und Möglichkeiten zur Verbesserung des pädagogischen<br />
Handelns. Was brauchen <strong>Leitung</strong>en?<br />
9. 4 Themen-Gruppenarbeit: 1. <strong>Die</strong> Vorbildfunktion <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>: Wertschätzende Teamkommunikation<br />
(siehe PPP „Schulz von Thun und mehr …“ o<strong>der</strong> die „Inklusive Kommunikation“) (AB 1), 2. Adultismus<br />
(AB 2), 3. Stärken- und Schwächenprofil (Der Inklusionsbalken AB 3), 4. <strong>Die</strong> Kraftblume (AB 4)<br />
10. Teamrollen (optional siehe AB 5).<br />
11. Teambildung: Das Bewerbungsgespräch (siehe AB 6).<br />
12. Reflexion: Wie führe ich? Was ist mein Führungsstil? Was kann ich noch verbessern?<br />
13. Zwischendurch: Teamwertschätzungsspiele und Teammethoden für einen wertschätzenden und<br />
wertschöpfenden Teamgeist.<br />
14. Feebackmethoden, Geschichten und Evaluation.<br />
AB = Arbeitsblätter / Pausen in Absprache mit den TeilnehmerInnen
4<br />
Schritt 1: Jedes Teammitglied bekommt vier Visitenkarten mit vier<br />
Fragen auf einem DIN A4-Blatt und füllt die Karten aus (5 – 7 Minuten).<br />
Fragen:<br />
1. Was kann ich als <strong>Leitung</strong> gut?<br />
2. Was begeistert mich an unserer Einrichtung?<br />
Was macht unsere Einrichtung Gutes?<br />
3. In welchem Bereich / welchen Bereichen möchte ich mich einsetzen?<br />
4. In welchem Bereich / welchen Bereichen möchte ich mich gerne weiterentwickeln?<br />
Schritt 2: Dann stellt sich je<strong>der</strong> abwechselnd schweigend vor einen an<strong>der</strong>en im Raum auf<br />
(lächeln erwünscht!) und zeigt stolz seine Aktionskarten.<br />
Reframingssatz: Eigenlob stimmt!<br />
Schritt 3: Anschließend im Plenum darüber reden, wie sich die TeilnehmerInnen beim Zeigen <strong>der</strong><br />
Stärken und Schwächen, die in Form von Entwicklungslust und -willen (Frage 4) formuliert<br />
werden, fühlten?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
Aktionskartenspiel – Reflexionsarbeit – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong><br />
Name:<br />
Was kann ich als <strong>Leitung</strong> gut?<br />
Was begeistert mich an unserer Einrichtung?<br />
Was macht unsere Einrichtung Gutes?<br />
Wo sehe ich bei mir noch Entwicklungschancen? In welchem Bereich / welchen Bereichen möchte ich<br />
mich gerne weiterentwickeln? Was möchte ich gleich<br />
morgen o<strong>der</strong> demnächst in Angriff nehmen?<br />
Ein stärkenorientiertes Aktionskartenspiel. Mit dieser Methode wird körperlich und geistig gearbeitet und <strong>der</strong> einzelne nähert<br />
5sich<br />
inhaltlich Individuelles dem Thema an. Lernen Dadurch werden in heterogenen oft eigene Stärken Gruppen<br />
nochmals bewusst und für die an<strong>der</strong>en im Team transparent.
6<br />
<strong>Die</strong> blinden Männer und <strong>der</strong> Elefant (Mauerrelief in Nordostthailand): de.wikipedia.org/wiki/<strong>Die</strong>_blinden_M%C3%A4nner_und_<strong>der</strong>_Elefant<br />
DIE ROLLE DER LEITUNG
7<br />
„Es war'n mal sechs Männer (Hindustanten), geneigt recht viel zu erfahren.<br />
<strong>Die</strong> gingen, zu seh'n einen Elefanten (obwohl's alle Blinde waren), dass je<strong>der</strong><br />
durch seine Betrachtung konnt' Wissen erlang'n und bewahren. Sie kommen zu<br />
dem Schluss; dass <strong>der</strong> Elefant wie eine Wand, eine Schlange, ein Speer, ein<br />
Baum, ein Fächer o<strong>der</strong> ein Tau sei, abhängig davon, wo sie ihn befühlt haben.<br />
<strong>Die</strong> geraten in eine hitzige Debatte, die aber nicht in Handgreiflichkeiten<br />
ausartet, aber in Saxes Version wird <strong>der</strong> Konflikt nicht gelöst.“ Aus: www.wikipedia.de<br />
Je<strong>der</strong> vertrat laut seine eigene Meinung und obwohl je<strong>der</strong> von ihnen teilweise<br />
recht hatte, lagen doch alle ziemlich daneben.<br />
Oft haben wir nur jene „Daten“ zur Hand, auf welche z. B. <strong>der</strong> Sechste <strong>der</strong><br />
blinden Weisen sich stützte. Deshalb wäre <strong>der</strong> subjektive Schluss auf das<br />
GANZE absolut vermessen, weil wir nicht immer als Einzelner das GANZE<br />
überschauen können. Wissenserwerb ist das Aushandeln von Bedeutungen<br />
mit unterschiedlichen Ergebnissen und das Einbeziehen einer systemischen<br />
Teamvielfalt, immer mit Berücksichtigung, dass Fehler im System auch deshalb<br />
passieren, weil viele ein „träges“ Systemwissen besitzen, aber nicht in <strong>der</strong> Lage<br />
sind, es umzusetzen. „Ich erfahre, als bin ich!“ sollte <strong>der</strong> Leitsatz sein,<br />
um „träges Wissen“ zu aktivieren.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
8<br />
Wer die Geschichte von den sechs Weisen und dem Elefanten gelesen hat,<br />
wird sicherlich zustimmen und denken: „Logisch!“ Inwieweit aber ist die darin vermittelte<br />
Botschaft auch für das pädagogische Handeln relevant?<br />
Wird sich dadurch tatsächlich etwas im Hinblick auf die <strong>Leitung</strong>ssichtweise än<strong>der</strong>n?<br />
Möglicherweise bleibt <strong>der</strong>artiges Wissen „träge“ (träges Wissen).<br />
Wer jedoch das „Elefanten-Experiment“ in echt ausprobiert, kann erleben,<br />
dass es tatsächlich so ist und er wird eher in <strong>der</strong> Lage sein, sein „träges Wissen“ in sein<br />
Handlungsrepertoire einzubauen. „Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch tun.“<br />
J. W. Goethe<br />
Tastspiel (Material: Drei Augenbinden)<br />
Drei <strong>Leitung</strong>en aus <strong>der</strong> Gruppe tasten blind einen Gegenstand ab. Je<strong>der</strong> tastet nur einen Teil des<br />
Gegenstandes ab (z. B. eine Haarbürste mit den Fingern unten, oben, seitlich … tasten lassen).<br />
Danach wird diskutiert, was sie vermuten, betastet zu haben und die an<strong>der</strong>en aus <strong>der</strong> Gruppe<br />
hören genau zu.<br />
Beim Gesprächsverlauf wird klar, wie unmöglich es sein kann, sich auf einen Gegenstand zu<br />
einigen, weil je<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es implizites Wissen darüber hat. Erst beim Draufblick auf das<br />
GANZE (Film von Guardien – Flucht, Angriff, Hilfeleistung) wird klar, um welchen Gegenstand es<br />
sich handelt.<br />
Kruse - What_s Next_ - re_publica 2010 _Teil 1.mp4<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
9<br />
ReFRAMings-<br />
Satz<br />
Nr. 2<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
Finden Sie Ihre<br />
eigenen passenden<br />
Reframingssätze!<br />
Teamsetting verän<strong>der</strong>n:<br />
Kleinteam im Garten
Warum geht <strong>der</strong> Stab nach oben<br />
und nicht nach unten?<br />
Ist hier etwa die <strong>Leitung</strong> gefragt,<br />
den Impuls nach unten zu geben?
Was muss ich tun, um den<br />
Stab zu erhalten, obwohl<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e ihn nicht<br />
unbedingt hergeben will?
Das Gesprächsrad – <strong>Die</strong> Interaktionen wechseln je<br />
nach Thema nach zwei/drei Minuten.<br />
Ziel: Sichtweisen ergänzen – Gedankenstretching.
Intensive Placemate-Arbeit mit<br />
anschließen<strong>der</strong> Präsentation:<br />
One stay, three goes.<br />
Der innere Freiraum bei einem<br />
Konflikt.<br />
Wann steige ich<br />
bewusst aus einem<br />
Konflikt aus?<br />
Manche hatten lange Spaß am<br />
Kämpfen und wollten gar nicht<br />
aufgeben. Aber alle fanden die<br />
Idee perfekt, die Wahl des<br />
bewussten Ausstiegs zu haben.<br />
Individuelle<br />
Methoden in<br />
kooperativen<br />
Lernformen<br />
för<strong>der</strong>n den<br />
Teamgeist.<br />
Gekonnt auch<br />
streiten lernen<br />
und Bedürfnis<br />
nach Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />
aktivieren.
Witziges Ja-Nein Spiel.<br />
Ein Nein, ist ein Ja in die an<strong>der</strong>e Richtung.<br />
Was war das?<br />
Gleichzeitig Ja und Nein sagen,<br />
geht gar nicht!
15<br />
„<strong>Die</strong> indo-europäische Wurzel des englischen Wortes lea<strong>der</strong>ship und des deutschen Wortes<br />
<strong>Leitung</strong> ist „leith“ und bedeutet wörtlich „nach vorne gehen“, „über die Schwelle gehen“<br />
o<strong>der</strong> „sterben“. <strong>Die</strong> tiefere Erfahrungsschicht von Führung in Verän<strong>der</strong>ungsprozessen zeigt<br />
eine spürbare Resonanz von dieser ursprünglichen Bedeutung <strong>der</strong> Wortwurzel, die in <strong>der</strong><br />
existenziellen Erfahrungsdimension in transformationalen Verän<strong>der</strong>ungsprozessen sichtbar<br />
wird: Im Loslassen und Sterbenlassen des Alten, und im In-die-Welt-bringen des Neuen und<br />
in dem Mysterium und dem Nichts, das zwischen diesen beiden Bewegungen liegt.“<br />
Aus: www.gwg-ev.org/cms/cms.php?fileid=230<br />
Eine <strong>Leitung</strong> braucht nach Claus Otto Scharmer, Erfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> U-Theorie:<br />
Open mind (Offener Verstand) –<br />
Dahinter steht <strong>der</strong> Verurteiler (Stimme des Urteils)<br />
Open heart (Offenes Herz) –<br />
Dahinter steht <strong>der</strong> Zyniker/Distanzierer<br />
Open will (Offener Wille) – Dahinter steht die Angst<br />
um Verän<strong>der</strong>ungsprozesse anzustoßen und sie erfolgreich durchzustehen. Wir haben einen<br />
Alltagshabitus des Denkens, Fühlens und Wollens. <strong>Die</strong>ses kann durch Innehalten,<br />
Umwenden, Loslassen, Kommenlassen, In-die-Welt-bringen und Verkörpern verän<strong>der</strong>t<br />
(reframt) werden. Mehr dazu siehe PPP: Team+Entwicklung<br />
www.verein-fuer-lebendige-lernkultur.de/pdf/3_U_Prozess_Drei_Raeume_fuenf_Bewegungen.pdf<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
16<br />
Man kann nicht sehen,<br />
dass man nicht sieht,<br />
was man nicht sieht.<br />
Niklas Luhmann, großer Systemiker<br />
Man kann sehen,<br />
dass man sieht,<br />
was man sieht.<br />
Kompetenzprofile können sich<br />
in dem Maße erweitern,<br />
wie ich bereit bin, an mir selbst zu wachsen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
Das Johari-Fenster<br />
wurde vom Sozialpsychologen Joseph Luft und<br />
Harry Ingham entwickelt.<br />
A<br />
C<br />
D<br />
A = die öffentliche Person<br />
B = <strong>der</strong> Blinde Fleck<br />
C = die Private Person<br />
D = das Unbewusste<br />
B
Systemische Kompetenzprofile<br />
P<br />
E<br />
R<br />
S<br />
O<br />
N<br />
A<br />
L<br />
E<br />
K<br />
O<br />
M<br />
P<br />
E<br />
T<br />
E<br />
N<br />
Z<br />
Der Mensch ist<br />
kein System,<br />
aber zwei<br />
Menschen die<br />
kommunizieren,<br />
sind ein System.<br />
Niklas Luhmann<br />
F<br />
A<br />
C<br />
H<br />
K<br />
O<br />
M<br />
P<br />
E<br />
T<br />
E<br />
N<br />
Z<br />
M<br />
E<br />
T<br />
H<br />
O<br />
D<br />
E<br />
N<br />
K<br />
O<br />
M<br />
P<br />
E<br />
T<br />
E<br />
N<br />
Z
18<br />
Personale Kompetenz beinhaltet die Fähigkeit:<br />
1. sich in sich selbst einzufühlen, um herauszufinden, wie bei<br />
komplizierten Sachverhalte adäquat reagiert werden kann.<br />
2. auf die Wirkung und die Botschaft <strong>der</strong> Sprache als Vorbild für das<br />
Team und als Vertretungsperson <strong>der</strong> Einrichtung zu achten.<br />
3. <strong>der</strong> Gestaltung von wertschätzenden Kontakten nach innen wie nach<br />
außen zu kooperieren und mit konstruktiver Kritik umzugehen.<br />
4. Empathie zu zeigen, sich für an<strong>der</strong>e einzusetzen,<br />
wenn es erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
5. Konflikte auszuhalten und auszutragen, die in <strong>der</strong> Einrichtung nach<br />
innen wie nach außen entstehen können.<br />
6. eine warmherzige Atmosphäre zu schaffen.<br />
7. die zur Verfügung stehende Zeit gut zu strukturieren.<br />
8. die <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> zu verinnerlichen. <strong>Rolle</strong>nklarheit und eine gut durchdachte<br />
Aufgabenbeschreibung mit Delegationsaufgaben ist für eine gute<br />
Teamführung ausschlaggebend. Klare Position beziehen auch bei<br />
unterschiedlichen Meinungen und Wertekulturen im Team.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
19<br />
Fachkompetenz beinhaltet die Fähigkeit:<br />
in Fragen <strong>der</strong> frühkindlichen Bildung fachlich auf dem aktuellen Stand<br />
des fach- und bildungspolitischen Diskurses zu sein,<br />
um die Einrichtungskonzeption stets weiterzuentwickeln<br />
(Qualitätsmanagement).<br />
kontinuierlich erworbenes fachliches und neurowissenschaftliches<br />
Wissen in das Team einzustreuen. Sie ist <strong>der</strong> Motor für<br />
Effektivitätssteigerung in <strong>der</strong> Ablauforganisation (Struktur,<br />
Verwaltung, Finanzen …) sowie auch in <strong>der</strong> alltäglichen Bewältigung<br />
von Arbeitsroutinen (Wer ist für was zuständig? – Wer macht,<br />
was bis wann? – Wer stellt den Sperrmüll hinaus? …).<br />
zu unterscheiden, was gerade an pädagogischen Projekten machbar ist<br />
und was nicht, um nicht unnötig das Team damit zu belasten.<br />
Strukturprobleme zu durchschauen, weil diese oft Beziehungsprobleme<br />
nach sich ziehen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
20<br />
Methodenkompetenz beinhaltet die Fähigkeit:<br />
strategisch zu denken, um die Ziele <strong>der</strong> Einrichtung zu verwirklichen o<strong>der</strong> um das Team<br />
ergebnisorientiert zu leiten.<br />
sich Kreativitätstechniken anzueignen, um Gruppenprozesse zu mo<strong>der</strong>ieren (Methoden aus<br />
dem individuellen Lernen in heterogenen Gruppen ist dafür sehr geeignet).<br />
einen o<strong>der</strong> zwei Schritte vorzudenken, um die evtl. Wi<strong>der</strong>ständen im Team besser auffangen<br />
zu können.<br />
die fachlichen Dinge gut zusammenzufassen, um sie <strong>der</strong> Zielgruppe entsprechend<br />
heruntergebrochen (Träger, Kooperationspartner, Team, Eltern, Kin<strong>der</strong>n usw.) vermitteln zu<br />
können.<br />
über entsprechend aufbereitetes Anschauungsmaterial in <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentieren zu<br />
können.<br />
fachlich fundiert zu argumentieren, um für bessere Rahmenbedingungen zu kämpfen. „Wie<br />
sage ich es, damit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e versteht, worum es mir geht?“ Kenntnisse in<br />
Gesprächsführung – Kenntnisse über Thomas Gordon, Schulz von Thun: „<strong>Die</strong> Wahrheit <strong>der</strong><br />
Situation“, „<strong>Die</strong> fünf Ohren einer Nachricht“, „<strong>Die</strong> Gewaltfreie Kommunikation“ nach M. B.<br />
Rosenberg u. a. …<br />
System- und gruppendynamische Kenntnisse (Niklas Luhmann – Der Blinde Fleck, Johari-<br />
Fenster …)<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
21<br />
1. Orientierungsphase<br />
2. Konfliktphase<br />
3. Organisationsphase<br />
4. Integrationsphase<br />
Wo befindet sich gerade<br />
mein Team?<br />
Was ist, wenn jemand<br />
Neues dazukommt?<br />
Was ist, wenn jemand<br />
geht?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
Wo steht die Gruppe?
22<br />
Forming Zeit in Beziehung investieren<br />
Übungen und Spiele zum Kennenlernen<br />
Eigene Verortung in <strong>der</strong> Gruppe finden<br />
Storming Konfliktregelung<br />
Kommunikationstraining<br />
Ich-Botschaften<br />
Aktives Zuhören<br />
Norming Vereinbarungen treffen<br />
Vereinbarungen einhalten lernen<br />
Mehr aufeinan<strong>der</strong> Rücksicht nehmen<br />
Performing Komplexe Aufgaben mit Binnen-Differenzierung<br />
Zusammenhalt und Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
(Kohärenzgefühl)<br />
Identifikation mit <strong>der</strong> Gruppe bzw. im Team findet statt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
Was kann das Team tun,<br />
damit sich die NEUE gleich wohl fühlt?<br />
1. Wie war Ihr erster Tag in <strong>der</strong><br />
Einrichtung?<br />
2. Was hätten Sie sich von Ihren<br />
KollegInnen gewünscht?<br />
3. Worüber haben Sie sich gefreut?<br />
4. Stellen Sie sich vor, Sie wären<br />
heute die Neue.<br />
Was hat sich alles geän<strong>der</strong>t?<br />
5. Schreiben Sie in den Teamspiegel<br />
Ihre Gedanken?<br />
23 <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Prozessbegleiterin, <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26/27.04.2013
24<br />
1. Ebene <strong>der</strong> Aufgaben und Ziele<br />
2. Ebene <strong>der</strong> Struktur<br />
3. Ebene <strong>der</strong><br />
Beziehungsgestaltung<br />
4. Ebene <strong>der</strong> persönlichen Situation<br />
und Perspektive<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
25<br />
Klarheit über die Ziele des Teams.<br />
Klarheit über die Aufgaben und<br />
Verantwortlichkeiten des Teams.<br />
Klarheit über die Zusammensetzung und das<br />
Selbstverständnis als Team.<br />
Klarheit über eine mögliche Aufgabendelegation –<br />
NEIN, aber auch JA sagen lernen!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
26<br />
Klarheit über die <strong>Rolle</strong>n im Team.<br />
Klärung <strong>der</strong> gegenseitigen Wünsche und Erwartungen.<br />
Regelung des Informationsflusses und <strong>der</strong> Entscheidungsstrukturen.<br />
Dialogvereinbarungen mit dem Team.<br />
Adultismusvereinbarungen mit dem Team.<br />
Konkrete Regelung <strong>der</strong> Tages- und Raumstruktur und regelmäßiger<br />
Reflexion.<br />
Regelung von Transferleistungen. Wie bekommt je<strong>der</strong>, je nach<br />
seinen Stärken, das notwenige pädagogische und praktische Wissen<br />
über Kin<strong>der</strong> mit (Teamfortbildungen, pädagogische Tage …) ?<br />
Wie ist die Transferleistung bei neuen KollegInnen, PraktikantInnen<br />
usw. geregelt? Wie werden Kin<strong>der</strong> übergeben, wenn die<br />
BezugserzieherIn krank ist o<strong>der</strong> früher nach Hause geht?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
27<br />
Basis: Eine Wertschätzende Inklusive und bedürfnisgerechte Kommunikation.<br />
Regelung des gemeinschaftlichen Umgangs.<br />
Klärung <strong>der</strong> Werte im Team. Was ist <strong>der</strong> TeamGEIST?<br />
Klärung des Umgangs mit Konflikten. Team- und Streitkultur entwickeln.<br />
Feedbackkultur.<br />
Wertschätzungskultur – Zeiteinplanung für Beziehungsarbeit.<br />
Gegenseitige Unterstützungskultur.<br />
Möglichst nach Stärken und Interessen Aufgaben delegieren.<br />
Stärken- und Schwächenprofil im Team von allen transparent machen und<br />
darauf Rücksicht nehmen. Evtl. ein Wertschätzungsbuddy einführen, um<br />
Schwächen zu stärken.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
28<br />
Eigene Persönlichkeit reflektieren. „Wie komme ich zu dieser<br />
Position?“, „Was ist mein Bildungshintergrund?“, „Was bringe<br />
ich mit?“<br />
Eigene Ziele im Team deutlich definieren und mit dem Team<br />
abstimmen.<br />
Eigene Zielperspektive aufzeigen (Wie lange will ich bleiben?)<br />
Transparenz des Stärken versus Schwächenprofil im Team<br />
aufstellen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
29<br />
Vorher<br />
Nachher
<strong>Die</strong> immanente<br />
Ordnung im<br />
Außen ergibt<br />
eine immanente<br />
innere Ordnung<br />
im Team.<br />
30<br />
DIE ROLLE DER LEITUNG
31<br />
Fachliche und persönliche Führung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen<br />
Regelmäßige Personalentwicklungsgespräche/<br />
Mitarbeitergespräche.<br />
Kenntnisse über humanistische Kommunikationstheorien<br />
(Wertschätzende inklusive Kommunikation).<br />
Fachliche Begleitung und Beratung <strong>der</strong> Arbeitsprozesse.<br />
Ambiguitätstoleranz und Konfliktwahrnehmung und -lösung.<br />
Aktivierung <strong>der</strong> fachlichen Kompetenz durch Fort- und<br />
Weiterbildungsangebote – aktuell zum Thema Inklusion o<strong>der</strong> zum<br />
Thema: Vorurteilsbewusste Bildung (Anti-Bias-Ansatz).<br />
Teamsitzungen zur Planung und zum professionellen Austausch<br />
über aktuelle Fragestellungen.<br />
Bewerbungsgespräche.<br />
Begleitung neuer MitarbeiterInnen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
32<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Elternbeirat<br />
Aktivierung einer aktiven Bildungspartnerschaft: Es wird eine ganze<br />
Familie mit ihren Bezugsgruppenidentitäten. aufgenommen und<br />
nicht nur ein Kind.<br />
Organisation und Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Aufnahmegespräche.<br />
Präsentation <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit und <strong>der</strong> Räumlichkeiten.<br />
Festlegung <strong>der</strong> Betreuungszeiten gemeinsam mit dem Träger.<br />
Beratung zur Eingewöhnungszeit.<br />
Planung und Durchführung von Eltern-, Themenabenden,<br />
Veranstaltungen und Festen mit dem Team.<br />
Konfliktberatung zwischen Eltern und ErzieherInnen.<br />
Gestaltung von Kooperationen.<br />
Unterstützung bei <strong>der</strong> Vermittlung von Hilfsangeboten<br />
…<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
33<br />
Verwaltungsaufgaben<br />
<strong>Die</strong>nstplangestaltung und Weiterentwicklung des <strong>Die</strong>nstplanes.<br />
Statistikaufgaben, führen <strong>der</strong> Neu-, Um-, Ab- und Anwesenheitslisten<br />
sowie Wartelisten.<br />
Haushaltsplanung: Personalkosten, Bewirtschaftungskosten,<br />
Investitionskosten.<br />
Inventar und Verbrauchsmaterial.<br />
Evtl. Abrechnung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartenbeiträge.<br />
Einnahmen von Finanzierungsquellen.<br />
Sponsoring mit Genehmigung des Trägers.<br />
Regelung des Urlaubs, Fortbildungen, Überstunden o<strong>der</strong><br />
Krankmeldungen.<br />
Bearbeitung <strong>der</strong> Korrespondenz.<br />
Umsetzung und Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen.<br />
Hausverwaltung und Gebäu<strong>der</strong>einigung.<br />
Konzeptionsentwicklung und Qualitätsmanagement.<br />
…<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
34<br />
Zusammenarbeit mit dem Träger<br />
Information an den Träger über Anfragen von Eltern o<strong>der</strong> bei Teilnahme <strong>der</strong><br />
Einrichtung an Modellversuchen.<br />
Zusammen mit dem Träger entscheidet sie über notwendige Bau- o<strong>der</strong><br />
Renovierungsmaßnahmen, Öffnungszeiten und Gruppenstrukturen.<br />
Bezüglich Personalfragen wirkt sie beim Einstellungsverfahren und bei<br />
Beurteilungen mit und setzt evtl. sogar Kündigungen gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
Fachberatung (falls vor Ort) um.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Präsentation <strong>der</strong> Einrichtung in <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />
Pflege <strong>der</strong> Kontakte zu Einrichtungen des Gemeinwesens (Stadtteilrunden,<br />
Bezirksbeiratssitzung …).<br />
Pressekontakte.<br />
Aufbau und Pflege von Kontakten zu Sponsoren.<br />
Öffentliche Veranstaltungen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
35<br />
Zusammenarbeit mit Grundschulen, Ausbildungsstätten,<br />
Behörden und Institutionen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Leitung</strong> ist für Transitionen zuständig. Es werden von ihr o<strong>der</strong> von<br />
ihrem Team Besuche <strong>der</strong> künftigen Schulkin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Grundschule<br />
organisiert sowie eine intensive Kooperation angeregt. Sie lädt zu<br />
Kooperationstreffen ein.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswahl von PraktikantInnen arbeitet die Kin<strong>der</strong>gartenleitung<br />
mit Fachschulen zusammen, schreibt die Beurteilungen <strong>der</strong><br />
PraktikantInnen und meldet Belange aus <strong>der</strong> Praxis an die Fachschulen<br />
zurück.<br />
Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen, wie z. B. Jugendamt<br />
und den sozialpädagogischen <strong>Die</strong>nsten weiterer öffentlicher o<strong>der</strong> freier<br />
Träger sowie dem Gesundheitsamt bei meldepflichtigen Krankheiten<br />
und <strong>der</strong> Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen sowie<br />
Einglie<strong>der</strong>ungshilfe (SPZ, Sozialamt, IFF …).<br />
Ansonsten wird gemäß <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartenkonzeption <strong>der</strong> Kontakt zu<br />
weiteren Einrichtungen und Personen in <strong>der</strong> Umgebung gepflegt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
1. Es wird so gut wie möglich auf VORurTEILE, Interpretationen und VERurTEILUNGEN verzichtet.<br />
Den Beobachter und mich selbst beobachten, wie ich reagiere und Bewertungen „suspendieren“.<br />
Von einer bewertende in eine auswertende Haltung kommen.<br />
2. Konzept <strong>der</strong> Gegenseitigen Anerkennung (J. Korczak). Radikaler Respekt An<strong>der</strong>sdenken<strong>der</strong> setzt eine<br />
hohe Offenheit voraus. <strong>Die</strong> Vielfalt als Reichtum betrachten. Verhalten vom Menschen trennen.<br />
Notwendiger Belief: Je<strong>der</strong> ist wertvoll, gleichwürdig und fähig seine Potenziale zu kommunizieren.<br />
3. Auf Ausgleich zwischen reden und zuhören achten.<br />
4. Entschleunigung (Verlangsamung) des Gesagten – Auszeiten nehmen, um bewusst auf<br />
Selbst-Mit-Gefühl und Mit-Gefühl achten zu können. Selbstempathie vor Empathie.<br />
5. Von Herzen sprechen, dann hört auch <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e gerne zu.<br />
6. Produktives Plädieren, um gegenseitiges Lernen und Verstehen zu inszenieren.<br />
<strong>Die</strong> eigenen Annahmen denen des Dialogpartners wertschätzend gegenüberstellen.<br />
7. Radikale SelbstverANTWORTung für das Gefühl übernehmen.<br />
Angriffe möglichst nicht „persönlich“ nehmen. Eigene Auslöser erkennen und diese gefühlsmäßig mit<br />
guten Erfahrungen neu besetzen.<br />
8. In <strong>der</strong> Ich-Form sprechen. Nicht: „Ich fühle mich unsicher, weil Du zu spät gekommen bist.“ Son<strong>der</strong>n:<br />
„Ich fühle mich etwas unsicher, weil ich z. B. Verlässlichkeit brauche.“<br />
9. Meine Wahrheit ist nur ein Teil des Ganzen.<br />
10. Eine erkundende Haltung einnehmen. Nicht schon vorher die Antwort im Kopf „parat“ haben,<br />
noch während <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e spricht. Innerlich frei und leer bleiben (beim an<strong>der</strong>en sein)<br />
und erst dann antworten. Angelehnt an Schopp, Marek, Hartkemeyer und <strong>Friesinger</strong><br />
36<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
37<br />
Partnerarbeit:<br />
1. Welche Kernkompetenz spricht mich am meisten an und<br />
warum?<br />
2. Was ist mir am Dialog wichtig und ganz beson<strong>der</strong>s in dieser<br />
Gruppe?<br />
3. Welche Dialogvereinbarung würde ich noch gerne ergänzen?<br />
Hinweis: Entscheiden Sie sich nach <strong>der</strong> Partnerdiskussion für<br />
eine Dialogvereinbarung o<strong>der</strong> schreiben Sie eine neue<br />
Dialogvereinbarung auf. Verteilen Sie mit einem roten Stift<br />
bei den jeweiligen Dialogvereinbarungen Punkte, so dass alle<br />
im Plenum einen Überblick über die ausgewählten Prioritäten<br />
<strong>der</strong> Dialogvereinbarungen haben.<br />
Kurze Zusammenfassung und Vorstellung im Plenum.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
38 <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
39<br />
Begriff aus <strong>der</strong> Soziologie: <strong>Rolle</strong>nübernahme<br />
Es gibt die Mutter-/Vaterrolle, Erwachsenenrolle, die Lehrerrolle, die <strong>Leitung</strong>srolle, die<br />
Vorgesetztenrolle, die Dozentenrolle …<br />
Menschen übernehmen automatisch eine ihnen übertragene <strong>Rolle</strong> (Berufsrolle …) an, und füllen<br />
diese entsprechend den Erwartungen nach besten Wissen und Gewissen aus. Verhalten sich<br />
Menschen nicht einer bestimmten <strong>Rolle</strong> entsprechend (eine Mutter ist nicht bereit dazu, Mutter<br />
zu werden) wird dies oft sozial „verurteilt“ ohne zu hinterfragen, warum bestimmte Menschen<br />
für bestimmte <strong>Rolle</strong>n noch nicht bereit sind. In <strong>Rolle</strong>n müssen Menschen erst hineinwachsen.<br />
Manche <strong>Rolle</strong>n sind wie<strong>der</strong>um den Menschen auf den „Leib“ geschnitten.<br />
Gibt es ein Leben ohne <strong>Rolle</strong>? Warum ist es wichtig, eine <strong>Rolle</strong> stimmig-authentisch auszufüllen?<br />
Wie passt die <strong>Rolle</strong>, die ich übertragen bekommen habe, zu meinen eigenen Werten?<br />
Eine in Wahrheit atheistische katholische <strong>Leitung</strong> hat in <strong>der</strong> Regel ein Kongruenzproblem, wenn<br />
sie die Leitlinien des katholischen Glaubens in <strong>der</strong> Öffentlichkeit vertreten muss. Sie muss evtl.<br />
etwas sagen, von dem sie nicht wirklich überzeugt ist. Entwe<strong>der</strong> hat sie gute schauspielerische<br />
Fähigkeiten (Schauspielrolle) o<strong>der</strong> man merkt ihr das Wertedilemma an.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
40<br />
„Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?“ Richard David Precht<br />
<strong>Die</strong> innere Pluralität<br />
www.schulz-von-thun.de/index.php?article_id=93<br />
Das äußere Team einer <strong>Leitung</strong> gleicht ihrem inneren Team (Teamplayer). Lässt die <strong>Leitung</strong> alle<br />
innere Stimmen zu Wort kommen? Sind auch alle da? O<strong>der</strong> gibt es die Verdränger, die erst gar<br />
nicht zur Sitzung erscheinen? Wer sind meine äußeren und inneren (Mit)Teamplayer?<br />
Gibt es da den Zugwandten, den Verbitterten, den Entsetzten, den Verträumten,<br />
den Gleichgültigen, den Ideengeber/Creator, den Broker, den Owner, … ?<br />
Zeichnung: <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
41<br />
Es ist noch keine <strong>Leitung</strong> vom Himmel gefallen.<br />
Eine <strong>Rolle</strong> in einer bestimmten Gruppe beschreibt die Position und die Aufgabe dieser<br />
Position in <strong>der</strong> Gruppe sowie die Erwartungen an diese <strong>Rolle</strong>. <strong>Die</strong> Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> ist<br />
primär die Gruppe zu „leiten“. Je nach Persönlichkeit macht sie sich überflüssig und sorgt<br />
dafür, dass ihr Büro teamfähig ist.<br />
Was ist <strong>der</strong> Vorteil eines teamfähigen Büros?<br />
Der <strong>Leitung</strong>sstil, wie die <strong>Leitung</strong>srolle ausgefüllt wird, ist von <strong>der</strong> Persönlichkeitsstruktur<br />
abhängig. Eine systemische <strong>Leitung</strong>skompetenz entwickelt sich mit <strong>der</strong> praktischen Erfahrung<br />
sowie mit den reflektierten Auswertungen von Feedbacks (zurückfüttern).<br />
Beson<strong>der</strong>s gefragt ist die <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> beim Leiten von Gruppen in herausfor<strong>der</strong>nden<br />
Situationen.<br />
Gruppenarbeit: WAS und WIE bin ich als <strong>Leitung</strong>?<br />
1. Wie sehe ich meine <strong>Rolle</strong> als Teammitglied (blaue Kärtchen?<br />
2. Was ist mein Führungsstil? (grüne Kärtchen)?<br />
3. Wie fühle ich mich in dieser <strong>Rolle</strong> (orangene Kärtchen)?<br />
4. Wie stehe ich zu den einzelnen Teammitglie<strong>der</strong> (gelbe Kärtchen)?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
42<br />
3<br />
3<br />
4<br />
4<br />
Was passiert hinter <strong>der</strong> Stirn?<br />
2<br />
3<br />
2<br />
2<br />
3<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
4<br />
3<br />
4<br />
<strong>Die</strong><br />
LEITUNG bin<br />
ICH!<br />
4
43<br />
1. Suchen Sie sich jeweils zwei Fragen aus den folgenden vier<br />
Bereichen (Kin<strong>der</strong>, Team, Eltern, Träger) heraus, die Ihnen persönlich<br />
am wichtigsten sind und beantworten Sie diese ausführlich.<br />
2. Sie können auch einen neuen Bereich z. B. Öffentlichkeitsarbeit o<strong>der</strong><br />
Kooperation dazu nehmen und eigene Fragen dazu konzipieren.<br />
Bearbeiten Sie nicht mehr als acht Fragen.<br />
3. Beantworten Sie die Fragen zunächst allein, dann in <strong>der</strong> Vierer-<br />
Gruppe.<br />
4. Wo sind Übereinstimmungspunkte, selbst bei unterschiedlichen<br />
Fragestellungen. Wo sind Stolpersteine bzw. noch<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen zu meistern? Wie könnte die Lösung dafür<br />
aussehen?<br />
5. Übereinstimmungen und Stolpersteine im Plenum vortragen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
44<br />
Kin<strong>der</strong>-Reflexionsfragen:<br />
1. Wenn ich an die Kin<strong>der</strong> in meiner Einrichtung denke, was habe ich für ein Gefühl?<br />
2. Wie genau möchte ich die Beziehungsarbeit des Teams (inklusive mir als <strong>Leitung</strong>) zu<br />
den Kin<strong>der</strong>n noch mehr verbessern?<br />
3. Wie genau möchte ich die Beziehungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> verbessern?<br />
4. Wie genau möchte ich Kin<strong>der</strong>n noch mehr partizipieren (teilhaben) lassen?<br />
5. Wie oft höre ich als <strong>Leitung</strong> adultistische Sätze und was tue ich dagegen?<br />
Team-Reflexionsfragen:<br />
1. Wie fühle ich mich, wenn ich an mein Team denke?<br />
2. Wie erlebe ich mich in <strong>der</strong> <strong>Rolle</strong> als <strong>Leitung</strong>? Bin ich allparteilich?<br />
3. Wie gehe ich mit Kritik aus dem Team um, beson<strong>der</strong>s wenn sie nicht immer konstruktiv<br />
formuliert ist?<br />
4. Wie gelingt es mir dennoch in <strong>der</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> mit den MitarbeiterInnen<br />
professionell umzugehen?<br />
5. Wie kann ich Team-Besprechungen noch professioneller, ziel- und ergebnisorientierter<br />
mo<strong>der</strong>ieren? Was brauche ich noch für Handwerkszeug und was will ich tun, um dieses<br />
Methodenwissen zu erhalten?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
45<br />
Eltern-Reflexionsfragen:<br />
1. Welche Bedeutung hat die aktive Bildungspartnerschaft für mich in meiner<br />
pädagogischen Arbeit?<br />
2. Wie gelingt es mir mit Beschwerden von Eltern u. a. Kooperationspartnern konstruktiv<br />
umzugehen?<br />
3. Wie möchte ich die aktive Bildungspartnerschaft noch konkreter intensivieren?<br />
4. Wie steht es mit dem Teamgeist in Bezug auf Eltern? Sind wirklich alle Eltern herzlich<br />
willkommen? Was tue ich als <strong>Leitung</strong> dafür, dass es so ist?<br />
5. Wie kann ich Eltern noch mehr an <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit partizipieren lassen?<br />
Träger-Reflexionsfragen:<br />
1. Wie fühle ich mich, wenn ich an meinen Träger denke?<br />
2. Identifizieren ich mich mit dem Leitbild und <strong>der</strong> Rahmenkonzeption meines Trägers?<br />
3. Wie nehme ich Aufgaben, die vom Träger „übergestülpt“ werden, wahr?<br />
4. Wie nehme ich den Zusammenhang zwischen den Rahmenbedingungen, den sachlichen<br />
und personalen Ressourcen und <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n wahr?<br />
5. Welche Rückschlüsse ziehe ich aus den gewonnen Erkenntnisse?<br />
Was braucht <strong>der</strong> Träger noch an Information von Seiten <strong>der</strong> Kita-<strong>Leitung</strong>, damit die<br />
Träger-Einrichtung-Beziehung sich intensiviert?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
46<br />
„Frühpädagogische Fachkräfte sollten in <strong>der</strong> Lage sein, sich Prozesse <strong>der</strong> institutionellen Entwicklung<br />
bewusst zu machen und die gemeinsame Zielvorstellung einer inklusiven Kin<strong>der</strong>tageseinrichtung zu<br />
formulieren lernen.“ Prof. Dr. Ulrich Heimlich – Aktuelle Expertise von WIFF.<br />
www.weiterbildungsinitiative.de/uploads/media/Exp_33_Heimlich.pdf<br />
Dazu braucht es eine <strong>Leitung</strong>,<br />
die inklusiv und partizipativ denkt und handelt.<br />
Siehe auch: Index für Inklusion für Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
Auszug, S. 13: „Bei Inklusion geht es darum, alle Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation für alle<br />
Kin<strong>der</strong> auf ein Minimum zu reduzieren. Disziplinarischer Ausschluss ist im Allgemeinen das Ergebnis<br />
eines langen Prozesses und die Folge anhalten<strong>der</strong> Formen ausgrenzen<strong>der</strong> Kräfte.“<br />
Reflexion: Was braucht heutzutage eine <strong>Leitung</strong>,<br />
um die gewachsenen Anfor<strong>der</strong>ungen kompetent meistern zu können?<br />
Anhand des Kompetenzprofils und des inklusiven und partizipativen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen (UN-Konvention und die „Kin<strong>der</strong>stube <strong>der</strong> Demokratie“ –<br />
PPP: Partizipation) die Frage in „Kompetenzen“ und „Entwicklungspotenzial“<br />
realistisch beantworten.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
47<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
Ich<br />
Thema<br />
Mit-<br />
Dabei<br />
Mit-Wirken<br />
Mit-Denken<br />
Mit-Machen<br />
Mit-Entscheiden<br />
Mit-Tragen von<br />
Ver-ANTWORTung<br />
Los-LASSEN von Macht.<br />
A: Inklusive Kulturen gestalten<br />
Du/<br />
Wir
48<br />
Einzel-Placemate-Reflexionsarbeit mit zwei gegenteiligen Fragestellungen<br />
Was erwarten die Kin<strong>der</strong>?<br />
Was sind ihre Rechte?<br />
Was brauche ich,<br />
um diese Rechte einfor<strong>der</strong>n<br />
zu können.<br />
Was erwartet <strong>der</strong> Träger?<br />
Was erwartet <strong>der</strong><br />
Sozialraum/Gesellschaft?<br />
Was brauche ich,<br />
um die Erwartungen vom<br />
Träger/Gesellschaft … erfüllen zu können?<br />
Erwartung und Bedarf<br />
an die <strong>Leitung</strong><br />
Was erwarte ich von mir selbst?<br />
Was brauche ich?<br />
Was erwartet das Team?<br />
Was brauche ich,<br />
um die Erwartungen des<br />
Teams zu erfüllen.<br />
Was erwarten die Eltern ?<br />
Was brauche ich, um die<br />
Erwartungen <strong>der</strong> Eltern<br />
erfüllen zu können.<br />
WAS PASSIERT HINTER DER STIRN?<br />
Einzel-Placemate-Reflexionsarbeit – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>
49<br />
Erwartung und Bedarf<br />
WAS PASSIERT HINTER DER STIRN?<br />
Einzel-Placemate-Reflexionsarbeit – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>
50<br />
Eine <strong>Leitung</strong> hat die Verantwortung für die Change-Management-Prozesse<br />
in <strong>der</strong> Einrichtung. Wie kann sie das System „intelligent“ machen?<br />
Diversity-Prinzip – <strong>Die</strong> kollektive Intelligenz eines Systems nach Peter<br />
Kruse.<br />
Film: youtube.googleapis.com/v/Wvi-dM-KFQs&source=uds&autoplay=1<br />
Ein Problem zeichnet sich oft darin ab, dass die Menschen beim Prozess<br />
des Loslassens nicht die notwendige Unterstützung von <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> o<strong>der</strong><br />
von dem/<strong>der</strong> Prozessbegleiter/in erhalten. Wi<strong>der</strong>stände sind hilfreich,<br />
weil sie das Team mehr voranbringen als die System-JA-Sager.<br />
Eine herausfor<strong>der</strong>nde Frage: Wie können Sie als <strong>Leitung</strong> Ihre<br />
„Systembewahrer“ im Team beim Loslassen unterstützen?<br />
Botschaft <strong>der</strong> Sprache: Sie nicht als „Wi<strong>der</strong>ständler“ o<strong>der</strong> als die<br />
„Aufmüpfigen“ bezeichnen und bewerten. <strong>Die</strong> Systembewahrer brauchen<br />
die Empathie <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, damit sie eine Bereitschaft entwickeln, ihre<br />
festverankerten Haltungen: „Es war schon immer so!“ zu hinterfragen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
Volksweisheiten: „So wie ich in den Wald schreie, so kommt es zurück.“<br />
„Der Ton macht die Musik!“<br />
Forscher weisen immer wie<strong>der</strong> darauf hin, dass Sprache das Fühlen formt.<br />
Antony Robins spricht von einem: „transformatorischen Vokabular.“ Bei guten<br />
Reframingsgedanken verän<strong>der</strong>n sich zwangsläufig die Gefühle.<br />
Anstatt sich in Rage zu reden, können wir uns in eine liebevolle,<br />
„verständnisvolle, kreative, innere Haltung hineinreden.“<br />
Aus: „Positives Denken von A bis Z“ von Neil James. Er beschreibt, dass von<br />
115.000 Wörter in einem Wörterbuch nur 4200 positiv, kraftvoll, motivierend<br />
und anregend sind. Das sind vier Prozent <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Wörter.<br />
Mehr als zweimal so viele Wörter 8837 wirken entkräftend, bedrückend,<br />
herabsetzend, kritisch und negativ.<br />
„Eine Überdosis an positiven Gedanken gibt es nicht!“ Ruth Glang<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
Welche<br />
Fähigkeiten<br />
brauche ich,<br />
um mein Team<br />
erfolgreich zu<br />
leiten?<br />
Was brauche<br />
ich, um mir<br />
diese<br />
Fähigkeiten<br />
anzueignen,<br />
wenn<br />
ich<br />
sie<br />
noch nicht<br />
habe?<br />
52<br />
<strong>Leitung</strong><br />
<strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>,<br />
Prozessbegleiterin,<br />
AIM Bad Mergentheim, 26/27.04.2013
53<br />
Zu erlernende /<br />
auszubauende Fähigkeit<br />
Handlungsoptionen/Selfcommitment/<br />
Was brauche ich konkret dafür?<br />
<strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Prozessbegleiterin, <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26/27.04.2013
54<br />
Ist die Leitfigur (Achtsamkeit gegenüber einer heimlichen <strong>Leitung</strong> entwickeln – wenn<br />
vorhanden, offen ansprechen und Positionen klären bzw. Arbeiten evtl. delegieren.).<br />
Gemeinsame Bestandaufnahme <strong>der</strong> Teamsituation.<br />
Kann Ziele vorschlagen und mit den Teams aushandeln, ist aber auch offen für die Ziele des<br />
Teams.<br />
Klärung von <strong>Rolle</strong>n und Funktionen.<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Beziehungsqualität untereinan<strong>der</strong>.<br />
Erarbeitung organisatorischer Strukturabläufe in Absprache mit dem Team<br />
(<strong>Die</strong>nstplangestaltung …).<br />
Treffen von nützlichen und verbindlichen Vereinbarungen in Bezug auf Arbeitsverfahren.<br />
Kann durch Vorbildfunktion ein vorurteilsbewusstes Team aufbauen.<br />
Kann mehr BeGEISTerung in <strong>der</strong> Arbeit im Team und mit den Kin<strong>der</strong>n, Eltern und Sozialraum<br />
bewusst gestalten.<br />
Führt zu besseren Konfliktbearbeitungsprozessen durch das Thematisieren von<br />
WIDERständen (Inklusion <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände).<br />
Erarbeiten Sie in Kleingruppen die <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> bei einem Teamentwicklungsprozess<br />
heraus. Wann ist es wichtig, dass sie die Führung übernimmt und wann ist es wichtig, dass sie<br />
sich überflüssig macht?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
55<br />
Wissen über Teambildungsprozesse notwendig (siehe nächste Folie).<br />
Super- und Invervisionsangebote – Oft Überzeugungsarbeit beim Träger notwendig.<br />
Kompetente und teamfähige sowie teamfreudige <strong>Leitung</strong>.<br />
Kernkompetenzen eines Teamdialogs sind besprochen und werden umgesetzt.<br />
Bildung von Systemteams. <strong>Die</strong> Vorteile von Systemteams werden systematisch und<br />
systemisch aufgedeckt und belebt. Keine Apollo-Teams (nur die Besten) sind für Erfolg<br />
wichtig, son<strong>der</strong>n systematisch zusammengestellte System-Teams. Systeme müssen –<br />
wie das System „Gehirn“ – funktionieren (Creator (Cortex) – (Broker)<br />
Bewerter/Netzwerker (limbische System) – Owner (Stammhirn)) nach Peter Kruse<br />
(Systemexperte – hat viel Wissen, aber kann nicht netzwerken). Reflexion: Wer in<br />
meinem Team ist ein Creator? Wer ist ein Bewerter/Controller? Wer ein Owner<br />
(Systemerhalter)?<br />
Ohne Vorurteile hat jedes System Vorteile.<br />
Lassen die Systeme die UR-sprünglich gelernten Habits (Verurteilungen),<br />
welche die Systeme in ihrer Entwicklung stark hemmen, „fallen“, können neue<br />
Perspektiven entstehen, die den Vorteil in <strong>der</strong> Hand halten. Methode: Reframing.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
<strong>Die</strong> Kraftblume<br />
AIM – 56<strong>Die</strong><br />
<strong>Rolle</strong> Partizipation<br />
<strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
<strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Prozessbegleitung
<strong>Die</strong> eigene Selbstverortung hinsichtlich relevanter Kategorien<br />
und <strong>der</strong> damit verbundenen relativen Ohn-/Macht o<strong>der</strong><br />
De-/Privilegierung wird reflektiert.<br />
Finden Sie in <strong>der</strong> Gruppe gemeinsam relevante Kategorien wie<br />
Bildung, Status, körperliche o<strong>der</strong> geistige Beeinträchtigung<br />
Entscheidungsfähigkeit im Team/beim Träger … und tragen Sie<br />
diese in die Innensegmente <strong>der</strong> Blüte ein.<br />
Reflektieren Sie alleine, in welchem Bereich Sie sehr gut leiten<br />
und partizipieren und in welchem Bereich weniger o<strong>der</strong> gar nicht.<br />
In welchen Bereichen möchten Sie aber unbedingt besser<br />
werden o<strong>der</strong> partizipieren, obwohl Sie es gerade noch nicht tun?<br />
AIM – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Prozessbegleitung
58<br />
Sie brauchen für diese Übung fünf Farben. Sie können dazu Ihre Lieblingsfarben wählen. Sie gehen für<br />
sich die Kategorien durch und malen mit einem Buntstift das erste Blütenblatt aus, wenn Sie sich<br />
persönlich in dieser Kategorie privilegiert fühlen. Mit einer an<strong>der</strong>en Farbe malen Sie das mittlere Blatt<br />
aus, wenn Sie sich in dieser Kategorie benachteiligt o<strong>der</strong> ausgegrenzt fühlen.<br />
Das Außenblatt malen Sie mit <strong>der</strong> dritten o<strong>der</strong> vierten Farbe an, je nachdem, ob Sie aktiv dagegen<br />
vorgehen wollen und sich diesbezüglich weiterentwickeln wollen, o<strong>der</strong> ob Sie mit dem Zustand zufrieden<br />
sind. Mit <strong>der</strong> letzten Farbe malen Sie ebenso im Außenblatt die Kategorie an, wo Sie sich <strong>der</strong><br />
Diskriminierung ohnmächtig gegenüberstehen.<br />
<strong>Die</strong> Übung kann in Bezug auf Fähigkeiten sowie mit Gefühlen und Bedürfnissen umfunktioniert werden.<br />
Variante A: Tragen Sie relevante Kategorien <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>saufgaben in den Innenkreis ein: Bildungsstand,<br />
soziale Herkunft, soziale Schicht, Kooperation mit Eltern, Träger … Öffentlichkeitsarbeit… Für den<br />
einzelnen kann z. B. auch Geschlecht, Körpergewicht, Sensibilität, Geschwisterkonstellation usw. eine<br />
<strong>Rolle</strong> spielen.<br />
Variante B: Tragen Sie Fähigkeiten ein, die Sie haben o<strong>der</strong> gerne hätten. Proze<strong>der</strong>e wie oben. Kopieren Sie<br />
sich die Vorlage für die verschiedenen Varianten. In welchen Bereichen möchte ich mich noch<br />
weiterentwickeln? Was kann ich gut? In welchem Bereich bin ich exzellent?<br />
Variante C: Tragen Sie Ihre wichtigen Bedürfnisse, die für Sie von großer Bedeutung sind, in den<br />
Innenkreis ein. Sind die Bedürfnisse erfüllt, dann malen Sie die Innenblätter entsprechend an. Sie können<br />
bei Mangelerscheinung das Außenblatt auch nur zur Hälfte o<strong>der</strong> zu dem Bruchteil anmalen, je nach<br />
Gefühl, ob es erfüllt o<strong>der</strong> unerfüllt ist.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
59<br />
Ziel: Inklusion <strong>der</strong> Stärken und <strong>der</strong> Schwächen – ein wichtiger salutogener Vorgang – auch<br />
im Teamcoaching gut einsetzbar.<br />
Allgemeines: <strong>Die</strong>se Übung stärkt die Misserfolgsbewältigung. Über eigene Schwächen zu<br />
lächeln, nimmt ihnen den Schrecken. Stehen Sie zu Ihren Stärken und Schwächen. Das ist<br />
Inklusion. Stärken Sie Ihre Stärken und Sie schwächen Ihre Schwächen.<br />
Mit einer flexiblen inneren Stärke werden Sie auf viele Situationen gelassener reagieren<br />
können. Durch die folgende Übung werden Ihre Fähigkeiten wie<strong>der</strong> bewusster. Alte<br />
Glaubenssätze weichen dadurch auf und verlieren an Macht.<br />
Das Neue braucht den Platz im Vor<strong>der</strong>grund. Das Alte wird neurologisch zwar nicht gelöscht,<br />
son<strong>der</strong>n mit neuen Synapsen überschrieben. Nichts, was in uns ist, wird gelöscht. Alles ist da.<br />
– Auch Ihre Ressourcen.<br />
Welche Ressourcen haben Sie? Über das folgende Serien-Cartoon: Der flexible<br />
Inklusionsbalken können Sie Ihre Stärken herausfinden. <strong>Die</strong>s ist mein graphisches Verständnis<br />
von innerer Stärke und Freiheit. „Flexibel“ nenne ich den Stärkebalken deshalb, weil zu je<strong>der</strong><br />
Zeit auch Schwächen auftauchen können. <strong>Die</strong>se zu verdrängen und zu vertuschen, bringt noch<br />
größere „innere Schatten“ hervor als uns lieb ist. Wie bei dem folgenden Seriencartoon<br />
hängen die schwachen inneren Teammitglie<strong>der</strong> „in <strong>der</strong> Luft“. Aber sie werden von den<br />
starken Teammitglie<strong>der</strong>n „mitgetragen“ und „gehalten“. Für das Teammitglied welches in<br />
einer bestimmten Situation gerade keinen Boden unter den Füßen hat, ist diese Erfahrung<br />
sehr wertvoll, zu wissen, dass er von den an<strong>der</strong>en Teammitglie<strong>der</strong>n<br />
angenommen und gehalten wird.<br />
Der Inklusionsbalken – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>
60<br />
Erklärung: Der flexible Inklusionsbalken hat 12 Stärken versus 3 Schwächen.<br />
Sie tragen Ihr starkes „Inneres Team“ (12 Stärken – Symbol für Vollkommenheit)<br />
immer mit sich herum. Je nach Situation hängt immer mal wie<strong>der</strong> eine/einer in <strong>der</strong><br />
Luft! Überlegen Sie sich eine zukünftige Situation, in <strong>der</strong> von Ihnen innere Stärke und<br />
Sicherheit erwartet wird, Sie aber Ihre Schwächen unterschwellig deutlich spüren und<br />
deshalb stark verunsichert sind. Sie stellen sich sogar die Frage, ob Sie dieser Aufgabe<br />
wirklich gewachsen sind.<br />
Finden Sie für diese Übung zunächst drei exklusive Stärken und tragen Sie diese in das<br />
erste Cartoon-Bild in die Kleidung als Stärkeemblem ein. Was können Sie gut o<strong>der</strong><br />
nahezu perfekt?<br />
<strong>Die</strong> Bewusstmachung über die inneren Stärken bringt Ihr inneres Gleichgewicht in<br />
Balance. Eine authentische Stärke inkludiert auch die Schwächen. Deshalb denken Sie<br />
nun auch über Ihre Schwäche nach. Welche zwei weiteren Stärken (bis jetzt haben<br />
Sie dann schon 5!) könnten eine für Sie stark hemmende und belastende Schwäche<br />
mit Leichtigkeit „halten“? Tragen Sie Ihre Stärken und Ihre gefühlte Schwäche in die<br />
Kleidung <strong>der</strong> Cartoon-Männchen ein:<br />
Der Inklusionsbalken – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>
61<br />
1<br />
2 3<br />
Zeichnung:<br />
Thomas Alwin Müller;<br />
Idee unbekannt –<br />
Übungstext: <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong><br />
Der Inklusionsbalken – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Seite 1
62<br />
4<br />
5<br />
Entdecken Sie zwei weitere Stärken und eine weitere<br />
Schwäche, die Sie nicht ohne Bauchweh annehmen können.<br />
Tragen Sie diese Schwäche bei <strong>der</strong> hängenden „inneren<br />
Teamfrau“ ein und entwickeln Sie in Bezug zu Ihren sieben Stärken<br />
ein starkes und vielleicht auch ein tragendes und haltendes Gefühl.<br />
Der Inklusionsbalken – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Seite 2<br />
1
63<br />
6<br />
Der Inklusionsbalken – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Seite 3<br />
2<br />
7
64<br />
Welche dritte Schwäche benötigt jetzt noch Unterstützung?<br />
3<br />
8 9<br />
Der Inklusionsbalken – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Seite 4
65<br />
Welche neuen Stärken (mehr Selbstbewusstsein, inneres Gleichgewicht …) ergeben sich, nachdem Ihnen Ihre Stärken<br />
und Ihre Schwächen bewusster geworden sind? Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Erkenntnisse aufzuschreiben.<br />
10<br />
Der Inklusionsbalken – <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>, AIM Bad Mergentheim, 26./27.04.2013, <strong>Theresia</strong> <strong>Friesinger</strong>, Seite 5<br />
11<br />
12
66<br />
1. Gibt es eine Konzeption? Inwieweit sind neue pädagogische Erwartungen (Partizipation –<br />
Vorurteilsbewusste inklusive Bildung …) sowie die neuesten Erkenntnisse <strong>der</strong> Hirnforschung<br />
schon in die Konzeption vorhanden?<br />
2. Wann findet bei uns im Team die nächste Konzeptionsfortschreibung statt?<br />
Gibt es Standards für Inklusion, Bildungspartnerschaft, Kooperation …?<br />
3. Welche Organisations- und Verwaltungsaufgaben kann/will ich übernehmen?<br />
4. In welchen Bereichen brauche ich Unterstützung von außen (Ernährungsberatung,<br />
Prozessbegleitung, SupervisorIn …)?<br />
5. Was möchte/kann ich delegieren?<br />
6. Wie kann ich den Arbeitsprozess des Teams fachlich beraten und begleiten?<br />
7. Welche konkreten Formen <strong>der</strong> kollegialen Beratung möchte in <strong>der</strong> Kita einbringen?<br />
8. Welche Methoden zur Gesprächsführung/Mo<strong>der</strong>ation von Besprechungen kann ich einsetzen?<br />
9. Wie kann ich pädagogische und humanistische Konzepte wie C. Rogers, F. Perls … sowie<br />
humanistische Kommunikationstheorien (F. Schulz von Thun, R. Cohn,<br />
M. B. Rosenberg, T. Gordon, P. Watzlawick …) in das Team einbringen und reflektieren?<br />
10. Wie kann ich professionelles Beschwerdemanagement bzw. sogar ein „Kin<strong>der</strong>rat“ in die<br />
Einrichtung implementieren (Film: <strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong>stube <strong>der</strong> Demokratie)?<br />
11. Wie werden bei uns pädagogische Prozesse evaluiert?<br />
12. Welche Möglichkeiten <strong>der</strong> Kooperation mit Schulen und an<strong>der</strong>en Kooperationspartner (Inklusion)<br />
lassen sich konkret entwickeln und wie lässt sich <strong>der</strong> Übergang <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in die Schule/Hort<br />
gestalten?<br />
13. Wie kann sich die Kita in <strong>der</strong> Öffentlichkeit noch offensiver präsentieren?<br />
Gibt es ein Corporate-Design (Flyer, Logo, Briefpapier, Visitenkarte …)?
67<br />
Ziele und Metaziele<br />
Genaue Aufgabenbeschreibung (lebendiges Qualitätshandbuch und keines das regalresistent ist)<br />
Qualifizierungsbausteine<br />
1. Qualifizierung für den Start.<br />
2. Kontinuierliche Weiterentwicklung (<strong>Leitung</strong>swerkstatt möglichst überregional,<br />
um voneinan<strong>der</strong> zu lernen). Fortbildungen, Systemisches Coaching …<br />
3. Erfahrungsaustauch – Kollegiale Beratung mit an<strong>der</strong>en <strong>Leitung</strong>en.<br />
4. Qualitätsstandards für alle Einrichtungen (Rahmenkonzeption – Begleitung durch Fachberatung<br />
o<strong>der</strong> durch eine Prozessbegleitung). Fachberatung vor Ort sollte immer erreichbar<br />
sein. Verantwortung liegt beim Träger, dass ausreichend Fachberatung aufgestellt ist.<br />
5. Zeitmanagement und Arbeitsorganisation.<br />
6. Schulung bei Personalentwicklungsgespräche mit Zielvereinbarungen.<br />
7. Schulung bei Entwicklungs- und Beobachtungsverfahren sowie in vorurteilsbewusste Konzepte.<br />
8. Gestaltung von Verän<strong>der</strong>ungsprozessen – Change-Management-Wissen.<br />
9. Freiräume um Klausurtage zu gestalten zur Überprüfung <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />
pädagogischen Arbeit.<br />
10. Teamentwicklungsworkshops bei <strong>der</strong> Gründung eines neuen Teams/neue MitarbeiterInnen.<br />
11. Weiterentwicklung in <strong>der</strong> Persönlichkeitsschulung (selbstempathisches <strong>Leitung</strong>skonzept).<br />
DIE ROLLE DER LEITUNG
68<br />
„Think Big, start small!“<br />
„Change<br />
with a smile!“.
69<br />
Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihre Einrichtung komplett neu ausrichten dürfen und alle sind<br />
damit einverstanden. Sie hätten ein Team, in <strong>der</strong> die Selbstbestimmung und Partizipation schon<br />
verwirklicht ist und alle von dieser Idee überzeugt sind.<br />
Welche Haltungen hätte Ihr Team in Bezug auf Selbstbestimmung, Partizipations- und<br />
Streitkultur verinnerlicht? Was wäre die <strong>Rolle</strong> des Kindes und <strong>der</strong> Fachkräfte?<br />
Was braucht die Einrichtung mit Ihnen an <strong>der</strong> Führungsspitze, dass es trotz mancher<br />
Verän<strong>der</strong>ungen das schönste Jahr im Team wird?<br />
1. Brainstorming in <strong>der</strong> Wolke. Träumen.<br />
2. <strong>Die</strong> inklusiven partizipativen Werte, die durch das Träumen bewusst werden, werden in das<br />
Dach hineingeschrieben.<br />
3. Drei Dinge (partizipative Aktionen) aus <strong>der</strong> Wolke kommen in das Partizipationshaus.<br />
4. Name auf die Türe schreiben: „Was kann ich konkret tun, um die Ideen aus <strong>der</strong> Wolke<br />
umzusetzen?“. Stärkung <strong>der</strong> Umsetzungskraft durch Selbstvereinbarungen.<br />
Was sind die nächsten Schritte, wenn ich wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Einrichtung bin.
Ist eine Methode des Wachstums und <strong>der</strong><br />
Rückkopplung. Gruppen brauchen Feedback, ansonsten<br />
lernen sie nicht systemisch voneinan<strong>der</strong>.<br />
Eine erwünschte Kommunikationsform im beruflichen<br />
Kontext.<br />
Klärt verstrickte Beziehungskonstellationen.<br />
Schafft ein Klima <strong>der</strong> Offenheit und authentischen<br />
Begegnung.<br />
Als Entwicklungschance, um von den gemeinsamen<br />
Erfahrungen zu profitieren.<br />
Steigert die Beziehungs- und Arbeitsmotivation.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
Zehn Finger-Feedback<br />
1. <strong>Die</strong> Gruppe bitten die Augen zu schließen.<br />
2. Frage: „Wie gut war die Gruppenarbeit?“<br />
3. <strong>Die</strong> Fingeranzahl mit geschlossenen Augen zeigen.<br />
Feedbackbarometer<br />
Skala von 0 – 10. <strong>Die</strong> TeilnehmerInnen positionieren sich zu den einzelnen Zahlen.<br />
Ein Seil auf den Boden legen. Ein Ende ist Minus, das an<strong>der</strong>e Ende ist Plus.<br />
<strong>Die</strong> TeilnehmerInnen positionieren sich entlang des Seils.<br />
Rucksack und Mülleimer-Methode<br />
In den Raum einen Rucksack und einen Mülleimer hinstellen. „Gefallen hat mir …“,<br />
„Ich nehme mit …“ kommt in den Rucksack. „Nicht gefallen hat mir …“, „Ich lasse<br />
hier …“ kommt in den Mülleimer.<br />
Stammtisch-Methode<br />
Ein Tisch wird in die Mitte gestellt. <strong>Die</strong> TeilnehmerInnen spielen in Stammtischatmosphäre,<br />
wie sie die Gruppenarbeit o<strong>der</strong> die Fortbildung empfunden haben.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
informiert mich, wie ich vom an<strong>der</strong>en:<br />
wahrgenommen,<br />
verstanden und<br />
erlebt werde.<br />
Feedback-Vereinbarungen:<br />
1. Vereinbarungen für den Feedback-Geber:<br />
Unmittelbar, rechtzeitig, persönlich, konkret, brauchbar, konstruktiv,<br />
beschreibend in Ich-Botschaften, kurz fassend, Fakten und<br />
Meinungen trennend (nicht bewerten – keine Negativ-Lupe, und<br />
gewollt.<br />
2. Vereinbarungen für den Feedback-Nehmer:<br />
Ziele formulieren, zuhören, nicht verteidigen (rechtfertigen), Notizen<br />
machen, kritisch überdenken (Manipulationen und evtl. negative<br />
Strategien <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en durchschauen) und bedanken.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong>
73<br />
Aktives Zuhören! „Oh, das Bild habe ich mir<br />
aber ganz an<strong>der</strong>s vorgestellt!“<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
„Es kommt nicht darauf an,<br />
wie es gemeint ist, son<strong>der</strong>n<br />
wie es wirkt.“<br />
Carmen Vilsmeier
74<br />
Einer wird im Team<br />
„gehalten“, wenn alle<br />
mithelfen ist es für den<br />
einzelnen machbar, die<br />
Zusatzkraft aufzubringen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitung</strong><br />
Hoch und runter<br />
wiegen – ein<br />
Traumteamgefühl!<br />
Hand in Hand sind wir ein Team<br />
und tragen uns auch in<br />
schlechteren Zeiten gegenseitig.<br />
Tut auch je<strong>der</strong> <strong>Leitung</strong> gut!<br />
Wenn die <strong>Leitung</strong> ihr Team<br />
auf Händen trägt,<br />
wird auch sie vom Team auf<br />
Händen getragen.<br />
Wenn die <strong>Leitung</strong> gegen das<br />
Team kämpft, hat sie keine<br />
Chance.
75<br />
Ab heute lobe ich acht mal,<br />
bevor ich einmal konstruktiv kritisiere …<br />
Ab heute achte ich mehr auf die<br />
Botschaft meiner Sprache …<br />
Ab heute nehme ich mir Zeit im Team für<br />
Wertschätzungsübungen ...<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Lerne alles was Du nur kannst,<br />
um Deine Kommunikation zu verbessern,<br />
ABER<br />
wenn Du einem Menschen begegnest,<br />
dann vergiss alles, was Du darüber gelernt hast<br />
und sei als Mensch GANZ beim an<strong>der</strong>en.<br />
Weitere Wertschätzungsübungen unter<br />
www.friesinger-theresia.de/Fortbildungskonzepte/Teambildung/