Evaluierung FINT 2 - fteval
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4 Positionierung des <strong>FINT</strong> Programms<br />
4.1 Einbettung in die innovationsunterstützende Infrastruktur<br />
Österreichs<br />
Mit der Bereitschaft des WIFI Österreich, die Programmträgerschaft für MINT zu<br />
übernehmen, ist bereits eine wichtige Weichenstellung erfolgt. Das WIFI Österreich<br />
hat sich als richtige Wahl insofern bestätigt, als hier sowohl der Zugang zu den<br />
Beratern als auch zu den KMU's sichergestellt war. Darüber hinaus ist es gelungen,<br />
zusätzlich zur externen Finanzierung – zuerst der EU und später des BMWA bzw.<br />
des ITF – interne Ressourcen für die Ausweitung und Fortsetzung der MINT-Aktivitäten<br />
zu mobilisieren. <strong>FINT</strong> konnte vor diesem Hintergrund auf eine solide Knowhow<br />
Basis in das WIFI Österreich aufgesetzt werden und unmittelbar an die im Zuge<br />
der MINT-Aktivitäten (BUNT-Beraterausbildung, Pilotberatungen, diverse Veranstaltungen)<br />
etablierten Netzwerke anknüpfen. Damit waren sowohl Kontinuität als<br />
auch eine sensibilisierte Zielgruppe sicher gestellt, beides wichtige Faktoren für die<br />
Fortführung der Aktivitäten.<br />
Rückblickend war das WIFI Österreich, sowohl was Ausstattung, Commitment und<br />
Zugang zu den adressierten Zielgruppen betrifft, prädestiniert für die Abwicklung<br />
von <strong>FINT</strong>. Ohne auf die Organisation des Programmmanagements im Detail einzugehen<br />
(vgl. dazu ausführlich Kaufmann 1999), ist hier doch auf die Rolle und<br />
Zusammensetzung der für die Durchführung von <strong>FINT</strong> eingerichteten Steuergruppe<br />
zu verweisen. Im Kern bestand die Steuergruppe aus einem Kreis erfahrener Unternehmensberater,<br />
die neben ihrer Erfahrung auch noch ein weit gefächertes Netzwerk<br />
einbringen konnten. Wichtig in diesem Zusammenhang ist insbesondere die gute<br />
Verankerung einzelner Mitglieder der Steuergruppe im Fachverband für Unternehmensberatung,<br />
ein bedeutender Stakeholder, wenn es darum geht neue Akzente in<br />
der Beraterausbildung zu setzen.<br />
Auf dem ersten Blick scheint also die organisatorische Einbettung von <strong>FINT</strong> günstig<br />
zu sein. Allerdings ist angesichts der unter der Erwartung gebliebenen Breitenwirkung<br />
von <strong>FINT</strong> die Frage zu stellen, welchen Anteil die organisatorische Verankerung<br />
von <strong>FINT</strong> an diesem Befund hat und inwieweit durch die Mobilisierung weiterer<br />
Multiplikatoren die Breitenwirkung erhöht werden könnte. Diesem Punkt kommt<br />
deshalb eine gewisse Bedeutung zu 8 , als die eigentliche Herausforderung von künftigen<br />
Aktivitäten in der Sensibilisierung und Verankerung von Innovationsmanagement<br />
in möglichst vielen bislang innovationsschwachen KMU's zu sehen ist. Die<br />
Entwicklung neuer Werkzeuge, die auf den spezifischen Bedarf von Beratern und<br />
KMU eingehen, ist hier ein wichtiger und notwendiger Schritt, zumal sich viele<br />
Initiativen in diesem Bereich auf reine Awareness- und Vernetzungsaktivitäten<br />
8 Hier soll nicht dem ersten Reflex nachgeben werden ein Mehr an Vernetzung oder gar eine<br />
'Vernetzung der Netzwerke' eingemahnt werden. Im Gegenteil, die Erfahrung mit ähnlich<br />
gelagerten Programmen zeigt nicht selten, wie Vernetzungsaktivitäten eine Eigendynamik<br />
entwickeln, die der eigentlichen Aufgabenstellung unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit und<br />
Ressourcen entziehen und letztendlich mehr dem Ego der Programmverantwortlichen als dem<br />
Programmerfolg dienen. Vernetzung sollte kein Selbstzweck sein.<br />
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