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Frauenstudien/Genderstudies Sommersemster 1999

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Dr. Doris Bischof-Köhler<br />

Die Entwicklung geschlechtstypischen Verhaltens<br />

Vorlesung<br />

Nach vorherrschender Überzeugung beruhen<br />

geschlechtstypische Verhaltensunterschiede ausschließlich<br />

auf soziokulturellen Einflüssen. Gleichbehandlung<br />

der Geschlechter wird demgemäß als geeignete<br />

Sozialisationsmaßnahme angesehen, um solche<br />

Unterschiede zu nivellieren und damit Diskrimination<br />

zu unterbinden. Wie in der Vorlesung belegt<br />

werden soll, läßt sich diese Position angesichts der<br />

empirischen Evidenz schwerlich aufrechterhalten,<br />

sie erweist sich unter Umständen sogar als kontraproduktiv.<br />

Will man Geschlechtsunterschiede angemessen<br />

erklären und gesellschaftlich integrieren,<br />

kommt man nicht umhin, auch biologische Gesichtspunkte<br />

einzubeziehen.<br />

Die im sozialwissenschaftlichen Diskurs noch immer<br />

verbreitete Abwehr biologischer Argumente beruht<br />

auf einem tiefgehenden Mißverständnis der Begriffe<br />

von Natur und Kultur, insbesondere wird ‘anlagebedingt’<br />

fälschlicherweise mit ‘determiniert’ und<br />

‘unveränderbar’ gleichgesetzt. Ein wesentliches Anliegen<br />

der Vorlesung ist es, dieses Mißverständnis<br />

aufzuklären.<br />

Im einzelnen sollen folgende Themen behandelt<br />

werden:<br />

Das Anlage-Umwelt-Problem.<br />

Evolutionsbiologische Begründung geschlechtstypischer<br />

Verhaltens- und Erlebenspositionen.<br />

Geschlechtsrollen unter phylogenetischer und kulturvergleichender<br />

Perspektive.<br />

Endokrinologische Einflüsse auf die Ontogenese der<br />

Geschlechtsunterschiede.<br />

Kindliche Entwicklung der Geschlechtsidentität und<br />

des Geschlechtsrollenverhältnisses.<br />

Geschlechtstypische Denkstile und Interessenschwerpunkte.<br />

Unterschiede im Konkurrenzverhalten: Sind Frauen<br />

kooperativ, Männer kompetitiv?<br />

Weibliche Selbstzweifel, männliche Selbstüberschätzung:<br />

Warum sich Männer durch Mißerfolge weniger<br />

beeinträchtigen lassen.<br />

Schuldanfälligkeit und Verantwortungsbewußtsein:<br />

Gibt es eine ‘weibliche’ und eine ‘männliche’ Moral?<br />

23<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Fakultät für Psychologie und<br />

Pädagogik<br />

Institut für<br />

Psychologie<br />

Leopoldstr. 13<br />

Tel.: 2180-5155<br />

Wann?<br />

Fr 11-13<br />

Beginn: 7.5.<br />

Wo?<br />

Raum 3232<br />

Leopoldstr. 13<br />

Anmeldung<br />

nicht erforderlich<br />

Sprechstunde<br />

nach Vereinbarung

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