Frauenstudien/Genderstudies Sommersemster 1999
Frauenstudien/Genderstudies Sommersemster 1999
Frauenstudien/Genderstudies Sommersemster 1999
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dr. Doris Bischof-Köhler<br />
Die Entwicklung geschlechtstypischen Verhaltens<br />
Vorlesung<br />
Nach vorherrschender Überzeugung beruhen<br />
geschlechtstypische Verhaltensunterschiede ausschließlich<br />
auf soziokulturellen Einflüssen. Gleichbehandlung<br />
der Geschlechter wird demgemäß als geeignete<br />
Sozialisationsmaßnahme angesehen, um solche<br />
Unterschiede zu nivellieren und damit Diskrimination<br />
zu unterbinden. Wie in der Vorlesung belegt<br />
werden soll, läßt sich diese Position angesichts der<br />
empirischen Evidenz schwerlich aufrechterhalten,<br />
sie erweist sich unter Umständen sogar als kontraproduktiv.<br />
Will man Geschlechtsunterschiede angemessen<br />
erklären und gesellschaftlich integrieren,<br />
kommt man nicht umhin, auch biologische Gesichtspunkte<br />
einzubeziehen.<br />
Die im sozialwissenschaftlichen Diskurs noch immer<br />
verbreitete Abwehr biologischer Argumente beruht<br />
auf einem tiefgehenden Mißverständnis der Begriffe<br />
von Natur und Kultur, insbesondere wird ‘anlagebedingt’<br />
fälschlicherweise mit ‘determiniert’ und<br />
‘unveränderbar’ gleichgesetzt. Ein wesentliches Anliegen<br />
der Vorlesung ist es, dieses Mißverständnis<br />
aufzuklären.<br />
Im einzelnen sollen folgende Themen behandelt<br />
werden:<br />
Das Anlage-Umwelt-Problem.<br />
Evolutionsbiologische Begründung geschlechtstypischer<br />
Verhaltens- und Erlebenspositionen.<br />
Geschlechtsrollen unter phylogenetischer und kulturvergleichender<br />
Perspektive.<br />
Endokrinologische Einflüsse auf die Ontogenese der<br />
Geschlechtsunterschiede.<br />
Kindliche Entwicklung der Geschlechtsidentität und<br />
des Geschlechtsrollenverhältnisses.<br />
Geschlechtstypische Denkstile und Interessenschwerpunkte.<br />
Unterschiede im Konkurrenzverhalten: Sind Frauen<br />
kooperativ, Männer kompetitiv?<br />
Weibliche Selbstzweifel, männliche Selbstüberschätzung:<br />
Warum sich Männer durch Mißerfolge weniger<br />
beeinträchtigen lassen.<br />
Schuldanfälligkeit und Verantwortungsbewußtsein:<br />
Gibt es eine ‘weibliche’ und eine ‘männliche’ Moral?<br />
23<br />
Lehrveranstaltungen<br />
Fakultät für Psychologie und<br />
Pädagogik<br />
Institut für<br />
Psychologie<br />
Leopoldstr. 13<br />
Tel.: 2180-5155<br />
Wann?<br />
Fr 11-13<br />
Beginn: 7.5.<br />
Wo?<br />
Raum 3232<br />
Leopoldstr. 13<br />
Anmeldung<br />
nicht erforderlich<br />
Sprechstunde<br />
nach Vereinbarung