Frauenstudien/Genderstudies Sommersemster 1999
Frauenstudien/Genderstudies Sommersemster 1999
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Lehrveranstaltungen<br />
Philosophische Fakultät für Sprachund<br />
Literaturwissenschaft II<br />
Dr. Albrecht Juergens<br />
Wedekinds ‘Mädchen und Frauen’<br />
Proseminar<br />
Institut für<br />
Deutsche<br />
Philologie<br />
Schellingstr.3 / RG<br />
Tel.: 2180-2370<br />
Wann?<br />
Do 15-17<br />
Beginn: 6.5.<br />
Wo?<br />
Raum 01,<br />
Schellingstr. 5<br />
Anmeldung<br />
bereits<br />
abgeschlossen<br />
Sprechstunde<br />
nach der<br />
Veranstaltung<br />
Über mangelnden Kontakt zur Staatsanwaltschaft<br />
hätte Frank Wedekind sich im gegenwärtigen psychosozialen<br />
Reizklima wohl kaum zu beklagen gehabt: in<br />
sadistisch akzentuierten Selbstinszenie-rungen (in die<br />
er die eigene Tochter einbezog) wie auch durch provokante<br />
Wahl und Behandlung seiner literarischen<br />
Sujets maß er die Problemzonen aus, in denen er sein<br />
Oeuvre verstanden wissen wollte. Im Unterschied zu<br />
anderen Autoren seines zeitlichen, ästhetischen und<br />
sozialen Umfelds verweigerte sich Wedekind sowohl<br />
einem (latent anklägerischen) Realismus wie auch<br />
der schönheitstrunkenen Konstruktion artifizieller<br />
Gegenwelten. Quellen, Konzeption und Struktur seiner<br />
schreibenden Reaktion auf die ‘sogenannten Verhältnisse’<br />
wollen wir, insoweit der Autor sie in<br />
Dramenform artikuliert hat, analysieren. Im Zentrum<br />
soll - nicht zufällig - die Typologie von weiblichen<br />
Rollen im Werk Wedekinds stehen. Sie oszillieren<br />
zwischen ‘femme fatale’ und Kindfrau und sind<br />
mehr als die eher schalen Männerfiguren Katalysatoren<br />
der Aussageabsichten des Dramatikers. Wir<br />
werden fragen, warum das so ist, und wir werden auch<br />
nach den Bedingtheiten der Sicht Wedekinds auf das<br />
weibliche Geschlecht suchen.<br />
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