"Tagebuch" (von Steffen Winkler)
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Als ich es nur mit der Fingerspitze berührte, wurde mir schon ein kleiner Teil meiner astralen Kraft<br />
geraubt!<br />
Ich machte Lothar und Arwed auf das Amulett aufmerksam, dachte ich doch, dass sie es besser gebrauchen<br />
könnten als ich selbst. Doch Arwed gab das Amulett nach kurzem Überziehen an Lothar und meinte „ich<br />
habe nichts gespürt“… dieser Bastard… er hat soviel erlebt, warum kann er nicht an die Macht der Götter<br />
glauben? Nun denn, hat sich Lothar eben auch dieses Amulett umgehängt… nicht, dass er als Träger <strong>von</strong><br />
Araschar noch weiteren Schutz des Götterfürsten bedürfte – doch wenn sich kein anderer würdiger Träger<br />
findet?<br />
Langsam wurde die Zeit knapp. Wir mussten mit der Knolle bis um 2 Uhr wieder in Wehrheim sein, so<br />
dass sie in das Ritual eingebunden werden konnte. Wir beratschlagten was zu tun sei, als sich endlich<br />
Arwed nochmals an die Untersuchung der Koschbasaltplatte machte, die die Ghule freigelegt hatten.<br />
Nach kurzer Untersuchung gab er zu verstehen, dass er glaubte, dass die Platte ziemlich dünn sein müsste.<br />
Wir sahen uns an… dann nickten wir ihm zu und Arwed schlug in Ermangelung einer Spitzhacke, die Platte<br />
mit wenigen Schlägen seiner Axt ein.<br />
Dahinter lag ein großer achteckiger Raum, das Securitium. Nur ein mattes orangenes Glühen drang aus der<br />
Dunkelheit zu uns und ohne groß nachzudenken, <strong>von</strong> meiner Neugier getrieben betrat ich den Raum…<br />
… um gleich wieder fluchend zurück zu stolpern!<br />
Mist, mist, mist! Wie hatte ich nur so unvorsichtig sein können! Natürlich war in diesem Raum ein Praiosgefälliger<br />
Bann aktiv, der sämtliche Zauberei zunichte machte. So war mein Sinesigil erloschen und aus dem<br />
Zauberspeicher in meinem Stab einer der Balsams verschwunden. Schnell warf ich den Stab nach draußen und<br />
bedeutete Yuchdan dort auf ihn und Valen’s Stab aufzupassen – und bloß keinen Schritt in den Raum zu<br />
machen.<br />
Währenddessen war Arwed, gradlinig wie ein Stier, und wohl auch so überlegt auf den orangenen Lichtschein<br />
zugeschritten. Das orangene Leuchten entpuppte sich als goldene Aureole, welche die Plagenknolle umgab,<br />
die (auf ein Kissen gebettet) auf einem Podest lag. Sie sah aus wie ein großer schwarzer Tannzapfen, dessen<br />
Lammellen mit unheiligen Zeichen aus Zayad beschrieben waren.<br />
Arwed jedenfalls, hatte sich gar übelst die Finger verbrannt, als er versucht hatte die Plagenknolle an sich<br />
zu nehmen. Er konnte sie noch nicht mal berühren.<br />
Was jedoch zuerst aussah wie eine einfache Verbrennung entpuppte sich schnell als handfeste<br />
Verstümmelung! Die Aureole, was immer das ist, hatte ihm das erste Fingerglied seines Zeigefingers und<br />
sogar zwei Fingerglieder seines Mittelfingers „weggeschnitten“. Leider muss ich hier vor einer korrekten<br />
Beschreibung kapitulieren, denn Derartiges habe ich noch nie erlebt. Arwed’s Fingerglieder fehlten einfach.<br />
Ohne, dass ein Laut zu hören gewesen wäre (<strong>von</strong> seinem unterdrückten Fluch abgesehen), spürte er anscheinend<br />
nicht mal Schmerzen, als sich seine Finger einfach „auflösten“.<br />
Dieser unüberlegte Hornochse! Nun wird es sicherlich wieder an mir liegen ihm mittels Einsatz massiver<br />
astraler Kräfte die Langfinger nachwachsen zu lassen.<br />
Während Lothar und Arwed überlegten was zu tun sei, schaute ich mir die anderen Artefakte an, die hier<br />
aufbewahrt wurden. Allerlei verbotene Bücher wie die 13 Lobpreisungen des Namenlosen, die Chroniken <strong>von</strong><br />
Ilaris, Borbarad’s Testament waren darunter. Doch auch weniger gefährliche Werke waren vorhanden und<br />
erregten daher meine Aufmerksamkeit: Die Angst <strong>von</strong> Archon Megalon, sowie Etherisches Geflüster