"Tagebuch" (von Steffen Winkler)
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Doch je weiter wir kamen, desto dichter wurden die Reihen und schließlich saßen wir fest. Wir mussten die<br />
Pferde aufgeben, da sie uns nun mehr behinderten, als nützten und langsam ging es zu Fuß weiter voran.<br />
Wir metzelten uns durch die Horden der Untoten. Wie Schlachter mussten wir die Toten in kleine Stücke<br />
hacken, den jeder Arm, jedes Bein <strong>von</strong> unheiligem Leben beseelt kroch weiter auf uns zu. Besonders die<br />
Golgariten hielten „blutige“ Ernte, allein wirklich bluten taten die Untoten nicht.<br />
Auch die Zwerge mit ihren Felsspaltern, in dichten Reichen zusammengerückt, ohne Furcht, hielten Stand.<br />
Glücklicherweise drangen kaum Untote bis zu mir vor und wenn dies doch der Fall war, konnten sie meist<br />
nicht mein Schutzfeld durchdringen, so dass ich bis dato ohne Blessuren da<strong>von</strong> gekommen war.<br />
Während die Reihen unserer Kämpfer immer dünner wurden, lichteten sich plötzlich die der Untoten und<br />
machten einem großen Untoten platz, in einen tulamidischen Spiegelpanzer gewandet, mit einem großen<br />
Zweihänder bewaffnet und eine schwarze Krone auf dem Schädel.<br />
„Ich bin Agomer, König der Untoten, wer wagt es gegen mich anzutreten?“, schrie er herausfordernd.<br />
Noch bevor ich eine Warnung rufen konnte, trat Heermeister Rondrasil Löwenbrandt vor und nahm die<br />
Herausforderung an. Nachdem er Rondra angerufen hatte, in einem schnellen Kampf den Sieger zu küren,<br />
stürzte er sich auf den Untoten. Doch seine gewaltigen Schläge richteten kaum merklichen Schaden an und<br />
nach wenigen Minuten hatte der Untote unseren Anführer durchbohrt und ihm gar bei lebendigem Leibe das<br />
Herz herausgerissen und schrie lachend in die Menge „wer wagt es nun?“.<br />
Lothar, mein treuer Gefährte, schritt los, sich dem Untoten zu stellen, Araschar fest in der Hand.<br />
Irgendwas war hier faul, dachte ich und wob einen Oculus um den König der Untoten zu analysieren,<br />
während Lothar bereits mit Erschrecken feststellen musste, dass auch Araschar den Untoten genauso wenig<br />
verletzen konnte, wie zuvor Rondrasil’s geweihter Rondrakamm.<br />
Ich brauchte nur kurze Zeit. Schnell war klar, dass die unheilige Kraft des Untoten einzig und allein <strong>von</strong><br />
seiner Krone ausging. „DIE KRONE“, brüllte ich aus Leibes Kräften, „Lothar, DIE KRONE,<br />
schlag ihm die Krone ’runter!“ Und Rondra sei Dank, er hörte mich!<br />
Er legte all sein Geschick in seinen nächsten Schlag und traf… die Krone purzelte dem „König“ vom<br />
Kopfe und erstaunt musste er zusehen, wie Araschar ihn hernach durchbohrte. Drei Schläge später war er<br />
vernichtet.<br />
Jubel brandete auf und schnell sprengten wir in den Korridor den die Untoten für ihren „König“ gebildet<br />
hatten. Im Vorpreschen, nahm ich die Krone mit, auf dass sie dem Feind nicht abermals in die Hände falle<br />
und einige der Gefährten bargen Rondrasil’s Leichnahm und seinen Rondrakamm auf dass auch er hier nicht<br />
zurückbliebe.<br />
Endlich, unter großen Verlusten und wie es schien nach Stunden des Kampfes, kamen wir beim Kesselwagen<br />
an. Um dem Ritual bestmögliche Wirkung zu verleihen, mussten wir bis auf drei Schritt heran. Doch der<br />
Wagen war schwer bewacht und oben auf der Plattform waren zahlreiche feindliche Magier und Paktierer,<br />
die uns mit Feuerbällen und Flammenlanzen belegten, doch die Gardianum-Zauber unserer Magier wehrten<br />
fast alle Angriffe ab – vorerst.<br />
Dann, gerade als wir mit dem Bannritual und dem Pentagramma beginnen wollten, tauchte etwas aus der<br />
schwarzen Wolke auf: riesig wie ein Haus unheimlich wie die Niederhöllen selbst: Rhazzazor der untote<br />
schwarze Drache stieß begleitet <strong>von</strong> zwei untoten Perldrachen aus der Wolke herab und seine bloße<br />
Anwesenheit trieb ganze Truppenteile in die Flucht.