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Geschichte eines Medienhauses. (2,34 MB) - Ganske Verlagsgruppe

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überzeugen, dafür geeignet, auch andere erklärungsbedürftige<br />

dienstleistungen zu verkaufen. es waren keine »drücker«,<br />

die den fuß in die tür klemmten und mit unlauteren Methoden<br />

und falschen Versprechungen die leute in geschäfte hineinquasselten,<br />

die sie oft schon bereuten, ehe die tinte unter<br />

den Verträgen trocken war. es waren herren mit hut und anzug,<br />

die eine goldene uhrkette über der weste und weiße Manschetten<br />

trugen. Jeder werber musste sich schriftlich verpflichten,<br />

»in höflicher, taktvoller form dem zu werbenden Bezieher<br />

die leistungen und Vorzüge der angebotenen druckschriften<br />

darzulegen«. es war untersagt, wettbewerber herabzusetzen<br />

oder in irgendeiner hinsicht »einen Zwang oder druck auszuüben«.<br />

falls der angesprochene nicht zur unterschrift zu<br />

bewegen war, durften ihm keine »nachteile zum Beispiel<br />

persönlicher, wirtschaftlicher, beruflicher oder sonstiger art«<br />

angedroht werden.<br />

tatsächlich gelang es den seriösen herren, neben dem Zeitschriften-abo<br />

auch verschiedene Versicherungsdienstleistungen<br />

mit erfolg zu verkaufen. Bezieher des »lesezirkels daheim<br />

richard ganske« konnten bei ihrem Zeitschriftenlieferanten<br />

eine sterbegeldversicherung abschließen, wenn sie bei Beginn<br />

des abonnements das 55. lebensjahr noch nicht überschritten<br />

hatten. im angebot waren weiterhin eine abonnenten-unfallversicherung<br />

sowie lebensversicherungs-policen, die in Zusammenarbeit<br />

mit der albingia oder der hamburg-Mannheimer<br />

Versicherung vertrieben wurden. allerdings waren das aktivitäten,<br />

die in einer Branche, in der schon immer laut über die<br />

»auswüchse« des wettbewerbs geklagt wurde, nicht gern gesehen<br />

waren. so heißt es in einer Verbandsgeschichte: »die<br />

hauptversammlungen 1926 in hamburg und 1927 in Berlin<br />

beschäftigten sich u. a. mit der inzwischen mehr und mehr aufkommenden<br />

abonnentenversicherung in Verbindung mit der<br />

lesemappe und zeigten ihr gegenüber im allgemeinen eine<br />

oppositionelle haltung.« kurt ganske scheint das gemecker in<br />

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