29.10.2013 Aufrufe

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Allgemeiner Teil 5<br />

davon auszugehen, dass es zu mehr als einer vereinzelten Mutation im Zellstoff-<br />

wechsel kommen muss, bevor sich schließlich ein Tumor manifestiert. Im Fall der<br />

Onkogene müssen zusätzlich auch Tumorsuppressorgene betroffen sein. Als wohl<br />

prominentestes Beispiel ist an dieser Stelle das p53-Gen, welches in mehr als der<br />

Hälfte aller menschlichen Tumoren Veränderungen aufweist, zu nennen. 12,16 Das Gen<br />

p53 kontrolliert Reparaturfaktoren bei DNA-Schäden und in gesunden Zellen<br />

verhindert es bei aufgetretenen Veränderung den Eintritt in die S-Phase des Zell-<br />

zyklus’ (Kapitel A.3.1) . Eine DNA-Reparatur 17 wird hierdurch ermöglicht. Für den<br />

Fall, dass eine Reparatur unmöglich ist, besteht die Möglichkeit, durch p53 eine<br />

Signalkaskade einzuleiten, die schließlich in der Apoptose endet.<br />

Zur Tumorentstehung werden verschiedene Phasen gezählt. Zu Beginn findet die<br />

Phase der Pathogenese statt, die sogenannte Initiierungsphase. Hier treten Mutationen<br />

am Genom auf, die anschließend an die Tochterzellen weitervererbt werden. Dieser<br />

Phase schließt sich nach einer längeren Latenzzeit, die mehrere Jahre betragen kann,<br />

die Promotionsphase an, für die eine vermehrte Zellproliferation sowie das<br />

Sichtbarwerden von Zell- und Kernatypien charakteristisch ist. Die letztendliche<br />

Manifestation des Tumors geschieht in der dritten Phase, der Progressionsphase. Dies<br />

ist der Zeitpunkt, an dem benigne oder maligne Geschwülste einen unterschiedlichen<br />

Verlauf nehmen. Gutartige Zellen verdrängen lediglich gesundes Gewebe durch ihr<br />

übermäßiges Wachstum, wohingegen bösartige Zellen bzw. Zellverbände sehr<br />

aggressiv sind und Blut- sowie Lymphgefäße infiltrieren, sie verteilen sich somit<br />

systemisch im Organismus. Durch Bildung von Metastasen 18 können Zweittumore<br />

(z.B. Lymphknoten, Leber, Lunge, Knochenmark) fernab des eigentlichen<br />

Entstehungsortes gefunden werden. Häufig werden metastasierende Tumore erst durch<br />

den Fund eines Zweittumors und dessen Auswirkungen diagnostiziert. Diese Implanta-<br />

tionsphase wird durch die eigeninitiierte Versorgung der Metastasen mit Blutgefäßen<br />

(Angioneogenese) abgeschlossen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!