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Allgemeiner Teil 21<br />
Bereich des Moleküls weist eine hohe Affinität zur Doppelstrang-DNA auf und wird<br />
als DNA-bindende Einheiten bezeichnet. Das pharmakophore Segment A, auch CPI<br />
(Cyclopropapyrroloindol) genannt, hingegen basiert auf einer Spirocyclopropyl-cyclo-<br />
hexadienon-Struktur, welche für die DNA-alkylierende Wirkung verantwortlich ist.<br />
Jedoch sind diese Strukturmuster nicht einzigartig und so konnten au weiteren<br />
Streptomycetenstämmen strukturell verwandte Verbindungen wie die Duocarmycine 95<br />
(z.B. (+)-Duocarmycin SA (20)) und Yatakemycin 96 (21) isoliert werden. Yatake-<br />
mycin mit einem IC50-Wert von nur 3 pM stellt derzeit eines der potentesten<br />
Zytostatika überhaupt dar. Innerhalb der Chemotherapeutika werden diese Verbin-<br />
dungen aufgrund ihres Wirkmechanismuses zu der Klasse der Alkylantien (Kapitel<br />
A.3.1) gezählt.<br />
Als Begründung für die zytotoxische Wirkung des CC-1065 (19) und analoger<br />
Substanzen wird eine sequenzspezifische Alkylierung der DNA angegeben, wobei die<br />
Alkylantien mit dem Adenin-N-3 in der kleinen Furche AT-reicher Regionen<br />
doppelsträngiger DNA reagieren. Der nukleophile Angriff des Adenin-N-3 findet an<br />
das Brückenkopfatom (in diesem Fall das am niedrigsten substituierte Kohlen-<br />
stoffatom) der Spirocyclopropyleinheit (Abbildung 12) statt. Hierbei interagiert die<br />
lipophile Innenseite der gekrümmten Struktur des CC-1065 und seiner Analoga mit<br />
den Nucleobasen, wohingegen die hydrophile Außenseite eine Einlagerung in die<br />
kleine Furche durch Wechselwirkungen mit den polaren Funktionalitäten des DNA-<br />
Rückgrates begünstigt.<br />
Abbildung 12. Mechanismus der DNA-Alkylierung durch CC-1065 (22) in der kleinen Furche der<br />
DNA.<br />
Allerdings sind in Bezug auf die beobachteten Alkylierungsselektivitäten mehrere<br />
Hypothesen aufgestellt worden. Unter anderem postulierte Hurley ein Modell, bei dem