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Allgemeiner Teil 29<br />
4.2 Seco-Verbindungen und Prodrugs einiger Duocarmycin-Analoga<br />
Obwohl seco-Analoga wie 30 und 31 keine Spirocyclopropyleinheit (Abbildung 18)<br />
aufweisen, zeigen sie dennoch eine hohe Zytotoxizität und Selektivität vergleichbar zu<br />
den natürlich vorkommenden Substanzen CC-1065 und den Duocarmycinen, welche<br />
im Allgemeinen eine zyklisierte Propyleinheit tragen. 2d,105 Dieser Umstand lässt sich<br />
durch eine Winstein-Aryl-3-Spirozyklisierung 116 der seco-Verbindungen erklären,<br />
welche in situ den Cyclopropanring bildet, so dass die DNA dann durch das CBI-Drug<br />
32 alkyliert werden kann. Diese Zyklisierung kann aufgrund der phenolischen<br />
Hydroxyfunktion stattfinden, die deprotoniert dazu neigt, die aromatische Struktur<br />
aufzugeben und in eine Chinonstruktur umzusetzen. Hierbei verlässt die<br />
Abgangsgruppe das Molekül und bildet den Spirozyklus(Abbildung 18). Durch diese<br />
zentrale Bedeutung kann die phenolische Hydroxygruppe genutzt werden, um den<br />
Zyklisierungsmechanismus zu verhindern, in dem an dieser Stelle eine Schutzgruppe<br />
eingeführt wird, und so ein folglich „untoxisches” (detoxifiziertes) Prodrug erhalten<br />
werden kann. 117<br />
Abbildung 18. Winstein-Aryl-3-Spirozyklisierung der seco-CBI-Derivate 30 und 31. X = Abgangsgruppe.<br />
4.2.1 Forschungsergebnisse anderer Arbeitsgruppen<br />
Neben dem ADEPT-Konzept gibt es den ähnlichen Ansatz des GDEPT. Forschungen<br />
auf diesem Gebiet verfolgen Denny et al. mit Duocarmycin-analogen Prodrugs, welche<br />
allerdings mit Hilfe von Nitroreduktase selektiv im Tumorgewebe zum<br />
entsprechenden seco-Drug aktiviert werden. 118 Um eine gezielte Enzymaktivität zu<br />
garantieren, werden die Krebszellen genetisch so verändert (transfiziert), dass sie