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dungsangebot (CME). Die Seiten<br />

wurden im Rahmen eines vom<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

(BMG) von 2008 bis 2010 geförderten<br />

„Leuchtturmprojekts“ durch<br />

das Universitätsklinikum Freiburg u.<br />

a. in Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />

Alzheimer Gesellschaft entwickelt<br />

und sind frei zugänglich.<br />

Inhalte und Empfehlungen orien-<br />

„Der Ärztemangel, mit dem sich Deutschland derzeit<br />

konfrontiert sieht, darf nicht zu Kurzschlussreaktionen<br />

führen“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbunds, Prof.<br />

Dr. Kuno Winn, heute in Berlin. Er reagierte damit auf<br />

Äußerungen des Sprechers der CDU/CSU-Fraktion im<br />

Bundestag, Jens Spahn, zu Vorschlägen, das bisher sechsjährige<br />

Medizinstudium auf einen dreijährigen Bachelorstudiengang<br />

zu reduzieren und die Weiterbildung zum<br />

Facharzt als Masterstudiengang zu gestalten.<br />

„Die unterbreiteten Vorschläge sind unausgegoren und<br />

werfen mehr Fragen auf, als dass sie Antworten geben“,<br />

erklärte Winn. „Würden diese Vorschläge Realität, würde<br />

sich Deutschland von der hohen Qualität der ärztlichen<br />

Aus- und Weiterbildung endgültig verabschieden. Kein<br />

in Deutschland ausgebildeter Arzt könnte mehr die international<br />

anerkannten Voraussetzungen und Standards in<br />

der Medizin erfüllen“, so Winn weiter. Vor dem Hintergrund,<br />

dass erstens ein Medizinstudium nach der Europarichtlinie<br />

2005/36/EG mindestens 5.500 Stunden<br />

umfassen muss, dass zweitens nach derselben Richtlinie<br />

ein abgeschlossenes mindestens sechsjähriges Studium<br />

erst die Voraussetzung für die fachärztliche Weiterbildung<br />

darstellt und dass drittens in Deutschland nur Ärzte<br />

mit einer abgeschlossenen Facharztweiterbildung<br />

vertragsärztlich tätig werden dürfen, sei vollkommen<br />

unklar, wie die gesamte ärztliche Ausbildung auf insgesamt<br />

sieben Jahre verkürzt werden soll und damit auch<br />

noch dem Nachwuchsmangel begegnet werden kann.<br />

„Mit einer Absenkung des Niveaus der ärztlichen Ausbildung<br />

auf das von Heilpraktikern lösen wir nicht das<br />

Problem des Ärztemangels“, gab Winn zu bedenken.<br />

16 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 21 (2010) 6<br />

tieren sich dabei vor allem an der<br />

DEGAM-Leitlinie Demenz von 2008.<br />

Sie ist die einzige hausärztliche Leitlinie<br />

zu diesem Thema und richtet<br />

sich vor allem an Hausärzte. Die<br />

Entwicklung hausärztlichter Leitlinien<br />

stellt einen Arbeitsschwerpunkt<br />

der DEGAM dar. Das umfassende<br />

Konzept der DEGAM zur Entwicklung,<br />

Verbreitung, Implementierung<br />

Bachelor und staatliche Facharztweiterbildung<br />

für den Arztberuf völlig ungeeignet<br />

„Arzt light“ - Wird das Medizinstudium zur Berufsausbildung?<br />

und Evaluation von Leitlinien wurde<br />

1999 mit dem Deutschen Gesundheitspreis<br />

„Innovation im Gesundheitswesen“<br />

ausgezeichnet.<br />

Weitere Informationen zur DEGAM<br />

und zu den DEGAM-Leitlinien sind<br />

unter www.degam.de bzw.<br />

www.leitlinien.degam.de verfügbar.<br />

Pi DEGAM<br />

Der Vorsitzende des Ausschusses Medizinstudenten im<br />

Hartmannbund, Constantin Janzen, ergänzte, dass es<br />

absurd sei, die Inhalte eines derzeit sechsjährigen<br />

Studiums in ein Zeitfenster von nur drei Jahren pressen zu<br />

wollen. „Das Medizinstudium ist doch keine Berufsausbildung!“,<br />

so Janzen. „Ich sehe hier klar die Gefahr einer<br />

weiteren Verschulung des Studiums“.<br />

Zudem sei es einem Bachelorabsolventen mit einer lediglich<br />

theoretischen Ausbildung nicht zumutbar, sich nach<br />

drei Jahren ohne praktische Erfahrungen für ein Fachgebiet<br />

entscheiden zu müssen. Das garantiere vor allem<br />

eine hohe Abbrecher- und Wechselquote. „Die vorgeschlagene<br />

Neugestaltung des Studiums brächte weder<br />

besser ausgebildete Ärzte, noch würde die Ausbildung<br />

dadurch insgesamt effizienter“, so Janzen.<br />

Es sei völlig richtig, sich über eine praxisnahe und<br />

„entschlackte“ ärztliche Ausbildung Gedanken zu<br />

machen, sind sich Winn und Janzen einig. Jedoch sollte<br />

zuvor der Gedankenaustausch mit den Betroffenen<br />

gesucht werden. „Es ist unerträglich, dass eine für die<br />

Zukunft der ärztlichen Versorgung derart wichtige<br />

Diskussion offenbar ausschließlich in der Öffentlichkeit<br />

stattfindet“, erklärte Winn und bekundete erneut die<br />

Bereitschaft des Hartmannbundes, an dem von Bundesgesundheitsminister<br />

Philipp Rösler angekündigten<br />

Runden Tisch zur Bekämpfung des Ärztemangels teilzunehmen.<br />

„Hier können wir dann gern auch über Optionen<br />

zur realitäts- und praxisnahen ärztlichen Aus- und<br />

Weiterbildung diskutieren“, so Winn.<br />

Pi Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e. V.

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