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mars und die terrestrischen planeten - LAMPSACUS.COM

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Antrag Schwerpunktprogramm ”Mars <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>terrestrischen</strong> Planeten”<br />

2. Verhältnis zu anderen laufenden Programmen<br />

Der Schwerpunkt wird in vielfältigen Beziehungen zu anderen Programmen in der Planetenforschung<br />

stehen (Abb. 9). Insbesondere sind hier <strong>die</strong> Missionen zu nennen, <strong>die</strong> unter Federführung der NASA,<br />

der ESA <strong>und</strong> der CNES gegenwärtig durchgeführt werden bzw. geplant sind. Auf <strong>die</strong>se Programme<br />

wird weiter unten eingegangen werden. In Deutschland bestehen zunächst naturgemäß Verbindungen<br />

zu Projekten, <strong>die</strong> vom DLR als Beiträge zu einzelnen Missionen gefördert werden. Bei <strong>die</strong>sen Projekten<br />

handelt es sich um Experimente auf in der Regel internationalen Missionen, für <strong>die</strong> das DLR<br />

Hardwareentwicklung <strong>und</strong> gegebenenfalls <strong>die</strong> unmittelbare Datenauswertung fördert. Die Förderung<br />

der Gr<strong>und</strong>lagenforschung im Sinne des vorgeschlagenen Schwerpunkts sieht das DLR nicht als seine<br />

Aufgabe an. Dennoch wird der Schwerpunkt in vielfältiger Weise von den Weltraumprojekten profitieren,<br />

da <strong>die</strong> Planetenforschung als empirische Wissenschaft auf Datenmaterial angewiesen ist. Umgekehrt<br />

wird der Schwerpunkt auf <strong>die</strong> Weltraumprojekte zurückwirken, da <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>und</strong> Fragestellungen<br />

der Gr<strong>und</strong>lagenforschung letztlich <strong>die</strong> Basis der Entwicklung neuer Experimente <strong>und</strong> Instrumente<br />

ist. Zu den Experimenten, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>ser Stelle herausgehoben werden sollen, zählen solche,<br />

an denen Wissenschaftler aus dem Kreis der am Schwerpunkt Interessierten beteiligt sind. Ohne<br />

Experimente <strong>und</strong> Missionen im Einzelnen darstellen zu wollen, was den Rahmen des Antrags sprengen<br />

würde, verweisen wir auf <strong>die</strong> hochauflösende Stereokamera HRSC vom Institut für Weltraumsensorik<br />

<strong>und</strong> planetare Erk<strong>und</strong>ung, auf das Radio Science Experiment aus Köln, auf das Probenahmegerät<br />

PLUTO für den Beagle 2 Lander aus Köln, Kameras aus Lindau für Beagle 2 (alle<br />

MARSEXPRESS), Magnetometer aus Braunschweig auf NETLANDER <strong>und</strong> APX <strong>und</strong> Mössbauer Spektrometer<br />

aus Mainz. Auf eine Aufzählung der vielfältigen Co-Investigatorenbeteiligungen von Wissenschaftlern<br />

aus dem Kreis der Interessierten wollen wir verzichten.<br />

Der Schwerpunkt wird außerdem in Verbindung stehen mit einem Projekt mit dem Thema ”Wechselwirkung<br />

der physikalischen Umwelt mit Lebensprozessen unter extremen Bedingungen” (Leben im<br />

Permafrost), welches unter der Leitung von D. Möhlmann (DLR, Köln) beim Strategiefonds der Hermann<br />

von Helmholtz Gesellschaft deutscher Forschungszentren eingereicht wurde. Dieses Projekt<br />

soll, falls es bewilligt wird, im Juli 2000 beginnen <strong>und</strong> eine Laufzeit von drei Jahren haben. Es wird<br />

somit noch in den Beginn der Laufzeit des Schwerpunktes hineinragen <strong>und</strong> dafür erste Vorarbeiten<br />

leisten können. An <strong>die</strong>sem Projekt können nach Massgabe der Helmholtz Gesellschaft unmittelbar nur<br />

Mitglieder beteiligter Großforschungseinrichtungen teilnehmen. Hauptpartner neben DLR-Instituten ist<br />

das Alfred Wegener Institut (AWI) für Polar- <strong>und</strong> Meeresforschung, Bremerhaven. Die Begutachtung<br />

des Projektvorschlages im HGF-Rahmen verlief sehr positiv. Die abschließende Bewertung ist für Mai<br />

2000 in Aussicht gestellt.<br />

Ziel des vorgeschlagenen HGF-Projektes ist es, mit der Schaffung eines ersten physikalisch-biologischen<br />

Permafrost-Modells Wissen <strong>und</strong> Erfahrungen aus der Erforschung des <strong>terrestrischen</strong> Permafrostes<br />

<strong>und</strong> Meereises mit der Marsforschung interdisziplinär als gemeinsame Aufgabenstellung von<br />

Geowissenschaften (Permafrost <strong>und</strong> Eis, Stoffkreisläufe zwischen Geo- <strong>und</strong> Biosphäre, extreme Habitate),<br />

Biowissenschaften (Mikrobiologie, Strahlenbiologie, Exobiologie, Grenzen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

der Adaptation <strong>und</strong> Evolution) <strong>und</strong> Weltraumforschung (laufende Mars-Programme von NASA <strong>und</strong><br />

ESA) zusammenzuführen, um <strong>die</strong> Wechselwirkungen zwischen der physikalischen Umwelt <strong>und</strong> Lebensprozessen<br />

unter extremen Bedingungen zu untersuchen. Damit soll <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage für ein längerfristiges<br />

Forschungsprogramm zur Untersuchung von Lebensprozessen unter extremen Bedingungen<br />

geschaffen werden.<br />

Wie der hier vorgeschlagene Schwerpunkt ist das HGF-Projekt ebenfalls stark experimentell-methodisch<br />

ausgerichtet, besitzt daneben aber ingenieurwissenschaftliche Schwerpunkte. So soll vom DLR-<br />

Institut für Raumsimulation in Köln unter Mitwirkung des Instituts für Planetologie Münster eine Probennahmesonde<br />

entwickelt werden. In der vorgesehenen Dreijahresetappe sollen physikalische <strong>und</strong><br />

biologische Feld-, Labor- <strong>und</strong> Modellierungsarbeiten <strong>und</strong> zugehörige technische Entwicklungen zur<br />

experimentellen Untersuchung <strong>terrestrischen</strong> Permafrostes <strong>und</strong> Meereises durchgeführt werden. Die<br />

Aufgabenstellung besteht darin, ein physikalisches <strong>und</strong> biologisches Modell des Permafrostes zu entwickeln.<br />

Die Erfahrungen <strong>und</strong> Ergebnisse können <strong>und</strong> sollen in den Schwerpunkt eingebracht werden.<br />

Als zweite Initiative in Deutschland, <strong>die</strong> zu einer Zusammenarbeit mit dem geplanten Schwerpunkt<br />

führen könnte, nennen wir <strong>die</strong> Bestrebungen, an der RWTH Aachen einen Sonderforschungsbereich<br />

der DFG zum Thema "Leben <strong>und</strong> Arbeiten auf Mond <strong>und</strong> Mars" einzurichten. Hierbei handelt es sich<br />

um ein ingenieurwissenschaftliches Projekts, bei dem es um Fragen des Flugs <strong>und</strong> des mittel- bis<br />

langfristigen Aufenthaltes von Astronauten auf <strong>die</strong>sen Körpern geht. Zu den Arbeitsbereichen gehören<br />

Lagerstättenforschung <strong>und</strong> Rohstoffgewinnung, Prozess- <strong>und</strong> Werkstofftechnik, Umweltadaption <strong>und</strong><br />

Lebenserhaltungssysteme, Bautechnik <strong>und</strong> Transportsysteme sowie Stationsmanagement <strong>und</strong> Leit-<br />

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