Werkstatt Frieden & Solidarität - Friedenswerkstatt Linz
Werkstatt Frieden & Solidarität - Friedenswerkstatt Linz
Werkstatt Frieden & Solidarität - Friedenswerkstatt Linz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
guernica 5/2004 Sage niemand .../LeserInnenbriefe/Wir über uns 15<br />
SAGE NIEMAND, ER/SIE HABE<br />
ES NICHT WISSEN KÖNNEN<br />
Euro-Schlachtgruppen marsch!<br />
„Die Konzeption ist also folgende: Wenn ein Konflikt in Europa oder außerhalb von Europa auftritt, dann<br />
wollen wir schnell eine solche Battlegroup einsetzen.“<br />
(BRD-„Verteidigungsminister“ Peter Struck zum Einsatz der geplanten EU-Schlachtgruppen („Battle-Groups“),<br />
in: Deutscher Bundestag, Stenografischer Bericht 126. Sitzung, Berlin, Donnerstag, den 23. September 2004;<br />
Plenarprotokoll 15/126. Siehe auch Europäischer Krieg article/1070672678)<br />
Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) hält weitere <strong>Frieden</strong>seinsätze der Bundeswehr in Afrika für<br />
möglich. Deutschland habe zusammen mit Großbritannien, Frankreich und Belgien eine besondere Verantwortung<br />
für den afrikanischen Kontinent, sagte Struck am Donnerstag im Inforadio Berlin-Brandenburg. Die Bundeswehr<br />
besitze zudem die notwendigen Kapazitäten. „Ich würde bei einer Größe der Bundeswehr von 270.000 Soldatinnen<br />
und Soldaten und etwa 8.000 in einem Auslandseinsatz nicht sagen, ich kann keinen weiteren Auslandseinsatz<br />
mehr verkraften“, betonte er.<br />
(in: Yahoo-Nachrichten-Deutschland, 26.8.2004)<br />
„Ich möchte, dass Afrika die höchste Priorität für die neuen schnell einsetzbaren Schlachtgruppen der EU wird;<br />
wir müssen sie so rasch wie möglich im Jahr 2005 einsatzfähig machen.“<br />
(Tony Blair, britischer Premierminister, Rede in Addis Abbaba, 8.10.2004, zit. nach Sudan Tribune, 8.10.2004)<br />
Präventivkriege<br />
„Mehr globale Verantwortung zu übernehmen [...] und eine Strategie präventiven Engagements zu übernehmen,<br />
wird nicht erreicht werden, wenn die gegenwärtige Kluft zwischen Endziel und Mittel andauert [...] Diese Ziele<br />
rufen nach rasch einsetzbaren und auf lange Zeit aufrechtzuerhaltenden Streitkräften.“<br />
(Institut für Sicherheitsstudien, Europäische Verteidigung. Vorschlag für ein Weißbuch; Paris, Mai 2004,<br />
vom EU-Rat in Auftrag gegeben)<br />
Warum wir den Eurofighter kaufen ...<br />
„Alle großen europäischen Armeen mit Ausnahme Frankreichs fliegen den Eurofighter, der damit ein erster<br />
Schritt in Richtung gemeinsame europäische Rüstung und Sicherheitspolitik ist [...] Mit dem Eurofigher passt das<br />
Bundesheer nahtlos in EU-Militäreinsätze. Die zwei Milliarden Euro für die Eurofighter sind also unser Eintrittspreis<br />
in das euroäische Sicherheitssystem.“<br />
(Salzburger Nachrichten, 22.10.2004; in: Warum wir den Eurofighter kaufen, Alexander Purger)<br />
... und wofür<br />
„Der Eurofighter ist sowohl bei BVR-Aktivitäten (Beyond Visual Range) als auch im Nahkampf überlegen;<br />
gleichzeitig können bei jeder Witterung und unter Einsatz diverser Waffensysteme hohe Angriffsquoten gegen Luft-,<br />
See- und Bodenziele erzielt werden.“<br />
(Presseaussendung Eurofighter GmbH, OTS, 6.10.2004)<br />
bezahlte Anzeige<br />
Neuer Vorstand und neuer Vorsitz<br />
LeserInnenbriefe<br />
<strong>Frieden</strong>svolksbegehren statt Dienst an der Waffe<br />
Ich unterstütze das <strong>Frieden</strong>svolksbegehren mit großer Begeisterung! Vor<br />
ca. 6 Wochen begann ich, beim Bundesheer meinen Wehrdienst abzuleisten.<br />
Doch nach 2½ Wochen verweigerte ich den Dienst an der Waffe. Ich<br />
hatte, um es klar zu sagen, Angst vor diesem Gerät. Daher lehne ich jede<br />
Form solcher Gewalt ab und hoffe, dass Ihr Volksbegehren zustande<br />
kommt.<br />
Manuel Raingruber, Pucking<br />
Seliger Kaiser Karl von Habsburg,<br />
sei Fürsprecher für Deinen treuen Diener und unseren österreichischen<br />
Bruder Engelbert [Dollfuß, Anm. d. Red.], damit auch er eines Tages zum<br />
Märtyrer, erhoben zur Ehre der Altäre, werde, und uns arme, sündige, aber<br />
fiedliebende und pazifistische Österreicher Nachsicht zuteil komme, wegen<br />
unserer aufmüpfigen Haltung gegen die Obrigkeit.<br />
Matthias Hertz, <strong>Linz</strong><br />
„Heimatschutz“<br />
Ich möchte einen Ausschnitt eines Leserbriefes in der Furche Nr. 40<br />
(30.9.2004, S. 12) zitieren. Er stammt vom Generaltruppeninspektor a. D.,<br />
Karl Majecen: „An Begriffen - wie Heimatschutz [...] darf die Mitwirkung<br />
des Bundesheeres an dieser eindeutig gegebenen Aufgabenstellung im Interesse<br />
Österreichs und seiner Bürger nicht scheitern. Es ist ja unbestritten,<br />
dass dabei in erster Linie die Assistenzleistung gemeint ist - Daher sind negative<br />
Bemerkungen dazu, von wem auch immer, fehl am Platz und<br />
zurückzuweisen“. Wahrscheinlich kauft jetzt das Bundesheer aus diesem<br />
Geiste heraus und ganz in der Tradition der Hahnenschwanzler 20 Dingos<br />
für den Fall einer Ausweitung eines potenziellen Assistenzeinsatzes auf das<br />
Inland! Seliger Karl bitt für uns!<br />
Kurt-Georg Strohmaier, Graz<br />
Finger weg!<br />
Wir leben derzeit wieder in einer kriegsträchtigen Zeit. Die Kriege werden<br />
von Terroristen geführt, gegen diese ist die stärkste Armee zu schwach. Dagegen<br />
kann man sich nur schützen durch eine aktive <strong>Frieden</strong>spolitik, denn<br />
die Terroristen wehren sich gegen jene fremden Mächte, die ihr Land ausbeuten<br />
wollen und jene, die anderen dabei helfen. Also Finger weg von<br />
derlei Hilfeleistung.<br />
Ing. Josef Garscha, Paudorf<br />
Über Briefe freut sich die Redaktion immer, behält sich aber Kürzungen vor.<br />
Briefe per e-mail an friwe@servus.at<br />
Briefe per Post an <strong>Werkstatt</strong> <strong>Frieden</strong> & <strong>Solidarität</strong>,<br />
Waltherstr. 15b, A-4020 <strong>Linz</strong><br />
WIR ÜBER UNS<br />
Bei der letzten Vollversammlung der <strong>Werkstatt</strong> wurde Elke Renner,<br />
Wien, in den Vorstand gewählt. Elke Renner arbeitet aktiv bei den<br />
LehrerInnen für den <strong>Frieden</strong> und ist Vorsitzende des Österreichischen<br />
<strong>Frieden</strong>srates. Dadurch soll die Kommunikation mit beiden Organisationen<br />
noch intensiviert werden. Weiters wurden Stefan Daxner, Ulrike<br />
Koushan, Boris Lechthaler, Gerald Oberansmayr, Günter Reder und<br />
Siegfried Schmidtberger wieder in den Vorstand gewählt. Bei der Konstituierung<br />
des Vorstandes wurde Günter Reder zum Vorsitzenden gewählt.<br />
Günter Reder ist seit Gründung 1993 Mitglied der <strong>Frieden</strong>swerkstatt<br />
und war über Jahre verantwortlich für die Herausgabe der guernica.<br />
Er arbeitet zur Zeit als Software-Ingenieur bei einem privaten EDV- Günter Reder<br />
Dienstleister. Wir schätzen besonders seine Konzentration aufs Wesentliche<br />
in komplexen Zusammenhängen. Gerald Oberansmayr hat nach drei Jahren die Vorsitzfunktion<br />
zurückgelegt. Nicht nur seine Recherchen, seine Analysen und Dokumente sind für unsere<br />
Arbeit völlig unverzichtbar und werden uns glücklicherweise auch weiterhin erhalten bleiben.<br />
Auf bessere Zusammenarbeit!<br />
Seit langem leistet die <strong>Frieden</strong>swerkstatt <strong>Linz</strong> eine überregionale <strong>Frieden</strong>sarbeit,<br />
die sich jetzt auch im neuen Namen „<strong>Werkstatt</strong> <strong>Frieden</strong> &<br />
<strong>Solidarität</strong>“ ausdrückt. Initiativen wie das <strong>Frieden</strong>svolksbegehren oder<br />
die Initiierung einer Volksabstimmung über die Ratifizierung der EU-<br />
Verfassung brauchen eine österreichweite Unterstützung. Die <strong>Frieden</strong>sarbeit<br />
der <strong>Werkstatt</strong> setzt konkret dort an, wo demokratiepolitisch noch<br />
Chancen zur Veränderung bestehen. Als Obfrau der „LehrerInnen für<br />
den <strong>Frieden</strong>“ bin ich gerne in den Vorstand der <strong>Werkstatt</strong> gegangen, weil<br />
ich hoffe, mit vereinten Kräften mehr Menschen zu erreichen und weil<br />
uns die <strong>Frieden</strong>swerkstatt ohnehin schon lange durch ihre Publikationen<br />
und Aktionen eine Orientierungshilfe und Informationsquelle geboten Elke Renner<br />
hat. Vielleicht können wir in Wien zukünftig mehr MitarbeiterInnen und<br />
Interessierte finden. Die Schwerpunkte der <strong>Frieden</strong>sarbeit: für Neutralität, gegen Militarisierung<br />
und die neoliberale Wirtschaftsdominanz der EU, gegen atomare Bedrohung, gegen Sozial- und<br />
Bildungsabbau, Arbeitslosigkeit und Pauperisierung und gegen die ständige Entdemokratisierung<br />
gehen uns ja alle an. (Elke Renner)<br />
Projektgruppe „Öffentliches Eigentum“<br />
Auch bisher gab es schon die Möglichkeit, Projektgruppen einzurichten. Eine solche Projektgruppe<br />
wollen wir z. B. zum Thema „Öffentliches Eigentum“ aufbauen. Mit unserem neuen Statut<br />
wird auch die Bildung von Ortsgruppen ermöglicht. Wer in diese Richtung Überlegungen hat<br />
oder in anderer Form in der <strong>Werkstatt</strong> mitarbeiten will, den/die ersuchen wir, mit dem Büro Kontakt<br />
aufzunehmen.<br />
<strong>Werkstatt</strong> <strong>Frieden</strong> & <strong>Solidarität</strong>