Die blutigen Ikonen der Grünen - Die deutschen Konservativen e.V.
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Vorwort<br />
„Kin<strong>der</strong>, kommt ‘mal schnell her!“ Mamas Ruf gellte laut durchs Haus,<br />
schrill, wie immer, wenn sie aufgeregt war. Also rannten wir los. „Wo<br />
bleibt ihr denn?“ Da wußten wir, es mußte etwas Wichtiges sein, das<br />
meine Mutter so aufregte. Als wir zu ihr kamen, wedelte sie mit einem<br />
Papier in <strong>der</strong> Luft umher und rief: „Seht her“ – wir sahen aber nichts,<br />
weil sie mit dem Blatt Papier nur rumfuchtelte – „seht her, hier steht’s:<br />
Onkel Berthold kommt. Er kommt bald!“<br />
Jetzt waren auch wir aufgeregt. Onkel Berthold war <strong>der</strong> Vetter meiner<br />
Mutter und China-Missionar <strong>der</strong> „Weißen Väter“. Wir hatten lange<br />
nichts mehr von ihm gehört, aber uns nichts dabei gedacht, da für uns<br />
acht-, neunjährige Kin<strong>der</strong> China einfach nur „weit“ war, jedenfalls so<br />
weit, daß wir nicht hätten mit unserem Fahrrad dorthin fahren können.<br />
Der Brief, den Mama in Händen hielt, war die Benachrichtigung des<br />
Missionshauses, daß „Pater Berthold freigelassen“ sei und in wenigen<br />
Tagen zu uns käme.<br />
„Freigelassen“? Was sollte das bedeuten? Hatte er ‘was angestellt?<br />
Warum hatte er uns so lange nichts geschrieben? Fragen, Fragen –<br />
und Mama konnte keine Antwort geben, da sie ja selbst nichts wußte.<br />
An <strong>der</strong> Wand in unserem Wohnzimmer hing ein Bild von Onkel Bert -<br />
hold, das ihn als „stolzen, hochgewachsenen Mann“ in Soutane zeigt.<br />
Wir schauten dorthin. „Und jetzt wird Onkel Berthold bald bei uns sein.<br />
Was wird er uns wohl mitbringen?“, dachten wir ganz kindlich. Er hatte<br />
meiner Mutter vor Jahren Bil<strong>der</strong> von China gesandt – und Eßstäbchen,<br />
mit denen wir aber nicht umgehen konnten. Beim ersten Versuch<br />
meiner Mutter, mit diesen Holzstöckchen zu essen – sie hatte das auf<br />
Bil<strong>der</strong>n gesehen – landete das kleine Stückchen Fleisch, das sie mit<br />
den Stäbchen aufgenommen hatte, pfeilschnell in Papas Bart. Also,<br />
was wird Onkel Berthold uns bringen?<br />
Der Tag seiner Ankunft nahte. <strong>Die</strong> Kerzenleuchter und Statuen in unserem<br />
Haus wurden poliert, die Fenster geputzt, wir Kin<strong>der</strong> ermahnt,<br />
„nur ja recht lieb zu sein“, mit richtig gefalteten Händen zu beten und<br />
uns nicht unter dem Tisch zu treten. Alles war vorbereitet. Und dann<br />
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