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Kovo SoSe 04 (PDF - 3,7mb) - Institutsgruppe Philosophie

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Editorial<br />

Liebe Mitstudierende, Nichtstudierende,<br />

Protestierende!<br />

Ein turbulentes Semester ist vorüber, ein Semester voll buntem Aktionismus gegen den<br />

autoritären Organisationsplan: Am 15.1. besetzten einige hundert erboste Studierende den<br />

Senatssitzungssaal und das Rektorat B. Bei der Pressekonferenz am nächsten Tag machten<br />

sie, nein wir, klar dass die Antwort auf die Frage „Wessen Uni?“ nur lauten kann:<br />

„Unsre Uni“ Was war passiert?<br />

Durch das UG 2002 erhielten die Universitäten „Autonomie“, die Umsetzung lag bei den<br />

jeweiligen Rektoraten. An der Uni Wien erarbeiteten Winckler und KonsortInnen einen<br />

Vorschlag, der unter anderem die Zusammenlegung aller Institute auf 18 Fakultäten, die<br />

Abschaffung der Gremialorgane (Studienkommission, Institutskonferenz und Fakultätskollegium),<br />

ein verschärftes Studienrecht sowie die Reduzierung der Studierenden auf<br />

KundInnen mit höchstens „beratender Funktion“: das Ende der Mitbestimmung.<br />

Unserem Versuch, uns in eine die Uni wirklich demokratisierende Reform einzubringen,<br />

wurde mit Gesprächsverweigerung gleich kommenden rhetorischen Floskeln begegnet.<br />

Der aus dem „Diskussionsprozess“ resultierende Organisationsplan wird auch von anderen<br />

Universitäten als die schlechteste Umsetzung dessen, was im Rahmen des UG möglich<br />

ist, angesehen.<br />

Auch Zugangsbeschränkungen und die Freigabe der Höhe der Studiengebühren wurden<br />

angedacht. Diese als „notwendig“ verkauften bildungspolitischen Maßnahmen in Österreich<br />

stehen im Kontext einer europa- und weltweiten Tendenz: So wurde in Berlin das<br />

Budget (und, wie das Titelbild zeigt, auch ein Weihnachstbaum) gekürzt, Institute geschlossen<br />

und in Großbritannien Studiengebühren über 3000 Pfund (ca. 4500 Euro) erlaubt.<br />

Auch der Widerstand gegen die Angriffe auf das Recht auf Bildung äußert sich international<br />

in Demonstrationen, Streiks, Besetzungen; im Diskussionprozess der Sozial- und<br />

Bildungsforen.<br />

Durch die überstürzte Neuorganisation kommt es zu chaotischen Zuständen auf vielen<br />

Ebenen: so ist zum Beispiel im Zuge der Vereinheitlichung des Anmeldesystems der Uni-<br />

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