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Kovo SoSe 04 (PDF - 3,7mb) - Institutsgruppe Philosophie

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Montag 16:30<br />

16:30-18:00, Heinz Kolar<br />

Geschichtsphilosophie und Religionsphilosophie in<br />

der Spätphilosophie Schellings<br />

Beginn: 8.3.20<strong>04</strong>, Hs. 30 HG<br />

600384 VO, 2 Std.<br />

Fächer: (2) (§ 4/2/1) (PPP § 5/2/a/1) (PP § 57.6)<br />

Kommentar: Schelling nimmt Motive der Kantischen Praktischen <strong>Philosophie</strong> auf und<br />

führt sie gleichzeitig weiter. Seine Unterscheidung von "Essenzbestimmungen" (begriffslogischen<br />

Bestimmungen) und "Existenzbestimmungen" (Substanzbestimmungen) ist dabei<br />

grundlegend und in selbst wieder dialektischer Bezogenheit zu verstehen: "Negative"<br />

und "positive" <strong>Philosophie</strong> ergänzen und fordern einander, wobei die Priorität dem Sein<br />

der "positiven <strong>Philosophie</strong>" zukommt. (Vgl. dazu: <strong>Philosophie</strong> der Offenbarung, Ausg.<br />

Wiss. Buchges., Darmstadt 1959, 92, 93, 102) Die "positive <strong>Philosophie</strong>" hat zu ihrem Gegenstande<br />

das "unvordenkliche Sein", den "Herrn des Seins", das "Sein des Seienden als<br />

die ursprüngliche Einheit von Sein und Denken als dialektische Einheit von Potentialität<br />

und Aktualität. Der "wirkliche Anfang" der <strong>Philosophie</strong> ist die Wissenschaft des "freien<br />

Denkens" und geht damit über den sich in dialektischer Deduktion entfaltenden notwendigen<br />

Inhalt spekulativen Denkens hinaus. Die Idee ist wohl der höchste Begriff, aber<br />

ihren absoluten Anfang als wirklichen hat sie ausser sich, bestimmter gesagt: sie muss ihn<br />

als einen ausser ihr seienden setzen. Dies ist das Ausser-sich-setzen der Idee in ihrer als<br />

absolut zu begreifenden Voraussetzung: sie ist erfahrene Wirklichkeit, wirkliches Handeln,<br />

geschichtliche und zeitliche Subjektivität. Die "Erste Wissenschaft" geht auf das Sein,<br />

d.h. auf den höchsten Begriff zu, während die "Zweite Wissenschaft" von dem "Sein des<br />

Seienden" als dem höchsten Prinzip ausgeht um zu den einfachsten Bestimmungen zu gelangen<br />

(vgl. <strong>Philosophie</strong> der Mythologie, Phil. Einleitung, 24. Vorlesung). Es ist das "Prius",<br />

das zum Anfang einer anderen Wissenschaft gemacht wird als die Vernunftwissenschaft<br />

oder die Wissenschaft der Idee es sein können. Es ist seiner Wirklichkeit nach eine<br />

"res facti" und kann daher auch nur faktisch bewiesen werden. Es bedarf eines praktischen<br />

Antriebs, denn im Denken "ist nichts Praktisches, der Begriff ist nur contemplativ<br />

und hat es nur mit Notwendigem zu tun, während es sich hier um etwas ausser der Notwendigkeit<br />

Liegendes, um etwas Gewolltes, handelt (a.a.O.) Begriff und Allgemeines sind<br />

nicht gleichzusetzen dem "Eidos", denn dieses ist als "Actus" wesentlich "Dass"-Bestimmung.<br />

Es ist zwar ein bestimmter einzelner Mensch als lebendes Wesen zu bezeichnen,<br />

aber die Ursache seines Seins, und d.h. seines Lebens ist nichts Allgemeines, nicht "Ousia"<br />

im zweiten, sondern "Ousia im ersten und höchsten Sinne "prote ousia, die einem jeweils<br />

bestimmten Einzelnem eigen ist."<br />

Es ist daher "der bewußte Geist", der sein Wesen nur im Sich-Wissen, in Ich bin hat,<br />

24

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