Kovo SoSe 04 (PDF - 3,7mb) - Institutsgruppe Philosophie

Mittwoch 15:00
15:00-17:00, Urs Richli
Kants Kritik der reinen Vernunft und die Transzendentalphilosophie
Beginn: 3.3. 20004, Hs. 2G NIG
601553 VO, 2 Std.
Fächer: (2, 6) (§ 3/2/4, § 4/1/2, § 4/1/4) (PPP § 5/2/a/4) (PP § 57.3.1)
Kommentar: „Törless hatte sich [...] die Reclamausgabe jenes Bandes gekauft, den er
bei seinem Professor gesehen hatte, und benützte die erste Pause, um mit dem Lesen zu
beginnen. Aber vor lauter Klammern und Fußnoten verstand er kein Wort, und wenn er
gewissenhaft mit den Augen den Sätzen folgte, war ihm, als drehe eine alte, knöcherne
Hand ihm das Gehirn in Schraubenwindungen aus dem Kopfe.“ (Aus: Robert Musil: Die
Verwirrungen des Zöglings Törless). „Lernen Sie die Achtung vor der harten Arbeit des
Begriffs, studieren Sie Kant!“ (Aus einem Brief Heideggers an den Gymnasiasten Walter
Schulz, dem nachmaligen Philosophieprofessor). Ich beschränke mich auf die transzendentale
Ästhetik und die transzendentale Analytik. Von der transzendentalen Dialektik
berücksichtige ich nur den Grundgedanken. Ich setze keine Kenntnisse der Kritik der reinen
Vernunft voraus. Mein Hauptziel ist es, den Grundgedanken herauszuarbeiten und
fassbar zu machen, und zwar teilweise in engem Kontakt mit dem Text, teilweise aber
auch ohne Netz. Ich verfolge eine bestimmte Linie, die ich nicht nur exegetisch, sondern
auch systematisch vertrete. Indessen werde ich auch andere Auffassungen zu Wort kommen
lassen. Alternative Richtungen, wie z.B. die evolutionäre Erkenntnistheorie, den kritischen
Realismus Nicolai Hartmanns usw. werde ich einbeziehen. Da ich bestimmte
Textabschnitte in Form einer Satz für Satz-Exegese präsentieren will, bitte ich die TeilnehmerInnen
regelmäßig ein Exemplar der „Kritik der reinen Vernunft“ mitzubringen. Am
ehesten kommen in Frage die Suhrkamp- oder die Meiner-Ausgabe. Doch ist auch jede
andere Ausgabe opportun, welche die Seitenzahlen der Akademie-Ausgabe in der A- und
B-Fassung enthält.
Zeugniserwerb: In der letzten Vorlesung mache ich eine Klausur, bei welcher der Text
Kants benutzt werden kann und soll.
Literatur:
Hrsg. Georg Mohr und Markus Willaschek: Kritik der reinen Vernunft (Akademie Verlag
1998 - Reihe Klassiker auslegen)
Hans Michael Baumgartner: Kants Kritik der reinen Vernunft. Anleitung zur Lektüre, Freiburg/München
1996
Otfried Höffe: Kommentar zur Kritik der reinen Vernunft, Beck Verlag 2003
Weitere Literatur gebe ich in der Vorlesung an.
Anmerkung: Zur Vorlesung findet ein Tutorium statt.
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