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SCHWEIßINVERTER NUR MUSKELN ENTDECKENS - Kemppi

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Die Ergebnisse der Schweißversuche sind in Tabelle 1 und<br />

2 aufgeführt. Die Spalten I, U und P enthalten die mit dem<br />

Oszilloskop über einen festgelegten Zeitraum gemessenen<br />

Durchschnittswerte. Die auf der Grundlage der Durchschnittswerte<br />

des Stroms und der Spannung berechneten<br />

Werte für die Lichtbogenenergie und den Wärmeeintrag<br />

sind in Spalte E bzw. Q aufgeführt. Die Spalten EP und QP<br />

enthalten die auf der Grundlage der gemessenen Leistung<br />

berechneten Werte. Diese Werte sind am realistischsten. In<br />

der obersten Reihe der %-Spalte ist das Verfahren mit der<br />

geringsten Wärmeeinbringung aufgeführt. Die Prozentwerte<br />

in dieser Spalte kennzeichnen den Unterschied zwischen<br />

dem Verfahren mit der geringsten Wärmeeinbringung und<br />

der bei anderen Verfahren erzeugten Wärmeeinbringung.<br />

In Tabelle 3 sind die Messungen der Schweißnähte auf der<br />

Blechoberfläche aufgeführt.<br />

Ergebnisanalyse<br />

Aus den Ergebnissen geht hervor, dass es sich bei dem Verfahren<br />

FR-MIG (d. h. <strong>Kemppi</strong>s FastRoot) um das mit der<br />

geringsten Wärmeeinbringung der drei getesteten Schweißverfahren<br />

handelt. Bei einem Brennerwinkel für schleppende<br />

Bewegung beträgt der Unterschied zum 1-MIG-<br />

Schweißverfahren 5,5 % und zum MIG-Schweißverfahren<br />

11 %. Der Unterschied zum Impulsschweißen beträgt bis<br />

zu 25 %, weil die Schweißnähte bei diesem Verfahren wesentlich<br />

heißer sind.<br />

Bei einem Brennerwinkel für stechende Bewegung ist der<br />

Unterschied zwischen dem Verfahren FastRoot und den anderen<br />

Verfahren sogar noch größer. Der Unterschied zum<br />

1-MIG-Schweißverfahren beträgt etwa 9 %, zum MIG-<br />

Schweißverfahren etwa 13 % und zum Impulsschweißen<br />

sogar über 30 %. Folglich ist das Verfahren FastRoot je<br />

nach Schweißanwendung um etwa 5 bis 10 % geringer in<br />

der Wärmeeinbringung als das synergetische und normale<br />

Kurzlichtbogenschweißverfahren und um etwa 25 bis 30 %<br />

geringer in der Wärmeeinbringung als das Impulsschweißverfahren.<br />

Die Bilder von den Schweißnähten zeigen, dass bei einem<br />

Brennerwinkel für schleppende Bewegung, die Einbrandtiefe<br />

größer ist als bei einem Winkel für stechende Bewegung.<br />

Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass<br />

die Wärme bei einem Winkel für schleppende Bewegung<br />

gezielter auf das geschweißte Material und die Lichtbogenenergie<br />

genauer auf das Schweißbad gerichtet wird. Bei<br />

einem Brennerwinkel für stechende Bewegung wird die<br />

Lichtbogenenergie auf die Vorderseite des Schweißbads<br />

gerichtet. Somit wird die Wärme mehr auf den „kälteren“<br />

Bereich des geschweißten Materials gerichtet, was eine geringere<br />

Einbrandtiefe zur Folge hat.<br />

Schweißspritzer<br />

Bei den Testschweißungen wurden beim Brennerwinkel<br />

für schleppende Bewegung weniger Spritzer verursacht<br />

als beim Winkel für stechende Bewegung. Die Spritzer<br />

sind bei den Kurzlichtbogenschweißverfahren entstanden,<br />

als sich die Tröpfchen ablösten. Bei einem Brennerwinkel<br />

für schleppende Bewegung wird der Lichtbogen gezielter<br />

auf das Schweißbad gerichtet und der Lichtbogendruck am<br />

Ende des Zusatzwerkstoffes ist niedriger als bei einem Winkel<br />

für stechende Bewegung. Dagegen besteht bei einem<br />

Brennerwinkel für stechende Bewegung die Möglichkeit,<br />

dass der Lichtbogendruck nach der Tröpfchenablösung einige<br />

Spritzer aus dem flüssigen Metall verursacht, das sich<br />

an der Spitze des Zusatzwerkstoffs ansammelt.<br />

Über Berechnungsmethoden<br />

Es ist empfehlenswert, den mit einem Oszilloskop erhaltenen<br />

Durchschnittswert der elektrischen Leistung in die<br />

Berechnung des Wärmeeintrags beim Impulsschweißen<br />

einzubeziehen, weil die über die Berechnung der Durchschnittswerte<br />

des Stroms und der Spannung erhaltenen<br />

Werte für den Wärmeeintrag falsch sind (siehe Tabelle 1<br />

und 2). Der auf der Grundlage des Stroms und der Spannung<br />

beim Impulsschweißen berechnete Wert für den Wärmeeintrag<br />

ist fast gleich dem beim Kurzlichtbogenschweißen<br />

erhaltenen Wert, sodass die Abweichung zum Istwert<br />

des Wärmeeintrags 25 bis 30 % beträgt.<br />

Zusammenfassung<br />

Neue Schweißverfahren bieten neue Möglichkeiten für<br />

das Schweißen von Stahl und Feinblech. Ein geringerer<br />

Wärmeeintrag ermöglicht das Schweißen von Stählen höherer<br />

Festigkeit und gewährleistet eine hohe Qualität der<br />

Schweißarbeit. Die neuen MIG/MAG-Lichtbogenschweißverfahren<br />

sorgen für einen niedrigeren Wärmeeintrag in das<br />

zu schweißende Werkstück. Zu diesen Verfahren zählen die<br />

von <strong>Kemppi</strong> entwickelten Kurzlichtbogenschweißverfahren<br />

FastRoot und AAA-MIG.<br />

Bei der Berechnung der Lichtbogenenergie und des Wärmeeintrags<br />

können zwei in der Literatur angegebene Formeln<br />

verwendet werden. Mit diesen Formeln besteht die Möglichkeit,<br />

annähernd genaue Werte für die Schweißenergie<br />

zu berechnen. Dennoch ist es schwierig, präzise Werte für<br />

die Lichtbogenenergie und den Wärmeeintrag zu erhalten.<br />

Bei einem Kurzlichtbogenschweißverfahren besteht nur ein<br />

kleiner wirklicher Unterschied zwischen dem, mit Hilfe der<br />

Strom- und Spannungswerte berechneten Durchschnittswert<br />

und dem auf der Grundlage der elektrischen Leistung<br />

berechneten Wert. Beim Impulsschweißen besteht jedoch<br />

ein so erheblicher Unterschied, dass er beim Entwurf sowie<br />

der Entwicklung und Herstellung von Schweißausrüstungen<br />

in Betracht gezogen werden muss.<br />

Bei der Berechnung der Istwerte der Lichtbogenenergie<br />

und des Wärmeeintrags wird der durch ein Oszilloskop<br />

erhaltene Wert für die elektrische Leistung herangezogen.<br />

Das Oszilloskop multipliziert die Momentanwerte des<br />

Stroms und der Spannung miteinander und berechnet die<br />

elektrische Leistung auf der Grundlage des Durchschnittwerts<br />

dieser Momentanwerte. █<br />

Beim den Fastrootund<br />

AAA MIG<br />

Prozessen von<br />

<strong>Kemppi</strong> handelt<br />

es sich um<br />

Schweißprozesse<br />

mit der geringsten<br />

Wärmeeinbringung.<br />

<strong>Kemppi</strong> ProNews 2 • 2007 33

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