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No 9-10, Sept,/0ct. 1971

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ge{ransle Hornplatten, auch "Barten' genannt. Während sie das Wasser wieder<br />

ausfließen lassen, bleiben an den Barten. wie an einem großen Reche'r, alle<br />

diese I(leintiere hängen. Sie vertilgen davon ungeheure Mengen. Da sich ihre<br />

Atemwege, ähnlieh wie beim Menschen, während des Fressens verschließen,<br />

können sie unter Wasser ununterbrochen fressen, ohne daß die Gefahr besteht,<br />

daß Wasser in ihre Lungen kommt.<br />

Die dicke Fettschicht. die ihren Körper vor dem kalten Wasser schützt,<br />

ist es, die sie für den Menschen so begehrenswert macht. Das Fleisch wird heute<br />

übrigens von den modernen Walkochereien zu Dünger verwandelt, wenn es nicht,<br />

rvie in Japan, gern gegessen wird. Bei uns fanden die besonders nach dem 2.<br />

Weltkrieg angebotenen "Walschnitzel" keine Liebhaber.<br />

In wenigen Jahren wird aber auch dieses gewaltige Säugetier des Meeres<br />

wahrscheinlich der Vergangenheit angehören. Die Ausrottung geht bis zum letzten<br />

Excrnplar weiter.<br />

Waruru Wale stranden<br />

Alljährlich komrnt es an den verschiedensten Orten der Welt zu den gleichen<br />

Tiertragödien. Einer, oft aber auch ein halbes Dutzend oder mehr Wale stranden<br />

irgendwo an der Küste. Trotz aller Bemühungen der Schi{fahrt und der küstennahen<br />

Bewohner gelingt es nur ganz selten, die gewaltigen Riesen des Meeres<br />

wieder in ihr eigentliches Element zurückzubefödern. Meist gehen sie nach tagelangem<br />

Todeskamp{ elendich zugrunde.<br />

So strandeten an der Küste Australiens im vergangenen Iahr gleich vierzig<br />

Wale. Ihr Ende war so schrecklich anzusehen, daß man sich ihrer erbarlmte<br />

und die Tiere vom Land her mit Gewehrschüssen erlöste. Auch vor der amerinischen<br />

und der englischen Küste kam es zu ähnlichen Ereignissen, an deneh<br />

allerdings nur wenige Wale beteiligt waren. Da man an den mächtigen, wild<br />

um sich schlagenden Schwanz{lossen der tonnenschweren Tiere kein Seil befesligen<br />

kann, an dem sie ins Meer zurückgeschleppt werden könnten, ist jede<br />

Hilfe aussichtslos.<br />

Wie aber kommt es überhaupt dazu. daß Wale, deren Heimat doch'das<br />

Meer ist und deshalb mit allen seinen Gefahren bestens vertraut sein sollten,<br />

derari hilflos au{ eine Sandbank geraten?<br />

Die Wissenscha{tler haben auf diese Frage lange keine Antwort gefunden.<br />

Man dachte in erster Linie daran, daß die Wale durch die Flut oder bei einern<br />

Strurl auf die Sandbänke geschwemmt würden. Solche Vorfälle kommen t'ereinzelt<br />

vor. In den meisten Fällen aber gibt es einen anderen Grund.<br />

Die Wale, seien es nun Einzelgänger oder ganze Rudel, lassen sich leicht<br />

dtrrch Haie erschrecken. Sie suchen in flacherem Wasser Zrfhcht, wohin ihnen<br />

diese Räuber nicht folgen können. Dabei ahnen sie nicht, daß sie sich in flachem<br />

\\'asser erst recht einer tödlichen Gefahr aussetzen.<br />

Auch Wale verfügen nämlich über eine Art natürliches Radargerät, das ihrer<br />

Orienlierung dient und sie vor Hindernissen warnt. Sie tragen dieses Gerät im<br />

K

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