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No 9-10, Sept,/0ct. 1971

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Einmal beobachtete Dr. Zahl einen der für den Serrasalmus nattereri typischen<br />

Massen-Angriffe. Von einem Boot aus warf ein einheimischer Führer einen an<br />

einem Strick befestigten toten Affen in den Fluß. Gleich darauf begann das Wasser<br />

an jener Stelle geradezu zu brodeln, und kurz darauf zog der Indio das sauber<br />

abgenagte Skelett des Affen an Bord.<br />

froV der ständigen Gefahr waten -<br />

was Dr. Zahl immer wieder erstaunte -<br />

die indianischen Fischer furchtlos in die Flüsse hinein -<br />

obwohl manche von<br />

ihnen tiefe Narben an den Beinen haben. Sie fangen die Raubfische, um sie zu<br />

essen. Auch Dr. Zahl nahm an den Mahlzeiten teil -<br />

er findet, daß der Piranha<br />

etwa wie Barsch schmeckt. Gewöhnlich erbeuten die Indios die Fische mit Netzen,<br />

hin und wieder aber auch mit dem Speer.<br />

Auch die Eingeborenen konnten allerdings nicht angeben, wann nun die<br />

Piranhas besonders gefährlich sind. Dr. Zahl hörte darüber die verschiedensten<br />

Theorien. Danach hängt die Angriffslust von der Wassertemperatur und der Jahreszeit<br />

ab, vom Wasserstand des Flusses oder davon, ob die Fische im allgemeinen<br />

genügend Beute finden oder nicht. Sicher ist nur, daß sie unberechenbar sind.<br />

Peter Miller<br />

,, Atlantische Lachskrankheit " nimmt zu<br />

Trier.<br />

- Wie die Bezirksregierung in Trier mitteilte, hat die "Atlantische Lachskrankheit"<br />

(Ulcerative Dermalnekrose - UDN) sich seit Dezember vergangenen Jahres<br />

in zahlreichen fließenden Gewässern der Eifel und des Hunsrücks ausgebreitet<br />

und bereits zu empfindlichen Verlusten an Fischbeständen geführt. Befallen werden<br />

vor allem Bach- und Regenbogenforellen und Aschen und zwar meist laichreife Fiche<br />

oder solche mit Laichansatz. Befall an UDN ist auch bei anderen Fischarten<br />

festgestellt worden.<br />

Wie der Name besagt, handelt es sich um ein Hautgeschwür, das sich vor allem<br />

in einer.Verpilzung'des Schwanzstieles und des Kopfes äußert. Verendete Fische<br />

treiben ab und werden häufig an Wehren und in stillen Buchten angeschwemmt.<br />

Der erregende Virus ist noch nicht gefunden worden. Bekämpfungsmöglichkeiten<br />

der UDN bestehen noch nicht, sie wären aber auch beim Vorhandensein eines<br />

wirksamen Medikamentes in fließenden Gewässern kaum möglich. Nach den bisherigen<br />

Feststellungen ist die UDN nicht auf Menschen oder Warmblütler übertrag<br />

bar.<br />

Um einer Ausbreitung der Seuche entgegenzuwirken und den Fischen zu einer<br />

natürlichen Resistenz zu verhelfen, empfiehlt der Fischereisachverständige der Bezirksregierung<br />

Trier und Koblenz folgendes:<br />

a) Das Aussetzen von Edelfischen über 18 cm Länge und einem Alter von mehr<br />

als zwei Somnrern muß unbedingt unterbleiben.<br />

b) Die Käufer von Fischbesatz sollten sich die Seuchenfreiheit und Höchstaltersgarantie<br />

von den Lieferanten bescheinigen lassen und nur Setzlinge kaufen,<br />

wenn der Verkäufer schriftlich versichern kann, daß es sich um eigene Zucht<br />

handelt.<br />

c) Verendende und verendete Fische sollten von den Fischereipächtern bei der<br />

Beseitigung der Fischkadaver gezählt und gewogen werden, damit bei einer<br />

eventuellen späteren Erhebung möglichst genaue Unterlagen über das Ausmaß<br />

der Verluste voriiegen.<br />

Zuletzl wird pessimistisch festgestellt, daß die Krankheit offensichtlich durch<br />

Cie Belastung der fließenden Gewässer mit Abwässern begünstigt wird. p. e<br />

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