Land unter in Dresden
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als auch <strong>in</strong> der Fachabteilung<br />
des Bundes<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>isteriums.<br />
E<strong>in</strong>e mühselige Arbeit, bei der<br />
viel Überzeugungskraft aufzuwenden<br />
war und die erst <strong>in</strong> den<br />
Folgejahren begann, Früchte zu<br />
zeitigen.<br />
E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Rumänien<br />
Im nach außen h<strong>in</strong> sichtbaren<br />
Vordergrund der Aktivitäten des<br />
THW standen weitere E<strong>in</strong>sätze im<br />
Ausland. Im Mai 1970 zerstörte e<strong>in</strong>e<br />
Hochwasserkatastrophe riesigen<br />
Ausmaßes weite Teile des<br />
<strong>Land</strong>es Rumänien im Bereich des<br />
Donaudeltas. Etwa 925.000 Hektar<br />
Kurze Pause zwischen langen E<strong>in</strong>sätzen. (Fotos: Archiv)<br />
<strong>Land</strong> wurden überflutet, mehr als<br />
160 Tote, 268.000 Menschen aus<br />
ihren Häusern geflüchtet, mehr<br />
als 83.000 Häuser überflutet,<br />
11.000 völlig zerstört ... e<strong>in</strong>e Bilanz<br />
des Schreckens, für die meisten<br />
Menschen unvorstellbar.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland<br />
hatte dem betroffenen <strong>Land</strong><br />
sofort Hilfe angeboten. Weil <strong>in</strong><br />
dem Katastrophengebiet vordr<strong>in</strong>glich<br />
flachgehende Wasserfahrzeuge<br />
vonnöten waren, wurde<br />
der <strong>Land</strong>esverband Bayern<br />
bea\lftragt, 48 Leichtholz-Pontons<br />
und 48 Außenbordmotoren nach<br />
Rumänien zu transportieren.<br />
THW-LB Schwarz beorderte am<br />
22. Mai Lastkraftwagen aus den<br />
OV Augsburg, Ingolstadt, <strong>Land</strong>shut<br />
und München und ließ den<br />
Konvoi sofort nach dem Laden<br />
mit e<strong>in</strong>er Mannschaft von elf<br />
Mann auf die Reise gehen. Die<br />
Fahrtroute verlief zunächst über<br />
Graz und Zagreb nach Belgrad<br />
und von dort zur rumänischen<br />
Grenze. Dort sollten die Pontons<br />
den Rumänen übergeben werden,<br />
aber es gab ke<strong>in</strong>e LKW's auf<br />
der rumänischen Seite und so<br />
mußte die Fahrt noch um weitere<br />
830 Kilometer verlängert werden.<br />
Über Bukarest wurde dann der<br />
Entladeort Braila erreicht. Die re<strong>in</strong>e<br />
Fahrzeit betrug für die 2300 Kilometer<br />
lange Strecke nur 56<br />
Stunden.<br />
Die Pontons und Motoren wurden<br />
zügig entladen und dann<br />
kam die Unterweisung der<br />
Rumänen, <strong>unter</strong> deren Regie diese<br />
Wasserfahrzeuge fortan e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden sollten. Nach kurzem<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> Teile des riesigen<br />
Schadensgebietes mit Häuserru<strong>in</strong>en,<br />
überschwemmten Feldern<br />
und treibenden TIerkadavern begann<br />
die Rückfahrt und am 15. Juni<br />
wurde das heimische Bayern<br />
wieder erreicht.<br />
Neuer Direktor<br />
desTHW<br />
Zum 1. Juli 1970 wurde Direktor<br />
Hans Ziel<strong>in</strong>ski von se<strong>in</strong>em Posten<br />
abberufen und zum Leiter des<br />
Warndienstes im Bundesamt für<br />
Zivilen Bevölkerungsschutz ernannt.<br />
Dies war e<strong>in</strong>e für das THW<br />
außerordentlich überraschende<br />
Maßnahme.<br />
Neuer Direktor der Bundesanstalt<br />
THW wurde der Vizepräsident<br />
des BzB, DipL Ing. Erhard<br />
Schmitt , der die neue Aufgabe<br />
zusätzlich übernehmen mußte.<br />
Erhard Schmitt, freundlich "Doppel-T-Träger"<br />
genannt, war e<strong>in</strong> alter<br />
Fahrensmann aus dem früheren<br />
Reichs<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> und nun aus dem Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
des Innern <strong>in</strong> Bonn.<br />
Er war e<strong>in</strong> sachlicher, freundlicher<br />
und sehr angesehener Fachmann<br />
<strong>in</strong> Sachen Brandschutztechnik<br />
- schwere Arbeit wartete<br />
auf ihn!<br />
Telefonnummer des Autors:<br />
02225/7630<br />
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Technisches Hilfswerk 3/99