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Skript der Speziellen Pathologie orientiert am GK3 V 1.0 - Sts-net.de

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Verdauungstrakt [8]<br />

Zähne - Zahnhalteapparat<br />

ANATOMIE: Die Zahnentwicklung beginnt mit <strong><strong>de</strong>r</strong> einer ekto<strong><strong>de</strong>r</strong>malen Epthelabschnürung, aus<br />

welcher das Schmelzorgan hervorgeht. Es entwickelt eine kappenförmige Knospe, die wie ein<br />

umgedrehtes Weinglas (Glocke) senkrecht in das Mesenchym <strong>de</strong>s Kiefers reicht. Die Bucht <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Knospe (innen) wird als Zahnpapille, <strong><strong>de</strong>r</strong> mesenchymale Mantel als Zahnsäckchen bezeich<strong>net</strong>.<br />

Zahnsäckchen Mesenchym (g Zementoblasten ) g Zahnhalteapparat (Zement)<br />

Schmelzorgan Ekto<strong><strong>de</strong>r</strong>m (g Ameloblasten ) g Schmelz<br />

Zahnpapille Mesenchym (g Odontoblasten ) g Prä<strong>de</strong>ntin g Dentin<br />

Epulis: benignes tumorähnliches Granulationsgewebe, das <strong>de</strong>m Zahnfleisch aufsitzt.<br />

- Epulis granulomatosa: (C) entzündlich-resorptiver Zahnfleischpolyp<br />

- Epulis gigantocellularis: aggressive infiltrative Gingiva-Überschußbildung, aber keine Neoplasie<br />

(C). Histo: Riesenzellen und perivaskulärer Lymphozytenwall.<br />

- Schwangerschaftsepulis:<br />

Zysten<br />

a) odontogene Zysten: Assoziation zur Zahnanlage<br />

Radikuläre Zysten liegen seitlich o<strong><strong>de</strong>r</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitze <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahnwurzel und entstehen<br />

zu 80% entzündlich (durch apikale Paradontitis) mit Proliferation <strong><strong>de</strong>r</strong> Malassez-<br />

Zellnester o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu 20% dysontoge<strong>net</strong>isch.<br />

Primordialzysten liegen ebenfalls radikulär und entstehen dysontoge<strong>net</strong>isch aus<br />

<strong>de</strong>m Schmelzorgan nicht durchgebrochener Zähne.<br />

b) nicht-odontogene Zysten haben keine Assoziation zur Zahnanlage und entstehen<br />

durch Einschluß von Epithelresten in <strong>de</strong>n Fusionszonen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesichtsfortsätze<br />

odontogene Tumoren<br />

pT1 ∅ ≤ 2 cm<br />

pT2 ∅ 2-4 cm<br />

pT3 ∅ > 4 cm<br />

pT4 Infiltration <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Nachbarorgane<br />

DD Speicheldrüse:<br />

- chr. Siala<strong>de</strong>nitis<br />

L/P/-Infiltrat<br />

- Parotitis epi<strong>de</strong>mica:<br />

L/P-Infiltrat + Nekrosen<br />

- eitrige Parotitis<br />

Neutrophile<br />

- ZMV:<br />

Eulenaugenzellen<br />

- Febris uveoparotitis<br />

(Entität <strong><strong>de</strong>r</strong> Sarkoidose)<br />

epitheloidzellige Granulome<br />

m. Riesenzellen<br />

- Warthin-Tumor:<br />

Zysten, Lymphfollikel, doppelreihiges<br />

Epithel<br />

Tumoren<br />

9% aller Mundhöhlen-Tumoren sind odontogen. Der häufigste Tumor ist das Ameloblastom.<br />

• Ameloblastom: lokal invasiv /unscharfe Begrenzung<br />

Gutartiger lokal invasiv wachsen<strong><strong>de</strong>r</strong> Tumor <strong>de</strong>s inneren Schmelzepithels (Epithelglocke).<br />

Geht zu 30% von follikulären Zysten aus und ist nicht bekapselt, daher unscharfe<br />

Begrenzung. Röntgen: seifenblasenförmige Aufhellung <strong>de</strong>s Kiefers.<br />

• Odontom:<br />

Gutartige Fehlbildung mit ausgeprägter BG-Komponente.<br />

Bestandteile: epitheliales Ekto<strong><strong>de</strong>r</strong>m, Zahnschmelz und Mesenchym (Dentin, Zement,<br />

Pulpa) während <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahnentwicklung.<br />

- Frontal: komposites Odontom mit allen Geweben eines Zahns.<br />

- Seitlich: komplexes Odontom vorwiegend mit mesenchymalem Gewebe.<br />

Speicheldrüsen<br />

Bei Entzündungen ist meist die Gl. parotis betroffen.<br />

SIALORRHOE: gesteigerte Speichelabson<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

DYSCHYLIE: Speicheleindickung mit Rückstau und Gewebeübertritt g Siolithiasis<br />

SIOLITHIASIS: Speicheldrüsenstein (CaPO 4 , CaCO 3 ); meist in Gl. submandibularis.<br />

Parotitis epi<strong>de</strong>mica: Schuljungen g Orchitis<br />

„Mumps“. Durch Par<strong>am</strong>yxoviren hervorgerufene doppelseitige Siala<strong>de</strong>nitis <strong><strong>de</strong>r</strong> Gl. parotis mit<br />

Nekrose <strong><strong>de</strong>r</strong> Azinuszellen und serofibrinöser Entzündungsreaktion. Virus-Einschlußkörper sind<br />

dabei nicht nachweisbar. Betroffen sind meist Jungen im Schulalter. 20% g Orchitis<br />

Sjögren-Syndrom: (C) Xerostomie, Keratoconjunctivitis sicca, Arthrosen<br />

Autoaggression gegen Ausführungsgangsepithelien <strong><strong>de</strong>r</strong> exokrinen Drüsen (Speichelund<br />

Tränendrüsen) mit lymphozytär bedingter Azinusatrophie (die Drüsen erscheinen<br />

jedoch vergrößert / dichte periduktale Lympho-Infiltrate). Betrifft vorwiegend Frauen<br />

nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Menopause (X: C=1:10).<br />

Assoziation zu HLA -DR-3.<br />

Klinik: Xerostomie (trockener Mund), Keratoconjunctivitis sicca (trockenes Auge).<br />

Häufige Assoziation mit rheumatoi<strong><strong>de</strong>r</strong> Arthritis, chronischer Polyarthritis .<br />

DD: eine periduktale Entzündung auch bei chronisch-rezidivieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Parotitis.<br />

<strong>Skript</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Speziellen</strong> <strong>Pathologie</strong> V <strong>1.0</strong> © 2000 Axel Ruttmann S. 23

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