„Alesia? Alesia kenne ich nicht.“ – Römische ... - Sebastian Fischer
„Alesia? Alesia kenne ich nicht.“ – Römische ... - Sebastian Fischer
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aufschlüsselt, 54<br />
übertrifft.<br />
ist im Comic n<strong>ich</strong>t viel zu er<strong>kenne</strong>n, obwohl ihre Zahl die der Kelten<br />
c) DER STAMMESFÜHRER MAJESTIX<br />
Man neigt dazu den Häuptling als einen bedeutenden und allseits respektierten Mann zu<br />
betrachten, von dem die Zukunft des Stammes abhängt.<br />
In dieser letzteren Hins<strong>ich</strong>t wird die Aufgabe Majestix’ in den<br />
betrachteten Bänden zieml<strong>ich</strong> genau definiert <strong>–</strong> er gibt immer<br />
der Anstoß der Handlung. Doch wird er auch in dem Moment<br />
respektiert, wenn er vom Schild geworfen wird oder seine<br />
Frau Gutemine ihm die Leviten liest (siehe Abb. 10)? Dadurch<br />
wird aber nur die Uneingeschränktheit einer absoluten<br />
Herrschaft aufgebrochen, denn die Gallier lassen oft den<br />
Stammesführer hochleben bzw. er<strong>kenne</strong>n seine Machtstellung,<br />
wenn auch n<strong>ich</strong>t unkommentiert, an.<br />
in Gallia non solum in omnibus civitatibus atque in omnibus pagis partibusque, sed paene etiam in<br />
singulis domibus factiones sunt, earumque factionum sunt principes, qui summam auctoritatem eorum<br />
iudicio habere existimantur, quorum ad arbitrium iudiciumque summa omnium rerum consiliorumque<br />
redeat. 55<br />
Obwohl Majestix Beschlüsse fasst, die n<strong>ich</strong>t von allen „Untertanen<strong>“</strong> getragen werden, so gibt<br />
er s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t die Blöße einer internen Niederlage, sondern setzt seinen Dickkopf <strong>–</strong> wenn nötig<br />
auch allein <strong>–</strong> durch.<br />
Trotzdem muss gesagt werden, dass Entscheidungen im gallischen Dorf immer eine<br />
demokratische Beratung voraussetzen. 56 Vorbild dafür könnte die Beschreibung der Helvetier<br />
im BG sein, die mit den Worten „constituerunt<strong>“</strong> 57 und „lege confirmant<strong>“</strong> 58 eng verbunden ist.<br />
Es wird deutl<strong>ich</strong>, dass eine Volksversammlung souverän war und starke Persönl<strong>ich</strong>keiten<br />
ledigl<strong>ich</strong> als Sprecher mit mögl<strong>ich</strong>st starken Argumenten auftreten konnten. 59<br />
54 Koutroubas meint, Caesar gebe diese Zahl von 308.000 Kriegern an, um seinen Sieg zu vergrößern.<br />
(Koutroubas: Gegner in Caesars „Bellum Gallicum<strong>“</strong>, S. 146)<br />
55 Caesar: Bellum Gallicum, S. 127. (BG VI, 11)<br />
56 „Doch <strong>ich</strong> berufe eine Versammlung ein! Und zwar stante pede!<strong>“</strong> (Majestix; in: Goscinny; Uderzo: Belgiern,<br />
S. 9.)<br />
57 Caesar: Bellum Gallicum, S. 32. (BG I, 3)<br />
58 Ebd.<br />
59 René van Royen; Sunnyva van der Vegt: Asterix und die Belgier <strong>–</strong> oder : Eine frühe westeuropäische<br />
Demokratie. In: Kai Brodersen (Hg.): Asterix und seine Zeit. Die große Welt des kleinen Galliers. Mit dt.<br />
Bildtexten v. Gudrun Penndorf. 2., durchgesehene Aufl. München 2001, S. 178-195, hier: S. 187.<br />
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