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„Alesia? Alesia kenne ich nicht.“ – Römische ... - Sebastian Fischer

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d) DER DRUIDE MIRACULIX<br />

Vorrangig beschäftigt s<strong>ich</strong> der Druide im gallischen Dorf mit der Magie <strong>–</strong> er braut den so<br />

w<strong>ich</strong>tigen Zaubertrank 60 <strong>–</strong>, nimmt aber auch eine respektvolle Stellung (vielle<strong>ich</strong>t sogar eine<br />

höhere als Majestix) innerhalb der Gemeinschaft ein. Die Stimme des Druiden ist zusätzl<strong>ich</strong><br />

w<strong>ich</strong>tig in politischen und anderen Konflikten:<br />

[Druides] rebus divinis intersunt, sacrificia publica ac privata procurant, religiones interpretantur […]<br />

magnoque hi sunt apud eos honore. Nam fere de omnibus controversiis publicis privatisque constituunt, et<br />

si quod est facinus admissum, si caedes facta, si de hereditate, de finibus controversia est, idem decernunt,<br />

praemia poenasque constituunt. 61 […] Druides a bello abesse consuerunt. 62<br />

In der Versammlung der Gallier zur Entscheidung über den Wettkampf mit den Belgiern ist<br />

Miraculix der Gegensprecher des<br />

Häuptlings und wird von den<br />

Dorfbewohnern so respektiert, dass diese<br />

s<strong>ich</strong> auf die Seite des Weisen schlagen<br />

(„Unser Druide hat Recht!<strong>“</strong> 63 ) und selbst<br />

seinen Worte stets uneingeschränkt folgen<br />

(„Ich teile sowieso immer die Meinung<br />

unseres Druiden!<strong>“</strong> 64 ).<br />

Weiterhin wird sein Rat auch im Krankheitsfalle gesucht und befolgt, denn „multa praeterea<br />

[…] de rerum natura […] disputant<strong>“</strong>. 65<br />

In anderen, hier n<strong>ich</strong>t betrachteten Abenteuern der Gallier werden weitere w<strong>ich</strong>tige<br />

Begebenheiten der Druidenbeschreibung des BG aufgegriffen: die W<strong>ich</strong>tigkeit seiner<br />

Anwesenheit in Der Seher, das alljährl<strong>ich</strong>e Druidentreffen bei den Karnuten in Asterix und<br />

die Goten, sein Wissen um politische Gesetze in Das Geschenk Caesars. 66<br />

4.4. SPRACHSPIELE<br />

Allgemein gesprochen werden hier also ganz bewußt Unschärfen der Sprache für Verwirrspiele genutzt,<br />

um eine witzige Wirkung zu erzielen. Gemeinsam ist allen […] Wortspieltypen, daß sie auf den ersten<br />

Blick in einer bestimmten Bedeutung verstanden werden sollen, zu der plötzl<strong>ich</strong> <strong>–</strong> durch Kontext und<br />

Bild gestützt <strong>–</strong> eine weitere unterschwellige Bedeutung hinzukommt. 67<br />

60 Die Wirkung der Mistel, die die Grundlage des Trankes bildet, wird schon von Plinius beschrieben (Plinius,<br />

Naturalis Historia XVI, 251)<br />

61 Caesar: Bellum Gallicum, S. 128. (BG VI, 13)<br />

62 Ebd., S. 129. (BG VI, 14)<br />

63 Troubadix; in: Goscinny; Uderzo: Belgiern, S. 10.<br />

64 Asterix; in: ebd.<br />

65 Caesar: Bellum Gallicum, S. 129. (BG VI, 14)<br />

66 Royen; Vegt: Wahrheit, S. 32-35.<br />

67 Gudrun Penndorf: Asterix übersetzen <strong>–</strong> oder das Wechselspiel in Bild und Sprache. In: Kai Brodersen (Hg.):<br />

Asterix und seine Zeit. Die große Welt des kleinen Galliers. Mit dt. Bildtexten v. Gudrun Penndorf. 2.,<br />

durchgesehene Aufl. München 2001, S. 212-230, hier: S. 213.<br />

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