James Johnson Esq. - Gicht - Kathrin-von-basse.de
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so einige Arten <strong>von</strong> <strong>Gicht</strong>. Mit welcher schrecklichen Leichtigkeit ferner treibt die<br />
unvorsichtige Anwendung <strong>von</strong> togischen Mitteln auf gichtischen Anschwellungen die<br />
Krankheit zurück, wonach ein heftiger Anfall auf die inneren Organe erfolgt! Derselbe<br />
Fall ist es bei <strong>de</strong>r Rose. Dieselben togischen Mittel bringen in bei<strong>de</strong>n Krankheiten<br />
dieselben Folgen in <strong>de</strong>n inneren Organen hervor. Hoffmann und alle genauen<br />
Beobachter haben unzählige Fälle dieser Art gesammelt. Man hat oft die <strong>Gicht</strong> sich auf<br />
innere Theile werfen sehen, ohne dass ein Zurücktritt vorhergegangen war; eben so auch<br />
die Rose. - Bei<strong>de</strong>, <strong>Gicht</strong> und Rose, sind zuweilen periodisch; bei<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong><br />
Unordnungen in <strong>de</strong>n Digestionsorganen begleitet, und zwar oft in so hohem Gra<strong>de</strong>, dass<br />
viele Ärzte die Rose nur als ein consensuelles Lei<strong>de</strong>n, durch jene herbeigeführt,<br />
angesehen haben. Wir sprachen vorhin <strong>von</strong> wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r <strong>Gicht</strong>; aber auch die Rose<br />
verdient oft <strong>de</strong>nselben Namen. Ein merkwürdiges Beispiel erzählt Frank: „Bei einer<br />
Frau, die an <strong>de</strong>r Gesichtsrose litt, warf sich diese am dreizehnten Tage plötzlich auf<br />
einen Fuss und <strong>von</strong> da nach wenigen Stun<strong>de</strong>n auf die Hüfte. Dann kehrte sie zum<br />
Gesichte zurück, und <strong>von</strong> da an wie<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Gedärmen. Vom Unterleibe versetzte<br />
sie sich bald wie<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Fusse, bald nach <strong>de</strong>n Rippen und <strong>de</strong>n Lungen, und zuletzt<br />
warf sie sch auf das Gehirn, welches <strong>de</strong>n Tod zur Folge hatte.“ – Kurz, je mehr wir die<br />
wechseln<strong>de</strong>n Formen <strong>de</strong>r Rose betrachten, und sie mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r <strong>Gicht</strong> vergleichen,<br />
<strong>de</strong>sto <strong>de</strong>utlicher wird uns die Analogie bei<strong>de</strong>r Krankheiten wer<strong>de</strong>n. -<br />
Ist die <strong>Gicht</strong> erblich?<br />
§. 25.<br />
Viele Menschen scheinen die <strong>Gicht</strong> <strong>von</strong> ihren Eltern zu erben. Daher kann ihre<br />
Lebensweise keinen Einfluss auf die Erzeugung dieser Krankheit haben. Dies bestätigen<br />
alle unpartheiischen Beobachter. Wir haben in diesem Augenblicke ein Beispiel dieser<br />
Art, o<strong>de</strong>r vielmehr einen unwi<strong>de</strong>rlegbaren Beweis unseres Satzes vor Augen. „Ein Mann,<br />
Vater einer zahlreichen Familie, hatte schon 8 Kin<strong>de</strong>r gezeugt, als er <strong>von</strong> <strong>de</strong>r <strong>Gicht</strong> und<br />
vorzüglich <strong>von</strong> einem hartnäckigen Hüftweh befallen wur<strong>de</strong>, das ihn seine übrige<br />
Lebenszeit peinigte. Während dieser Zeit ward er Vater <strong>de</strong>s neunten Kin<strong>de</strong>s, und dieser<br />
Sohn war <strong>de</strong>r einzige in <strong>de</strong>r ganzen Familie, <strong>de</strong>r späterhin <strong>Gicht</strong> bekam. Dieser war<br />
überdiess <strong>von</strong> stillem, ruhigen Temperamente, und, eine sitzen<strong>de</strong> Lebensart<br />
ausgenommen, würkten keine an<strong>de</strong>re prädisponiren<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r erregen<strong>de</strong>n Ursachen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gicht</strong> auf ihn ein.“ –<br />
A b e r i s t d e r v o n e i n e m g i c h t i s c h e n V a t e r g e z e u g t e S o h n<br />
d u r c h a u s i m m e r d e r E r b e d e r v ä t e r l i c h e n K r a n k h e i t ? Loubet (Lettres<br />
p. 132.) hat diese Frage durch folgen<strong>de</strong> wahre Geschichte beantwortet: „Ein gichtischer<br />
Vater hatte zwei Zwillingssöhne, die, wie er, robust und stark im Heranwachsen<br />
wur<strong>de</strong>n. So glichen sie ihm zwar in seinem körperlichen Baue, aber nicht in seinem<br />
geistigen Wesen, und bei<strong>de</strong> führten eine ganz verschie<strong>de</strong>ne Lebensweise. Der Eine blieb<br />
zu Hause beim Vater, und da er die Lebensart und Gewohnheiten <strong>de</strong>sselben annahm, so<br />
bekam er frühzeitig schon unzwei<strong>de</strong>utige Spuren <strong>von</strong> <strong>Gicht</strong>; <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Sohn aber, <strong>de</strong>r<br />
durch seine Verhältnisse ein mässiges und thätiges Leben zu führen gezwungen war,<br />
ward nie <strong>von</strong> <strong>Gicht</strong> befallen.“<br />
Pathologische Anatomie <strong>de</strong>r <strong>Gicht</strong>.<br />
§. 26.<br />
Lieutaud sagt, dass man in <strong>de</strong>n Gelenken gichtischer Personen nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong><br />
eine krei<strong>de</strong>artige Substanz fin<strong>de</strong>t, die nicht nur die Sehnen und Bän<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn auch<br />
sogar die Knochen be<strong>de</strong>ckt, die oft dadurch aus ihrer Lage gerückt wer<strong>de</strong>n. „Doch“, setzt<br />
er hinzu, „hat man diese Substanz noch nicht in <strong>de</strong>n Kapselbän<strong>de</strong>rn gefun<strong>de</strong>n.“ Dasselbe<br />
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