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Komplexe halbeinfache Lie-Algebren

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<strong>Komplexe</strong> <strong>halbeinfache</strong> <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong><br />

Dipl.-Inform. Wolfgang Globke<br />

Institut für Algebra und Geometrie<br />

Arbeitsgruppe Differentialgeometrie<br />

Karlsruher Institut für Technologie<br />

1 / 43


Levi-Zerlegung<br />

Es sei g eine komplexe <strong>Lie</strong>-Algebra und dim g < ∞.<br />

Dann gilt<br />

g = s ⊕ r,<br />

wobei<br />

s halbeinfach ist,<br />

d.h. die Killing-Form von s ist nicht ausgeartet,<br />

r auflösbar ist,<br />

d.h. die Killing-Form ist ausgeartet mit Radikal [r, r].<br />

2 / 43


Auflösbar vs. halbeinfach<br />

Unterschiedliches Verhalten von auflösbaren und <strong>halbeinfache</strong>n<br />

<strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong>:<br />

g auflösbar:<br />

g halbeinfach:<br />

g ⊃ [g, g] ⊃ [[g, g], [g, g]] ⊃ . . . ⊃ {0}.<br />

g = [g, g] = [g, [g, g]] = . . .<br />

3 / 43


Beispiele<br />

Auflösbar:<br />

Abelsche <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong>, insbesondere <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong> von<br />

Diagonalmatrizen.<br />

Die Heisenberg-Algebra.<br />

<strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong> von oberen Dreiecksmatrizen.<br />

Halbeinfach:<br />

Die klassischen <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong> sl n (C), so n (C), sp n (C).<br />

Weder noch:<br />

gl n (C) hat die Levi-Zerlegung<br />

gl n (C) = sl n (C) ⊕ C.<br />

4 / 43


Charakterisierung <strong>halbeinfache</strong>r <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong><br />

Ein Ideal h in g ist eine Unteralgebra, die<br />

erfüllt.<br />

[g, h] ⊆ h<br />

Eine <strong>Lie</strong>-Algebra g heißt einfach, wenn sie keine Ideale (außer<br />

{0} und g selbst) besitzt.<br />

Cartan-Kriterium:<br />

Eine <strong>Lie</strong>-Algebra g ist genau dann halbeinfach, wenn sie eine<br />

direkte Summe von einfachen Idealen g 1 , . . . , g k ist:<br />

und [g i , g j ] = {0} für i ≠ j.<br />

g = g 1 ⊕ . . . ⊕ g k ,<br />

5 / 43


sl n (C) als Modell einer einfachen <strong>Lie</strong>-Algebra<br />

Die <strong>Lie</strong>-Algebra<br />

sl n (C) = {X ∈ C n×n | tr(X ) = 0}<br />

ist einfach.<br />

An ihr lassen sich alle Struktureigenschaften einfacher <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong><br />

demonstrieren.<br />

6 / 43


Elementarmatrizen<br />

Elementarmatrix:<br />

⎛<br />

⎞<br />

0<br />

.<br />

0<br />

E ij =<br />

0 · · · 0 1 0 · · · 0<br />

, D ij = E ii − E jj .<br />

0<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎝<br />

.<br />

⎠<br />

0<br />

7 / 43


Zerlegung von sl n (C)<br />

sl n (C) lässt sich in spezielle Unteralgebren zerlegen:<br />

sl n (C) = a ⊕ n + ⊕ n − .<br />

⎛<br />

⎞<br />

{ λ 1 0<br />

⎜<br />

a = ⎝<br />

. ..<br />

⎟<br />

⎠ ∣ ∑ }<br />

λ i = 0 = 〈D ij 〉,<br />

0 λ n<br />

⎛ ⎞<br />

{ 0 ∗ }<br />

n + ⎜<br />

= ⎝<br />

. ..<br />

⎟<br />

⎠ = 〈E ij | i < j〉,<br />

0 0<br />

⎛ ⎞<br />

{ 0 0 }<br />

n − ⎜<br />

= ⎝<br />

. ..<br />

⎟<br />

⎠ = 〈E ij | i > j〉.<br />

∗ 0<br />

8 / 43


Cartan-Unteralgebra<br />

Die abelsche Algebra a der Diagonalmatrizen mit Spur 0 ist<br />

die Cartan-Unteralgebra von sl n (C).<br />

Für D = diag(λ 1 , . . . , λ n ) ∈ a gilt:<br />

ad(D)E ij = [D, E ij ] = (λ i − λ j )E ij .<br />

Also ist E ij Eigenvektor von ad(D) zum Eigenwert λ i − λ j .<br />

Außerdem liegt a im Eigenraum von ad(D) zum Eigenwert 0.<br />

9 / 43


Wurzelzerlegung (I)<br />

Definiere α ij ∈ a ∗ (i ≠ j) durch<br />

Die α ij heißen Wurzeln von a.<br />

α ij (D) = λ i − λ j .<br />

Eine Wurzel repräsentiert einen Satz von simultanen<br />

Eigenwerten für alle ad(D), D ∈ a.<br />

Die Zerlegung sl n (C) = a ⊕ n + ⊕ n − lässt sich zu einer<br />

Zerlegung in simultane Eigenräume für alle D ∈ a verfeinern:<br />

sl n (C) = a ⊕<br />

⊕<br />

g α .<br />

Dies ist die Wurzelzerlegung.<br />

α Wurzel<br />

10 / 43


Wurzelzerlegung (II)<br />

In der Wurzelzerlegung<br />

sl n (C) = a ⊕<br />

⊕<br />

α Wurzel<br />

ist g α der Raum<br />

g α = {X ∈ sl n (C) | ad(D)X = α(D)X für alle D ∈ a}.<br />

Außerdem gilt<br />

a = g 0 = {X ∈ sl n (C) | ad(D)X = 0 für alle D ∈ a},<br />

da a maximal abelsch ist.<br />

g α<br />

11 / 43


Eigenschaften der Wurzeln<br />

Für jede Wurzel α = α ij gilt<br />

g αij = 〈E ij 〉.<br />

Insbesondere dim g α = 1 für alle Wurzeln α.<br />

Es gilt<br />

[E ij , E kl ] = δ jk E il − δ li E kj .<br />

Folge: Für alle Wurzeln α, β gilt:<br />

[g α , g β ] = g α+β .<br />

Dann ist entweder g α+β = {0}, oder α + β ist ebenfalls<br />

Wurzel.<br />

12 / 43


Wurzelzerlegung (III)<br />

Für jede Wurzel α = α ij existiert eine Wurzel −α = α ji , und<br />

es gilt<br />

[g α , g −α ] ⊂ g 0 = a.<br />

Konkret:<br />

[E ij , E ji ] = E ii − E jj = D ij ∈ a.<br />

Die Menge R aller Wurzeln lässt sich nun zerlegen:<br />

wobei<br />

R = R + ∪ R − ,<br />

α ∈ R + ⇔ −α ∈ R − .<br />

Die Wurzelzerlegung lässt sich weiter verfeinern:<br />

sl n (C) = a ⊕ ⊕<br />

α∈R + (g α ⊕ g −α )<br />

13 / 43


sl 2 (C) ist allgegenwärtig<br />

Beobachtung:<br />

Für alle Wurzeln α und X α ∈ g α , Y α ∈ g −α ,<br />

H α = [X α , Y α ] ∈ a gilt:<br />

[H α , X α ] = 2X α , [H α , Y α ] = −2Y α , [X α , Y α ] = H α .<br />

Also:<br />

s α := 〈H〉 ⊕ g α ⊕ g −α<br />

∼ = sl2 (C).<br />

Folge:<br />

sl n (C) lässt als Summe von Kopien von sl 2 (C) schreiben:<br />

sl n (C) = ∑<br />

α∈R + s α .<br />

Im Allgemeinen ist diese Summe nicht direkt, denn<br />

H α+β = H α + H β , sofern α + β ∈ R.<br />

14 / 43


Wurzelsysteme (I)<br />

Es sei g eine beliebige komplexe <strong>halbeinfache</strong> <strong>Lie</strong>-Algebra.<br />

Die Ergebnisse über sl n (C) lassen sich analog auf g<br />

übertragen.<br />

Insbesondere<br />

g = ∑<br />

α∈R + s α .<br />

Wenn nun jedes g Summe von sl 2 (C)-Kopien ist, wodurch<br />

unterscheiden sich <strong>halbeinfache</strong> <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong>?<br />

Durch die Aktion der Cartan-Algebra a.<br />

Genauer: Durch die Struktur ihrer Wurzelsysteme R.<br />

15 / 43


Wurzelsysteme (I)<br />

Es sei g eine beliebige komplexe <strong>halbeinfache</strong> <strong>Lie</strong>-Algebra.<br />

Die Ergebnisse über sl n (C) lassen sich analog auf g<br />

übertragen.<br />

Insbesondere<br />

g = ∑<br />

α∈R + s α .<br />

Wenn nun jedes g Summe von sl 2 (C)-Kopien ist, wodurch<br />

unterscheiden sich <strong>halbeinfache</strong> <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong>?<br />

Durch die Aktion der Cartan-Algebra a.<br />

Genauer: Durch die Struktur ihrer Wurzelsysteme R.<br />

15 / 43


Wurzelsysteme (II)<br />

Die Wurzeln erzeugen den Dualraum a ∗ von a.<br />

Da [g α , g β ] = g α+β , sind die Wurzeln ganzzahlige<br />

Linearkombinationen einer Basis von a ∗ , die selbst aus<br />

Wurzeln besteht.<br />

Folge:<br />

Wenn dim a = r, so wird das Wurzelsystem von r Elementen<br />

erzeugt. Daher heißt r der Rang von R bzw. von g.<br />

Die Killing-Form induziert ein Skalarprodukt auf a und somit<br />

auf a ∗ . Dieses Skalarprodukt liefert geometrische<br />

Beschränkungen für die Struktur der Wurzelsysteme.<br />

Somit ist eine vollständige Klassifikation der Wurzelsysteme<br />

möglich.<br />

16 / 43


Klassifikation<br />

Typ g dim g<br />

A n sl n+1 (C) n ≥ 1 n 2 + 2n<br />

B n o 2n+1 (C) n ≥ 2 2n 2 + n<br />

C n sp n (C) n ≥ 3 2n 2 + n<br />

D n o 2n (C) n ≥ 4 2n 2 − n<br />

G 2 - 14<br />

F 4 - 52<br />

E 6 - 72<br />

E 7 - 133<br />

E 8 - 248<br />

Außerdem: A 1 = B 1 = C 1 , B 2 = C 2 und A 3 = D 3 .<br />

17 / 43


Wurzelsysteme: A 1<br />

Die <strong>Lie</strong>-Algebra sl 2 (C) hat das Wurzelsystem A 1 :<br />

−α<br />

0<br />

α<br />

18 / 43


Wurzelsysteme: A 1 × A 1<br />

Die <strong>Lie</strong>-Algebra sl 2 (C) ⊕ sl 2 (C) hat das Wurzelsystem A 1 × A 1 :<br />

β<br />

−α<br />

α<br />

−β<br />

19 / 43


Wurzelsysteme: A 2<br />

Die <strong>Lie</strong>-Algebra sl 3 (C) hat das Wurzelsystem A 2 :<br />

β<br />

α + β<br />

−α<br />

α<br />

−α − β<br />

−β<br />

20 / 43


Wurzelsysteme: B 2<br />

Die <strong>Lie</strong>-Algebra so 5 (C) hat das Wurzelsystem B 2 :<br />

β<br />

α + β<br />

2α + β<br />

−α<br />

α<br />

−2α − β<br />

−α − β<br />

−β<br />

21 / 43


Wurzelsysteme: G 2<br />

Die exotische <strong>Lie</strong>-Algebra g 2 hat das Wurzelsystem G 2 :<br />

α 2<br />

α 1 + α 2<br />

−α 1<br />

−α 2 22 / 43<br />

β 2 β 1 + β 2<br />

α 1<br />

−β 1<br />

−β 2<br />

β 1<br />

−α 1 − α 2<br />

−β 1 − β 2


Aktion auf den Wurzeldiagrammen (I)<br />

Erinnerung:<br />

Für X α ∈ g α , H ∈ a gilt:<br />

[H, g α ] = g α , [X −α , g β ] = g β−α , [X α , g β ] = g α+β .<br />

Das bedeutet:<br />

H ∈ a fixiert die Eigenräume g α und g −α .<br />

X α bewegt den Eigenraum g β in den Eigenraum g α+β .<br />

Dies lässt sich anhand der Wurzeldiagramme veranschaulichen.<br />

23 / 43


Aktion auf den Wurzeldiagrammen (II)<br />

Beispiel B 2 :<br />

β<br />

α + β<br />

2α + β<br />

X α<br />

X β<br />

24 / 43<br />

−α<br />

α<br />

−2α − β<br />

−α − β<br />

−β


Aktion auf den Wurzeldiagrammen (III)<br />

Wir haben gesehen, dass sich g aus Kopien von sl 2 (C)<br />

zusammensetzt.<br />

Auch die Aktion von g auf sich selbst (auf dem<br />

Wurzeldiagramm) setzt sich aus Aktionen von sl 2 (C)<br />

zusammen.<br />

Aktionen gegeben durch irreduzible Darstellungen von sl 2 (C):<br />

ϱ : sl 2 (C) → gl n (C), X ↦→ ϱ(X ).<br />

25 / 43


Darstellungen von sl 2 (C) (I)<br />

sl 2 (C) wird erzeugt von H, X , Y mit den Relationen<br />

[H, X ] = 2X , [H, Y ] = −2Y , [X , Y ] = H.<br />

Das Element ϱ(H) ist diagonalisierbar.<br />

Ist v ∈ C n ein Eigenvektor von ϱ(H) zum Eigenwert λ, so gilt:<br />

H.(X .v) = (λ + 2)X .v,<br />

H.(Y .v) = (λ − 2)Y .v.<br />

D.h. X (bzw. Y ) bildet den Eigenraum V λ auf den Eigenraum<br />

zu V λ+2 (bzw. V λ−2 ) ab.<br />

26 / 43


Darstellungen von sl 2 (C) (II)<br />

Y<br />

H<br />

Y<br />

H<br />

Y<br />

H<br />

...<br />

V λ−4<br />

V λ−2<br />

V λ<br />

X<br />

X<br />

X<br />

Da C n endlich-dimensional ist, muss diese Kette irgendwann<br />

abbrechen.<br />

Es folgt, dass die Eigenwerte von H eine Folge von ganzen<br />

Zahlen bilden:<br />

−n, −n + 2, . . . , n − 2, n.<br />

27 / 43


Aktion auf den Wurzeldiagrammen (IV)<br />

Zurück zum Beispiel B 2 .<br />

Die α-Linie entspricht der adjungierten Darstellung<br />

ad : sl 2 (C) → gl(sl 2 (C)) ∼ = gl 3 (C), X ↦→ ad(X ).<br />

−α<br />

α<br />

X α<br />

28 / 43


Aktion auf den Wurzeldiagrammen (V)<br />

Die β-Linien entsprechen einmal der adjungierten Darstellung und<br />

einmal der Standarddarstellung id : sl 2 (C) → gl 2 (C), X ↦→ X .<br />

β<br />

X β<br />

α + β<br />

−β<br />

X β<br />

α<br />

29 / 43


Darstellungen <strong>halbeinfache</strong>r <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong><br />

Die Darstellungen <strong>halbeinfache</strong>r <strong>Lie</strong>-<strong>Algebren</strong> setzen sich aus den<br />

Darstellungen von sl 2 (C) zusammen.<br />

30 / 43


Quantenphysik<br />

Elementarteilchen werden durch Elemente eines komplexen<br />

Hilbert-Raumes X beschrieben.<br />

Eine physikalische Größe O wird durch die Eigenwerte eines<br />

hermiteschen Operators Ô auf X beschrieben.<br />

Zwei Größen O 1 , O 2 sind gleichzeitig messbar, wenn der<br />

Kommutator<br />

[Ô 1 , Ô 2 ] = Ô 1 Ô 2 − Ô 2 Ô 1<br />

verschwindet.<br />

31 / 43


Quarks (I)<br />

Es sei nun X ∼ = C 3 ein dreidimensionaler Hilbert-Raum mit<br />

Orthogonalbasis {u, d, s}, dem Up-Quark, Down-Quark und<br />

Strange-Quark bezeichnen.<br />

Die <strong>Lie</strong>-Algebra sl 3 (C) lässt sich schreiben als<br />

sl 3 (C) = su 3 ⊕ i · su 3 .<br />

i · su 3 sind die hermiteschen Operatoren auf X ,<br />

su 3 sind die infinitesimal-unitären Transformationen auf X .<br />

32 / 43


Quarks (II)<br />

Die Cartan-Algebra von sl 3 (C) hat eine Basis<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

1<br />

1<br />

2<br />

0 0<br />

ˆT 3 = ⎝0 − 1 3<br />

0 0<br />

2<br />

0⎠ und Ŷ = ⎝ 1<br />

0<br />

3<br />

0 ⎠ ,<br />

0 0 0<br />

0 0 − 2 3<br />

wobei T 3 die z-Komponente des Isospins<br />

und Y die Hyperladung ist.<br />

33 / 43


Quarks (III)<br />

Da [ ˆT 3 , Ŷ ] = 0, lassen sich die Quarks durch ihre Eigenwerte<br />

bezüglich ˆT 3 und Ŷ charakterisieren:<br />

Y<br />

d<br />

1/3<br />

u<br />

−1/2<br />

1/2<br />

T 3<br />

−2/3<br />

s<br />

34 / 43


Dreimal sl 2 (C) in sl 3 (C)<br />

Wir betrachten drei Einbettungen von sl 2 (C) in sl 3 (C):<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

1<br />

2<br />

0 0<br />

0 1 0<br />

0 0 0<br />

ˆT 3 = ⎝0 − 1 2<br />

0⎠ , ˆT + = ⎝0 0 0⎠ , ˆT − = ⎝1 0 0⎠ ,<br />

0 0 0<br />

0 0 0<br />

0 0 0<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

0 0 0<br />

0 0 0<br />

0 0 0<br />

Û 3 = ⎝ 1<br />

0<br />

2<br />

0 ⎠ , Û + = ⎝0 0 1⎠ , Û − = ⎝0 0 0⎠ ,<br />

0 0 − 1 2<br />

0 0 0<br />

0 1 0<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

1<br />

2<br />

0 0<br />

0 0 1<br />

0 0 0<br />

ˆV 3 = ⎝0 0 0 ⎠ , ˆV+ = ⎝0 0 0⎠ , ˆV− = ⎝0 0 0⎠ .<br />

0 0 − 1 2<br />

0 0 0<br />

1 0 0<br />

35 / 43


Aktion der Schiebeoperatoren<br />

Die Operatoren ˆT + , ˆT − , Û + , Û − , ˆV + , ˆV − operieren nach folgendem<br />

Schema in der T 3 ,Y -Ebene:<br />

Y +1<br />

Û +<br />

Y<br />

Y − 1<br />

ˆV −<br />

ˆV+<br />

ˆT+<br />

Û −<br />

ˆT −<br />

T 3<br />

T 3 − 1 2<br />

T 3 + 1 2<br />

36 / 43


Elementarteilchen<br />

In der Natur kommen keine vereinzelten Quarks vor, sondern<br />

nur aus Quarks und Antiquarks zusammengesetzte Teilchen.<br />

Antiquarks sind die Elemente des Dualraums X ∗ , auf dem<br />

sl 3 (C) durch die duale Darstellung A ↦→ −A ⊤ operiert.<br />

Zusammengesetzte Teilchen entsprechen simultanen<br />

Eigenvektoren für irreduzible Darstellungen von sl 3 (C). Diese<br />

werden aus Tensorprodukten von X und X ∗ gewonnen.<br />

37 / 43


Baryonen (I)<br />

Baryonen setzen sich aus drei Quarks zusammen.<br />

Betrachte die Darstellung<br />

gegeben durch<br />

ϱ B : sl 3 (C) → gl(X ⊗ X ⊗ X ),<br />

ϱ B (A)(q i ⊗q j ⊗q k ) = Aq i ⊗q j ⊗q k + q i ⊗Aq j ⊗q k + q i ⊗q j ⊗Aq k .<br />

Dann:<br />

X ⊗ X ⊗ X = B 1 ⊕ B 8 ⊕ B 8 ⊕ B 10 ,<br />

wobei jedes B k ein irreduzibler Modul (Multiplett) der Dimension<br />

k ist.<br />

38 / 43


Baryonen (II)<br />

Das Baryonen-Oktett B 8 :<br />

Y<br />

p<br />

1<br />

n<br />

Σ − Σ 0 Σ +<br />

−1<br />

1<br />

− 1 1<br />

2<br />

2<br />

T 3<br />

Λ 0 39 / 43<br />

Ξ − Ξ 0<br />

−1


Baryonen (III)<br />

Das Baryonen-Dekuplett B 10 :<br />

Y<br />

∆ − ∆ 0 1 ∆ + ∆ ++<br />

− 3 2<br />

Σ ∗− Σ ∗0 Σ ∗+<br />

−1<br />

− 1 2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

T 3<br />

Ξ ∗−<br />

Ω − 40 / 43<br />

−1<br />

Ξ ∗0<br />

−2


Mesonen (I)<br />

Mesonen setzen sich aus einem Quark und einem Antiquark<br />

zusammen.<br />

Betrachte die Darstellung<br />

gegeben durch<br />

Dann:<br />

ϱ M : sl 3 (C) → gl(X ⊗ X ∗ ),<br />

ϱ M (A)(q i ⊗ q ∗ j ) = Aq i ⊗ q ∗ j − q i ⊗ A ⊤ q ∗ j .<br />

X ⊗ X ∗ = M 1 ⊕ M 8 ,<br />

wobei M 8 eine irreduzibler Modul der Dimension 8 ist.<br />

41 / 43


Mesonen (II)<br />

Das Mesonen-Oktett M 8 :<br />

Y<br />

K 0 1 K +<br />

π − η π 0 π +<br />

−1<br />

1<br />

− 1 1<br />

2<br />

2<br />

T 3<br />

K −<br />

−1<br />

K 0<br />

42 / 43


O. Baues, W. Globke<br />

<strong>Lie</strong> Groups and <strong>Lie</strong> Algebras<br />

??? ???<br />

W. Fulton, J. Harris<br />

Representation Theory: A First Course<br />

Springer 1997<br />

W. Greiner, B. Müller<br />

Quantenmechanik: Symmetrien<br />

Harri Deutsch 2005<br />

B. Hall<br />

<strong>Lie</strong> Groups, <strong>Lie</strong> Algebras, and Representations<br />

Springer 2004<br />

A. Knapp<br />

<strong>Lie</strong> Groups Beyond an Introduction<br />

Birkhäuser 2002<br />

43 / 43

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