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Broschüre - Oekolandbau.de

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Küche und Pädagogik ziehen<br />

an einem Strang<br />

VON SUSANNE BERGMANN UND CHRISTINA ZUREK<br />

Gesun<strong>de</strong> Nahrung für<br />

Kopf und Magen<br />

Eine ausgewogene ökologische Verpflegung<br />

in <strong>de</strong>r Schule kann dann beson<strong>de</strong>rs gut<br />

funktionieren und viele Vorteile für alle<br />

Beteiligten mit sich bringen, wenn die<br />

Bereiche Verpflegung und dPädagogik miteinan<strong>de</strong>r<br />

verknüpft sind. Es ist sinnvoll,<br />

dass Lehrer die Eltern dabei unterstützen,<br />

Kin<strong>de</strong>rn die Grundlagen einer ausgewogenen<br />

Ernährung nahe zu bringen.<br />

Die Botschaften <strong>de</strong>r Lehrer sind aber wenig<br />

überzeugend, wenn beispielsweise statt <strong>de</strong>r<br />

empfohlenen, mit Käse, Salat und Tomaten<br />

angerichteten Vollkornbrötchen lieb- und<br />

einfallslos mit Schnittkäse und Wurst belegte<br />

Weißmehlbrötchen am Schulkiosk<br />

verkauft wer<strong>de</strong>n. Erlebtes und Erlerntes<br />

muss zusammenwirken, damit die Schüler<br />

ihr Ernährungsverhalten durch erlerntes<br />

Ernährungswissen verän<strong>de</strong>rn können.<br />

Die Verpflegungsangebote an <strong>de</strong>r Schule<br />

müssen also ernährungsphysiologisch ausgewogen<br />

sein, sonst bleiben die pädagogischen<br />

Maßnahmen unglaubwürdig.<br />

An<strong>de</strong>rsherum nützt es nichts, ein ausgewogenes,<br />

ökologisches Essen anzubieten,<br />

wenn Schüler die Schulkantine nicht besuchen,<br />

weil sie <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Mittagsverpflegung<br />

für ihre Leistungsfähigkeit und<br />

Gesundheit nicht erkennen.<br />

Darum ist es wichtig, bei<strong>de</strong> Bereiche – Verpflegung<br />

und Pädagogik – miteinan<strong>de</strong>r zu<br />

verknüpfen und aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen.<br />

So steigen die Chancen, dass Verpflegung<br />

in <strong>de</strong>r Ganztagsschule zum integrativen<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r gesamten Schulkultur wird.<br />

Eine Möglichkeit ist die Durchführung<br />

einer Besser-Esser-Woche, wie oben beschrieben,<br />

aber wenn dieser Aufwand nicht<br />

zu leisten ist, sind auch einzelne Aktionstage<br />

sehr gut geeignet, die Verknüpfung von<br />

Küche und Pädagogik erlebbar zu machen<br />

und neue Motivation zu vermitteln.<br />

Im Hamburger Mo<strong>de</strong>llvorhaben wur<strong>de</strong>n<br />

aktionsbezogene Projekttage entwickelt,<br />

die die Schüler aktivieren, sich mit ökologischen<br />

Lebensmitteln und <strong>de</strong>ren Bezug<br />

zum eigenen Ernährungsverhalten auseinan<strong>de</strong>r<br />

zu setzen. Vorbereitet wur<strong>de</strong><br />

eine Bio-Apfelaktion, ein Bio-Getrei<strong>de</strong>tag,<br />

eine Bio-Eieraktion, ein Fairer-Han<strong>de</strong>l-<br />

Tag, eine Getränkeaktion und ein Tag<br />

zur Gentechnik-Thematik.<br />

Ablauf <strong>de</strong>r Aktionstage<br />

Die Klasse widmet sich einem Thema,<br />

in<strong>de</strong>m sie sich im Unterricht – besser<br />

noch durch eine Exkursion zu einem Bio-<br />

Betrieb o<strong>de</strong>r Bio-Verarbeiter – z. B. über<br />

<strong>de</strong>n Apfelanbau o<strong>de</strong>r die Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

von Vollkorngetrei<strong>de</strong> informiert. Angebote<br />

zur Unterrichtsvorbereitung für<br />

die Lehrkräfte halten u. a. das Bun<strong>de</strong>sprogramm<br />

Ökologischer Landbau o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r aid bereit.<br />

Mit <strong>de</strong>n Informationen aus <strong>de</strong>m Unterricht<br />

und <strong>de</strong>r Exkursion gestalten die Schüler<br />

Wandtafeln o<strong>de</strong>r Plakate, die sie im Rahmen<br />

einer Aktion in <strong>de</strong>r Schulkantine<br />

an<strong>de</strong>ren Mitschülern präsentieren. Beson<strong>de</strong>rs<br />

wichtig erscheint es, dass aktivieren<strong>de</strong><br />

Elemente wie beispielsweise Apfelsaftpressen<br />

o<strong>de</strong>r Verkostung von Bio-Produkten<br />

(z. B. eine Milchbar mit selbst hergestellten<br />

Milchprodukten) die Informationsstän<strong>de</strong><br />

begleiten. So ergänzt das sinnliche Erleben<br />

die kognitive Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n<br />

Themen.<br />

Die Verbindung zur Schulverpflegung wird<br />

dadurch hergestellt, dass die Schulkantine<br />

an <strong>de</strong>m jeweiligen Tag ihre Menüauswahl<br />

auf die Themen <strong>de</strong>s Aktionstages ausrichtet,<br />

so dass es beispielsweise am Apfeltag<br />

Gerichte mit Äpfeln aus ökologischem<br />

Anbau gibt. Damit spüren die Schüler, dass<br />

auch sie <strong>de</strong>n Schulalltag mitgestalten können.<br />

Hier sollten die Lehrkräfte ggf. vermittelnd<br />

zwischen Schülern und Küchenkräften<br />

tätig wer<strong>de</strong>n.<br />

Ziel ist es, dass die Schülergruppen ihr<br />

erworbenes Ernährungswissen durch Informationsstän<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r Verkostungsaktionen<br />

in die Schulgemeinschaft einbringen<br />

und damit die Schüler und nicht Pädagogen<br />

und Küchenkräfte allein die Informations-<br />

und Überzeugungsarbeit leisten.<br />

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