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Uwe Eckardt: 400 Jahre Stadtrechte Elberfeld. - BGV-Wuppertal

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de die Stadtrechtsurkunde von 1610 wesentlich<br />

erweitert und in gewissem Sinn zum<br />

Abschluss gebracht. Die Stadtwerdung <strong>Elberfeld</strong>s<br />

stellt sich somit als ein Prozess dar,<br />

der sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt.<br />

Von hervorragender Bedeutung ist hierbei<br />

das Privileg von 1610, da es Bürgermeister<br />

und Rat zu finanzieller Selbstverwaltung und<br />

zur Ausübung gerichtlicher und polizeilicher<br />

Befugnisse befähigt. Den Abschluss dieser<br />

Entwicklung bildete das Stadtgerichtsprivileg<br />

von 1708.<br />

Die Stadtrechtsverleihungen an <strong>Elberfeld</strong><br />

sind eine Folge der Bedeutung, die die an den<br />

erzbischöflichen Tafelhof und die Burg angelehnte<br />

Siedlung aus sich selbst genommen hat.<br />

Damit unterscheidet sich <strong>Elberfeld</strong> grundlegend<br />

von den Städtegründungen der Grafen<br />

von Berg, die diese im 13. Jahrhundert planmäßig<br />

(z. B. Wipperfürth (1222), Lennep (zwischen<br />

1259 und 1276) sowie Düsseldorf (1288))<br />

durchgeführt haben und von denen im Laufe<br />

der Jahrhunderte nur Düsseldorf über eine lokale<br />

Bedeutung hinausgelangt ist.<br />

Anmerkungen:<br />

1 Zur mittelalterlichen Geschichte <strong>Elberfeld</strong>s vgl.<br />

<strong>Uwe</strong> <strong>Eckardt</strong>: Die Alte Reformierte Kirche im<br />

Mittelalter, in: Sylvia Engels/Hermann-Peter<br />

Eberlein (Hg.): Die tausendjährige Geschichte<br />

der Alten reformierten Kirche. Prisma der<br />

Stadt- und Kirchengeschichte <strong>Elberfeld</strong>, Kamen<br />

2009, S. 11–29.<br />

2 Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter,<br />

2. Bd.: 1100–1205, bearb. von Richard<br />

Knipping (= Publikationen der Gesellschaft<br />

für Rheinische Geschichtskunde XXI), 1901,<br />

Nachdruck 1985, Nr. 719, S. 119.<br />

3 Vgl. den Abdruck der Urkunde bei Theodor<br />

Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte<br />

des Niederrheins, Bd. 1: 779–1200,<br />

Düsseldorf 1840, Nachdruck 1966, Nr. 455, S.<br />

319 f. und bei Günter von Roden: Quellen zur<br />

älteren Geschichte von Hilden, Haan und Richrath,<br />

Teil I: Bis zum <strong>Jahre</strong> 1380 (= Niederbergische<br />

Beiträge 1), 1951, Nr. 7, S. 20–23 (mit<br />

Übersetzung).<br />

4 Vgl. Wilhelm von Giesebrecht: Geschichte<br />

der deutschen Kaiserzeit, hg. von Wilhelm<br />

Schild, Bd. 5, 1930, S. 649–655. Dort ist die<br />

Verpfändung <strong>Elberfeld</strong>s in diesem Zusammenhang<br />

ausdrücklich erwähnt. – Vgl. auch<br />

Alfred Haverkamp: Zwölftes Jahrhundert<br />

1125–1198 (= Gebhardt: Handbuch der deutschen<br />

Geschichte, 10., völlig neu bearb. Auflage,<br />

Bd. 5), Stuttgart 2003, S. 138–140.<br />

5 Vgl. Th. J. Lacomblet: Urkundenbuch (wie Anm.<br />

3), Bd. 3: 1301–1<strong>400</strong>, 1853, Nachdruck 1966, Nr.<br />

670, S. 567 f. – Der entscheidende Passus heißt<br />

wörtlich: „ind han den vurschreuen Engelbrecht<br />

Zobben, ritter, um sunderlinger dienste wille, die<br />

he ons ind onsme gestichte gedain hait ind noch<br />

doin mach, van der burgh ind van der herschaffe<br />

von Elueruelde mit allen yren rechten ind zubehoiren<br />

beleent, ind belen ouermids desen brief,<br />

ind syn eyde ind hulde danaf entfangen “.<br />

6 Die Quellen, die hierüber berichten, widersprechen<br />

sich zum Teil in der Lokalisierung und der<br />

Datierung der Ereignisse. Vgl. hierzu Axel Kolodziej:<br />

Herzog Wilhelm I. von Berg (1380–<br />

1408) (= Bergische Forschungen XXIX), Neustadt<br />

a. d. Aisch 2005, S. 261 mit Anm. 222.<br />

7 Der Text der Urkunde ist gedruckt bei Th. J. Lacomblet:<br />

Urkundenbuch (wie Anm. 3), Bd. 4:<br />

1401–1609, 1857, Nachdruck 1966, Nr. 130, S.<br />

152 f. Die Vereinbarung lautet im Originaltext:<br />

Die Aussteller „doen kunt ind bekennen mit diesem<br />

brieue (…) dat wir eyndrechtligen ind mallich<br />

van ons up syns selues kost weruen soelen,<br />

to bekrechtichen ind to wynnen die burgh, vryheit<br />

ind heirlicheit to Elueruelde, sobalde wyr die<br />

zyt ind gedeliche stonde darzo geraemen konnen,<br />

dat doch geschien sall unuerzochlichen“.<br />

8 Vgl. Otto Schell: Geschichte der Stadt <strong>Elberfeld</strong>,<br />

<strong>Elberfeld</strong> 1900, S. 15.<br />

9 Vgl. L. Weyhe: Artikel „Pfandschaft, -spolitik“,<br />

in: Lexikon des Mittelalters. Studienausgabe,<br />

Bd. 6, 1999, Sp. 2020 f.<br />

10 Die entsprechenden Urkunden sind gedruckt<br />

bei Th. J. Lacomblet: Urkundenbuch (wie Anm.<br />

7), Nr. 137, S. 158 f., Nr. 171. S. 199 f. und<br />

Nr. 182, S. 214 f.<br />

11 Zum Folgenden vgl. Woldemar Harleß: Beiträge<br />

zur Geschichte <strong>Elberfeld</strong>s, 1: Der erzbischöfliche<br />

Hof und die Burg Elvervelde bis zum fünfzehnten<br />

Jahrhunderte und 2. Herrlichkeit, Amt und<br />

Freiheit <strong>Elberfeld</strong> vom 15. bis 17. Jahrhundert,<br />

in: Z<strong>BGV</strong> 1, 1863, S. 226–252, hier: S. 238.<br />

12 Eine Urkunde aus dem Jahr 1363 führt zur Beschreibung<br />

der Grafschaft Berg sechs Städte<br />

(Ratingen, Düsseldorf, Wipperfürth, Lennep,<br />

Radevormwald und Mülheim am Rhein) und<br />

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