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GRUßWORT DER HAUPTAMTLICHEN<br />

garantiert, da liegt noch vieles verborgen in den Menschen unserer Gemeinden. Ich glaube<br />

auch, dass es in Zukunft ein noch größeres Maß an ökumenischem Zusammenstehen und<br />

Zusammengehen vor Ort braucht – nur so können wir als Christen wirksam Präsenz zeigen.<br />

Und Du Winfried, als Du vor 50 Jahren Deinen priesterlichen Dienst begonnen hast, wie<br />

war da Deine Zukunftsvorstellung? Und wie ist für Dich heute der Gedanke an Zukunft<br />

der Kirche?“<br />

Pfarrer Winfried Debus, seit fast 50 Jahren Priester und davon die Hälfte der Zeit in Niedernhausen:<br />

„Der von mir sehr geschätzte Komiker Karl Valentin hat gesagt: „Die Zukunft war früher<br />

auch besser!“... Doch ernsthaft: nach meiner langen Dienstzeit kann ich das Gesagte<br />

unterschreiben. Aus meiner Sicht darf ich ergänzend sagen:<br />

Im Alten Testament heißt es: „Lerne aus den Jahren der Geschichte!“ Daraus ziehe ich<br />

den Trost, dass es nicht die „gute alte Zeit“ gibt, sondern ein Auf und Ab in vieler Hinsicht.<br />

So gab es z.B. immer wieder Krisenzeiten: Völkerwanderung, 10. Jahrhundert („dunkles<br />

Jahrhundert“), Reformation, Aufklärung.<br />

Vor gut 200 Jahren rief Herder aus: „Die katholische Kirche ist eine Ruine, in die nie<br />

mehr neues Leben einkehren wird“. Er hat nicht Recht behalten. Wie tröstlich! Gerade<br />

konnte unser Papst verkünden, dass die Zahl der Katholiken zugenommen hat!<br />

Also immer wieder hat die Kirche sich erholt. „Reform“ kann nie heißen, sich noch mehr<br />

dieser Welt anzupassen. Sie kann nur heißen: Erneuerung des Glaubens und der Liebe,<br />

nicht Strukturveränderungen. Den größten Zulauf hatten die Orden z.B., wenn sie besonders<br />

streng waren (siehe Bernhard von Clairvaux!). Der Orden von Mutter Teresa hat großen<br />

Nachwuchs, obwohl jede junge Frau, die eintritt, weiß, welche ungeheuren Opfer sie erwartet.<br />

Vor allem: Bei aller Überlastung wird niemals das tägliche Gebet von einer Stunde<br />

unterlassen! Darin liegt für mich die Zukunft der Kirche!“<br />

Pfarrer Winfried Debus<br />

Pastoralreferentin<br />

Sabine Tscherner-Babl<br />

Gemeindereferentin<br />

Maria Friedrich<br />

Spiritueller Impuls<br />

Wann es Zeit ist<br />

Foto: privat<br />

Sobald man etwas Lebendiges zwingen will,<br />

verkümmert es. Es muss Zeit haben.<br />

Und Dienst am Leben<br />

bedeutet vor allem Wartenkönnen.<br />

Freilich muss man auch wissen,<br />

wann es Zeit ist, und zugreifen,<br />

denn heute ist die Frucht reif,<br />

und man kann sie pflücken;<br />

morgen ist es vielleicht schon zu spät.<br />

Romano Guardini<br />

4 KATHOLISCHER PFARRBRIEF

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