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KIRCHE DER ZUKUNFT<br />

Im Winter auf der Straße?<br />

Ulrike Kaiser im Gespräch mit Stefan Seeberg<br />

Konnten Sie über das Materielle hinaus Hilfe leisten?<br />

Natürlich. Das Projekt enthält umfangreiche<br />

Resozialisierungsprogramme. Das beginnt damit,<br />

dass nicht Geld sondern Essensgutscheine ausgegeben<br />

werden, die an anderer Stelle eingelöst werden<br />

müssen. So lernen die Menschen wieder, sich<br />

selbst um ihr Essen zu kümmern. Es wird darüber<br />

hinaus versucht, die Wohnungslosen in Ein-<br />

Euro-Jobs zu vermitteln und ihnen wieder eine eigene<br />

Wohnung zu besorgen.<br />

An Heiligabend gab es eine Weihnachtsfeier<br />

mit gemeinsamem Chili-con-carne-Essen und<br />

kleine Geschenkpakete mit nützlichen Dingen für<br />

alle.<br />

Die Kirche der Zukunft muss glaubwürdig sein. Dazu<br />

gehört zum einen, dass sie die Lehre Jesu Christi ohne<br />

Kompromisse an den Zeitgeist verkündet, zum anderen,<br />

dass ihre Mitglieder, gestärkt durch die Gnade<br />

Gottes und durch die Sakramente, diese Lehre mit ihrem<br />

alltäglichen Leben bezeugen.<br />

„Seht, wie sie einander lieben!“ erstaunte sich Tertullian<br />

über die ersten Christen. Ein Beispiel gelebten<br />

Christentums heute ist ein Projekt der Wohnungslosenhilfe<br />

Mainz, das in unseren Gemeinden durch Maria<br />

Friedrich und unseren langjährigen Tanzlehrer Stefan<br />

Seeberg vertreten wird.<br />

Herr Seeberg, im November letzten Jahres haben Sie in<br />

unseren Gemeinden zu Spenden von Kleidung und Decken,<br />

Handtüchern, Lebensmitteln, Waschutensilien, usw.<br />

aufgerufen. Wozu brauchten Sie diese Dinge?<br />

In Deutschland sind im Winter 2009/2010 mindestens<br />

17 wohnungslose Menschen erfroren.<br />

Seit 2009 arbeite ich an einem Projekt der evangelischen<br />

Mission Mainz mit, das möglichst viele<br />

Obdachlose vor diesem Schicksal bewahren soll.<br />

Neben Tageshäusern mit Schlafgelegenheiten<br />

wurden Wohncontainer mit je vier Betten aufgestellt,<br />

warme Kleidung verteilt, es wurden Mahlzeiten<br />

ausgegeben und Futter für die Hunde verteilt.<br />

Was war für Sie das eindrucksvollste Erlebnis?<br />

Wie unermüdlich daran gearbeitet wird, die<br />

Leute von der Straße zu holen. Mehrere schwangere<br />

und drogenabhängige Frauen etwa mussten<br />

davon überzeugt werden, sich für die letzte Zeit<br />

der Schwangerschaft in ein Frauenhaus zu begeben,<br />

um die ungeborenen Kinder zu schützen.<br />

Sie erhielten Kinderkleidung und -wagen.<br />

Gibt es schon Pläne für den kommenden Winter?<br />

Das Projekt wird auf jeden Fall weitergeführt<br />

und ausgebaut werden. Auch im nächsten Jahr<br />

werden wir uns wieder mit einem Spendenaufruf<br />

an die Niedernhausener und Oberjosbacher wenden.<br />

An dieser Stelle<br />

ein herzliches<br />

Dankeschön an<br />

alle Spender:<br />

Ohne Ihre Hilfe<br />

wäre vieles nicht<br />

möglich gewesen.<br />

Herr Seeberg, ich<br />

bedanke mich für<br />

das Gespräch!<br />

Fotos: privat<br />

MARIA KÖNIGIN NIEDERNHAUSEN/SANKT MICHAEL OBERJOSBACH<br />

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