Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA
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Bericht über Jugendbeschäftigung, <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
<strong>und</strong> deren Gegenmaßnahmen <strong>in</strong> Österreich<br />
<strong>Teil</strong> 1: <strong>Wie</strong> <strong>wirken</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
<strong>in</strong> Österreich zusammen?<br />
von Bernhard ZEILINGER<br />
Copyright: Akademisches Forum für Außenpolitik (<strong>AFA</strong>), <strong>Wie</strong>n Mai 2006
Inhaltsverzeichnis<br />
1 E<strong>in</strong>leitung ................................................................................................................... 2<br />
2 E<strong>in</strong>flussfaktoren auf Grad der <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong>................................................. 5<br />
2.1 Sozio - Demographische Entwicklung........................................................... 12<br />
2.2 Veränderung der Wirtschafts- <strong>und</strong> Berufsstruktur ......................................... 14<br />
2.3 Strukturelle Arbeitslosigkeit .......................................................................... 18<br />
2.4 <strong>Bildung</strong>sexklusion......................................................................................... 19<br />
3 <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Berufsbildungssysteme im Vergleich ................................................. 22<br />
3.1 Das <strong>Bildung</strong>ssystem <strong>in</strong> Österreich ................................................................ 30<br />
3.1.1 Das duale Ausbildungssystem...................................................................... 34<br />
4 Fazit......................................................................................................................... 36<br />
5 Quellenangabe......................................................................................................... 39
YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
<strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> ist e<strong>in</strong>e besondere Form der Arbeitslosigkeit. Steht diese bei jungen<br />
Menschen doch am Beg<strong>in</strong>n ihrer Erwerbsbiographie <strong>und</strong> bestimmt nachhaltig deren Verlauf.<br />
Jugendliche die nach der Schule <strong>in</strong> das Erwerbsleben e<strong>in</strong>steigen wollen, sich jedoch<br />
vergeblich um e<strong>in</strong> Arbeitsverhältnis bemühen, verfallen schnell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Arbeitsfrustation <strong>und</strong><br />
erfahren e<strong>in</strong>en Mangel an Perspektiven. S<strong>in</strong>d diese jungen Personen erst von dieser<br />
Frustration <strong>und</strong> Demotivation erfasst, so wird es zunehmend schwieriger, sie <strong>in</strong> den<br />
Arbeitskreislauf zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Die Arbeitslosigkeit Jugendlicher genießt deshalb prioritäre Betrachtung, weil man sich<br />
sehr wohl bewusst ist, dass mit anhaltend hoher <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> die E<strong>in</strong>gliederung<br />
<strong>in</strong> das Erwerbsleben (berufliche Sozialisation) e<strong>in</strong>er ganzen Generation gefährdet wird,<br />
was wiederum nicht ohne Folgen für die Gesellschaft <strong>und</strong> ihre wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale<br />
Stabilität bleiben kann. (Werner 1978, S.216)<br />
E<strong>in</strong> Ziel muss es daher se<strong>in</strong>, junge Arbeitssuchende zu begleiten <strong>und</strong> sie auf die Ansprüche<br />
<strong>und</strong> Erfordernisse des Arbeitsmarktes mit attraktiven Angeboten bestens vorzubereiten.<br />
Besser jedoch für diese jungen Personen wäre es, bereits im Laufe der Schulbildung diese<br />
Aufgaben zu erfüllen. Auch diesem Thema werde ich mich im Zuge me<strong>in</strong>er Ausführungen<br />
widmen. Doch zunächst möchte ich auf die Spezifikation von jungen Arbeitssuchenden <strong>in</strong><br />
Österreich e<strong>in</strong>gehen <strong>und</strong> deren Besonderheiten hervorheben. Österreich ist traditionell von<br />
e<strong>in</strong>er niedrigen <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> charakterisiert. E<strong>in</strong>er der Gründe bildet das duale<br />
Ausbildungssystem <strong>in</strong> Österreich mit der stark ausgeprägten betrieblichen Lehrausbildung.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist seit Anfang der 90-er Jahre e<strong>in</strong> Steigen der Arbeitslosenquote bei Jugendlichen<br />
von 15 bis 24 Jahren <strong>in</strong> Österreich zu verzeichnen. Dazu darf aber die traditionell ger<strong>in</strong>ge<br />
Quote <strong>in</strong> Österreich im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern nicht außer Acht<br />
gelassen werden. Nicht desto trotz zeigt diese Entwicklung, dass e<strong>in</strong> akuter<br />
Handlungsbedarf gegeben ist. Im Zuge me<strong>in</strong>er Abhandlung gehe ich dazu auf mögliche<br />
Parameter e<strong>in</strong>, die zu e<strong>in</strong>er Verschärfung am Arbeitsmarkt für Jugendliche führen. Wichtige<br />
Entwicklungen s<strong>in</strong>d vor allem die geänderte Berufsstruktur aufgr<strong>und</strong> des technologischen<br />
Wandels <strong>und</strong> des zunehmenden globalen Wettbewerbs sowie die demographische<br />
Entwicklung. All dies erfordert e<strong>in</strong>e erhöhte Anpassungsfähigkeit, um den sich ändernden<br />
Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. E<strong>in</strong>e der größten Veränderungen<br />
unseres Arbeitsmarktes brachte der Übergang von der Industrie- zur<br />
Informationsgesellschaft, wobei vor allem <strong>Bildung</strong> zu e<strong>in</strong>em wesentlichen Politparameter<br />
aufsteigt. Es gilt Jugendliche auf e<strong>in</strong>e Wissensbasierende Arbeitsumgebung e<strong>in</strong>zuschwören<br />
<strong>und</strong> den Begriff lebenslanges Lernen zu etablieren. Berufliche Weiterbildung <strong>in</strong> ihrer<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Vielseitigkeit wird e<strong>in</strong>e immer größere Bedeutung für <strong>in</strong>dividuelle Arbeitsmarktchancen<br />
beigemessen. Öffentliche Förderungen von beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />
Umschulungen zählen dabei zu den zentralen Instrumenten aktiver Arbeitsmarktpolitik.<br />
Dabei muss <strong>Bildung</strong> als nachhaltige Investition aufgefasst werden, die den jeweiligen<br />
Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig macht <strong>und</strong> langfristig sichert.<br />
Das Wechselspiel <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit wird dabei die zu diskutierende Beziehung<br />
se<strong>in</strong>, die von folgenden Fragestellungen begleitet wird: „Inwiefern kann <strong>Bildung</strong> Personen vor<br />
Arbeitslosigkeit bewahren?“; „Be<strong>wirken</strong> Investitionen <strong>in</strong> <strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong>e Steigerung der<br />
Erwerbsquote beziehungsweise des Angebotes an Arbeitsplätzen?“ <strong>und</strong> „<strong>Wie</strong> sollte <strong>Bildung</strong><br />
gestaltet <strong>und</strong> organisiert werden?“. S<strong>in</strong>d <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>vestitionen somit der Schlüssel für e<strong>in</strong>e<br />
Attraktivierung e<strong>in</strong>es Wirtschaftsstandortes, um durch hochtechnologische Unternehmen <strong>und</strong><br />
qualifizierte Arbeitnehmer am globalen Wettbewerb erfolgreich zu se<strong>in</strong>? Kann dadurch die<br />
Entwicklung der Rationalisierungen, aufgr<strong>und</strong> automatisierter Produktionsvorgänge <strong>und</strong><br />
Abwanderung von Arbeitskräfte<strong>in</strong>tensiven Wirtschaftszweigen <strong>in</strong> Billiglohnländer, langfristig<br />
kompensiert werden?<br />
Auf EU-Ebene wurden im März 2000, <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Herausforderungen des<br />
europäischen Arbeitsmarktes, von den Staats- <strong>und</strong> Regierungschefs, im Rahmen des<br />
Europäischen Rates <strong>in</strong> Lissabon, gr<strong>und</strong>legende Ziele festgelegt, um die EU bis 2010 zum<br />
dynamischsten, wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Daraus soll e<strong>in</strong>e<br />
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit sozialer Integration resultieren. Die EU reagiert damit<br />
auf Schätzungen, denen zufolge 80 Millionen EU-Bürger zur Gruppe der ger<strong>in</strong>g qualifizierten<br />
gehören <strong>und</strong> bis 2010 etwa die Hälfte aller geschaffenen Netto-Arbeitsplätze e<strong>in</strong>en tertiärer<br />
<strong>Bildung</strong>sabschluss erfordern. 40% setzen e<strong>in</strong>en Abschluss der Sek<strong>und</strong>arstufe II voraus.<br />
Lediglich 15% entfallen auf Personen mit Gr<strong>und</strong>bildung. (Cedefop 2004, S.4) Aufgr<strong>und</strong> der<br />
demographischen Entwicklung <strong>in</strong> Europa, nimmt die Arbeiterschaft zahlenmäßig ab. Umso<br />
wichtiger wird es se<strong>in</strong>, nicht erwerbstätigen Personen <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt zu <strong>in</strong>tegrieren <strong>und</strong><br />
zukünftige Erbwerbsuchende bestens auf die steigenden Erfordernisse am Arbeitsmarkt<br />
vorzubereiten.<br />
Europa kann es sich nicht leisten, mit se<strong>in</strong>em wertvollsten Gut, se<strong>in</strong>en<br />
Humanressourcen, verschwenderisch umzugehen. (Cedefop 2004, S.5)<br />
E<strong>in</strong>ige Punkte aus den Lissabonner Zielvorgaben (Cedefop 2005, S.5):<br />
<br />
<br />
<br />
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit <strong>und</strong> Verr<strong>in</strong>gerung der Qualifikationsdefizite<br />
Verbesserung der Beschäftigung im Dienstleistungssektor<br />
Beträchtliche Steigerung der jährlichen Pro-Kopf-Investitionen <strong>in</strong> das Humankapital<br />
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Förderung der Mobilität von Studenten, Lehrern sowie Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
Forschungspersonal<br />
Verr<strong>in</strong>gerung der Schulabbrecherquote um m<strong>in</strong>destens die Hälfte.<br />
(Ziel: EU-Quote unter 10 Prozent.)<br />
Verr<strong>in</strong>gerung der ungleichen Geschlechterverteilung bei Absolventen mathematischer,<br />
naturwissenschaftlicher <strong>und</strong> technischer Studiengänge um m<strong>in</strong>destens 50 Prozent.<br />
Erhöhung des Anteils der 25- bis 64-Jährigen mit e<strong>in</strong>em Abschluss der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
II auf 80 Prozent der Erwerbsbevölkerung<br />
E<strong>in</strong>e weitere Forderung betrifft den Zugang zu <strong>Bildung</strong>, der allen ermöglicht werden soll, da<br />
sozial ausgegrenzte Personen langfristig die Volkswirtschaften belasten <strong>und</strong> das<br />
wirtschaftliche Wachstum sowie Investitionen <strong>in</strong> <strong>in</strong>novative <strong>und</strong> zukunftsorientierte Bereich<br />
e<strong>in</strong>schränken. Die Nationalen Aktionspläne übernehmen diese europäischen Zielvorgaben<br />
für die nationale Politik <strong>und</strong> be<strong>in</strong>halten konkrete Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele.<br />
Qualifikationen <strong>und</strong> Ausbildung dürfen nicht e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Elite vorbehalten se<strong>in</strong>, sondern<br />
müssen allen offen stehen. Soziale Kohäsion <strong>und</strong> Integration s<strong>in</strong>d nicht nur soziale,<br />
sondern auch ökonomische Ziele. (Cedefop 2005, S.6)<br />
Im Zweiten <strong>Teil</strong> me<strong>in</strong>er Arbeit werde ich e<strong>in</strong>en Überblick über das österreichische<br />
<strong>Bildung</strong>ssysteme von Österreich geben <strong>und</strong> die Besonderheiten herausarbeiten. Im Fazit<br />
werde ich die maßgeblichen Parameter der <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> im H<strong>in</strong>blick auf <strong>Bildung</strong><br />
noch mal veranschaulichen <strong>und</strong> mögliche Perspektiven zur Bekämpfung des Phänomens<br />
<strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> aufzeigen.<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
2 E<strong>in</strong>flussfaktoren auf Grad der <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Die Gruppe der jugendlichen Arbeitslosen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e homogene Gruppe. Auch deren Misserfolg<br />
am Arbeitsmarkt hat unterschiedliche Gründe <strong>und</strong> Ursachen, die ich im folgenden<br />
Beitrag versuche möglichst erschöpfend zu beschreiben. Zunächst möchte ich den<br />
Personenkreis, die als jugendliche Arbeitslose bezeichnet werden erläutern <strong>und</strong> die zwei<br />
gängigen Verfahren zur Messung von <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> vorstellen.<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>esfalls e<strong>in</strong>e homogene Gruppe, vielmehr handelt es sich dabei um<br />
e<strong>in</strong>en statistischen Begriff. Def<strong>in</strong>itionsschwierigkeiten ergeben sich daraus, dass mit<br />
biologischen Kriterien Beg<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Ende der Jugendzeit nur bed<strong>in</strong>gt festgelegt werden<br />
können. Es s<strong>in</strong>d vielmehr kulturelle Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />
Gegebenheiten, die die Ersche<strong>in</strong>ungsformen von Jugend bestimmen. (Info-Blatt<br />
Servicestelle polit. <strong>Bildung</strong> 2004, S.4)<br />
In der Statistik werden Jugendliche als Personen im Alter von 15 bis 24 Jahren def<strong>in</strong>iert,<br />
wobei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Erhebungen noch die Trennung von 15 bis 19 Jahren <strong>und</strong> 20 bis 24<br />
Jahren vorgenommen wird. Generell ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationaler Vergleich der Arbeitslosenzahlen<br />
als sehr schwierig zu betrachten, da unterschiedliche Berechnungen vorliegen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
führen das Zusammenwachsen Europas <strong>und</strong> die Durchführung geme<strong>in</strong>samer EU-Politiken<br />
zu e<strong>in</strong>em zunehmenden Bedarf an <strong>in</strong>ternational vergleichbaren Daten zur <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
<strong>und</strong> deren spezifische Ausformungen. In me<strong>in</strong>er Arbeit kommen daher Erhebungen<br />
nach ÖSTAT <strong>und</strong> nach den <strong>in</strong>ternationalen Kriterien der EUROSTAT zur Anwendung. Die<br />
Arbeitslosenzahlen ergeben sich daher aus folgender Berechnung (laut Wirtschaftskammer<br />
Österreich WKÖ 2005):<br />
Arbeitslosenquote nach ÖSTAT<br />
Die so genannte Registerarbeitslosenquote misst das Verhältnis der 15- bis 24-jährigen Personen<br />
zwischen dem Bestand an arbeitslosen Personen zum Arbeitskräftepotential (Summe der<br />
arbeitslosen Personen <strong>und</strong> unselbstständig beschäftigten Personen laut Hauptverband der<br />
Sozialversicherungsträger).<br />
Arbeitslosenquote = arbeitslose Personen/Arbeitskräftepotential<br />
Arbeitslosenquote nach EUROSTAT:<br />
Die <strong>in</strong>ternationale Arbeitslosenquote wird nach den Richtl<strong>in</strong>ien der International Labour Organisation<br />
(ILO) ermittelt. Die Berechnung erfolgt durch das statistische Zentralamt der europäischen Union<br />
(EUROSTAT). Demnach s<strong>in</strong>d Personen arbeitslos, die:<br />
• Während der Bezugswoche nicht erwerbstätig waren,<br />
• Aktiv e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz suchen <strong>und</strong><br />
• Sofort (<strong>in</strong>nerhalb von zwei Wochen) für e<strong>in</strong>e Arbeitsaufnahme verfügbar s<strong>in</strong>d.<br />
TAB. 1: Jugendarbeitslosenquote <strong>in</strong> Prozent<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Abb. 1: Arbeitslosenquote <strong>in</strong> Österreich nach Altersgruppen (2004)<br />
In Österreich s<strong>in</strong>d im Jahresmittel 2005 mit 41.568 Personen von 15 bis 25 Jahren um 2.820<br />
Personen mehr als im Vergleichzeitraum 2004 beim AMS arbeitslos gemeldet. Dies<br />
entspricht e<strong>in</strong>em Anteil von 16,5% (2004: 15,9%) an der Gesamtarbeitslosenquote.<br />
Personen, die sich <strong>in</strong> Schulungsmaßnahmen bef<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d von dieser Statistik nicht erfasst.<br />
2004 lag der Anteil jener Personen bei 17.167, was e<strong>in</strong>em Anteil von 38% aller <strong>in</strong> Schulung<br />
bef<strong>in</strong>dlicher Personen entspricht. Insgesamt waren 2004 somit 53.775 oder 21,2% aller<br />
Arbeitslosen Jugendliche. (AMS, 2005)<br />
Abb. 2: Anteil der Jugendlichen an arbeitslosen Personen <strong>in</strong> Österreich (2004)<br />
Obwohl mit e<strong>in</strong>em höheren <strong>Bildung</strong>sabschluss die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit von Arbeitslosigkeit<br />
<strong>in</strong>sgesamt s<strong>in</strong>kt, s<strong>in</strong>d gerade bei AkademikerInnen (+ 5,9%) sowie AbgängerInnen von<br />
Fachhochschulen (+ 34,6%) <strong>und</strong> Akademie (+ 6,9%) im Vergleich zum Vorjahr die höchsten<br />
Steigerungen der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. (Servicestelle politische <strong>Bildung</strong> 2004 S.7)<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
TAB. 2: Erwerbspersonen (1991 – 2001) sowie Erwerbstätigenquote <strong>und</strong> Arbeitsmarktlage<br />
<strong>in</strong> Österreich nach formaler <strong>Bildung</strong> (1999 – 2004)<br />
1) Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter<br />
2) Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung nach Eurostat-Def<strong>in</strong>ition<br />
Abb. 3: Arbeitslosigkeitsrisiko <strong>in</strong> Österreich nach <strong>Bildung</strong>sabschluss (2005)<br />
In der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen lag die Erwerbsquote <strong>in</strong> Österreich im Jahr 1999 bei<br />
53,8 Prozent. Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt betrug 40,3 Prozent. (Eurostat 2000)<br />
Wesentlicher Faktor für das hohe Niveau <strong>in</strong> Österreich ist bekanntermaßen die Lehre. Zwar<br />
ist die duale Ausbildung unbestritten, sie muss aber angesichts der sich ändernden<br />
Wirtschaftsanforderungen entscheidend weiterentwickelt werden.<br />
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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
TAB. 3: Erwerbstätige, Erwerbstätigenquote <strong>und</strong> Arbeitsmarktlage <strong>in</strong> Österreich<br />
nach Staatsbürgerschaft <strong>und</strong> Lebensalter, 1999 - 2004<br />
1) Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter<br />
2) Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung nach Eurostat-Def<strong>in</strong>ition<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten von Jugendlichen weisen e<strong>in</strong>ige Besonderheiten auf, die <strong>in</strong><br />
Zeiten e<strong>in</strong>es verhaltenen Wirtschaftswachstums zusätzlich zu Beschäftigungsschwierigkeiten<br />
führen. Selbst bei e<strong>in</strong>em steigenden Wirtschaftswachstum halten Beschäftigungsprobleme<br />
an, da die steigenden Zahl an Arbeitsplätzen zunächst von der „stillen Reserve“ belegt wird<br />
bzw. die Auslastung von ungenutzten Kapazitäten ausgeschöpft werden. Unter der „stillen<br />
Reserve“ werden vor allem jene Personen verstanden, die aufgr<strong>und</strong> mangelnder<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten die Arbeitssuche aufgegeben haben, bei besserer<br />
Beschäftigungslage jedoch wieder <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>treten. Dabei handelt es sich vor<br />
allem um Frauen, Migranten <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Der Übergang vom Ausbildungssystem <strong>in</strong>s Erwerbsleben gestaltet sich für viele Menschen<br />
als sehr schwierig. Auch Personen s<strong>in</strong>d von Schwierigkeiten betroffen, die nicht zu den<br />
Problemgruppen gezählt werden können. Projektarbeiten <strong>und</strong> andere befristete<br />
Beschäftigungsformen <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit immer öfter unbezahlten Praktika sowie Perioden<br />
der Nichterwerbstätigkeit s<strong>in</strong>d besonders <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren für immer mehr junge<br />
Menschen zum ungewollten Begleitphänomen des Berufse<strong>in</strong>stieges geworden. Dies betrifft<br />
zunehmend auch die höher Qualifizierten. Die stark steigende Zahl dieser Altersgruppen<br />
zeigt nur e<strong>in</strong>en <strong>Teil</strong> des gesamten Problemdruckes der aufgr<strong>und</strong> der steigenden Zahl an<br />
jungen <strong>Teil</strong>nehmern am Arbeitsmarkt folge dessen. E<strong>in</strong>e unsichere Perspektive beim<br />
Berufse<strong>in</strong>stieg kann für viele Jahre die Lebensplanung bee<strong>in</strong>flussen. Abgesehen vom<br />
Nachfrageausfall vor allem bei langlebigen Konsumgütern wird auch die Familienplanung<br />
bee<strong>in</strong>flusst: K<strong>in</strong>derwünsche werden aufgeschoben <strong>und</strong> reduziert <strong>und</strong> damit schließt sich e<strong>in</strong><br />
demographischer Kreis.<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Exkurs: Forschungsstudie Österreich zur Erwerbsbiographie des Geburtsjahrganges 1983:<br />
Der Geburtsjahrgang 1983 umfasst 108.000 Personen. Davon waren 98 Prozent bis zu<br />
ihrem 20. Lebensjahr bereits am Arbeitsmarkt aktiv. 85 Prozent der befragten Gruppe<br />
zählen mit 20 Jahren zum Kreis der Erwerbspersonen. Knapp 29.700 Personen davon s<strong>in</strong>d<br />
vollzeitbeschäftigt, 27.500 schöpfen ihr Beschäftigungspotential zu mehr als der Hälfte aus.<br />
Etwa 37.000 Personen s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e Lehrstelle <strong>in</strong> das Erwerbsleben e<strong>in</strong>getreten. R<strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong> Drittel der Jugendlichen des Jahrganges 1983 haben ihre ersten Erfahrungen mit dem<br />
Arbeitsmarkt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Ferialjobs gemacht. Fast die Hälfte aller Jugendlichen (45%)<br />
hat im Alter von 20 Jahren nur mit Gelegenheitsarbeit oder überhaupt nicht Fuß gefasst.<br />
Dazu zählen auch Jugendliche, die sich ganz auf ihre akademische Ausbildung<br />
konzentrieren. Auch dazu zählen 20 Prozent der Jugendlichen des Jahrganges 1983, die<br />
ihren <strong>Bildung</strong>sweg, laut PISA-Studie, ohne ausreichend Gr<strong>und</strong>qualifikationen an Lese-,<br />
Schreib <strong>und</strong> Rechenfähigkeit beendet haben. Dieses Ergebnis ist erschütternd, wenn man<br />
bedenkt, dass Anforderungen an die Fähigkeiten zu e<strong>in</strong>er flexiblen Informationsverarbeitung<br />
im Zuge der wissensbasierten Wirtschaftsentwicklung stetig steigen,<br />
gleichzeitig jedoch r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Fünftel der Personen im erwerbsfähigen Alter nicht über jene<br />
Basisqualifikationen, die für e<strong>in</strong>e lebenslang notwendige berufliche Weiterbildung<br />
Voraussetzung s<strong>in</strong>d, verfügt. (Synthesis 2004)<br />
Mangelhafte <strong>Bildung</strong> wird oft als Gr<strong>und</strong> für <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> gesehen. Vor allem ger<strong>in</strong>g<br />
qualifizierte männliche Jugendliche s<strong>in</strong>d zunehmend von Arbeitslosigkeit betroffen. 20- bis<br />
24-jährige jugendliche Männer wiesen 2002 mit 6,1 Prozent e<strong>in</strong>e höhere Arbeitslosigkeit als<br />
weibliche Gleichaltrige mit 3,3 Prozent auf. In den OECD-Ländern beträgt dieses Verhältnis<br />
8,2 Prozent zu 6,1 Prozent. Im Ländermittel der. In der Altersgruppe 15- bis 19 Jahre hält<br />
sich der Wert ungefähr mit 2,4 Prozent zu 2,3 Prozent <strong>in</strong> der Waage. (OECD-Ländermittel:<br />
3,2 Prozent zu 2,3 Prozent) Der Geschlechtervergleich, der zu Gunsten der Frauen ausfällt,<br />
ist auf e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Beteiligung an <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit zurück zuführen. E<strong>in</strong>e<br />
OECD-Erhebung von 2002 ergab, dass 20 Prozent der 20- bis 24-jährigen Frauen nicht <strong>in</strong><br />
Ausbildung stehen, über e<strong>in</strong>en niedrigen <strong>Bildung</strong>sstand verfügen, sich nicht am Arbeitsmarkt<br />
bef<strong>in</strong>den oder nie beschäftigt waren. Bei Männern liegt dieser Wert bei zehn Prozent. (OECD<br />
2004 <strong>in</strong> Schneeberger 2004)<br />
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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Abb. 4: Arbeitslosenquoten der Gesamtbevölkerung der EU 25 nach <strong>Bildung</strong>sniveau <strong>in</strong> Prozent (2003)<br />
Abbildung 3 zeigt e<strong>in</strong>e hohe Konzentration der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen mit<br />
ger<strong>in</strong>ger <strong>Bildung</strong> auf.<br />
TAB. 4: Erwerbsbeteiligung, Arbeitsmarktlage <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>sresultate im europäischen Vergleich (2004)<br />
* als prozentualer Anteil der Erwerbslosen zwischen 15 <strong>und</strong> 24 Jahren an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe<br />
** <strong>in</strong> den letzten 4 Wochen vor der Erhebung (25 bis 64 Jahre)<br />
*** Personen mit zum<strong>in</strong>dest <strong>Bildung</strong>sabschluss ISCED 3-4 (20-24 Jahre)<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
2.1 Sozio - Demographische Entwicklung<br />
Die Tatsache, dass seit Jahren die Geburtenzahlen niedriger s<strong>in</strong>d als die Altersjahrgänge,<br />
welche aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wird als Beleg für e<strong>in</strong>en unmittelbar<br />
bevorstehenden Fachkräftemangel, wenn nicht sogar für e<strong>in</strong>en generellen Arbeitskräftemangel<br />
gesehen. So werden zwischen 2000 <strong>und</strong> 2015 etwa 95.000 Personen pro Jahr aus<br />
dem Erwerbsleben pensionsbed<strong>in</strong>gt ausscheiden. Die jährliche Geburtenzahl hat sich<br />
h<strong>in</strong>gegen auf 78.000 Geburten pro Jahr stabilisiert. (AK 2005) Durch Zuwanderung <strong>und</strong><br />
Steigerung der Erwerbsquote kann die Situation zwar etwas entschärft werden, aber die<br />
Entwicklung wird dadurch nicht gänzlich aufgehalten. Bereits <strong>in</strong> den neunziger Jahren ist<br />
man von e<strong>in</strong>er deutlichen Entspannung am Arbeitsmarkt zum Beg<strong>in</strong>n des neuen<br />
Jahrtausends ausgegangen, da geburtenschwächere Jahrgänge <strong>in</strong>s Erwerbsalter kommen<br />
würden. Heute dagegen stellt die <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> e<strong>in</strong>e ernsthafte Bedrohung für das<br />
Wachstum <strong>und</strong> den Wohlstand sämtlicher Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dar.<br />
Statistiken der jüngeren Zeit führen deutlich vor Augen, dass junge Menschen im Alter von<br />
20 bis 30 Jahren relativ gesehen am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen s<strong>in</strong>d. Infolge der<br />
sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklung haben es junge Menschen<br />
außerordentlich schwer, aus befristeten Beschäftigungsverhältnissen oder der<br />
Arbeitslosigkeit herauszukommen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e dauerhafte Stellung auf dem Arbeitsplatz zu<br />
err<strong>in</strong>gen.<br />
Abb. 5: Bevölkerungspyramide 2004 für Österreich, mit Prognose für 2030 <strong>und</strong> 2050<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Aufgr<strong>und</strong> der hohen Geburtenzahlen Anfang der neunziger Jahre gibt es derzeit mehr<br />
Jugendliche, die <strong>in</strong> dem Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>treten. Da e<strong>in</strong> Großteil der Jugendlichen über e<strong>in</strong>e<br />
Lehrausbildung <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>treten, war die aktuelle Misere am Ausbildungsstellenmarkt<br />
durchaus vorhersehbar. Schwierig wird die Situation zusätzlich dadurch, dass<br />
anschließend wieder geburtenschwächere Jahrgänge folgen. E<strong>in</strong>e Maßnahmenplanung zur<br />
Lösung der Engpässe obliegt somit der Schwierigkeit, diese Phase des Geburtenberges zu<br />
übertauchen. Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> Stellenknappheit bei Jugendlichen <strong>wirken</strong> sich auch auf<br />
das <strong>Bildung</strong>sangebot <strong>und</strong> dessen Inanspruchnahme aus, was wiederum zu neuen<br />
Problemen führt. In Österreich wiesen bereits die erste Bevölkerungsprognose, auf Basis der<br />
Volkszählung 2001 <strong>und</strong> der Grad der Zuwanderung darauf h<strong>in</strong>, dass sich die demographisch<br />
bed<strong>in</strong>gte Erholung des Arbeitsmarktes nach diesen Berechnungen auf etwa 2010<br />
verschieben wird. Der Anteil der Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung wird dann<br />
<strong>in</strong>nerhalb weniger Jahren um bis zu 25 Prozent abnehmen. (AK 2005)<br />
Abb. 6: Bevölkerung <strong>in</strong> Österreich nach breiten Altersgruppen 1950 – 2050 (2004<br />
Abb. 7: Entwicklung der Zahl der Jugendlichen <strong>in</strong> Österreich (2004)<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Ähnlich den meisten anderen Industriestaaten droht auch die schwedische Bevölkerung zu<br />
überaltern. Ebenso wie <strong>in</strong> vielen anderen Ländern wird der Anteil der über 65jährigen im<br />
Laufe der nächsten zwei Jahrzehnte zunehmen. Der Verteilung der Bevölkerung auf<br />
verschiedene Altersgruppen kommt e<strong>in</strong>e große Bedeutung zu. Sie bed<strong>in</strong>gt das Verhältnis<br />
zwischen dem erwerbstätigen <strong>Teil</strong> der Bevölkerung <strong>und</strong> der Zahl derjenigen, die vom<br />
Sozialversicherungssystem versorgt werden müssen.<br />
2.2 Veränderung der Wirtschafts- <strong>und</strong> Berufsstruktur<br />
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Arbeitsmarkt entscheidend vom produzierenden<br />
Sektor <strong>und</strong> der Landwirtschaft h<strong>in</strong> zum so genannte tertiären Sektor, dem Dienstleistungsgewerbe,<br />
verlagert. In <strong>Wie</strong>n s<strong>in</strong>d bereits r<strong>und</strong> 80 Prozent der Erwerbspersonen im<br />
Dienstleistungssektor tätig. (Schneeberger 2004) Während der hohe Wettbewerbsdruck<br />
sowie technologische Innovationen <strong>in</strong> primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Sektoren zu<br />
Rationalisierungen bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung führten, stieg der Bedarf an<br />
qualifizierten Dienstleistungen. Dies führte vor allem <strong>in</strong> der <strong>in</strong>dustriellen Fertigung zu e<strong>in</strong>em<br />
Rückgang der Beschäftigten von m<strong>in</strong>der qualifizierten Hilfstätigkeiten.<br />
TAB. 5: Erwerbstätige nach Wirtschaftssektoren (2004)<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Bergbau, Sachgütererzeugung, Energieversorgung <strong>und</strong> Bauwesen<br />
In der EU entfallen bereits zwei Drittel aller Arbeitsplätze auf das Dienstleistungsgewerbe,<br />
welches auch weiterh<strong>in</strong> die Hauptquelle für das Beschäftigungswachstum bildet. Neue<br />
Arbeitsplätze s<strong>in</strong>d beispielsweise im fortgeschrittenen Tertiärsektor, <strong>in</strong>sbesondere bei den<br />
Unternehmensdienstleistungen <strong>und</strong> öffentlichen Dienstleistungen wie z.B. im Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
<strong>Bildung</strong>sbereich, entstanden <strong>und</strong> machten <strong>in</strong> der zweiten Hälfte der 1990-er Jahre<br />
60% des Netto-Beschäftigungswachstums <strong>in</strong> der EU aus. (Cedefop 2005, S.15)<br />
Die ansteigende Technisierung <strong>und</strong> komplexere Produktionsschritte durch den E<strong>in</strong>satz von<br />
hochtechnologischen Masch<strong>in</strong>en ließen die Anforderungen an Beschäftige massiv steigen.<br />
Somit kam es zu e<strong>in</strong>em Mismatch von Arbeitskräfteangebot <strong>und</strong> Arbeitskräftenachfrage.<br />
Während m<strong>in</strong>der qualifizierte Arbeitskräfte wegrationalisiert worden s<strong>in</strong>d, konnten die neu<br />
geschaffenen, anspruchsvolleren Stellen nicht ausreichend besetzt werden. Derlei Engpässe<br />
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treten bei wirtschaftlichen Entwicklungs- <strong>und</strong> Umstrukturierungsprozessen immer wieder auf<br />
<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d vor allem auf starre Ausbildungssysteme zurück zu führen.<br />
Abb. 10: Arbeitsplatzgew<strong>in</strong>ner <strong>und</strong> –verlierer <strong>in</strong> Österreich nach Branchen im Vergleich zum Vorjahr<br />
Struktureller Wandel führt nicht nur zu unterschiedlichen Produktivitätsveränderungen <strong>in</strong> den<br />
Branchen, die zu e<strong>in</strong>er Veränderung der Dienstleistungen geführt haben, sondern auch die<br />
Umschichtungen <strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternationalen Arbeitsteilung. Seit Beg<strong>in</strong>n der 90er Jahren sorgt die<br />
Internationalisierung der Wirtschaft für e<strong>in</strong>en beschleunigten Strukturwandel <strong>in</strong> Österreich.<br />
Österreich versucht mit dem Instrumentarium der aktiven Arbeitsmarktpolitik dieses<br />
Ungleichgewicht anzugleichen. E<strong>in</strong> weiterer <strong>in</strong>teressanter Aspekt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
stellt den globalen Wettbewerb um qualifizierte Migranten dar, der diese Engpässe<br />
ausgleichen soll. Da entwickelte Wirtschaftsstandorte wie Österreich h<strong>in</strong>sichtlich den<br />
Arbeitskosten mit den so genannten Billiglohnländern nicht konkurrieren können, muss e<strong>in</strong>e<br />
erfolgreiche Standortpolitik vor allem auf hochwertig ausgebildete Arbeitskräfte setzen, die<br />
mittels Know-how <strong>und</strong> Produktivität entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen. Dieser<br />
Strukturwandel <strong>und</strong> die e<strong>in</strong>hergehenden Qualifizierungsschübe s<strong>in</strong>d davon gekennzeichnet,<br />
dass sich Qualifikationen heutzutage immer stärker entwerten. Der Arbeitnehmer muss somit<br />
anpassungsfähig gegenüber Veränderungen se<strong>in</strong> <strong>und</strong> sollte darüber h<strong>in</strong>aus Mobilität<br />
vorweisen, um se<strong>in</strong>e Arbeitskraft, weitgehend regional unabhängig, am Arbeitsmarkt<br />
anbieten zu können. Um die Anpassungsfähigkeit gewährleisten zu können, muss der<br />
Arbeitnehmer fähig <strong>und</strong> willens se<strong>in</strong>, sich se<strong>in</strong> Leben lang fortzubilden. Dazu bedarf es e<strong>in</strong>es<br />
flexibleren Zugangs zu <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er gr<strong>und</strong>legenden Änderung im <strong>Bildung</strong>ssystem. Weg<br />
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von re<strong>in</strong> spezialisierten Ausbildungen, h<strong>in</strong> zur breit gefächerten Ausbildung von<br />
Gr<strong>und</strong>wissen, wodurch der Arbeitnehmer flexibler auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes<br />
reagieren kann. Dies betrifft vor allem das duale Ausbildungssystem, welches e<strong>in</strong>e starke<br />
Spezifikation aufweist, wobei noch anzuführen sei, dass der Strukturwandel vor allem<br />
Berufsfelder erfasst hat, <strong>in</strong> denen Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> LehrabsolventInnen traditionell stark<br />
vertreten waren <strong>und</strong> vertreten s<strong>in</strong>d. Dazu zählen vor allem Handwerksberufe, Anlagen- <strong>und</strong><br />
Masch<strong>in</strong>enbedienerInnen sowie MontiererInnen. (Bauer 2004)<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d von diesem Strukturwandel besonders stark betroffen. Zum e<strong>in</strong>en br<strong>in</strong>gen<br />
Sie zumeist nicht die erforderlichen Qualifikationen mit auf den Arbeitsmarkt zum anderen<br />
greifen Arbeitgeber lieber auf erfahrene Arbeitskräfte aus dem Arbeitslosenreservoir zurück.<br />
Zu den Veränderungen <strong>in</strong> der Wirtschaft <strong>und</strong> am Arbeitsmarkt für Jugendliche gehören die<br />
umfangreiche <strong>und</strong> fortdauernde Verlagerung der Beschäftigung aus dem verarbeitenden<br />
Gewerbe <strong>in</strong> den Dienstleistungsbereich; der Abbau von Arbeitsplätzen für sowohl gelernte<br />
wie ungelernte, überwiegend männliche Arbeitnehmer mit manuellen Tätigkeiten; die<br />
zunehmende Zahl von befristeten Beschäftigungsverhältnissen; die wachsende Nachfrage<br />
nach weiblichen Arbeitskräften; die deutliche Verlängerung der Verweildauer im <strong>Bildung</strong>swesen<br />
nach Erfüllung der Schulpflicht sowie e<strong>in</strong> genereller Rückgang der Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für Jugendliche (Europäische Zeitschrift für Berufsbildung Nr.20, S.48)<br />
Im Zuge des Strukturwandels ergeben sich auch Potentiale zur Schaffung neuer<br />
Arbeitsplätze. Der so genannte „Dritte Sektor“ öffnet neue Chancen für Problemgruppen, wie<br />
zum Beispiel Jugendliche. Unter dem Aspekt der <strong>in</strong>novativen Arbeitsplatzgestaltung soll<br />
Jugendlichen e<strong>in</strong> attraktives Arbeitsumfeld geschaffen werden. Non-Profit-Organisationen<br />
sollen über Unterstützung von Seiten der staatlichen Hand Arbeitsplätze zur Verfügung<br />
stellen <strong>und</strong> ermöglichen dadurch Jugendlichen e<strong>in</strong>e Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt. Die EU<br />
hält dazu <strong>in</strong> der Leitl<strong>in</strong>ie 11 der Europäischen Beschäftigungsstrategie fest:<br />
Die Mitgliedsstaaten werden die lokalen <strong>und</strong> regionalen Behörden anregen, partnerschaftliche<br />
Beschäftigungsstrategien zu entwerfen, um die bestehenden Möglichkeiten zur<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen auf lokaler Ebene <strong>und</strong> im Sozialsektor voll auszuschöpfen.<br />
(Institut für Arbeitsmarktforschung <strong>und</strong> Jugendberufshilfe (IAJ) 2002)<br />
In Schweden wurden bereits sehr früh umfangreiche Programme zur Schaffung von<br />
temporärem Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor <strong>in</strong>s Leben gerufen. Ziel ist es,<br />
Arbeitsplätze im Bereich der so genannten Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben auf lokaler Ebene, wie<br />
Landschafts-/Umweltschutz, Altenpflege, Betreuung von K<strong>in</strong>dergärten zu schaffen. Dabei<br />
werden diese Arbeitsplätze von öffentlichen Stellen f<strong>in</strong>anziert <strong>und</strong> von karitativen, kirchlichen<br />
oder geme<strong>in</strong>nützigen Organisationen <strong>in</strong> Anspruch genommen. Der H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ist der, dass<br />
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versucht wird, Jugendlichen die Chance zu geben, Arbeitserfahrung zu sammeln, um damit<br />
leichter e<strong>in</strong>e dauerhafte Anstellung zu bekommen. Für derartige Programme spricht, dass<br />
anstelle von Arbeitslosenunterstützung Entgelt für Beschäftigung <strong>und</strong> somit für s<strong>in</strong>nvollere<br />
Aktivierung <strong>und</strong> Qualifizierung der Jugendlichen e<strong>in</strong>gesetzt wird. (Werner 1978, S.220)<br />
2.3 Strukturelle Arbeitslosigkeit<br />
Strukturelle Arbeitslosigkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen der Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> des Arbeitsmarktes im speziellen, e<strong>in</strong>en Ausgleich von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage von<br />
Arbeitskräften verh<strong>in</strong>dern. Unabhängig von konjunkturellen Schwankungen, ist e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Anzahl an Arbeitsplätzen aufgr<strong>und</strong> von Mismatch<strong>in</strong>g-Phänomenen nicht zu besetzen.<br />
Mismatch<strong>in</strong>g tritt vor allem aufgr<strong>und</strong> von Diskrepanzen <strong>in</strong> Bezug auf Qualifikation, Mobilität<br />
<strong>und</strong> Zugang zu Informationen auf.<br />
Qualifikationsbed<strong>in</strong>gtes Mismatch<br />
Die Diskrepanz von <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Arbeitsstelle tritt auf, wenn e<strong>in</strong> Arbeitssuchender e<strong>in</strong>e offene<br />
Stelle nicht besetzen kann, da er über e<strong>in</strong>e andere oder zu ger<strong>in</strong>ge Qualifikation verfügt, als<br />
es die offene Stelle erfordert. Diese Diskrepanz kann auch nicht mit e<strong>in</strong>er niedrigeren<br />
Entlohnung behoben werden. Die Stelle bleibt solange vakant, solange ke<strong>in</strong> geeigneter<br />
Bewerber gef<strong>und</strong>en wird. Als Beispiel, welches noch <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung ist, möchte ich den<br />
Verweis auf die vergebliche Suche nach IT-Spezialisten Mitte der 1990-er Jahre br<strong>in</strong>gen.<br />
Dieses Phänomen zeigt vor allem die fehlende Anpassungsfähigkeit des <strong>Bildung</strong>ssystems an<br />
Anforderungen des Arbeitsmarktes. E<strong>in</strong>e Zielsetzung muss daher se<strong>in</strong>, Jugendliche so<br />
auszubilden, dass sie sich flexibel den sich ändernden Anforderungen anpassen können. Im<br />
Moment ist die Berufsbildung zu sehr am gegenwärtigen Bedarf orientiert <strong>und</strong> h<strong>in</strong>kt den<br />
dynamischen Veränderungen der Ansprüche ständig nach. Zudem basiert Berufsbildung für<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> Betrieben <strong>in</strong> Industriesektoren <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittleren Handwerksbetrieben, welche<br />
tendenziell schrumpfen, so dass für viele Jugendliche e<strong>in</strong> Branchenwechsel vorhersehbar ist.<br />
<strong>Bildung</strong>smaßnahmen müssten daher vermehrt für den tertiären Sektor ergriffen werden,<br />
sowie e<strong>in</strong> breites Gr<strong>und</strong>wissen anbieten, dass e<strong>in</strong>e leichte Anpassung ermöglicht. Die aktive<br />
Arbeitsmarktpolitik kann dieses Mismatch zwar durch gezielte <strong>Bildung</strong>smaßnahmen<br />
ausgleichen, schafft aber ke<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legende, langfristige Beseitigung dieser Diskrepanz.<br />
Regionales Mismatch<br />
E<strong>in</strong>e räumliche Trennung von arbeitssuchenden Personen <strong>und</strong> Ort der Arbeitsstelle stellt<br />
nach wie vor e<strong>in</strong>e große Schwierigkeit bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen dar. Nach wie<br />
vor gibt es <strong>in</strong> Österreich Regionen, die von e<strong>in</strong>er mangelnden Infrastruktur betroffen s<strong>in</strong>d.<br />
Ziel ist es, mit Fördermaßnahmen diese Trennung überw<strong>in</strong>den zu helfen. Mobilitätshilfen<br />
sollen demnach nicht nur <strong>in</strong>nerhalb Österreich, jugendlichen Arbeitssuchenden die Wahl von<br />
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Arbeitsplätzen erleichtert. Viel mehr soll für Jugendliche auch der europäische<br />
Wirtschaftsraum als möglicher Ort der Erwerbsarbeit offen stehen. Als Beispiel e<strong>in</strong>er<br />
Mobilitätshilfe für Jugendliche sei das Sokrates-Programm der EU erwähnt, welches den<br />
Austausch von jugendlichen Erwerbssuchenden <strong>in</strong> andere Mitgliedsländer unterstützt.<br />
Informationsbed<strong>in</strong>gtes Mismatch<br />
E<strong>in</strong> Defizit an Information führt dazu, dass offene Stellen nicht besetzt werden, obwohl<br />
geeignete Personen am Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden. Abhilfe für diese Art von<br />
Diskrepanz, schafft das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS), welches als Servicee<strong>in</strong>richtung<br />
für arbeitslose Menschen <strong>in</strong> Österreich, diese bei der Vermittlung unterstützt. Das<br />
AMS sorgt dafür, dass Informationen gebündelt werden, <strong>in</strong>dem sie Stellenangebote zentral<br />
dokumentiert <strong>und</strong> somit Arbeitssuchenden leichter zugänglich macht.<br />
2.4 <strong>Bildung</strong>sexklusion<br />
Der Zusammenhang zwischen <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> sozialer Herkunft bee<strong>in</strong>flusst nachhaltig den<br />
Arbeitsmarkterfolg junger Menschen. Nach wie vor führen <strong>in</strong> Österreich bestimmte Sozial<strong>in</strong>dikatoren,<br />
wie Haushaltse<strong>in</strong>kommen, Größe der Familie, <strong>Bildung</strong>sstand <strong>und</strong> Herkunft der<br />
Eltern, Geschlecht <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit von <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen, zu e<strong>in</strong>er<br />
markanten Chancenungleichheit beim Zugang zu <strong>Bildung</strong>. Daher bedarf es e<strong>in</strong>es freien <strong>und</strong><br />
flexiblen Zugangs zu <strong>Bildung</strong>, um diese soziale Ungleichstellung auszugleichen <strong>und</strong> den<br />
Kreislaus zu durchbrechen, da e<strong>in</strong> klarer Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit <strong>und</strong><br />
<strong>Bildung</strong>sabschluss besteht.<br />
Während nur sieben Prozent der Buben <strong>und</strong> neu Prozent der Mädchen von Eltern der<br />
untersten <strong>Bildung</strong>sschicht am Land zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e AHS-Unterstufe erfolgreich absolviert,<br />
beläuft sich diese Zahl bei <strong>in</strong> den Städten lebenden K<strong>in</strong>dern von Akademikern auf 86%<br />
Prozent bei Mädchen <strong>und</strong> 82% bei Buben. (Der Standard vom 7.März 2003)<br />
Neben dem Zugang zu <strong>Bildung</strong> muss auch versucht werden, Jugendliche solange als<br />
möglich <strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen zu behalten, um sie bestmöglich auf das Berufsleben<br />
vorzubereiten. Entscheidend ist dabei, allgeme<strong>in</strong>e Fähigkeiten <strong>und</strong> Kernkompetenzen zu<br />
lehren, damit sich die Jugendlichen notwendigen Veränderungen anpassen können.<br />
Besonders Jugendliche, die aufgr<strong>und</strong> fehlender Erfolgserlebnisse, mangelnder Information,<br />
wenig Problembewusstse<strong>in</strong>, ger<strong>in</strong>ge f<strong>in</strong>anzielle Möglichkeiten sowie Angst vor Veränderung<br />
<strong>und</strong> Scheitern zu resignieren beg<strong>in</strong>nen, <strong>und</strong> bei denen die Gefahr besteht, ohne Schulabschluss<br />
zu bleiben, bedürfen vor Verlassen der allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen e<strong>in</strong>er<br />
besonders <strong>in</strong>tensiven Berufsorientierung. Auf die Berufsorientierung haben vor allem die<br />
Familien <strong>und</strong> ihr soziales Umfeld, aber auch die Schule, die Jugendhilfe <strong>und</strong> die Berufsberatung<br />
E<strong>in</strong>fluss. Die Schule muss <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit diesen Partnern die<br />
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heranwachsenden Schüler befähigen, ihre Selbstständigkeit <strong>und</strong> Kompetenz bei der<br />
Lebensplanung schrittweise zu erhöhen. (Schlegel (et.al.)1998)<br />
Von den österreichischen Jugendlichen erreichen über 85 Prozent e<strong>in</strong>en Abschluss der<br />
oberen Sek<strong>und</strong>arstufe oder der Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung. Die verbleibenden 15 Prozent konnten<br />
ke<strong>in</strong>en formalen Abschluss erlangen <strong>und</strong> weder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e weiterführende Schule noch <strong>in</strong> das<br />
duale System <strong>in</strong>tegriert werde. (Schneeberger 2004) Die Beteiligung an Ausbildungen ist<br />
somit <strong>in</strong> Österreich als hoch e<strong>in</strong>zustufen <strong>und</strong> war noch nie so hoch als jetzt. Vom Ziel e<strong>in</strong>er<br />
h<strong>und</strong>ertprozentigen Ausbildungs<strong>in</strong>tegration der Jugendlichen ist man allerd<strong>in</strong>gs trotzdem<br />
noch weit entfernt.<br />
..., dass e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>prozentiger Anstieg der Schulbesuchsquoten das BIP pro Kopf der<br />
Bevölkerung um e<strong>in</strong> bis drei Prozent wachsen lässt. E<strong>in</strong> zusätzliches Sek<strong>und</strong>arschuljahr<br />
erhöht den Humankapitalbestand <strong>und</strong> führt jedes Jahr zu e<strong>in</strong>em mehr als e<strong>in</strong>prozentigen<br />
Anstieg des Wirtschaftswachstums. E<strong>in</strong>e jüngere Studie (Coulombe (et al.) 2004), die auf<br />
Angaben des IALS beruht, kommt zu dem Ergebnis, dass e<strong>in</strong>e 1 Prozent erhöhte Rate der<br />
Lese- <strong>und</strong> Schreibfähigkeit die Arbeitsproduktivität um 2,5% <strong>und</strong> das BIP pro Kopf der<br />
Bevölkerung um 1,5% steigert. (Cedefop 2004, S.36)<br />
Haben Jugendliche das Schulsystem erst e<strong>in</strong>mal verlassen, s<strong>in</strong>d sie viel schwieriger zu<br />
begleiten <strong>und</strong> zu fördern. In späten Jahren entsteht die E<strong>in</strong>sicht über die Wichtigkeit e<strong>in</strong>er<br />
abgeschlossenen Schul- oder Berufsausbildung, allerd<strong>in</strong>gs haben sich die Bed<strong>in</strong>gungen,<br />
e<strong>in</strong>e solche zu erlangen, erheblich erschwert. So kommt e<strong>in</strong>e Nachqualifizierung um e<strong>in</strong>iges<br />
teurer als das Erwerben kostenloser Qualifikationen im Erstausbildungssystem. Wichtig ist<br />
es daher, diesen Jugendlichen leichte Rückkehrmöglichkeiten <strong>in</strong> diverse <strong>Bildung</strong>sangebote,<br />
unter Anrechnung des Gelernten <strong>und</strong> Erlebten, zu bieten. Die Verantwortung, e<strong>in</strong>en<br />
geeigneten Rahmen für Nachqualifizierungen <strong>und</strong> das Nachholen von <strong>Bildung</strong>sabschlüssen<br />
zu schaffen, liegt e<strong>in</strong>deutig bei der öffentlichen Hand.<br />
R<strong>und</strong> 5% der 15-jährigen [<strong>in</strong> Österreich], das entspricht <strong>in</strong> etwa e<strong>in</strong>em Anteil von 50.000<br />
Jugendlichen, schaffen ke<strong>in</strong>en Hauptschulabschluss. Diese Jugendliche verorten klare<br />
<strong>Teil</strong>leistungsschwächen. (Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft Nr.10 2005)<br />
Sensible Phasen treten vor allem zwischen den Schnittstellen der vierten <strong>und</strong> fünften<br />
Schulstufe, sowie ab der achten Schulstufe auf. Die größten Probleme s<strong>in</strong>d vor allem nach<br />
Absolvierung der Schulpflicht, im Alter von ca. 15 Jahren, sowie nach dem Abschluss von<br />
Ausbildungen im Alter von ca. 20 Jahren zu beobachten. In Österreich bildet vor allem die<br />
erste Schwelle e<strong>in</strong>e große Hürde für viele Jugendliche. So gestaltet sich der Übergang <strong>in</strong><br />
den Lehrstellenmarkt, sowie der Übergang <strong>in</strong> schulische <strong>Bildung</strong>sgänge nach der Pflichtschule<br />
oft schwerer als erwartet, da es an Ausbildungsplätzen mangelt. Im Mittelpunkt des<br />
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öffentlichen Interessens liegt die zentrale Herausforderung, Jugendliche, die ke<strong>in</strong>e Schule<br />
weiter besuchen, mit genügend Lehrstellen <strong>in</strong> Betrieben oder außerbetrieblichen<br />
Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen zu versorgen.<br />
Expert<strong>in</strong>nen aus <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen sprechen weiters die Öffnung der Berufsschulen für<br />
Jugendliche ohne Lehrverträge an, um dort Berufsorientierung <strong>und</strong> soziale Begleitung<br />
anzubieten. Die Berufsschule könnte sich zu e<strong>in</strong>er Art Ausbildungszentrum entwickeln, das<br />
die schulische Komponente von Nachqualifizierungsmaßnahmen abdeckt (Lechner 1997,<br />
S. 231)<br />
Das österreichische <strong>Bildung</strong>ssystem verlangt frühe Ausbildungsentscheidungen <strong>und</strong> bietet<br />
wenig Möglichkeiten, diese nachträglich zu korrigieren. Damit s<strong>in</strong>d Entscheidungen <strong>in</strong><br />
sensiblen Phasen des <strong>Bildung</strong>sweges (Übertritt <strong>in</strong> weiterführende Schulen, Aufnahme e<strong>in</strong>er<br />
Berufsausbildung) Richtungweisend für den weiteren Lebensverlauf. E<strong>in</strong> Wechsel e<strong>in</strong>es<br />
e<strong>in</strong>mal begonnenen Ausbildungsganges ist schwierig <strong>und</strong> kann mit erheblichen<br />
Mißerfolgserlebnissen verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>. Wenn es unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen nicht gel<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e<br />
Ausbildung abzuschließen, bef<strong>in</strong>den sich Jugendliche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er besonders schwierigen<br />
Situation<br />
E<strong>in</strong> weiteres Problemfeld, ist die erfolgreiche Integration von Jugendlichen mit e<strong>in</strong>em<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, da sie von sozialer Ausgrenzung betroffen s<strong>in</strong>d sowie<br />
unterdurchschnittlich an <strong>Bildung</strong>sangeboten teilnehmen. Zudem weisen Jugendliche mit<br />
nicht-deutscher Erstsprache extreme Schwierigkeiten <strong>in</strong> der Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
Arbeitsmarkt<strong>in</strong>tegration auf.<br />
Fast jeder zweite 20- bis 24jährige junge Mensch ohne österreichische Staatsbürgerschaft<br />
hatte nur die Schulpflicht absolviert, unter den gleichaltrigen ÖsterreicherInnen waren es<br />
h<strong>in</strong>gegen nur noch 13,5 Prozent. (Schneeberger 2005)<br />
Unter den vorgemerkten ausländischen arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren hatten<br />
Ende September 2004 r<strong>und</strong> 73 Prozent ke<strong>in</strong>e Ausbildung, bei den ÖsterreicherInnen<br />
waren es 38 Prozent. (Schneeberger 2004)<br />
TAB. 6: <strong>Bildung</strong> der 20- bis 24-jährigen Wohnbevölkerung <strong>in</strong> Österreich nach Nationalität (2005)<br />
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Abb. 11: <strong>Bildung</strong>saspiration <strong>in</strong> Österreich nach Qualifikation der Eltern (2004)<br />
3 <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Berufsbildungssysteme im Vergleich<br />
Das Ausmaß der <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> hängt nicht nur von den Bed<strong>in</strong>gungen am<br />
Arbeitsmarkt ab. Vielmehr gibt sie Aufschluss darüber, wie gut die Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
Beschäftigungssysteme e<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Bezug auf die Integration Jugendlicher <strong>in</strong> den<br />
Arbeitsmarkt ergänzen <strong>und</strong> wie gut das <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Berufsbildungssystem die<br />
Jugendlichen auf die Erwerbstätigkeit vorbereiten.<br />
Leistungsfähigkeit von <strong>Bildung</strong>ssystemen <strong>und</strong> Arbeitskräften werden zunehmend zu<br />
Standortbildenden <strong>und</strong> –prägenden Faktoren. (Institut für Arbeitsmarktforschung <strong>und</strong><br />
Jugendberufshilfe (IAJ) 2002)<br />
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ausbildung <strong>und</strong> Zweitem <strong>Bildung</strong>sweg ist dabei besonders wichtig, sowie auch die generelle<br />
Motivation <strong>und</strong> Lernbereitschaft zur Weiterbildung. Die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen<br />
<strong>und</strong> die Fähigkeit eigenständig Wissen zu erarbeiten; soll <strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>bildung<br />
<strong>in</strong>tegriert werden.<br />
Das neue Konzept der „Gr<strong>und</strong>bildung“ oder „Basisqualifikation“ wurde zunächst von der<br />
<strong>Bildung</strong>sforschung (Vgl. MURNANE Richard J. / LEVY Frank 1996) entwickelt <strong>und</strong> wird<br />
zunehmend von supranationalen Organisationen wie der OECD oder der EU als Versuch<br />
e<strong>in</strong>er Antwort auf die neuen Anforderungen <strong>in</strong> den Diskurs e<strong>in</strong>gebracht. Diese umfasst<br />
daher vor allem ganz gr<strong>und</strong>legende Handlungskompetenzen, wie Sprache, Rechnen,<br />
Handeln <strong>in</strong> der Gruppe. Computergr<strong>und</strong>kenntnisse, Unternehmergeist, Verständnis der<br />
technologischen Kultur sowie kognitive Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Bereitschaft on-the-job oder offthe-job<br />
weiterzulernen. Die möglichst breite Vermittlung <strong>und</strong> Förderung der Basisqualifikationen<br />
für die <strong>Teil</strong>nahme an der Informations- <strong>und</strong> Dienstleistungsgesellschaft im Beruf <strong>und</strong><br />
privat ist e<strong>in</strong>e der großen Herausforderungen der <strong>Bildung</strong>spolitik. (Schneeberger 2005)<br />
Im Zuge des lebenslangen Lernens sollen <strong>Bildung</strong>sabschlüsse dokumentierbar werden,<br />
sowie <strong>in</strong>ternational anerkannt werden. So wäre die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Art <strong>Bildung</strong>spass,<br />
ähnlich dem „EuroPASS Berufsbildung“ vorstellbar, der als Dokument, Nachweis über alle<br />
erbrachten Lernleistungen, Kurse, Zusatzqualifikationen <strong>und</strong> Arbeitserfahrungen (Praktika)<br />
erbr<strong>in</strong>gen soll. Dieser <strong>Bildung</strong>spass soll den Jugendlichen als Identitätsstütze dienen <strong>und</strong> sie<br />
zur aktiven Beteiligung an Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen motivieren.<br />
Neben den technischen <strong>und</strong> wissens<strong>in</strong>tensiven Berufen halten sich oder wachsen auch<br />
e<strong>in</strong>fache Berufe, die <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e spezialisierte <strong>und</strong> längere Berufsausbildung<br />
erfordern, wohl aber breite Basisqualifikationen <strong>und</strong> soziale Verhaltenskompetenzen. Die<br />
Anforderungen auf Arbeitsplätzen für an- <strong>und</strong> ungelernte Arbeitskräfte werden heute<br />
unterschätzt. (Schneeberger 2005)<br />
Österreich liegt mit se<strong>in</strong>er Qualifikationsentwicklung im Trend der Industrienationen: Die<br />
Ausbildungszeit hat sich <strong>in</strong> den letzten 25 Jahren stetig verlängert <strong>und</strong> auch der Trend zur<br />
höheren schulischen <strong>Bildung</strong> hält weiter an. (Murray <strong>und</strong> Steedman 2001 In. Berufsbildung<br />
34 S.18) Insgesamt wird den Jugendlichen e<strong>in</strong> deutlich gestiegenes Qualifikationsniveau<br />
abverlangt. Aufgr<strong>und</strong> der längeren Ausbildungsdauer treten Jugendliche heute späteren <strong>in</strong><br />
den Arbeitsmarkt e<strong>in</strong> als <strong>in</strong> der Vergangenheit. In der EU gehen 50% der Jugendlichen erst<br />
im Alter von 22 Jahren m<strong>in</strong>destens 12 St<strong>und</strong>en pro Woche e<strong>in</strong>er Arbeit nach. In Österreich<br />
liegt dieser Wert im Durchschnitt bei 19 Jahren (Europäische Kommission 2003, S.136)<br />
Dieser neue „<strong>Bildung</strong>sboom“ kann sowohl als Gefahr als auch als Herausforderung für die<br />
berufliche Weiterbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft des lebenslangen Lernens aufgefasst werden.<br />
Das Gefahrenszenario be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Situation, <strong>in</strong> der junge Menschen nach Absolvierung<br />
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e<strong>in</strong>es Berufsbildenden Programms jahrelang auf ihren E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt bzw. auf<br />
e<strong>in</strong>e Beschäftigung warten müssen <strong>und</strong> <strong>in</strong> dieser /eit e<strong>in</strong>en Kompetenzabbau erleiden. Der<br />
Boom kann jedoch auch allzu hoch qualifizierte Personen hervorbr<strong>in</strong>gen, die für Arbeitgeber<br />
oder Inhaber von Kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Mittelbetrieben, die selbst ke<strong>in</strong>en hohen <strong>Bildung</strong>sstand<br />
aufweisen, nicht sehr attraktiv s<strong>in</strong>d. Andererseits wäre es jedoch offensichtlich sehr viel<br />
schwieriger, e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz zu f<strong>in</strong>den. Die politische Zielsetzung, immer mehr junge<br />
Menschen e<strong>in</strong>e immer längere Ausbildung durchlaufen zu lassen, s<strong>in</strong>d auch von Forschern<br />
<strong>in</strong> Frage gestellt worden, die sich mit dem Umfang der „Überqualifikation“<br />
ause<strong>in</strong>andergesetzt haben (Berufsbildung 34)<br />
Abb. 12: Bevölkerungsanteil nach Altersgruppe, der zum<strong>in</strong>dest die Sek<strong>und</strong>arstufe II<br />
abgeschlossen hat (2001)<br />
Abb. 13: <strong>Bildung</strong>sbeteiligung der 15- bis 29-jährigen <strong>in</strong> ausgewählten OECD-Ländern (2002)<br />
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Die Verschlechterung der Chancen für ger<strong>in</strong>g Qualifizierte am Arbeitsmarkt rührt auch daher,<br />
dass <strong>in</strong> Folge der „Überqualifizierung“ ger<strong>in</strong>g Qualifizierte Bewerber von Personen mit<br />
höherer Ausbildung verdrängt werden <strong>und</strong> nicht etwa aus e<strong>in</strong>em Mangel an Arbeitsplätzen<br />
ohne besondere Qualifikationsanforderungen (Berufsbildung 34, S19). Es kommt somit zu<br />
e<strong>in</strong>er Verdrängung nach unten. Der Anteil an Beschäftigen, die Arbeiten mit ger<strong>in</strong>gen<br />
Qualifikationsanforderungen verrichten <strong>und</strong> die Sek<strong>und</strong>arstufe II absolviert haben, stieg von<br />
10 Prozent im Jahr 1975 auf 30 Prozent im Jahr 2000 (Berufsbildung 34, S19)<br />
TAB. 7:<br />
Beschäftigungs-(BQ), Arbeitslosen-(AQ) <strong>und</strong> Erwerbsquote(EQ)<br />
nach <strong>Bildung</strong>sstand der 15- bis 64-jährigen (2001)<br />
Anm.: IRL-Daten von 1997, ke<strong>in</strong>e Daten zu UK<br />
Schlecht gebildete <strong>und</strong> qualifizierte Jugendliche verfügen über e<strong>in</strong> höheres<br />
Arbeitslosigkeitsrisiko.<br />
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TAB. 8:<br />
Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren nach höchstem<br />
erworbenem <strong>Bildung</strong>sabschluss <strong>in</strong> Prozent (2003)<br />
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Abb. 14: Aufschlüsselung der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren nach höchsten erreichtem<br />
<strong>Bildung</strong>sabschluss (1996)<br />
E<strong>in</strong>e gut ausgebildete Arbeitnehmerschaft mit hoher Kompetenz ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung für<br />
Anpassung <strong>und</strong> Erneuerung. Menschen mit mangelhaften Gr<strong>und</strong>kenntnissen laufen Gefahr,<br />
arbeitslos zu werden, wenn die Kompetenzanforderungen steigen. Jeder vierte Schwede<br />
zwischen 16 <strong>und</strong> 64 Jahren hat höchstens die Pflichtschule (Sek<strong>und</strong>arstufe I) absolviert.<br />
(Cedefop 2000, S.27)<br />
TAB. 9: Anteil der Jugendlichen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Berufsausbildung der Sek<strong>und</strong>arstufe II <strong>in</strong> Prozent (2002)<br />
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Laut Studien steht die Höhe des <strong>Bildung</strong>sstands <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung mit dem<br />
Beschäftigungswachstum e<strong>in</strong>er Ökonomie. So wird dieses vor allem durch hoch qualifizierte<br />
Arbeitsfelder produziert. In Österreich ist dieses Phänomen neben Portugal <strong>und</strong> Deutschland<br />
am deutlichsten zu sehen. Hier kommt es im <strong>in</strong>ternationalen vergleich sogar zu e<strong>in</strong>em<br />
Negativwachstum an Beschäftigung bei Berufen mit ger<strong>in</strong>gen Qualifikationsanforderungen.<br />
Abb. 15: Beschäftigungswachstum nach <strong>Bildung</strong>sstand aller Beschäftigten, Prognose 2001 - 2010<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
3.1 Das <strong>Bildung</strong>ssystem <strong>in</strong> Österreich<br />
Das österreichische <strong>Bildung</strong>ssystem ist von unterschiedlichen <strong>Bildung</strong>swegen geprägt,<br />
welches frühe <strong>Bildung</strong>sentscheidungen von den SchülerInnen verlangt. Wesentlich ist der<br />
Übergang von der Gr<strong>und</strong>schule zur Mittelschule nach der vierten Schulstufe. Je nach Abschlusszeugnis<br />
steht den SchülerInnen der Übergang <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> bildende höhere Schulen<br />
(AHS), „Gymnasium“, oder Hauptschulen offen. Beide Schultypen gehen über vier Schulstufen.<br />
Hauptschulen vermitteln e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legende Allgeme<strong>in</strong>bildung, die auf den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong><br />
das Arbeitsleben vorbereiten soll sowie notwendige Kenntnisse für e<strong>in</strong>en möglichen Übertritt<br />
<strong>in</strong> Schultypen der Sek<strong>und</strong>arstufe II. Die Unterstufe der allgeme<strong>in</strong> bildenden höheren Schulen<br />
bietet e<strong>in</strong>e, über die gr<strong>und</strong>legende Allgeme<strong>in</strong>bildung h<strong>in</strong>ausgehende, erweiterte <strong>Bildung</strong>.<br />
Abb. 16: Schematische Darstellung des österreichischen <strong>Bildung</strong>ssystems<br />
Nach Absolvierung der allgeme<strong>in</strong>en Schulpflicht, die <strong>in</strong> Österreich neun Jahre beträgt, gibt es<br />
zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten, die durch zwei wesentliche <strong>Bildung</strong>sgänge geprägt<br />
s<strong>in</strong>d: Entweder die Lehrausbildung im Rahmen des dualen Ausbildungssystems oder der<br />
Besuch weiterführender Vollzeitschulen, die sich <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> bildende <strong>und</strong> Berufsbildende<br />
Schulen unterteilen. Jeweils 40% e<strong>in</strong>er Alterskohorte wählen den e<strong>in</strong>en oder anderen Weg,<br />
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wobei e<strong>in</strong> deutlicher Zuwachs <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten bei den Berufsbildenden höheren<br />
Schulen (BHS) zu verzeichnen ist. E<strong>in</strong> Fünftel aller SchülerInnen beenden das neunte<br />
Schuljahr ihrer Schulpflicht an e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen Polytechnischen Schule, der Sie auf den<br />
Übertritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Lehrausbildung vorbereitet. (Gruber 2004)<br />
TAB. 10: Verteilung der Jugendlichen nach Absolvierung der Schulpflicht seit 1970/71:<br />
Schüler/<strong>in</strong>nen der 10. Schulstufe <strong>in</strong> Prozent<br />
Die Oberstufe der allgeme<strong>in</strong> bildenden höheren Schulen (AHS), „Gymnasium“, bilden die<br />
SchülerInnen, <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e universitäre Ausbildung, weiter. Die allgeme<strong>in</strong> bildenden<br />
höheren Schulen können im Rahmen der Schulautonomie <strong>und</strong> <strong>in</strong> Form von Schulversuchen<br />
ihre Lehrpläne modifizieren <strong>und</strong> e<strong>in</strong> eigenes, spezifisches Schulprogramm anbieten. E<strong>in</strong><br />
gesetzlich vorgeschriebener Kernlehrplan regelt dabei die M<strong>in</strong>destanforderungen der zu<br />
vermittelnden Allgeme<strong>in</strong>bildung. Die Berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) dauern<br />
zwischen e<strong>in</strong>em <strong>und</strong> vier Jahren. Berufsbildende höhere Schulen (BHS) schließen nach fünf<br />
Jahren mit der Reifeprüfung (Matura) ab <strong>und</strong> weisen zusätzlich spezifische Qualifikationen<br />
für entsprechende Berufsfelder auf. Zu den wichtigsten Schulformen der BHS gehören:<br />
Höhere technische Lehranstalten; Handelsakademien, höhere Lehranstalten für wirtschaftliche<br />
Berufe, Tourismus, Mode <strong>und</strong> Bekleidung <strong>und</strong> künstlerische Gestaltung; Höhere land<strong>und</strong><br />
forstwirtschaftliche Lehranstalten sowie <strong>Bildung</strong>sanstalten für K<strong>in</strong>dergartenpädagogik<br />
<strong>und</strong> Sozialpädagogik.<br />
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Abb. 17: <strong>Bildung</strong>swege nach der Schulpflicht<br />
Abb. 18: Anteilsentwicklung BMS – BHS – AHS (10. Schulstufe)<br />
TAB. 11: 20- bis 24-jährige Wohnbevölkerung nach formaler <strong>Bildung</strong>:<br />
1970 – 2001 – Trendfortschreibung bis 2010; In- <strong>und</strong> Ausländer<br />
Im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich gilt das österreichische <strong>Bildung</strong>ssystem als wenig flexibel, da es<br />
stark selektiert <strong>und</strong> zu frühen Berufsentscheidungen führt. Dabei unterscheidet es sich stark<br />
durch e<strong>in</strong>en hohen Anteil an spezialisierter Berufsbildung bei ger<strong>in</strong>gem Anteil an Schüler-<br />
Innen <strong>in</strong> re<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen. Viele SchülerInnen erhalten dadurch e<strong>in</strong>e<br />
Doppelqualifikation <strong>in</strong> Form der allgeme<strong>in</strong>en Hochschulreife (Matura) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er beruflichen<br />
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Qualifikation mit anerkanntem Abschluss. Während vielen Jugendliche der Zugang zu e<strong>in</strong>em<br />
Studium offen steht, ist dieses von e<strong>in</strong>er hohen Dropout-Rate gekennzeichnet. Fast die<br />
Hälfte aller Studenten bricht ihr Studium, ohne e<strong>in</strong>en Abschluss, vorzeitig ab. Im<br />
europäischen Vergleich liegt Österreich mit e<strong>in</strong>er niedrigen Akademikerquote von 15 Prozent<br />
unter dem OECD-Schnitt von 24 Prozent. (OECD 2003). Wobei vor allem der ger<strong>in</strong>ge Anteil<br />
der Absolventen von technischen <strong>und</strong> naturwissenschaftlichen Studienrichtungen Gr<strong>und</strong> zur<br />
Sorge bietet. Die Etablierung des nicht universitären postsek<strong>und</strong>ären Bereichs, <strong>in</strong> Form der<br />
Gründung von Fachhochschulen 1994, die E<strong>in</strong>führung der Berufsreifeprüfung 1997 für<br />
FacharbeiterInnen <strong>und</strong> die Umstellung auf Bakkalaureatsstudien s<strong>in</strong>d deutliche Signale um<br />
die Anzahl der Personen mit akademischen <strong>Bildung</strong>sabschlüssen erheblich zu steigern.<br />
TAB. 12: Höchstabgeschlossene <strong>Bildung</strong> der Wohnbevölkerung über 15 Jahre<br />
Abb. 19: Arbeitslosenquote nach <strong>Bildung</strong>sabschluss (2004)<br />
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3.1.1 Das duale Ausbildungssystem<br />
Die Lehrausbildung ist <strong>in</strong> Österreich gesetzlich geregelt <strong>und</strong> f<strong>in</strong>det im so genannten Dualen<br />
System – im Ausbildungsbetrieb <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Berufsschule – statt. Die derzeit 270<br />
gewerblichen, <strong>in</strong>dustriellen <strong>und</strong> dienstleistungs-orientierten Lehrberufe s<strong>in</strong>d durch<br />
Ausbildungsordnungen def<strong>in</strong>iert, unterliegen aber e<strong>in</strong>em ständigen Modernisierungsprozess,<br />
um den Bedürfnissen der Wirtschaft zu entsprechen. Die Lehrausbildung f<strong>in</strong>det im Betrieb<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> der dem Lehrberuf entsprechenden Berufsschule statt. In Österreich gibt es an die<br />
40.000 derartige Lehrbetriebe (davon 50% <strong>in</strong> Gewerbe <strong>und</strong> Handwerk, 15% <strong>in</strong> Handel, 13%<br />
<strong>in</strong> Industrie). (Gruber 2004)<br />
Abb. 20: Lehrstellenmarkt seit 1986 (2004)<br />
Berufsspezifische Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse werden im Ausbildungsbetrieb vermittelt, das<br />
fachtheoretische Gr<strong>und</strong>wissen <strong>und</strong> Allgeme<strong>in</strong>bildung <strong>in</strong> der Berufsschule. Die<br />
Lehrausbildung ist im österreichischen <strong>Bildung</strong>ssystem verankert. Zugänglich ist sie für alle<br />
Jugendlichen, die die 9-jährige Schulpflicht erfüllt haben. Die berufliche Ausbildung dauert<br />
entsprechend dem gewählten Lehrberuf zwischen zwei <strong>und</strong> vier Jahren <strong>und</strong> schließt mit der<br />
Lehrabschlussprüfung ab.<br />
Das duale Ausbildungssystem ist mit etwa 120.000 Jugendlichen (80.000 m, 40.000 w) noch<br />
immer der dom<strong>in</strong>ante Zweig der Sek<strong>und</strong>arstufe. Zum Vergleich besuchen r<strong>und</strong> 110.000<br />
SchülerInnen Berufsbildende Schulen (Handelsakademien, Höhere Technische Lehranstalt<br />
<strong>und</strong> Höhere B<strong>und</strong>eslehranstalt), 74.000 die AHS-Oberstufe sowie 50.000 Berufsbildende<br />
Mittlere Schulen (Fachschulen, Handelsschulen, etc.). (Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft Nr.10 2005)<br />
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Trotz des überall zu beobachtbaren Rückgangs an Lehrplätzen, stellt die Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung<br />
nach wie vor e<strong>in</strong>en bedeutenden Berufsbildungssektor dar <strong>und</strong> bildet die<br />
Hauptstütze der Ausbildung des FacharbeiterInnennachwuchses <strong>in</strong> Österreich.<br />
Ke<strong>in</strong> Ausbildungssystem ist besser <strong>in</strong> der Lage, die jeweils neuesten Erkenntnisse aus<br />
Technik <strong>und</strong> Wirtschaft unverzüglich <strong>in</strong> die Ausbildung mit e<strong>in</strong>zubeziehen, <strong>in</strong> die Praxis<br />
umzusetzen <strong>und</strong> auch auf gesellschaftlich soziale Veränderungen sofort zu reagieren. Es<br />
muss sich allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>iges ändern, um zu verh<strong>in</strong>dern, dass dieses bewährte System nicht<br />
<strong>in</strong> die Bedeutungslosigkeit abdriftet. (Blum 2004, 15)<br />
Der Rückgang an Lehrplätzen ist unter anderem dadurch zu begründen, dass das duale<br />
Ausbildungssystem traditionell produktionsorientiert ist <strong>und</strong> es gerade <strong>in</strong> diesen Arbeitsbereichen<br />
zu e<strong>in</strong>em massiven Beschäftigungsrückgang gekommen ist. Dieser Trend zieht<br />
sich fort <strong>und</strong> führt zu e<strong>in</strong>er erheblichen Verschiebung der Berufsstruktur <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gt neue<br />
Herausforderungen an das Ausbildungsangebot mit sich. In den kaufmännischen <strong>und</strong><br />
technischen Dienstleistungsberufen hat sich die schulische Berufsausbildung über HAK<br />
oder HTL, als üblicher Ausbildungsweg herausgebildet. Die Schaffung neuer Ausbildungsangebote<br />
<strong>in</strong> Dienstleistungssektoren im Rahmen von Lehrberufen konnte trotz <strong>in</strong>tensiver <strong>und</strong><br />
vielfältiger Bemühungen der Sozialpartner <strong>und</strong> des zuständigen Wirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums<br />
noch nicht zufrieden stellend verwirklicht werden. Als erschwerend muss angemerkt werden,<br />
dass e<strong>in</strong>ige Dienstleistungsberufe nur schwer als Lehrberufe für 15-jährige zu konzipieren<br />
s<strong>in</strong>d. So setzen zum Beispiel die Pflege- <strong>und</strong> Pflegehilfsberufe e<strong>in</strong>e erhebliche Persönlichkeitsreife<br />
voraus, die von 15-jährigen Lehrstellensuchenden nur schwer zu erwarten ist.<br />
Die Tatsache, dass nur für 270 Berufe, von über 1.800 Arbeitsbereichen, Lehrausbildungen<br />
angeboten werden, erfordert e<strong>in</strong>er verstärkte Entwicklung neuer, moderner Ausbildungsberufe,<br />
vor allem für Bereiche der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />
Weiters muss es zu e<strong>in</strong>er breiteren Ausbildung im dualen System kommen, da<br />
die jetzige Lehrausbildung, aufgr<strong>und</strong> der hohen Berufsb<strong>in</strong>dung, kaum die Möglichkeit zu<br />
e<strong>in</strong>em Berufs- geschweige den Branchenwechsels bietet. Um die Attraktivität der dualen<br />
Ausbildung für Unternehmen wieder zu erhöhen, bedarf es e<strong>in</strong>er Neuausrichtungen, <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong>er Entdifferenzierung des Berufsspektrums, Konzentration der Ausbildungs<strong>in</strong>halte <strong>und</strong><br />
Prozessorientierung (Module) der Ausbildung. In der praktischen Umsetzung sollten daher<br />
die Ausbildungsordnungen neben e<strong>in</strong>em Kern relativ stabiler Basisqualifikationen genug<br />
Raum für flexibel zu handhabende Ausbildungs<strong>in</strong>halte lassen. E<strong>in</strong> Flexibilitätskorridor<br />
garantiert im Rahmen def<strong>in</strong>ierter Ziele, dass branchen-, betriebs- <strong>und</strong> regionalspezifische<br />
Besonderheiten bei der beruflichen Erstausbildung berücksichtigt werden können.<br />
(Schneeberger 2005)<br />
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Auch im Bereich der Berufs- <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>sorientierung <strong>in</strong> der Schule muss angesetzt werden,<br />
da sich die Berufswahl Jugendlicher nur auf wenige Berufsbilder konzentriert. So<br />
beschränken sich Zwei Drittel der weiblichen Lehrl<strong>in</strong>ge auf nur vier Berufe: E<strong>in</strong>zelhandelskauffrau<br />
25,1%, Köch<strong>in</strong> <strong>und</strong>/oder Restaurantfachfrau 14%, Friseur<strong>in</strong>/Stylist<strong>in</strong> 13,6% <strong>und</strong><br />
Bürokaufrau 12,9%. (Gruber 2004) E<strong>in</strong>e Erweiterung des Spektrums an möglichen<br />
Berufsmöglichkeiten soll hier das gesetzte Ziel se<strong>in</strong>.<br />
4 Fazit<br />
E<strong>in</strong>e hohe <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> prägt e<strong>in</strong>e ganze Generation. War Österreich lange Zeit<br />
von e<strong>in</strong>er, im europäischen Vergleich gesehen, niedrigen Quote gesegnet, wandert die Zahl<br />
der arbeitslosen Jugendlichen seit den letzten 10 Jahren stetig nach oben. Die<br />
<strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> trifft e<strong>in</strong>e Altersgruppe, die vor dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt steht.<br />
Enttäuschungen über fehlende Nachfrage <strong>und</strong> mangelnden Erfolg am Arbeitsmarkt gehen <strong>in</strong><br />
Frust <strong>und</strong> Demotivation über. Demotivation führt wiederum zu Kompetenzabbau <strong>und</strong><br />
verm<strong>in</strong>dert die Chancen auf e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz. Jugendliche verdienen nicht im Stich<br />
gelassen zu werden. Doch es genügt nicht, sie alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Programmen aufzufangen <strong>und</strong> sie zu<br />
beschäftigen. Vielmehr bedarf es e<strong>in</strong>er Perspektive für die, am Anfang ihrer Erwerbsbiografie<br />
stehende, Jugendliche. Ihnen soll e<strong>in</strong> ehrlicher Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht werden<br />
<strong>und</strong> auf <strong>in</strong>dividuelle Chancen h<strong>in</strong>gewiesen werden.<br />
Die E<strong>in</strong>gangs gestellten Fragen: „Inwiefern kann <strong>Bildung</strong> Personen vor Arbeitslosigkeit<br />
bewahren?“ „Be<strong>wirken</strong> Investitionen <strong>in</strong> <strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong>e Steigerung der Erwerbsquote<br />
beziehungsweise des Angebotes an Arbeitsplätzen?“ <strong>und</strong> „<strong>Wie</strong> sollte <strong>Bildung</strong> gestaltet <strong>und</strong><br />
organisiert werden um Jugendliche bestmöglich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten?“ haben<br />
<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Kapiteln bereits Erläuterungen erfahren. E<strong>in</strong>e gesammelte Schlussfolgerung<br />
bleibt aus. Dazu ist der Zusammenhang zwischen <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit e<strong>in</strong><br />
mannigfaltiger, der, geprägt von Unmengen von E<strong>in</strong>flussfaktoren vergeblich auf e<strong>in</strong>e<br />
allumfassende Erklärung wartet. Me<strong>in</strong> Ziel war es, diese wechselseitigen Beziehungen<br />
aufzuzeigen <strong>und</strong> auf gr<strong>und</strong>legende Tendenzen h<strong>in</strong>zuweisen.<br />
Der Zusammenhang zwischen <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit ist dabei nicht abzustreiten.<br />
Jugendliche die besser ausgebildet s<strong>in</strong>d, haben es leichter am Arbeitsmarkt. Doch lässt sich<br />
Arbeitslosigkeit nicht alle<strong>in</strong> durch höhere Ausbildung überw<strong>in</strong>den. Es gilt Strukturen zu<br />
schaffen, die e<strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>ssystem hervorbr<strong>in</strong>gt, welches Jugendliche hilft, den Bed<strong>in</strong>gungen<br />
am Arbeitsmarkt gerecht zu werden. Die wesentlichen Schlagwörter dabei s<strong>in</strong>d: soziale<br />
Kompetenz <strong>und</strong> Anpassungsfähigkeit. Beides s<strong>in</strong>d Eigenschaften beziehungsweise<br />
Fähigkeiten, die durch e<strong>in</strong> flexibleres <strong>Bildung</strong>ssystem gefördert werden können.<br />
Anpassungsfähigkeit der Jugendlichen wird zum Beispiel durch e<strong>in</strong> verstärktes Augenmerk<br />
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auf Basisqualifikationen ermöglicht. Spezialkenntnisse sollen darüber h<strong>in</strong>aus gelehrt werden.<br />
Doch der Schwerpunkt liegt auf der Lehre e<strong>in</strong>es breiten Allgeme<strong>in</strong>wissens, welches e<strong>in</strong>e<br />
größere Auswahl an, <strong>in</strong> Frage kommenden Berufen ermöglicht. Die Lehre macht mit der<br />
Modularisierung bereits e<strong>in</strong>en wichtigen Schritt <strong>in</strong> diese Richtung. Die verstärkte<br />
Modularisierung der Berufsbildung könnte auch e<strong>in</strong>e Öffnung der <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen für<br />
e<strong>in</strong> breiteres Publikums be<strong>wirken</strong> <strong>und</strong> den Prozess des lebenslangen Lernens unterstützen.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Schritt, zur engeren Anpassung der Lehr<strong>in</strong>halte an die Anforderungen der<br />
Wirtschaft, wurde ebenfalls bereits mit der Novelle zum Berufsbildungsgesetz, die mit 1.<br />
Jänner 2006 <strong>in</strong> Kraft getreten ist, umgesetzt. So werden <strong>in</strong> Folge verstärkt Lehrberufe für die<br />
Dienstleistungsbranche geschaffen <strong>und</strong> somit der Entwicklung des letzten Jahrzehnts<br />
Rechnung getragen. Weiters bedarf es noch großer Anstrengungen um die Zahl der<br />
Absolventen tertiärer Ausbildungsprogramme <strong>in</strong> den Bereichen Naturwissenschaften <strong>und</strong><br />
technische Studien (z.B.: Informationstechnologie, Elektronik), die als die zukünftigen<br />
Schlüsselbranchen gelten, zu steigern.<br />
Der Staat wurde als maßgeblicher Akteur am Arbeitsmarkt wesentlich zurück gedrängt. Die<br />
E<strong>in</strong>flusssphären wurden nicht unwesentlich durch Privatisierungen <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>greifsmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> der Wirtschaft beschnitten. So wurde im Zuge der Integration <strong>in</strong> die<br />
europäische Wirtschaftsgeme<strong>in</strong>schaft sämtlicher Staatse<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong> wirtschaftliche<br />
Beziehungen verboten. Jedoch der so genannte „Dritte Sektor“ ist von diesen Verordnungen<br />
weitgehend unberührt geblieben. Marktwirtschaftliche Interessen bestehen im Großen <strong>und</strong><br />
Ganzen nicht für diese Bereiche. In den Vordergr<strong>und</strong> rücken Non-Profit-Organisationen, die<br />
sich um soziale Anliegen kümmern. Viele dieser Organisationen werden von staatlicher Seite<br />
gefördert, wodurch der Staat auch Arbeitsplatz fördernd e<strong>in</strong>greifen kann. Weiters gibt es<br />
nach wie vor viele Bereiche, <strong>in</strong> denen der Staat als Arbeitgeber auftritt. Zum Beispiel im<br />
Sozialbereich, Landschaftspflege/Gärtnereien, Verwaltungsdienst etc.. Viele Jugendliche<br />
bekommen über spezielle Programme die Chance Arbeitserfahrung zu sammeln, <strong>in</strong> dem sie<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dieser Bereich tätig se<strong>in</strong> können. Der Mittele<strong>in</strong>satz zu e<strong>in</strong>er<br />
Arbeitslosenunterstützung oder alternativen Beschäftigungsprogrammen bewegen sich<br />
annähernd auf selber Höhe. Österreich bietet ebenfalls seit Ende der 90er Jahren verstärkt<br />
Angebot für Jugendliche im öffentlichen Dienst. So gibt es die Möglichkeit Lehrausbildungen<br />
bei den Kommunen zu absolvieren oder über zumeist zeitlich beschränkte Programme<br />
Arbeitserfahrung zu sammeln.<br />
Zum Abschluss möchte ich noch auf die große Herausforderung h<strong>in</strong>weisen, Migranten <strong>und</strong><br />
Jugendliche mit Migratonsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> bestmöglich <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt zu <strong>in</strong>tegrieren <strong>und</strong><br />
dieser Personengruppe bestmögliche <strong>Bildung</strong>sangebote zu kommen zu lassen. Dies<br />
erfordert große Anstrengungen, würde aber bei Unterlassung zu fatalen Folgen führen die<br />
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nicht nur den Arbeitsmarkt negativ bee<strong>in</strong>flusst sondern das soziale Gefüge als Ganzes<br />
schwächen würde.<br />
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Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
PLATZER, Anita (2002)<br />
Wege zur Qualifizierung arbeitssuchender Jugendlicher; <strong>Wie</strong>n<br />
(Dipl.-Arb.)<br />
PFEIFFER, Friedhelm / POHLMEIER, W<strong>in</strong>fried (Hrsg.) (1998a): Qualifikation, Weiterbildung <strong>und</strong><br />
Arbeitsmarkterfolg; Nomos Verlag, Baden-Baden<br />
PFEIFFER, Friedhelm (1998b): Qualifikation, Weiterbildung <strong>und</strong> Arbeitsmarkterfolg; Baden-<br />
Baden<br />
PSACHAROPOULOS, George (2005): Ansätze zur Anknüpfung von Berufsbildungsforschung, -politik<br />
<strong>und</strong> –praxis: e<strong>in</strong> persönlicher Standpunkt In: Europäische<br />
Zeitschrift Berufsbildung Nr.36, S.81 – S.86<br />
SCHALLER, Michael (2000): Die Qualifizierung von Arbeitslosen – e<strong>in</strong> pädagogisches<br />
Problem?; (Dipl.-Arb.)<br />
Servicestelle Politische <strong>Bildung</strong> (2004): „Ich hasse Arbeit, weil ich ke<strong>in</strong>e kriegen kann“, BMBWK,<br />
Info-Blatt Nr. 3<br />
SCHLEGEL / Dr. Wolfgang (1998): INBAS – Institut für berufliche <strong>Bildung</strong>: Berufliche Qualifizierung<br />
benachteiligter Jugendlicher, Bonn<br />
SCHLÖGL. Peter (et.al) (2003): Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung:<br />
Innovation <strong>und</strong> Hochschulbildung<br />
SCHLÖGL, Peter / LACHMAYR, Norbert (2004): Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung:<br />
Motive <strong>und</strong> H<strong>in</strong>tergründe für <strong>Bildung</strong>swegentscheidungen<br />
<strong>in</strong> Österreich<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2003): Trends <strong>und</strong> Perspektiven der Berufsbildung <strong>in</strong> Österreich, <strong>in</strong>:<br />
Mitteilungen des Instituts für <strong>Bildung</strong>sforschung der Wirtschaft;<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2004a): Innovation <strong>und</strong> Hochschulbildung. Chancen <strong>und</strong><br />
Herausforderungen e<strong>in</strong>er technisch-naturwissenschaftlichen<br />
Qualifizierungsoffensive <strong>in</strong> Österreich, <strong>in</strong>: Instituts für<br />
<strong>Bildung</strong>sforschung der Wirtschaft Nr. 29; <strong>Wie</strong>n<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2004b): Hochschule <strong>und</strong> Arbeitsmarkt - Trendanalyse <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong>ternationaler Vergleich; ibw- <strong>Bildung</strong> & Wirtschaft Nr. 30<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2005a): Strukturwandel – <strong>Bildung</strong> - Employability: In: ibw-<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong><br />
Wirtschaft Nr. 34; <strong>Wie</strong>n<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2005b): Veränderte Anforderungen an Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung – Gr<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Erwachsenenbildung als Schlüsselvariablen im<br />
Informationszeitalter In: ibw-Mitteilungen 4. Quartal<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2005c): Herausforderungen der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungspolitik durch<br />
Strukturwandel, Migration <strong>und</strong> Internationalisierung In: ibw-<br />
Mitteilungen 1. Quartal<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2005d): Jugendliche mit E<strong>in</strong>stiegsproblemen <strong>in</strong> Ausbildung <strong>und</strong><br />
Beschäftigung – Berufsstrukturelle, demographische <strong>und</strong><br />
pädagogische Aspekte <strong>in</strong>: Hofstätter Maria, Sturm René (Hg):<br />
Beiträge zur Fachtagung „ Qualifikationsbedarf der Zukunft –<br />
Weiterbildung von Ger<strong>in</strong>gqualifizierten: Chancen, Hemmnisse,<br />
Bedarfe“ des AMS vom 12. November 2004 <strong>in</strong> <strong>Wie</strong>n, (AMS<br />
report 45), <strong>Wie</strong>n<br />
SCHNEEBERGER, Arthur (2006): Über die Unterschiedlichkeit beruflicher <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> Europa <strong>und</strong><br />
„Übersetzungshilfen“ zur Förderung von Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
Arbeitsmarktmobilität; In: ibw-Mitteilungen 1. Quartal<br />
SENKER, Peter (et.al.) (2004): Arbeiten um zu lernen - e<strong>in</strong> ganzheitlicher Ansatz für die<br />
Erstausbildung Jugendlicher, In: Europäische Zeitschrift<br />
Berufsbildung Nr.20, S.45 – S.58<br />
Statistik Austria (2005a):<br />
Demographisches Jahrbuch<br />
41/44
YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Statistik Austria (2005b):<br />
Statistisches Jahrbuch 2004, Kapitel „Beschäftigung <strong>und</strong> Arbeit“<br />
www.statistik.at/cgi-b<strong>in</strong>/jahrbuch.pl?KAPITEL=07&SPRACHE=D<br />
Statistics Sweden (2006) Statistical Yearbook of Sweden 2006, Nr. 92<br />
Union of Industrial and Employers´ Confederations of Europe – UNICE/UEAPME (2005): Report on<br />
Social Partner Actions on Employment <strong>in</strong> Member States;<br />
erhältlich unter: www.ueapme.com/docs/pos_papers<br />
/2005/JER2005.doc (28.04.2006)<br />
UNGER, Mart<strong>in</strong> / Wroblewski, Angela (2005): Institut für Höhere Studien: Evaluierung Europäischer<br />
Sozialfonds 2000-2006 – ESF Ziel 3 aus der Sicht der<br />
Maßnahmenträger<br />
WERNER, He<strong>in</strong>z (1978)<br />
Maßnahmen zur Verr<strong>in</strong>gerung der <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> <strong>in</strong><br />
ausgewählten Industrieländern, Stuttgart<br />
Weiterführende LINKS<br />
Arbeitsmarktservice Österreich: www.ams.or.at<br />
Regierungsbeauftragter Egon Blum www.egon-blum.at (12.01.2006)<br />
Europäische Stiftung für Berufsbildung: www.etf.eu.<strong>in</strong>t<br />
International Labour Organization: www.ilo.org<br />
Europäischer Sozialfond:<br />
http://europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/regional_policy<br />
/f<strong>und</strong>s/prord/prords/prdsb_de.htm (14.02.2006)<br />
Europäisches Beschäftigungsobservatorium: www.eu-employmentobservatory.net/de/publications/full_list.asp<br />
(14.02.2006)<br />
Europäische Kommission, Generaldirektion Wachstum & Beschäftigung:<br />
http://europa.eu.<strong>in</strong>t/growthandjobs/<strong>in</strong>tro_de.htm (14.02.2006)<br />
Europäisches Jugendportal: http://europa.eu.<strong>in</strong>t/youth/work<strong>in</strong>g/<strong>in</strong>dex_eu_de.html<br />
(02.03.2006)<br />
Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung & soziale Angelegenheiten:<br />
http://europa.eu.<strong>in</strong>t/eurlex/lex/LexUriServ/site/de/oj/2006/c_079/c_07920060401de000<br />
10019.pdf (14.02.2006)<br />
Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung & soziale Angelegenheiten:<br />
http://europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/employment_social (14.02.2006)<br />
EQUAL:<br />
http://europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/employment_social/equal/<strong>in</strong>dex_de.cfm<br />
(11.01.2006)<br />
Europäische Kommission:<br />
Weißbuch zum Thema „Neuer Schwung für die Jugend<br />
Europas“ http://europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/youth/whitepaper<br />
/<strong>in</strong>dex_en.html (11.01.2006)<br />
B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit: Regierungsbeauftragter Blum zum „Dialog zur<br />
Jugendbeschäftigung“ – Strategien der Jugendbeschäftigung<br />
<strong>und</strong> Sicherung des Produktionsstandortes Österreich;<br />
www.bmwa.gv.at/NR/rdonlyres/A75BE707-EC87-4E6E-A84A-<br />
C1885783D671/10953/BlumEDialogJugendbesch040209.pdf<br />
(27.12.2006)<br />
B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit: Informationen zum österreichischen Arbeitsmarkt:<br />
www.bmwa.gv.at/BMWA/Themen/Arbeitsmarkt/default.htm<br />
EUROSTAT:<br />
http://epp.eurostat.cec.eu.<strong>in</strong>t/portal/page?_pageid=1996,4532<br />
3734&_dad=portal&_schema=PORTAL&screen=welcomeref&o<br />
pen=/popul/labour/employ/lfsq/act_q&language=de&product=E<br />
U_population_social_conditions&root=EU_population_social_c<br />
onditions&scrollto=0 (12.01.2006)<br />
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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Wirtschaftskammer Österreich: www.wko.at<br />
Schwedisches Zentralamt für Schule <strong>und</strong> Erwachsenenbildung: www.skolverket.se<br />
Schwedisches Statistisches Zentralamt: www.scb.se<br />
SPD-Hamburg <strong>Bildung</strong>sserver: www.spd-hamburg.de/<strong>Bildung</strong>sserver/<strong>in</strong>dex2.php?option=<br />
com_content&do_pdf=1&id=20 (27.04.2006)<br />
Abbildungsverzeichnis:<br />
Abb. 1: Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Berufs<strong>in</strong>formations- <strong>und</strong><br />
Qualifikationsforschung: Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> FacharbeiterInnen am Arbeitsmarkt. Prognosen<br />
bis zum Jahr 2017/2019 S.11<br />
Abb. 2: Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Berufs<strong>in</strong>formations- <strong>und</strong><br />
Qualifikationsforschung: Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> FacharbeiterInnen am Arbeitsmarkt. Prognosen<br />
bis zum Jahr 2017/2019 S.11<br />
Abb. 3: Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Arbeitsmarkt <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> 2006, S.2<br />
Abb. 4: EUROSTAT – NewCronos Datenbank In: CEDEFOP (2004): Synthesebericht des<br />
CEDEFOP zur Maastricht-Studie; Berufsbildung – der Schlüssel zur Zukunft; S.22<br />
Abb. 5: Statistik Austria (2005): Demographisches Jahrbuch S.44<br />
Abb. 6: Statistik Austria (2005): Demographisches Jahrbuch S.45<br />
Abb. 7: Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Berufs<strong>in</strong>formations- <strong>und</strong><br />
Qualifikationsforschung: Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> FacharbeiterInnen am Arbeitsmarkt. Prognosen<br />
bis zum Jahr 2017/2019 S.9<br />
Abb. 10: HRUDA, Hans (2004): AMS <strong>in</strong>fo: Arbeitsplätze: Gew<strong>in</strong>ner <strong>und</strong> Verlierer nach Branchen;<br />
Nr. 74 S.11, erhältlich unter: http://3stest.acw.at/downloadpub/<strong>in</strong>fo74.pdf (22.03.06)<br />
Abb. 11: SCHLÖGL, Peter / LACHMAYR, Norbert (2004): Österreichisches Institut für<br />
Berufsbildungsforschung: Motive <strong>und</strong> H<strong>in</strong>tergründe für <strong>Bildung</strong>swegentscheidungen <strong>in</strong><br />
Österreich S.67<br />
Abb. 12: EUROSTAT In: Europäische Kommission (2003): Generaldirektion Beschäftigung <strong>und</strong><br />
Soziales: Die soziale Lage <strong>in</strong> der Europäischen Union S.124<br />
Abb. 13: HETMEIER, He<strong>in</strong>z-Werner (2003): Statistisches B<strong>und</strong>esamt: <strong>Bildung</strong>sausgaben im<br />
<strong>in</strong>ternationalen Vergleich unter Berücksichtigung der Bevölkerungsstruktur, <strong>Wie</strong>sbaden<br />
http://kolloq.destatis.de/2004/hetmeier.pdf (05.02.2006) S.5<br />
Abb. 15: CEDEFOP (2005a): Beschäftigung durch Ausbildung S.16<br />
Abb. 16: SCHNEEBERGER, Arthur (2003): Trends <strong>und</strong> Perspektiven der Berufsbildung <strong>in</strong><br />
Österreich, In: ibw-Mitteilungen September 2003 S.5<br />
Abb. 17: SCHNEEBERGER, Arthur (2003): Trends <strong>und</strong> Perspektiven der Berufsbildung <strong>in</strong><br />
Österreich, <strong>in</strong>: Mitteilungen des Instituts für <strong>Bildung</strong>sforschung der Wirtschaft S.6<br />
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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Abb. 18:<br />
Abb. 19:<br />
Abb. 20:<br />
Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Berufs<strong>in</strong>formations- <strong>und</strong><br />
Qualifikationsforschung: Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> FacharbeiterInnen am Arbeitsmarkt. Prognosen<br />
bis zum Jahr 2017/2019 S.42<br />
Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Berufs<strong>in</strong>formations- <strong>und</strong><br />
Qualifikationsforschung: Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> FacharbeiterInnen am Arbeitsmarkt. Prognosen<br />
bis zum Jahr 2017/2019 S.13<br />
Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Berufs<strong>in</strong>formations- <strong>und</strong><br />
Qualifikationsforschung: Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> FacharbeiterInnen am Arbeitsmarkt. Prognosen<br />
bis zum Jahr 2017/2019 S.42<br />
Tabellenverzeichnis:<br />
TAB. 1: EUROSTAT, OECD, EU-Komission, WIFO In: wko.at/statistik/Extranet/Bench/jarb.pdf<br />
(24.02.06)<br />
TAB. 2: Statistik Austria In: SCHNEEBERGER, Arthur (2005): Veränderte Anforderungen an<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung – Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Erwachsenenbildung als Schlüsselvariablen im<br />
Informationszeitalter In: ibw-Mitteilungen 4. Quartal S.2<br />
TAB. 3: Statistik Austria In: SCHNEEBERGER, Arthur (2005): Veränderte Anforderungen an<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung – Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Erwachsenenbildung als Schlüsselvariablen im<br />
Informationszeitalter In: ibw-Mitteilungen 4. Quartal S.1<br />
TAB. 4: EUROSTAT, Statistik Austria, Statistische Nachrichten In: SCHNEEBERGER, Arthur<br />
(2005): Veränderte Anforderungen an Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung – Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
Erwachsenenbildung als Schlüsselvariablen im Informationszeitalter In: ibw-Mitteilungen<br />
4. Quartal S.5<br />
TAB. 5: EUROSTAT, OECD In: www.wko.at/statistik/eu/europa-beschaeftigungsstruktur.pdf<br />
(24.02.06)<br />
TAB. 6: Statistik Austria, ISIS-Datenbank In: SCHNEEBERGER, Arthur (2005):<br />
Herausforderungen der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungspolitik durch Strukturwandel,<br />
Migration <strong>und</strong> Internationalisierung In: ibw-Mitteilungen 1. Quartal S.8<br />
TAB. 7: EUROSTAT In: Europäische Kommission (2002): Generaldirektion Beschäftigung <strong>und</strong><br />
Soziales Referat A1 Beschäftigungsanalyse: Beschäftigung <strong>in</strong> Europa – Jüngste<br />
Tendenzen <strong>und</strong> Ausblick <strong>in</strong> die Zukunft S.24<br />
TAB. 8: CEDEFOP (2004): Synthesebericht des CEDEFOP zur Maastricht-Studie:<br />
Berufsbildung – der Schlüssel zur Zukunft S.71<br />
TAB. 9: CEDEFOP (2004): Synthesebericht des CEDEFOP zur Maastricht-Studie:<br />
Berufsbildung – der Schlüssel zur Zukunft S.20<br />
TAB. 10: SCHNEEBERGER, Arthur: Trends <strong>und</strong> Perspektiven der Berufsbildung <strong>in</strong> Österreich, <strong>in</strong>:<br />
Mitteilungen des Instituts für <strong>Bildung</strong>sforschung der Wirtschaft S.15<br />
TAB. 11: Statistik Austria In: SCHNEEBERGER, Arthur (2005): Herausforderungen der Aus<strong>und</strong><br />
Weiterbildungspolitik durch Strukturwandel, Migration <strong>und</strong> Internationalisierung In:<br />
ibw-Mitteilungen 1. Quartal S.6<br />
TAB. 12: Arbeitsmarktservice Österreich (Hrsg.): Berufs<strong>in</strong>formations- <strong>und</strong> Qualifikationsforschung:<br />
Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> FacharbeiterInnen am Arbeitsmarkt. Prognosen bis zum Jahr<br />
2017/2019 S.46<br />
TAB. 13: SCHNEEBERGER, Arthur (2006): Über die Unterschiedlichkeit beruflicher <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong><br />
Europa <strong>und</strong> „Übersetzungshilfen“ zur Förderung von Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
Arbeitsmarktmobilität; In: ibw-Mitteilungen 1. Quartal, S.3<br />
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