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Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA

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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />

Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />

Exkurs: Forschungsstudie Österreich zur Erwerbsbiographie des Geburtsjahrganges 1983:<br />

Der Geburtsjahrgang 1983 umfasst 108.000 Personen. Davon waren 98 Prozent bis zu<br />

ihrem 20. Lebensjahr bereits am Arbeitsmarkt aktiv. 85 Prozent der befragten Gruppe<br />

zählen mit 20 Jahren zum Kreis der Erwerbspersonen. Knapp 29.700 Personen davon s<strong>in</strong>d<br />

vollzeitbeschäftigt, 27.500 schöpfen ihr Beschäftigungspotential zu mehr als der Hälfte aus.<br />

Etwa 37.000 Personen s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e Lehrstelle <strong>in</strong> das Erwerbsleben e<strong>in</strong>getreten. R<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong> Drittel der Jugendlichen des Jahrganges 1983 haben ihre ersten Erfahrungen mit dem<br />

Arbeitsmarkt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Ferialjobs gemacht. Fast die Hälfte aller Jugendlichen (45%)<br />

hat im Alter von 20 Jahren nur mit Gelegenheitsarbeit oder überhaupt nicht Fuß gefasst.<br />

Dazu zählen auch Jugendliche, die sich ganz auf ihre akademische Ausbildung<br />

konzentrieren. Auch dazu zählen 20 Prozent der Jugendlichen des Jahrganges 1983, die<br />

ihren <strong>Bildung</strong>sweg, laut PISA-Studie, ohne ausreichend Gr<strong>und</strong>qualifikationen an Lese-,<br />

Schreib <strong>und</strong> Rechenfähigkeit beendet haben. Dieses Ergebnis ist erschütternd, wenn man<br />

bedenkt, dass Anforderungen an die Fähigkeiten zu e<strong>in</strong>er flexiblen Informationsverarbeitung<br />

im Zuge der wissensbasierten Wirtschaftsentwicklung stetig steigen,<br />

gleichzeitig jedoch r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Fünftel der Personen im erwerbsfähigen Alter nicht über jene<br />

Basisqualifikationen, die für e<strong>in</strong>e lebenslang notwendige berufliche Weiterbildung<br />

Voraussetzung s<strong>in</strong>d, verfügt. (Synthesis 2004)<br />

Mangelhafte <strong>Bildung</strong> wird oft als Gr<strong>und</strong> für <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong> gesehen. Vor allem ger<strong>in</strong>g<br />

qualifizierte männliche Jugendliche s<strong>in</strong>d zunehmend von Arbeitslosigkeit betroffen. 20- bis<br />

24-jährige jugendliche Männer wiesen 2002 mit 6,1 Prozent e<strong>in</strong>e höhere Arbeitslosigkeit als<br />

weibliche Gleichaltrige mit 3,3 Prozent auf. In den OECD-Ländern beträgt dieses Verhältnis<br />

8,2 Prozent zu 6,1 Prozent. Im Ländermittel der. In der Altersgruppe 15- bis 19 Jahre hält<br />

sich der Wert ungefähr mit 2,4 Prozent zu 2,3 Prozent <strong>in</strong> der Waage. (OECD-Ländermittel:<br />

3,2 Prozent zu 2,3 Prozent) Der Geschlechtervergleich, der zu Gunsten der Frauen ausfällt,<br />

ist auf e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Beteiligung an <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit zurück zuführen. E<strong>in</strong>e<br />

OECD-Erhebung von 2002 ergab, dass 20 Prozent der 20- bis 24-jährigen Frauen nicht <strong>in</strong><br />

Ausbildung stehen, über e<strong>in</strong>en niedrigen <strong>Bildung</strong>sstand verfügen, sich nicht am Arbeitsmarkt<br />

bef<strong>in</strong>den oder nie beschäftigt waren. Bei Männern liegt dieser Wert bei zehn Prozent. (OECD<br />

2004 <strong>in</strong> Schneeberger 2004)<br />

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