Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA
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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
Arbeitsplätzen erleichtert. Viel mehr soll für Jugendliche auch der europäische<br />
Wirtschaftsraum als möglicher Ort der Erwerbsarbeit offen stehen. Als Beispiel e<strong>in</strong>er<br />
Mobilitätshilfe für Jugendliche sei das Sokrates-Programm der EU erwähnt, welches den<br />
Austausch von jugendlichen Erwerbssuchenden <strong>in</strong> andere Mitgliedsländer unterstützt.<br />
Informationsbed<strong>in</strong>gtes Mismatch<br />
E<strong>in</strong> Defizit an Information führt dazu, dass offene Stellen nicht besetzt werden, obwohl<br />
geeignete Personen am Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden. Abhilfe für diese Art von<br />
Diskrepanz, schafft das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS), welches als Servicee<strong>in</strong>richtung<br />
für arbeitslose Menschen <strong>in</strong> Österreich, diese bei der Vermittlung unterstützt. Das<br />
AMS sorgt dafür, dass Informationen gebündelt werden, <strong>in</strong>dem sie Stellenangebote zentral<br />
dokumentiert <strong>und</strong> somit Arbeitssuchenden leichter zugänglich macht.<br />
2.4 <strong>Bildung</strong>sexklusion<br />
Der Zusammenhang zwischen <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> sozialer Herkunft bee<strong>in</strong>flusst nachhaltig den<br />
Arbeitsmarkterfolg junger Menschen. Nach wie vor führen <strong>in</strong> Österreich bestimmte Sozial<strong>in</strong>dikatoren,<br />
wie Haushaltse<strong>in</strong>kommen, Größe der Familie, <strong>Bildung</strong>sstand <strong>und</strong> Herkunft der<br />
Eltern, Geschlecht <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit von <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen, zu e<strong>in</strong>er<br />
markanten Chancenungleichheit beim Zugang zu <strong>Bildung</strong>. Daher bedarf es e<strong>in</strong>es freien <strong>und</strong><br />
flexiblen Zugangs zu <strong>Bildung</strong>, um diese soziale Ungleichstellung auszugleichen <strong>und</strong> den<br />
Kreislaus zu durchbrechen, da e<strong>in</strong> klarer Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit <strong>und</strong><br />
<strong>Bildung</strong>sabschluss besteht.<br />
Während nur sieben Prozent der Buben <strong>und</strong> neu Prozent der Mädchen von Eltern der<br />
untersten <strong>Bildung</strong>sschicht am Land zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e AHS-Unterstufe erfolgreich absolviert,<br />
beläuft sich diese Zahl bei <strong>in</strong> den Städten lebenden K<strong>in</strong>dern von Akademikern auf 86%<br />
Prozent bei Mädchen <strong>und</strong> 82% bei Buben. (Der Standard vom 7.März 2003)<br />
Neben dem Zugang zu <strong>Bildung</strong> muss auch versucht werden, Jugendliche solange als<br />
möglich <strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen zu behalten, um sie bestmöglich auf das Berufsleben<br />
vorzubereiten. Entscheidend ist dabei, allgeme<strong>in</strong>e Fähigkeiten <strong>und</strong> Kernkompetenzen zu<br />
lehren, damit sich die Jugendlichen notwendigen Veränderungen anpassen können.<br />
Besonders Jugendliche, die aufgr<strong>und</strong> fehlender Erfolgserlebnisse, mangelnder Information,<br />
wenig Problembewusstse<strong>in</strong>, ger<strong>in</strong>ge f<strong>in</strong>anzielle Möglichkeiten sowie Angst vor Veränderung<br />
<strong>und</strong> Scheitern zu resignieren beg<strong>in</strong>nen, <strong>und</strong> bei denen die Gefahr besteht, ohne Schulabschluss<br />
zu bleiben, bedürfen vor Verlassen der allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen e<strong>in</strong>er<br />
besonders <strong>in</strong>tensiven Berufsorientierung. Auf die Berufsorientierung haben vor allem die<br />
Familien <strong>und</strong> ihr soziales Umfeld, aber auch die Schule, die Jugendhilfe <strong>und</strong> die Berufsberatung<br />
E<strong>in</strong>fluss. Die Schule muss <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit diesen Partnern die<br />
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