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Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA

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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />

Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />

öffentlichen Interessens liegt die zentrale Herausforderung, Jugendliche, die ke<strong>in</strong>e Schule<br />

weiter besuchen, mit genügend Lehrstellen <strong>in</strong> Betrieben oder außerbetrieblichen<br />

Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen zu versorgen.<br />

Expert<strong>in</strong>nen aus <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen sprechen weiters die Öffnung der Berufsschulen für<br />

Jugendliche ohne Lehrverträge an, um dort Berufsorientierung <strong>und</strong> soziale Begleitung<br />

anzubieten. Die Berufsschule könnte sich zu e<strong>in</strong>er Art Ausbildungszentrum entwickeln, das<br />

die schulische Komponente von Nachqualifizierungsmaßnahmen abdeckt (Lechner 1997,<br />

S. 231)<br />

Das österreichische <strong>Bildung</strong>ssystem verlangt frühe Ausbildungsentscheidungen <strong>und</strong> bietet<br />

wenig Möglichkeiten, diese nachträglich zu korrigieren. Damit s<strong>in</strong>d Entscheidungen <strong>in</strong><br />

sensiblen Phasen des <strong>Bildung</strong>sweges (Übertritt <strong>in</strong> weiterführende Schulen, Aufnahme e<strong>in</strong>er<br />

Berufsausbildung) Richtungweisend für den weiteren Lebensverlauf. E<strong>in</strong> Wechsel e<strong>in</strong>es<br />

e<strong>in</strong>mal begonnenen Ausbildungsganges ist schwierig <strong>und</strong> kann mit erheblichen<br />

Mißerfolgserlebnissen verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>. Wenn es unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen nicht gel<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung abzuschließen, bef<strong>in</strong>den sich Jugendliche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er besonders schwierigen<br />

Situation<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problemfeld, ist die erfolgreiche Integration von Jugendlichen mit e<strong>in</strong>em<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, da sie von sozialer Ausgrenzung betroffen s<strong>in</strong>d sowie<br />

unterdurchschnittlich an <strong>Bildung</strong>sangeboten teilnehmen. Zudem weisen Jugendliche mit<br />

nicht-deutscher Erstsprache extreme Schwierigkeiten <strong>in</strong> der Ausbildungs- <strong>und</strong><br />

Arbeitsmarkt<strong>in</strong>tegration auf.<br />

Fast jeder zweite 20- bis 24jährige junge Mensch ohne österreichische Staatsbürgerschaft<br />

hatte nur die Schulpflicht absolviert, unter den gleichaltrigen ÖsterreicherInnen waren es<br />

h<strong>in</strong>gegen nur noch 13,5 Prozent. (Schneeberger 2005)<br />

Unter den vorgemerkten ausländischen arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren hatten<br />

Ende September 2004 r<strong>und</strong> 73 Prozent ke<strong>in</strong>e Ausbildung, bei den ÖsterreicherInnen<br />

waren es 38 Prozent. (Schneeberger 2004)<br />

TAB. 6: <strong>Bildung</strong> der 20- bis 24-jährigen Wohnbevölkerung <strong>in</strong> Österreich nach Nationalität (2005)<br />

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