Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA
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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />
Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />
TAB. 3: Erwerbstätige, Erwerbstätigenquote <strong>und</strong> Arbeitsmarktlage <strong>in</strong> Österreich<br />
nach Staatsbürgerschaft <strong>und</strong> Lebensalter, 1999 - 2004<br />
1) Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter<br />
2) Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung nach Eurostat-Def<strong>in</strong>ition<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten von Jugendlichen weisen e<strong>in</strong>ige Besonderheiten auf, die <strong>in</strong><br />
Zeiten e<strong>in</strong>es verhaltenen Wirtschaftswachstums zusätzlich zu Beschäftigungsschwierigkeiten<br />
führen. Selbst bei e<strong>in</strong>em steigenden Wirtschaftswachstum halten Beschäftigungsprobleme<br />
an, da die steigenden Zahl an Arbeitsplätzen zunächst von der „stillen Reserve“ belegt wird<br />
bzw. die Auslastung von ungenutzten Kapazitäten ausgeschöpft werden. Unter der „stillen<br />
Reserve“ werden vor allem jene Personen verstanden, die aufgr<strong>und</strong> mangelnder<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten die Arbeitssuche aufgegeben haben, bei besserer<br />
Beschäftigungslage jedoch wieder <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>treten. Dabei handelt es sich vor<br />
allem um Frauen, Migranten <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Der Übergang vom Ausbildungssystem <strong>in</strong>s Erwerbsleben gestaltet sich für viele Menschen<br />
als sehr schwierig. Auch Personen s<strong>in</strong>d von Schwierigkeiten betroffen, die nicht zu den<br />
Problemgruppen gezählt werden können. Projektarbeiten <strong>und</strong> andere befristete<br />
Beschäftigungsformen <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit immer öfter unbezahlten Praktika sowie Perioden<br />
der Nichterwerbstätigkeit s<strong>in</strong>d besonders <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren für immer mehr junge<br />
Menschen zum ungewollten Begleitphänomen des Berufse<strong>in</strong>stieges geworden. Dies betrifft<br />
zunehmend auch die höher Qualifizierten. Die stark steigende Zahl dieser Altersgruppen<br />
zeigt nur e<strong>in</strong>en <strong>Teil</strong> des gesamten Problemdruckes der aufgr<strong>und</strong> der steigenden Zahl an<br />
jungen <strong>Teil</strong>nehmern am Arbeitsmarkt folge dessen. E<strong>in</strong>e unsichere Perspektive beim<br />
Berufse<strong>in</strong>stieg kann für viele Jahre die Lebensplanung bee<strong>in</strong>flussen. Abgesehen vom<br />
Nachfrageausfall vor allem bei langlebigen Konsumgütern wird auch die Familienplanung<br />
bee<strong>in</strong>flusst: K<strong>in</strong>derwünsche werden aufgeschoben <strong>und</strong> reduziert <strong>und</strong> damit schließt sich e<strong>in</strong><br />
demographischer Kreis.<br />
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