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Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA

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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />

Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />

von re<strong>in</strong> spezialisierten Ausbildungen, h<strong>in</strong> zur breit gefächerten Ausbildung von<br />

Gr<strong>und</strong>wissen, wodurch der Arbeitnehmer flexibler auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes<br />

reagieren kann. Dies betrifft vor allem das duale Ausbildungssystem, welches e<strong>in</strong>e starke<br />

Spezifikation aufweist, wobei noch anzuführen sei, dass der Strukturwandel vor allem<br />

Berufsfelder erfasst hat, <strong>in</strong> denen Lehrl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> LehrabsolventInnen traditionell stark<br />

vertreten waren <strong>und</strong> vertreten s<strong>in</strong>d. Dazu zählen vor allem Handwerksberufe, Anlagen- <strong>und</strong><br />

Masch<strong>in</strong>enbedienerInnen sowie MontiererInnen. (Bauer 2004)<br />

Jugendliche s<strong>in</strong>d von diesem Strukturwandel besonders stark betroffen. Zum e<strong>in</strong>en br<strong>in</strong>gen<br />

Sie zumeist nicht die erforderlichen Qualifikationen mit auf den Arbeitsmarkt zum anderen<br />

greifen Arbeitgeber lieber auf erfahrene Arbeitskräfte aus dem Arbeitslosenreservoir zurück.<br />

Zu den Veränderungen <strong>in</strong> der Wirtschaft <strong>und</strong> am Arbeitsmarkt für Jugendliche gehören die<br />

umfangreiche <strong>und</strong> fortdauernde Verlagerung der Beschäftigung aus dem verarbeitenden<br />

Gewerbe <strong>in</strong> den Dienstleistungsbereich; der Abbau von Arbeitsplätzen für sowohl gelernte<br />

wie ungelernte, überwiegend männliche Arbeitnehmer mit manuellen Tätigkeiten; die<br />

zunehmende Zahl von befristeten Beschäftigungsverhältnissen; die wachsende Nachfrage<br />

nach weiblichen Arbeitskräften; die deutliche Verlängerung der Verweildauer im <strong>Bildung</strong>swesen<br />

nach Erfüllung der Schulpflicht sowie e<strong>in</strong> genereller Rückgang der Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für Jugendliche (Europäische Zeitschrift für Berufsbildung Nr.20, S.48)<br />

Im Zuge des Strukturwandels ergeben sich auch Potentiale zur Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze. Der so genannte „Dritte Sektor“ öffnet neue Chancen für Problemgruppen, wie<br />

zum Beispiel Jugendliche. Unter dem Aspekt der <strong>in</strong>novativen Arbeitsplatzgestaltung soll<br />

Jugendlichen e<strong>in</strong> attraktives Arbeitsumfeld geschaffen werden. Non-Profit-Organisationen<br />

sollen über Unterstützung von Seiten der staatlichen Hand Arbeitsplätze zur Verfügung<br />

stellen <strong>und</strong> ermöglichen dadurch Jugendlichen e<strong>in</strong>e Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt. Die EU<br />

hält dazu <strong>in</strong> der Leitl<strong>in</strong>ie 11 der Europäischen Beschäftigungsstrategie fest:<br />

Die Mitgliedsstaaten werden die lokalen <strong>und</strong> regionalen Behörden anregen, partnerschaftliche<br />

Beschäftigungsstrategien zu entwerfen, um die bestehenden Möglichkeiten zur<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen auf lokaler Ebene <strong>und</strong> im Sozialsektor voll auszuschöpfen.<br />

(Institut für Arbeitsmarktforschung <strong>und</strong> Jugendberufshilfe (IAJ) 2002)<br />

In Schweden wurden bereits sehr früh umfangreiche Programme zur Schaffung von<br />

temporärem Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor <strong>in</strong>s Leben gerufen. Ziel ist es,<br />

Arbeitsplätze im Bereich der so genannten Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben auf lokaler Ebene, wie<br />

Landschafts-/Umweltschutz, Altenpflege, Betreuung von K<strong>in</strong>dergärten zu schaffen. Dabei<br />

werden diese Arbeitsplätze von öffentlichen Stellen f<strong>in</strong>anziert <strong>und</strong> von karitativen, kirchlichen<br />

oder geme<strong>in</strong>nützigen Organisationen <strong>in</strong> Anspruch genommen. Der H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ist der, dass<br />

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