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Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA

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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />

Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />

ausbildung <strong>und</strong> Zweitem <strong>Bildung</strong>sweg ist dabei besonders wichtig, sowie auch die generelle<br />

Motivation <strong>und</strong> Lernbereitschaft zur Weiterbildung. Die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen<br />

<strong>und</strong> die Fähigkeit eigenständig Wissen zu erarbeiten; soll <strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>bildung<br />

<strong>in</strong>tegriert werden.<br />

Das neue Konzept der „Gr<strong>und</strong>bildung“ oder „Basisqualifikation“ wurde zunächst von der<br />

<strong>Bildung</strong>sforschung (Vgl. MURNANE Richard J. / LEVY Frank 1996) entwickelt <strong>und</strong> wird<br />

zunehmend von supranationalen Organisationen wie der OECD oder der EU als Versuch<br />

e<strong>in</strong>er Antwort auf die neuen Anforderungen <strong>in</strong> den Diskurs e<strong>in</strong>gebracht. Diese umfasst<br />

daher vor allem ganz gr<strong>und</strong>legende Handlungskompetenzen, wie Sprache, Rechnen,<br />

Handeln <strong>in</strong> der Gruppe. Computergr<strong>und</strong>kenntnisse, Unternehmergeist, Verständnis der<br />

technologischen Kultur sowie kognitive Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Bereitschaft on-the-job oder offthe-job<br />

weiterzulernen. Die möglichst breite Vermittlung <strong>und</strong> Förderung der Basisqualifikationen<br />

für die <strong>Teil</strong>nahme an der Informations- <strong>und</strong> Dienstleistungsgesellschaft im Beruf <strong>und</strong><br />

privat ist e<strong>in</strong>e der großen Herausforderungen der <strong>Bildung</strong>spolitik. (Schneeberger 2005)<br />

Im Zuge des lebenslangen Lernens sollen <strong>Bildung</strong>sabschlüsse dokumentierbar werden,<br />

sowie <strong>in</strong>ternational anerkannt werden. So wäre die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Art <strong>Bildung</strong>spass,<br />

ähnlich dem „EuroPASS Berufsbildung“ vorstellbar, der als Dokument, Nachweis über alle<br />

erbrachten Lernleistungen, Kurse, Zusatzqualifikationen <strong>und</strong> Arbeitserfahrungen (Praktika)<br />

erbr<strong>in</strong>gen soll. Dieser <strong>Bildung</strong>spass soll den Jugendlichen als Identitätsstütze dienen <strong>und</strong> sie<br />

zur aktiven Beteiligung an Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen motivieren.<br />

Neben den technischen <strong>und</strong> wissens<strong>in</strong>tensiven Berufen halten sich oder wachsen auch<br />

e<strong>in</strong>fache Berufe, die <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e spezialisierte <strong>und</strong> längere Berufsausbildung<br />

erfordern, wohl aber breite Basisqualifikationen <strong>und</strong> soziale Verhaltenskompetenzen. Die<br />

Anforderungen auf Arbeitsplätzen für an- <strong>und</strong> ungelernte Arbeitskräfte werden heute<br />

unterschätzt. (Schneeberger 2005)<br />

Österreich liegt mit se<strong>in</strong>er Qualifikationsentwicklung im Trend der Industrienationen: Die<br />

Ausbildungszeit hat sich <strong>in</strong> den letzten 25 Jahren stetig verlängert <strong>und</strong> auch der Trend zur<br />

höheren schulischen <strong>Bildung</strong> hält weiter an. (Murray <strong>und</strong> Steedman 2001 In. Berufsbildung<br />

34 S.18) Insgesamt wird den Jugendlichen e<strong>in</strong> deutlich gestiegenes Qualifikationsniveau<br />

abverlangt. Aufgr<strong>und</strong> der längeren Ausbildungsdauer treten Jugendliche heute späteren <strong>in</strong><br />

den Arbeitsmarkt e<strong>in</strong> als <strong>in</strong> der Vergangenheit. In der EU gehen 50% der Jugendlichen erst<br />

im Alter von 22 Jahren m<strong>in</strong>destens 12 St<strong>und</strong>en pro Woche e<strong>in</strong>er Arbeit nach. In Österreich<br />

liegt dieser Wert im Durchschnitt bei 19 Jahren (Europäische Kommission 2003, S.136)<br />

Dieser neue „<strong>Bildung</strong>sboom“ kann sowohl als Gefahr als auch als Herausforderung für die<br />

berufliche Weiterbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft des lebenslangen Lernens aufgefasst werden.<br />

Das Gefahrenszenario be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Situation, <strong>in</strong> der junge Menschen nach Absolvierung<br />

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