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Teil 1: Wie wirken Bildung und Jugendarbeitslosigkeit in ... - AFA

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YES-Bericht <strong>Jugendarbeitslosigkeit</strong><br />

Bernhard Zeil<strong>in</strong>ger<br />

heranwachsenden Schüler befähigen, ihre Selbstständigkeit <strong>und</strong> Kompetenz bei der<br />

Lebensplanung schrittweise zu erhöhen. (Schlegel (et.al.)1998)<br />

Von den österreichischen Jugendlichen erreichen über 85 Prozent e<strong>in</strong>en Abschluss der<br />

oberen Sek<strong>und</strong>arstufe oder der Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung. Die verbleibenden 15 Prozent konnten<br />

ke<strong>in</strong>en formalen Abschluss erlangen <strong>und</strong> weder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e weiterführende Schule noch <strong>in</strong> das<br />

duale System <strong>in</strong>tegriert werde. (Schneeberger 2004) Die Beteiligung an Ausbildungen ist<br />

somit <strong>in</strong> Österreich als hoch e<strong>in</strong>zustufen <strong>und</strong> war noch nie so hoch als jetzt. Vom Ziel e<strong>in</strong>er<br />

h<strong>und</strong>ertprozentigen Ausbildungs<strong>in</strong>tegration der Jugendlichen ist man allerd<strong>in</strong>gs trotzdem<br />

noch weit entfernt.<br />

..., dass e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>prozentiger Anstieg der Schulbesuchsquoten das BIP pro Kopf der<br />

Bevölkerung um e<strong>in</strong> bis drei Prozent wachsen lässt. E<strong>in</strong> zusätzliches Sek<strong>und</strong>arschuljahr<br />

erhöht den Humankapitalbestand <strong>und</strong> führt jedes Jahr zu e<strong>in</strong>em mehr als e<strong>in</strong>prozentigen<br />

Anstieg des Wirtschaftswachstums. E<strong>in</strong>e jüngere Studie (Coulombe (et al.) 2004), die auf<br />

Angaben des IALS beruht, kommt zu dem Ergebnis, dass e<strong>in</strong>e 1 Prozent erhöhte Rate der<br />

Lese- <strong>und</strong> Schreibfähigkeit die Arbeitsproduktivität um 2,5% <strong>und</strong> das BIP pro Kopf der<br />

Bevölkerung um 1,5% steigert. (Cedefop 2004, S.36)<br />

Haben Jugendliche das Schulsystem erst e<strong>in</strong>mal verlassen, s<strong>in</strong>d sie viel schwieriger zu<br />

begleiten <strong>und</strong> zu fördern. In späten Jahren entsteht die E<strong>in</strong>sicht über die Wichtigkeit e<strong>in</strong>er<br />

abgeschlossenen Schul- oder Berufsausbildung, allerd<strong>in</strong>gs haben sich die Bed<strong>in</strong>gungen,<br />

e<strong>in</strong>e solche zu erlangen, erheblich erschwert. So kommt e<strong>in</strong>e Nachqualifizierung um e<strong>in</strong>iges<br />

teurer als das Erwerben kostenloser Qualifikationen im Erstausbildungssystem. Wichtig ist<br />

es daher, diesen Jugendlichen leichte Rückkehrmöglichkeiten <strong>in</strong> diverse <strong>Bildung</strong>sangebote,<br />

unter Anrechnung des Gelernten <strong>und</strong> Erlebten, zu bieten. Die Verantwortung, e<strong>in</strong>en<br />

geeigneten Rahmen für Nachqualifizierungen <strong>und</strong> das Nachholen von <strong>Bildung</strong>sabschlüssen<br />

zu schaffen, liegt e<strong>in</strong>deutig bei der öffentlichen Hand.<br />

R<strong>und</strong> 5% der 15-jährigen [<strong>in</strong> Österreich], das entspricht <strong>in</strong> etwa e<strong>in</strong>em Anteil von 50.000<br />

Jugendlichen, schaffen ke<strong>in</strong>en Hauptschulabschluss. Diese Jugendliche verorten klare<br />

<strong>Teil</strong>leistungsschwächen. (Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft Nr.10 2005)<br />

Sensible Phasen treten vor allem zwischen den Schnittstellen der vierten <strong>und</strong> fünften<br />

Schulstufe, sowie ab der achten Schulstufe auf. Die größten Probleme s<strong>in</strong>d vor allem nach<br />

Absolvierung der Schulpflicht, im Alter von ca. 15 Jahren, sowie nach dem Abschluss von<br />

Ausbildungen im Alter von ca. 20 Jahren zu beobachten. In Österreich bildet vor allem die<br />

erste Schwelle e<strong>in</strong>e große Hürde für viele Jugendliche. So gestaltet sich der Übergang <strong>in</strong><br />

den Lehrstellenmarkt, sowie der Übergang <strong>in</strong> schulische <strong>Bildung</strong>sgänge nach der Pflichtschule<br />

oft schwerer als erwartet, da es an Ausbildungsplätzen mangelt. Im Mittelpunkt des<br />

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