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Optionen<br />
optischer Täuschungen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
ich lasse mich gerne täuschen: wenn es nur klar erkennbar und gut gemacht ist. Die sich Anfang der<br />
1960er Jahre manifestierte Optical Art täuscht ungemein; doch extrem gut. Sie verlockt zur genaueren<br />
Betrachtung, zum Versuch des Erkennens und Verstehens. Während andere Kunstrichtungen das Moment<br />
einer Situation oder Empfindung spiegeln, spielt die „Op-Art“ mit der Zeit <strong>als</strong> vierte Dimension. Zeit: was für<br />
ein Luxus!<br />
Täuschungen arbeiten ja gezielt mit unseren Unfertigkeiten. Die Werbung nutzt das für ihre<br />
Zielerreichung mit assoziierenden Versprechungen, der schnell nach dem Geld Anderer hechtende Gauner<br />
setzt auf Unwissenheit und blindes Vertrauen. Die optische Täuschung bedient sich ganz einfach unseres<br />
vergleichsweise geringen Sehvermögens – und der automatischen Neigung, Gesehenes sofort in<br />
irgendwelche abgespeicherte vergleichende Bilderkisten einzuordnen.<br />
Wenn sich das Betrachtete dann auch noch während der Blickanalyse verändert,<br />
entsteht eine ganz eigene Spannung. Wir sehen noch einmal hin, entdecken<br />
und vergleichen verschiedene Blickwinkel, bewegen uns vor einem Op-Art-Werk hin und her, um den<br />
Täuschungseffekt vollends auszukosten. Dass Licht etwas mit Zeit zu tun hat, kann nicht verwundern.<br />
Schon gar nicht in der Kunst. Dass das Zusammenspiel aus Werk, Licht und Zeit so einzigartige<br />
Gedankenwelten eröffnet, stellt Frank Wackerbarth mit seiner aktuellen Ausstellung beeidruckend unter<br />
Beweis. Hier lohnt sich jeder Blick – selbst wenn er erst einmal täuschen mag.<br />
Frankfurter Künstler-Casting<br />
Editorial<br />
Über den enormen Zuspruch zum ersten Frankfurter Künstler-Casting gibt es keinen Zweifel: 221<br />
eingereichte Bewerbungen sprechen eine deutliche Sprache. Wir kommen mit der Beantwortung kaum<br />
nach. Am 25. April werden die diesjährigen Sieger mit einer eigenen Sonderausstellung in der artig galerie<br />
vorgestellt und prämiert. Und es verspricht, ein weiteres Highlight in der kleinen blauen Galerie zu werden!<br />
Und schon suchen wir mit dem „Struwwelpeter Cartoon-Wettbewerb“ den zeitkritischsten Struwwelpeter<br />
der Neuzeit. Schauen Sie doch einmal auf Seite 44 nach, ob das Thema Sie reizen könnte.<br />
Um Originale dreht sich am Heftende so ziemlich alles: da wurde angeblich ein echter Rubens im<br />
Volkstheater entdeckt, da geht es um echte Frankfurter Originale und dazu um das Thema Kunstfälschung<br />
an sich. Jede Epoche hat ja ihre eigenen Kunstfälscher. Bitte erlauben Sie mir den Hinweis auf einen<br />
besonderen Fachvortrag von Karin U. Berg und Dr. Nicolai B. Kemle, zu dem ich gemeinsam mit<br />
Volkstheater-Chefin Gisela Dahlem-Christ einladen darf (Seite 53).<br />
Schauen Sie doch einmal herein: in diese Ausgabe, in das Volkstheater Frankfurt und nicht zuletzt in die<br />
artig galerie. Es gibt viel zu sehen und zu erleben! Herzlich Willkommen und<br />
beste Grüße, Ihr<br />
Heinz-Frank zu Franken<br />
F21 © 3/12<br />
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