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Das „wirkende Bild“ <strong>als</strong> demokratische Kunst<br />
Optical Art<br />
Es geht um nichts weniger, <strong>als</strong> um die<br />
vierte Dimension der Kunst: die<br />
Integration von Zeit! Erzeugt wird diese<br />
durch ein Moment der virtuellen oder<br />
realen Bewegung. Die Op-Art (optical<br />
art) erreicht ihren hohen Grad an<br />
Abstraktheit über eine systematische<br />
Stimulation des Auges und zielt auf die<br />
Intensivierung des Sehens ab. Op-Art-<br />
Kunstwerke werden während der<br />
Betrachtung über den zeitlich<br />
bedingten Bewegungsablauf für den<br />
Betrachter variabel. Ein Grund, warum<br />
die ersten Op-Artisten sogar den Begriff<br />
des Origin<strong>als</strong> für ihre Werke ablehnten.<br />
Es gibt eindeutige Merkmale der Op-Art: optische Täuschungen<br />
durch überraschende Form- und Farbkompositionen, perspektivische<br />
Illusionseffekte und echte wie auch lediglich suggerierte<br />
Bewegungsabläufe. Der Betrachter wird über optische<br />
Irritationen direkt aufgefordert, seine Wahrnehmung auf das<br />
jeweilige Werk abzustimmen. Der zumeist simple Aufbau der<br />
Kunstwerke ermöglich einen gezielten Zugriff, der nicht nurmehr<br />
Kunstexperten vorbehalten ist, denn die individuelle Aneignung<br />
des Werks in seinen sinnlichen Merkmalen wie sinngebenden<br />
Inhalten ist ohne Vorbildung möglich.<br />
Op-Art-Künstler wollen verwirren und den Betrachter dazu<br />
bringen, sich in einem Bild oder einer Skulptur zu verlieren, sich<br />
selbst für die eigene Wahrnehmung in Bewegung zu setzen und<br />
die eigenen Vergleiche des Sehens und Erlebens zu forcieren.<br />
Eine durchaus demokratische Kunst <strong>als</strong>o, die <strong>als</strong> solches gewollt<br />
ist.<br />
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