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Zum Material - Martina Steinkühler

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Kind und Religion<br />

Wie kommt „Religion“ zum „Kind“ und „Kind“ zur „Religion“? Wir haben die Lernorte<br />

bewusst religionspädagogischen Handelns betrachtet und von ihren Zielperspektiven her<br />

unterschieden:<br />

o Glauben und Teilhabe bzw.<br />

o religiöse Bildung und die Möglichkeit zur Teilhabe.<br />

Von „Stoff“ war die Rede – Glaubenslehre, Inhalte materialer Religion –, von Unterricht<br />

war die Rede, von Lernen.<br />

Das interessiert nun genauer: Was gibt es zu lernen in Sachen Religion? Wie „lernt“ das<br />

„Kind“? Und schließlich: Was nützt Religion dem „Kind“? / Was soll sie bringen?<br />

1. Was gibt es zu lernen?<br />

o Wissen<br />

Was ist Taufe? Wer ist Jesus? Erzähle drei Gleichnisse. Was bedeutet das Kreuz? Seit wann gibt<br />

es Christen? Wie feiern Christen Gottesdienst? Was ist der Unterschied zwischen evangelisch und<br />

katholisch? Warum feiern Christen Pfingsten?<br />

Wo solche Fragen gestellt werden können, gibt es Antworten, die gewusst werden können.<br />

Das heißt: Rund um eine materiale Religion, wie zum Beispiel das evangelische Christentum,<br />

gibt es eine Menge zu wissen: Das Christentum hat eine eigene Geschichte, eine heilige<br />

Schrift, verwendet Symbole, kennt Sakramente, Feste und eine geprägte Form des Gottesdienstes.<br />

Es gibt Texte, die alle Christen sprechen, Lieder, die viele singen, Worte, die<br />

sie kennen. Das alles kann das „Kind“ lernen wie Vokabeln im Sprachunterricht oder Formeln<br />

in Mathe.<br />

o Verstehen / Können<br />

Nimm an einer Tauffeier teil, beschreibe und deute anschließend, was da geschehen ist. Wähle<br />

eines der Zehn Gebote und entwickle eine Situation, in der es Anwendung findet. Wie kann man<br />

das Gleichnis vom barmherzigen Vater verstehen? Schreibe ein Gebet, das Daniel in der Löwengrube<br />

gesprochen haben könnte. Erkläre einem Muslim, warum in christlichen Kirchen Kreuze<br />

hängen.<br />

Wo solche Aufgaben gestellt werden, kommt Wissen zur Anwendung. Es wird gedeutet und<br />

diese Deutung ausgedrückt. <strong>Material</strong>e Religion lebt. Sie kann kommuniziert, übertragen,<br />

gestaltet werden. Das alles kann das „Kind“ üben wie die Grammatik einer Sprache oder<br />

das Konstruieren geometrischer Formen.

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