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Zum Material - Martina Steinkühler

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schlafen. „Was ist passiert?“, fragt König Darius entgeistert. „Gott sandte einen Engel“,<br />

sagt Daniel. „Der hat den Löwen das Maul zugehalten.“ Die ganze Nacht …<br />

o Jetzt ist die Stelle für Ruhe, Besinnung, Einkehr. Wir haben die Wahrheit der Geschichte<br />

entfaltet: Dem, der Gott zum Freund hat, wird Hilfe zuteil. Gott schickt bisweilen<br />

seinen Engel. Bei Menschen ist es unmöglich, aber Gott sind alle Dinge möglich.<br />

– Das ist das Angebot.<br />

o Jetzt dürfen sich die Kinder mit einem offenen Auftrag (in sich) zurückziehen: Male<br />

mit Farben oder mit Figuren, was dir an dieser Geschichte am wichtigsten vorkommt.<br />

Oder schreibe es auf.<br />

o Wenn wir aus dieser Phase zurück ins Plenum kehren, hat jedes Kind einen gedanklichen<br />

Prozess der Auseinandersetzung durchlaufen. Es hat Ausdrucksmöglichkeiten<br />

gesucht. Und wir dürfen sehr unterschiedliche Verständnisse und Gestaltungen erwarten.<br />

In Spannung.<br />

Wir geben viel Raum zum Schauen, Erzählt-Bekommen, Staunen. Dann folgt der Austausch:<br />

Wer lernt hier von wem? Wie siehst du das – wie ich? Höre ich, sehe ich etwas, was<br />

mir nicht eingefallen ist? Kommen wir am Ende zu einem gemeinsamen Schlusssatz? Oder<br />

einer Frage, die wir weitertragen – vielleicht in die nächste Bibelgeschichte?<br />

Kompetenzen<br />

Dass ich meinen Unterricht plane, ist selbstverständlich. Im Wesentlichen lege ich die fünf<br />

Elementaria fest und bestimme den Rhythmus der Stunde. Ich stelle mir Situationen vor und<br />

überlege mir Antwort-, Reaktions-, Interaktionsmöglichkeiten. Ich habe die elementare<br />

Wahrheit vor Augen, um die es mir zu tun ist.<br />

Ich plane aber nicht – und das ist anders, als Sie es für die meisten Unterrichte lernen –, was<br />

die Kinder antworten und was am Ende herauskommt. Darauf muss ich gespannt sein, das<br />

ist das Eigentliche am RU.<br />

Das heißt nicht, dass mein Unterricht unberechenbar und unüberschaubar wird. Ich kann<br />

genauso strukturieren, wie Fall G es nahe legt: Ich gebe an, was ich vorhabe. Ich setze inhaltliche<br />

Ziele, die sich aus dem Stoff und <strong>Material</strong> ergeben, die ich anbiete. Ich kläre mit<br />

den Kindern Methoden und mache ihnen deutlich, was ich von ihnen erwarte und was sie<br />

am Ende können. Nur der Inhalt dieses Könnens – der bleibt offen.<br />

Ich übe Kompetenzen ein: Methoden- und Sozialkompetenz, Sprachkompetenz, Bibelkompetenz<br />

(!). Freilich verzichte ich (das ist nicht unumstritten) darauf, ein Detailwissen biblischer<br />

Texte aufzubauen, so als müssten SchülerInnen, die kaum den Unterschied zwischen<br />

„bitten“ und „beten“ kennen, wissen, welche Intrigen am Hof geschmiedet wurden, wie die<br />

Würdenträger des Königs hießen und über welche Völker im Einzelnen Darius herrschte.

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