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Zum Material - Martina Steinkühler

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endet mit der Aufmerksamkeit, die den Antworten und Beiträgen der SchülerInnen<br />

und Schüler entgegengebracht werden. Zwischen „zur Kenntnis nehmen<br />

und weiter“ über „wertschätzend annehmen und weit“ bis hin zur wirklichen<br />

Auseinandersetzung (die eventuell in andere Bahnen lenkt als vorgesehen) ist<br />

ein weites Feld.<br />

Es gilt – im RU vielleicht mehr als in anderen Fächern –, echte Fragen zu stellen und echt<br />

auf die Antworten gespannt und angewiesen zu sein. Nicht, dass jeder mal was sagt, ist das<br />

Ziel, sondern dass wir (Lehrerin und Gruppe) Äußerungen zu hören bekommen, mit denen<br />

wir nicht gerechnet haben, die wir u.U. noch gar nicht selbst gedacht haben.<br />

Dazu brauchen wir sehr viel Raum – das ist eigentlich der Kern des RU. Die erzählerischen<br />

und kreativen Anteile dienen dem Zweck, Erfahrungen zu machen und Gedanken weiterzudenken<br />

– mit dem Ziel, einen eigenen Standpunkt zur Verständigung über Religion beizutragen.<br />

Im Fall G stelle ich folgende Fragen in den Raum:<br />

o Wie setzt sich die Lehrerin mit den fantasierten Anfängen der Geschichte („vor dem<br />

Bild“) auseinander? Werden die Gedanken der Kinder gewürdigt? Werden sie fruchtbar<br />

für den weiteren Verlauf der Stunde? (Viele Kinder versuchten wie selbstverständlich<br />

eine „Schuld-Geschichte“ zu entwickeln: Der Mann wird in die Grube gestoßen,<br />

weil er seinen Freund verraten hat u.ä. – was fängt die Lehrerin mit dieser sehr spannenden<br />

Invention an?) Weiter: Wie gelingt der Übergang zur Erzählung? (Die Lehrerin<br />

betont: Jetzt erzähle ich euch die richtige Geschichte – wie fühlen sich jetzt die<br />

Kinder mit „ihren“ Geschichten?)<br />

o Wie erzählt die Lehrerin ihre Geschichte? Wie setzt sie Schwerpunkte, um ihre „elementare<br />

Wahrheit“ deutlich zu fokussieren? (Die Lehrerin erzählt bibelnah und plakativ,<br />

sie betont mehrfach die historische Wahrheit – weiß sie es nicht besser? Glaubt<br />

sie, weil die Kinder von ihrer Entwicklungsstufe her noch sehr geneigt sind, Geschichten<br />

historisch aufzufassen, sie dürfe nicht intervenieren?)<br />

o Wie herausfordernd sind die Rollen in der Klick-Szene? Können die Kinder sich ausprobieren?<br />

Haben sie Entfaltungsmöglichkeiten oder müssen sie die Löwengrubenszene<br />

möglichst „richtig“ darstellen (Religionsstunden-Ich)?<br />

o Wie geht die Lehrerin beim Weitererzählen mit den Härten der Bibelgeschichte um?<br />

(Hinrichtung der Hofbeamten und ihrer Familien). (Anm.: Wenn sie davon erzählt, ist<br />

das ein Thema für sich mit ganz eigenen elementaren Wahrheiten – die führen aber ab<br />

von der Wahrheit der Führung und Begleitung des Treuen durch Gott!)<br />

o Wie gesprächsfördernd sind die Aufgaben an den Stationen? Wie weit reichen denn<br />

die Möglichkeiten, ein Bitt- oder Dankgebet für David in der Löwengrube zu schrei-

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