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Gern 64 Wohnungsbau In Gern stimmt die Mischung. Diesen Eindruck bekommt man schnell, wenn man sich mit den Anwohnern über ihren Stadtteil im Münchner Westen unterhält. Viele loben das „Gewachsene“, die historischen Fassaden, idyllischen Straßen und traditionellen Geschäfte. Andere betonen vor allem das Lebendige an Gern, die Innenstadtnähe, die direkte Nachbarschaft zum Rotkreuzplatz oder die gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsmittelnetz. So vielfältig wie das Viertel, so vielfältig ist auch „Gern 64“. Das ehrgeizige Bauprojekt wird derzeit auf Flächen der GEWOFAG mitten in Gern entwickelt. Bis Anfang 2011 baut die GEWOFAG zu beiden Seiten der Hanebergstraße ein besonderes Wohnensemble mit hohem Anspruch an die Architektur. „Wir wollen keine Allerweltsarchitektur, sondern etwas Besonderes schaffen und zur Lebendigkeit des Stadtviertels beitragen“,, erläutert Gern 64: Die Mischung macht’s! Gordona Sommer, technischer Vorstand GEWOFAG. Neben familientauglichen 3- bis 5-Zimmer-Wohnungen, teilweise gefördert durch das „München Modell“, soll es auch elegante Dachgeschosswohnungen, funktionale Single-Wohnungen und altengerechte Seniorenwohnungen geben. Ergänzt wird das Wohnangebot durch einen Nachbarschaftstreff sowie eine Kinderkrippe und einen Kinderhort mit Spielplatz. „Hier wohnen ältere Menschen und Singles, Familien mit kleinen und großen Kindern oder Paaren, Normalverdiener aber auch finaziell besser gestellte Menschen zusammen“, erläutert Gordona Sommer. Die GEWOFAG hat sich zum Ziel gesetzt, eine integrative Wohnanlage für alle Generationen und Haushaltsgrößen, für unterschiedliche Lebensentwürfe, Lebensphasen und Gesellschaftsschichten zu schaffen. Ziel ist eine gute lebendige Mischung. Im Rahmen von Gern 64 entstehen 196 Wohnungen in drei unterschiedlichen Teilbereichen. Auf einem Teil des Grundstücks des benachbarten Heiliggeist-Spitals baut die GEWOFAG moderne 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen. Von Offen für alle Ansprüche und Altersgruppen: In Nymphenburg- Gern realisiert die GEWOFAG ein integratives Wohnareal inmitten gewachsener Strukturen. Singles bis hin zu Familien und Senioren werden Bewohner mit höchst unterschiedlichen Lebensentwürfen das Gebäude bewohnen. Eine klare moderne Architektur mit viel Freiräumen für alle Ansprüche war die Zielsetzung. In der Anlage gibt es daher Mietergärten, große Loggien und auch Dachterassen. Und auch Kinderhort, Krippe und Spielplatz finden mitten in der Anlage ihren Platz. Im Frühjahr 2011 ist bereits der Einzugstermin in die rund 125 in dem Ensemble integrierten Wohnungen geplant. Gegenüber, auf der anderen Seite der Hanebergstraße, finden Liebhaber moderner Architektur ein passendes Zuhause. Die kompromisslos moderne Ge- 4 August 2009
Wohnungsbau Gern 64 staltung dieses Neubaukomplexes wurde im vergangenen Jahr bereits mit dem Münchner Architekturpreis „Jung, schön und noch zu haben“ ausgezeichnet. Die architektonischen Kennzeichen: Viel Glas, viel Licht und durchgesteckte Wohnungen. Bedeutet: Wohnungen, die zwei gegenüberliegende Himmelsrichtungen erlebbar machen und dementsprechend großzügig gestaltet sind. Der Neubau wird im Sommer 2010 fertig gestellt. Wer hingegen Altbauwohnungen schätzt, den wird es eher in die umgebauten Flügel des ehemaligen Spitals ziehen. Hier entstehen 17 Eigentumswohnungen, die sich aufgrund ihrer Größe von 3 bis 6 Zimmer auch für Familien eignen. Der Umgang mit dem Denkmal erfordert hier eine besondere planerische Sorgfalt. Der Baubeginn in diesem Bereich ist für Mitte 2009 geplant, die Fertigstellung für Mitte 2010. Mit der Entwicklung von Gern 64 geht die GEWOFAG neue Wege. Eine Mischung aus Wohnungen des geförderten, mittleren und gehobenen Segments, also für unterschiedliche Einkommensschichten ergänzt mit Einrichtungen für Kinder und Senioren ist in vielen Großstädten bislang eher Ausnahme als Regel. Gordona Sommer: „Mit ‚Gern 64’ wollen wir zeigen, dass wir unterschiedliche Lebensentwürfe und Einkommen und soziale Einrichtungen in ein Quartier integrieren können und das Konzept trotzdem oder gerade deshalb vom Markt angenommen wird, weil es eben eine lebendige Mischung ergibt. Wir wollen beweisen, dass sich soziale Aspekte mit einem hohen Anspruch an zeitgemäße und kompromisslos moderne Architektur vereinbaren lassen. Und wir wollen den Menschen ein unverwechselbares Zuhause geben.“ Vom Markt wird das Konzept – so viel lässt sich jetzt schon sagen – gut angenommen. Die Wohnungen des ersten und zweiten Bauabschnitts sind schon zu einem Anteil von 80 Prozent von der mit der Vermarktung beauftragten Vertriebspartner Bauwerk Capital verkauft. Dabei lässt sich ein reges und ausgewogenes Interesse an allen angebotenen Wohnformen feststellen. Bei der GEWOFAG freut man sich über den Erfolg des Pilotprojekts, weil mit diesem Bauvorhaben das Geld für soziale Projekte verdient wird: „Uns ist wichtig, dass die GEWOFAG ihre sozialen Projekte voranbringt“, erläutert Gordona Sommer. „Das Geld dafür müssen wir aber zunächst erst einmal verdienen.“ Auch „Wohnen im Viertel“, das für die Versorgung von Senioren im eigenen Viertel steht, ist so ein Projekt. Das Unternehmen gibt mit „Wohnen im Viertel“ älteren Menschen die Möglichkeit, selbst bestimmt und eigenständig in ihren Wohnungen oder zumindest in ihrem gewohnten Wohnumfeld zu bleiben. Im Notfall werden sie von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Auch bei Gern 64 wird es einen solchen Stützpunkt mit sechs seniorengerechten Wohnungen, einer Gästewohnung mit Betreuung durch einen ambulanten Soziladienst geben. Weiterhin wird es einen Gemeinschaftsraum geben, der als Treffpunkt viele Möglichkeiten bietet. Alle Gern 64-Wohnungen sollen im Frühjahr 2011 bezugsfertig sein. Das integrative Modell, das hinter Gern 64 steht, möchte die GEWOFAG auf jeden Fall weiter verfolgen. „Den Trend zu so genannten ‚Gated Communities’ fördern wir nicht“, so Gordona Sommer. „Ganz im Gegenteil: Mit unterschiedlichsten Wohnformen sowie verschiedenen sozialen Einrichtungen vor Ort wollen wir jedes unserer Objekte für ein möglichst breites Spektrum an Bewohnern interessant machen.“ So möchte die GEWOFAG ihren Teil zu einem guten Miteinander in einer sich kontinuierlich verändernden Großstadt beisteuern. Auch in puncto Wohnen, so scheint es, liegt die Kunst in der richtigen Mischung. Gern war stets der kleinste Teil des 9. Stadtbezirks Neuhausen-Nymphenburg. Nach urkundlicher Erwähnung ist er jedoch der älteste. Bereits 1025, als es zu den Lehen des Freisinger Bischofs Egilbert von Moosburg gehörte, war es als „Kerin“ bekannt. Der Wandel Gerns zur Villenvorstadt Münchens begann Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Säkularisation. Auf den geschlossenen Arealen der ehemaligen Höfe setzen sich allmählich neue Nutzungen durch. Auch die vom Bauunternehmer Jakob Heilmann in den 1890er Jahren begonnene Familienhäuser-Kolonie hat ihren Ursprung auf dem Holzbauern-Anwesen, das Heilmann erworben hatte. Die Parzellierung der Bauplätze, Anlage der Straßen und Erschließung durch Kanalisation übernahm er als privater Unternehmer. Interessenten für die »Familienhäuser« kamen vor allem aus dem gebildeten Mittelstand. Auch die bekannte bayerische Schriftstellerin Lena Christ (1881-1920) wohnte zeitweise in der Künstlerkolonie. August 2009 5
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