Urban und selbstbewusst - GEWOFAG Holding GmbH
Urban und selbstbewusst - GEWOFAG Holding GmbH
Urban und selbstbewusst - GEWOFAG Holding GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Mieterzeitung der <strong>GEWOFAG</strong><br />
le gazette pour locataire - bu gazete kiracı içindir<br />
inquilino quotidiani - el periódico para inquilinos<br />
<strong>Urban</strong> <strong>und</strong> <strong>selbstbewusst</strong><br />
Aus dem früheren Bauerndorf am Rande von München hat sich ein<br />
quicklebendiges Stadtviertel entwickelt.<br />
Neuhausen liegt heute mitten im Zentrum der Stadt<br />
<strong>und</strong> hat viele Gesichter. An das einstige Landgut<br />
<strong>und</strong> spätere Dorf, das im Zuge einer Schenkung von<br />
„Rudolfus de Nivenhusen“ an das Kloster Schäftlarn<br />
erstmals 1170 urk<strong>und</strong>lich erwähnt wird, erinnert<br />
natürlich nichts mehr. Vielmehr prägt der verkehrsreiche<br />
Rotkreuzplatz, das Herzstück Neuhausens,<br />
das öffentliche Bild. Doch wer von dort aus einen<br />
Spaziergang in eine der sechs Straßen unternimmt,<br />
die von dem Platz ausgehen, dem erschließen sich<br />
die verschiedensten Perspektiven. Da sind zum einen<br />
die Geschäftsstraßen mit den vielen Läden <strong>und</strong><br />
Lokalen <strong>und</strong> der riesige Krankenhauskomplex an der<br />
Nymphenburger Straße. Zum anderen aber auch die<br />
vielen, meist sehr ruhigen Nebenstraßen, in denen<br />
die Wohnhäuser mit ihren repräsentativen Altbaubeständen<br />
dominieren. Wesentlich mitgeprägt hat<br />
das Stadtviertel auch die <strong>GEWOFAG</strong>-Wohnsiedlung<br />
entlang der Wendl-Dietrich-, zwischen Nibelungen-<br />
<strong>und</strong> Arnulfstraße, die mit ihren großräumigen<br />
Innenhöfen <strong>und</strong> dem reichen Baumbestand als die<br />
„grüne Lunge“ Nauheusens gilt. Noch heute gilt<br />
dieses Wohnareal, mit dessen Bau 1928 begonnen<br />
wurde, als architektonischer Meilenstein in der<br />
Geschichte des Städtebaus. Zumal hier insgesamt<br />
5000 Wohnungen für den ärmeren Teil der Bevölkerung<br />
geplant <strong>und</strong> gebaut wurden.<br />
Den hochherrschaftlichen Teil Neuhausens prägten<br />
die Wittelsbacher, deren feudales Jagdschloss<br />
nur wenige Minuten entfernt vom Rotkreuzplatz in<br />
der Winthirstraße stand, gegenüber dem heutigen<br />
Postamt, in dem um 1900 der „Millionenbauer von<br />
Neuhausen“, der Hauser Lenz sein skandalöses Unwesen<br />
trieb. Vieles wurde im Krieg zerstört, doch<br />
in großen Teilen ist Neuhausen auch von den Bombenangriffen<br />
verschont geblieben <strong>und</strong> erzählt noch<br />
heute die Geschichte von der Entstehung eines der<br />
schönsten Stadtviertel Münchens. Machen Sie doch<br />
mit uns einen kleinen Spaziergang durch das Viertel<br />
mit den vielen Gesichtern. <br />
Editorial<br />
Maria Knauer <strong>und</strong> Gordona Sommer<br />
Die Große Kinder-Mal-Aktion<br />
Weg mit dem Grauschleier!<br />
Die Stadtteilreportage:<br />
Neuhausen im Herzen von München<br />
Außergewöhnliche Architektur<br />
Die Herz-Jesu-Kirche<br />
Das Stadtgespräch<br />
Interview mit Herbert Scherreiks<br />
Einmalig in München<br />
Der Künstlerhof<br />
Inhalt<br />
Ausgabe: 002, August 2009<br />
S. 2<br />
S. 6<br />
S. 8<br />
S. 11<br />
S. 14<br />
S. III
Gordona Sommer<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> liebe Leser<br />
heute halten Sie zum zweiten Mal unsere neue Mieterzeitung in der Hand. Viele Reaktionen Ihrerseits<br />
haben uns gezeigt, dass wir mit diesem Teil unseres Konzepts „Näher zum Mieter“ auf dem richtigen Weg<br />
sind. Besonderen Anklang hat dabei auch die ausführliche Reportage über ein ausgewähltes Stadtviertel<br />
gef<strong>und</strong>en, in dem die <strong>GEWOFAG</strong> als größter Vermieter Münchens über flächendeckende Wohnanlagen<br />
verfügt, die zu günstigen Bedingungen an Sie vermietet werden.<br />
In dieser Ausgabe haben wir den Schwerpunkt der Reportage auf den Stadtteil Neuhausen gelegt.<br />
Hier hat der Architekt Hans Döllgast mit dem Bau der „Großsiedlung“ entlang der Wendl-Dietrich-<br />
Straße in der Zeit ab 1928 städtebauliche Maßstäbe gesetzt, der wir mit beständiger Modernisierung<br />
dauerhaft Rechnung tragen. Die „malerische“ Idylle r<strong>und</strong> um den Künstlerhof ist in München nach wie vor<br />
einmalig.<br />
Zu Neuhausen gehört auch die nach dem Krieg aufgebaute Wohnsiedlung Max II. Ihre grünen Parkanlagen<br />
mit dem fast vorstädtischen Charakter <strong>und</strong> die gute Anbindung an die Innenstadt gelten auch hier<br />
als städtebaulich vorbildhaft.<br />
Um Ihnen einen möglichst umfangreichen Überblick über Neuhausen <strong>und</strong> seine Geschichte zu geben,<br />
haben wir die mz um 8 Seiten erweitert <strong>und</strong> im Innenteil eine aufklappbare Mittelseite mit einer Karte des<br />
ehemaligen Dorfs von 1890 abgedruckt, samt seiner Grenzen zur Zeit der Eingemeindung durch die Stadt<br />
München. Die markanten Punkte sowie die Lage unserer Wohnsiedlungen haben wir zu Ihrer Orientierung<br />
in die Karte eingeb<strong>und</strong>en. Den gesamten Block können Sie herausnehmen <strong>und</strong> gegebenenfalls aufheben.<br />
Und vielleicht dient diese Zeitung ja dem einen oder anderen von Ihnen, auch wenn er nicht in Neuhausen<br />
wohnt, als Anregung zu einem Erk<strong>und</strong>ungsspaziergang durch dieses w<strong>und</strong>erschöne Stadtviertel.<br />
Bester Anlass dafür ist unser Neuhauser Künstlerfest am 17. September, zu dem wir Sie herzlich einladen.<br />
Für die gerade begonnen Urlaubszeit wünschen wir Ihnen sonnige <strong>und</strong> erholsame Tage.<br />
Maria Knauer<br />
Gordona Sommer<br />
Impressum<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG München<br />
Vorstand: Maria Knauer, Gordona Sommer – Kirchseeoner Straße 3, 81669 München<br />
Telefon (089) 4123-0, Telefax (089) 4123-211 – http://www.gewofag.de – gewofag@gewofag.de<br />
Redaktion: Wolfgang Müller — Fotos: Klaus Bock, Rosa + Calogero Morello, Christina del Avellano — Gestaltung: Christina del Avellano<br />
Druck: Druckzentrum Maisach, Lise-Meitner-Str. 7, 82216 Maisach<br />
2<br />
August 2009
Die Solaranlagen der <strong>GEWOFAG</strong><br />
Thema des Tages<br />
Vom einfachen Dach zum Solardach<br />
Strom von der Sonne<br />
Klimaschutz ist das Gebot der St<strong>und</strong>e. Auch<br />
die USA, an der Spitze ihr neuer Präsident<br />
Barack Obama, haben inzwischen erkannt,<br />
dass die Zukunft der Erde wesentlich von der<br />
Reduzierung der CO₂-Emissionen abhängt.<br />
Die Stadt München steht schon seit fast 20 Jahren an der Spitze der Städte,<br />
die sich aktiv am kommunalen Klimaschutz beteiligen. Bereits Anfang der 90er<br />
Jahre hat sich München zu einer Reduzierung seiner CO₂-Emissionen um 30 %<br />
bis zum Jahr 2005 <strong>und</strong> um 50 % bis zum Jahr 2010 gegenüber dem Stand von<br />
1987 verpflichtet.<br />
Auch die <strong>GEWOFAG</strong>, Tochter der Stadt München <strong>und</strong> der<br />
größte Vermieter Münchens, hat sich diesen Zielen angeschlossen<br />
<strong>und</strong> leistet ihren Beitrag zu diesen Zielvorgaben.<br />
Dabei unterstützt die <strong>GEWOFAG</strong> alternative Energieversorgungskonzepte<br />
wie die Errichtung von Fotovoltaikanlagen,<br />
indem sie geeignete Dächer zur Verfügung stellt.<br />
Gerade Neuhausen, Schwerpunktthema dieser mz-Ausgabe,<br />
bietet hierfür ein besonders anschauliches Beispiel.<br />
So wurden bereits vor sieben Jahren in die Dachflächen der<br />
Gebäude 24–70 in der Wendl-Dietrich-Straße auf einer Länge<br />
von 500 m <strong>und</strong> einer Fläche von 2800 m Fotovoltaikanlagen<br />
eingebaut, die in der Spitze eine Leistung von 170 KW<br />
bringen. Die Baukosten betrugen damals r<strong>und</strong> 850.000 €. Das<br />
entspricht einem Kostenfaktor von knapp 5.000 €/KWpeak.<br />
Realisiert <strong>und</strong> finanziert wurde das Projekt über das Bürgerbeteiligungsmodell<br />
der Solarpark München <strong>GmbH</strong> & Co. KG, die auch als Betreiber fungiert. Die<br />
<strong>GEWOFAG</strong> stellt dabei die Dachflächen kostenlos zur Verfügung.<br />
Bereits ein Jahr später wurden, dieses Mal nach dem Bürgerbeteiligungsmodell<br />
der GreenCity e.V., die Dachflächen der Gebäude 20-40 in der Schluderstraße,<br />
Zum Künstlerhof 2-18 <strong>und</strong> in der Arnulfstraße 180-212 zu Solardächern<br />
umgebaut. Damit ging in Neuhausen auf einer Gesamtfläche von 5400 m Fotovoltaikfläche<br />
eine der größten Anlagen Europas zur solaren Stromerzeugung<br />
auf den Dächern von Wohngebäuden in Betrieb.<br />
Voraussetzung für den Einbau von Solaranlagen ist die Neigung der Dachflächen<br />
nach Süden, damit durch eine möglichst lange Sonneneinstrahlung<br />
größtmögliche Solarstromerträge erzeugt werden können. Diese Voraussetzungen<br />
waren auch in der Julius-Keller- <strong>und</strong> Wilramstraße in Ramersdorf, auf<br />
dem Parkhaus der Wohnanlage Widmannstraße, Riemerstraße 365 <strong>und</strong> auch<br />
auf dem Dach der <strong>GEWOFAG</strong>-Hauptverwaltung in der Kirchseeonerstraße gegeben.<br />
Die überall dort gewonnene Energie wird in das Stromnetz der Stadtwerke<br />
München eingespeist.<br />
Die <strong>GEWOFAG</strong> wird auch weiterhin im Rahmen der vorhandenen baulichen<br />
Möglichkeiten derartige Projekte unterstützen <strong>und</strong> auf diese Weise ihren Beitrag<br />
zum Klimabündnis der Landeshauptstadt München zur Reduzierung der<br />
Kohlendioxid-Emissionen leisten. Und nicht nur das: Die Münchener profitieren<br />
davon, dass die Strompreise sich in vernünftigen Grenzen halten. <br />
August 2009 3
Gern 64 Wohnungsbau<br />
In Gern stimmt die Mischung. Diesen Eindruck<br />
bekommt man schnell, wenn man sich mit den<br />
Anwohnern über ihren Stadtteil im Münchner<br />
Westen unterhält. Viele loben das „Gewachsene“,<br />
die historischen Fassaden, idyllischen Straßen <strong>und</strong><br />
traditionellen Geschäfte. Andere betonen vor allem<br />
das Lebendige an Gern, die Innenstadtnähe,<br />
die direkte Nachbarschaft zum Rotkreuzplatz<br />
oder die gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsmittelnetz.<br />
So vielfältig wie das Viertel, so vielfältig ist<br />
auch „Gern 64“. Das ehrgeizige Bauprojekt wird<br />
derzeit auf Flächen der <strong>GEWOFAG</strong> mitten in Gern<br />
entwickelt. Bis Anfang 2011 baut die <strong>GEWOFAG</strong><br />
zu beiden Seiten der Hanebergstraße ein besonderes<br />
Wohnensemble mit hohem Anspruch an die<br />
Architektur.<br />
„Wir wollen keine Allerweltsarchitektur, sondern<br />
etwas Besonderes schaffen <strong>und</strong> zur Lebendigkeit<br />
des Stadtviertels beitragen“,, erläutert<br />
Gern 64: Die Mischung macht’s!<br />
Gordona Sommer, technischer Vorstand <strong>GEWOFAG</strong>. Neben familientauglichen<br />
3- bis 5-Zimmer-Wohnungen, teilweise gefördert durch das „München Modell“,<br />
soll es auch elegante Dachgeschosswohnungen, funktionale Single-Wohnungen<br />
<strong>und</strong> altengerechte Seniorenwohnungen geben. Ergänzt wird das Wohnangebot<br />
durch einen Nachbarschaftstreff sowie eine Kinderkrippe <strong>und</strong> einen Kinderhort<br />
mit Spielplatz.<br />
„Hier wohnen ältere Menschen <strong>und</strong> Singles, Familien mit kleinen <strong>und</strong> großen<br />
Kindern oder Paaren, Normalverdiener aber auch finaziell besser gestellte<br />
Menschen zusammen“, erläutert Gordona Sommer. Die <strong>GEWOFAG</strong> hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, eine integrative Wohnanlage für alle Generationen <strong>und</strong> Haushaltsgrößen,<br />
für unterschiedliche Lebensentwürfe, Lebensphasen <strong>und</strong> Gesellschaftsschichten<br />
zu schaffen. Ziel ist eine gute lebendige Mischung.<br />
Im Rahmen von Gern 64 entstehen 196 Wohnungen in drei unterschiedlichen<br />
Teilbereichen. Auf einem Teil des Gr<strong>und</strong>stücks des benachbarten Heiliggeist-Spitals<br />
baut die <strong>GEWOFAG</strong> moderne 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen. Von<br />
Offen für alle Ansprüche <strong>und</strong><br />
Altersgruppen: In Nymphenburg-<br />
Gern realisiert die <strong>GEWOFAG</strong> ein<br />
integratives Wohnareal inmitten<br />
gewachsener Strukturen.<br />
Singles bis hin zu Familien <strong>und</strong> Senioren werden Bewohner mit höchst unterschiedlichen<br />
Lebensentwürfen das Gebäude bewohnen. Eine klare moderne<br />
Architektur mit viel Freiräumen für alle Ansprüche war die Zielsetzung. In der<br />
Anlage gibt es daher Mietergärten, große Loggien <strong>und</strong> auch Dachterassen. Und<br />
auch Kinderhort, Krippe <strong>und</strong> Spielplatz finden mitten in der Anlage ihren Platz.<br />
Im Frühjahr 2011 ist bereits der Einzugstermin in die r<strong>und</strong> 125 in dem Ensemble<br />
integrierten Wohnungen geplant.<br />
Gegenüber, auf der anderen Seite der Hanebergstraße, finden Liebhaber<br />
moderner Architektur ein passendes Zuhause. Die kompromisslos moderne Ge-<br />
4<br />
August 2009
Wohnungsbau<br />
Gern 64<br />
staltung dieses Neubaukomplexes wurde im vergangenen Jahr bereits mit dem<br />
Münchner Architekturpreis „Jung, schön <strong>und</strong> noch zu haben“ ausgezeichnet.<br />
Die architektonischen Kennzeichen: Viel Glas, viel Licht <strong>und</strong> durchgesteckte<br />
Wohnungen. Bedeutet: Wohnungen, die zwei gegenüberliegende Himmelsrichtungen<br />
erlebbar machen <strong>und</strong> dementsprechend großzügig gestaltet sind. Der<br />
Neubau wird im Sommer 2010 fertig gestellt.<br />
Wer hingegen Altbauwohnungen schätzt, den wird es eher in die umgebauten<br />
Flügel des ehemaligen Spitals ziehen. Hier entstehen 17 Eigentumswohnungen,<br />
die sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Größe von 3 bis 6 Zimmer auch für Familien<br />
eignen. Der Umgang mit dem Denkmal erfordert hier eine besondere planerische<br />
Sorgfalt. Der Baubeginn in diesem Bereich ist für Mitte 2009 geplant, die<br />
Fertigstellung für Mitte 2010.<br />
Mit der Entwicklung von Gern 64 geht die <strong>GEWOFAG</strong> neue Wege. Eine Mischung<br />
aus Wohnungen des geförderten, mittleren <strong>und</strong> gehobenen Segments,<br />
also für unterschiedliche Einkommensschichten ergänzt mit Einrichtungen<br />
für Kinder <strong>und</strong> Senioren ist in vielen<br />
Großstädten bislang eher Ausnahme<br />
als Regel. Gordona Sommer: „Mit<br />
‚Gern 64’ wollen wir zeigen, dass wir<br />
unterschiedliche Lebensentwürfe <strong>und</strong><br />
Einkommen <strong>und</strong> soziale Einrichtungen<br />
in ein Quartier integrieren können<br />
<strong>und</strong> das Konzept trotzdem oder gerade<br />
deshalb vom Markt angenommen<br />
wird, weil es eben eine lebendige Mischung<br />
ergibt. Wir wollen beweisen,<br />
dass sich soziale Aspekte mit einem<br />
hohen Anspruch an zeitgemäße <strong>und</strong><br />
kompromisslos moderne Architektur<br />
vereinbaren lassen. Und wir wollen<br />
den Menschen ein unverwechselbares<br />
Zuhause geben.“<br />
Vom Markt wird das Konzept – so<br />
viel lässt sich jetzt schon sagen – gut<br />
angenommen. Die Wohnungen des<br />
ersten <strong>und</strong> zweiten Bauabschnitts<br />
sind schon zu einem Anteil von 80<br />
Prozent von der mit der Vermarktung<br />
beauftragten Vertriebspartner<br />
Bauwerk Capital verkauft. Dabei lässt<br />
sich ein reges <strong>und</strong> ausgewogenes Interesse<br />
an allen angebotenen Wohnformen<br />
feststellen.<br />
Bei der <strong>GEWOFAG</strong> freut man sich<br />
über den Erfolg des Pilotprojekts, weil<br />
mit diesem Bauvorhaben das Geld für<br />
soziale Projekte verdient wird: „Uns<br />
ist wichtig, dass die <strong>GEWOFAG</strong> ihre<br />
sozialen Projekte voranbringt“, erläutert<br />
Gordona Sommer. „Das Geld<br />
dafür müssen wir aber zunächst erst einmal verdienen.“ Auch „Wohnen im<br />
Viertel“, das für die Versorgung von Senioren im eigenen Viertel steht, ist so<br />
ein Projekt. Das Unternehmen gibt mit „Wohnen im Viertel“ älteren Menschen<br />
die Möglichkeit, selbst bestimmt <strong>und</strong> eigenständig in ihren Wohnungen oder<br />
zumindest in ihrem gewohnten Wohnumfeld zu bleiben. Im Notfall werden<br />
sie von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Auch bei Gern 64 wird es<br />
einen solchen Stützpunkt mit sechs seniorengerechten Wohnungen, einer<br />
Gästewohnung mit Betreuung durch einen ambulanten Soziladienst geben.<br />
Weiterhin wird es einen Gemeinschaftsraum geben, der als Treffpunkt viele<br />
Möglichkeiten bietet.<br />
Alle Gern 64-Wohnungen sollen im Frühjahr 2011 bezugsfertig sein. Das<br />
integrative Modell, das hinter Gern 64 steht, möchte die <strong>GEWOFAG</strong> auf jeden<br />
Fall weiter verfolgen. „Den Trend zu so genannten ‚Gated Communities’ fördern<br />
wir nicht“, so Gordona Sommer. „Ganz im Gegenteil: Mit unterschiedlichsten<br />
Wohnformen sowie verschiedenen sozialen Einrichtungen vor Ort wollen wir<br />
jedes unserer Objekte für ein möglichst<br />
breites Spektrum an Bewohnern<br />
interessant machen.“ So möchte<br />
die <strong>GEWOFAG</strong> ihren Teil zu einem<br />
guten Miteinander in einer sich kontinuierlich<br />
verändernden Großstadt<br />
beisteuern. Auch in puncto Wohnen,<br />
so scheint es, liegt die Kunst in der<br />
richtigen Mischung.<br />
Gern war stets der kleinste Teil des<br />
9. Stadtbezirks Neuhausen-Nymphenburg.<br />
Nach urk<strong>und</strong>licher Erwähnung ist<br />
er jedoch der älteste. Bereits 1025, als<br />
es zu den Lehen des Freisinger Bischofs<br />
Egilbert von Moosburg gehörte, war es<br />
als „Kerin“ bekannt. Der Wandel Gerns<br />
zur Villenvorstadt Münchens begann<br />
Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts mit der<br />
Säkularisation. Auf den geschlossenen<br />
Arealen der ehemaligen Höfe setzen<br />
sich allmählich neue Nutzungen durch.<br />
Auch die vom Bauunternehmer Jakob<br />
Heilmann in den 1890er Jahren begonnene<br />
Familienhäuser-Kolonie hat ihren<br />
Ursprung auf dem Holzbauern-Anwesen,<br />
das Heilmann erworben hatte. Die<br />
Parzellierung der Bauplätze, Anlage der<br />
Straßen <strong>und</strong> Erschließung durch Kanalisation<br />
übernahm er als privater Unternehmer.<br />
Interessenten für die »Familienhäuser«<br />
kamen vor allem aus dem<br />
gebildeten Mittelstand. Auch die bekannte<br />
bayerische Schriftstellerin Lena<br />
Christ (1881-1920) wohnte zeitweise in<br />
der Künstlerkolonie. <br />
August 2009 5
für Kleine <strong>und</strong> Größere<br />
Ferienspaß<br />
Große Malaktion der <strong>GEWOFAG</strong><br />
1<br />
Weg mit dem ...<br />
Sie sind grau <strong>und</strong> keinesfalls<br />
schön anzusehen. Sie<br />
stehen irgendwo auf<br />
irgendwelchen Baustellen<br />
oder einfach nur im Gelände<br />
ohne erkennbaren Sinn <strong>und</strong><br />
Zweck. Denn ihre Türen<br />
sind stets verschlossen, <strong>und</strong><br />
was sich darin verbirgt oder<br />
aufbewahrt wird, bekommt<br />
man nie zu Gesicht.<br />
Jetzt ist Farbe angesagt!<br />
Die Rede ist von Bauwagen. Sie sind ungefähr 3,60 m<br />
lang, 2.40 m breit <strong>und</strong> haben eine Höhe von ca. 2,30<br />
(ohne Reifen). Das entspricht einer grau-farblosen<br />
Fläche von knapp 8,00 m pro Längsseite <strong>und</strong> 5.00 m<br />
auf einer Breitseiten.<br />
Denn so ein langweiliges Gerät steht mitten auf einer grünen Wiese <strong>und</strong> möchte gerne bunt<br />
bemalt werden. Die <strong>GEWOFAG</strong> ruft deshalb alle Kinder bis zu 14 Jahren auf, sich etwas einfallen<br />
zu lassen.<br />
Wie könnte so ein Bauwagen in Zukunft aussehen, wenn er euch gefallen soll?<br />
Also, liebe Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> angehende Künstler,<br />
malt Eure Vorschläge auf ein normales Zeichenblockformat<br />
<strong>und</strong> sendet sie mit Eurer Adresse an die <strong>GEWOFAG</strong>.<br />
Auf geht’s zur großen Mal-Party!<br />
Denn, liebe Klein-Künstler, eine Jury wählt die einfallsreichsten Entwürfe aus <strong>und</strong> lädt Euch zur<br />
großen Mal-Aktion ein. Dort dürft ihr den grauen Wagen mit euren Entwürfen nach Herzenslust<br />
bemalen. Farben, Pinsel <strong>und</strong> alles weitere Zubehör wird von der <strong>GEWOFAG</strong> gestellt.<br />
Auch für Getränke <strong>und</strong> einen kleinen Imbiss ist gesorgt.<br />
Also, lasst Euch etwas einfallen. Und jetzt viel Spaß! <br />
1. Die Mal-Aktion mit dem Bauwagen<br />
<strong>GEWOFAG</strong><br />
mz-Redaktion<br />
Kirchseeoner Straße 3<br />
81669 München<br />
Einsendeschluss: 31. August 2009<br />
Zur Belohnung bekommen alle Einsender ein<br />
kleines Geschenk von der <strong>GEWOFAG</strong>.<br />
Wann?/Wo? Über den genauen Ort <strong>und</strong><br />
die Zeit werdet Ihr rechtzeitig<br />
informiert.<br />
6<br />
August 2009
Große Malaktion der <strong>GEWOFAG</strong> in Neuhausen<br />
für Kleine <strong>und</strong> Größere<br />
... Grauschleier!<br />
Ferienspaß<br />
2<br />
Nicht nur Bauwagen<br />
sind grau <strong>und</strong> werden -<br />
geplagt von Wind <strong>und</strong><br />
Wetter – mit der Zeit nicht<br />
unbedingt schöner. Auch<br />
die Tonnenhäuschen, die<br />
in den Innenhöfen vieler<br />
Wohnsiedlungen zu finden<br />
sind, bilden da keine<br />
Ausnahme.<br />
Zwei davon stehen in dem <strong>GEWOFAG</strong>-Wohnviertel<br />
an der Karl-Schurz-Straße in Neuhausen <strong>und</strong> die<br />
<strong>GEWOFAG</strong> meint, dass auch diese Häuschen dringend<br />
Farbe brauchen.<br />
Also, liebe Kinder,<br />
Jugendliche <strong>und</strong> angehende<br />
Künstler in Neuhausen, jetzt<br />
dürft Ihr ran!<br />
Auf geht’s zur großen Mal-Party mit Ilka Mayr!<br />
Ilka Mayr, die Malerin, die selbst im Künstlerhof Neuhausen wohnt, hat sich viel für Euch ausgedacht.<br />
Denn beim Bemalen der Wände der Tonnenhäuschen könnt Ihr von ihr lernen, wie man<br />
Farben mischt oder wie man Formen entwickelt <strong>und</strong> sie mit Farbflächen ausgestaltet <strong>und</strong> noch<br />
vieles, vieles mehr. Pinsel, Farben <strong>und</strong> alles weitere Zubehör wird von der <strong>GEWOFAG</strong> gestellt.<br />
In den Schaffenspausen ist für Getränke <strong>und</strong> einen kleinen Imbiss gesorgt.<br />
2. Die Mal-Aktion mit den Tonnenhäuschen<br />
Macht mit <strong>und</strong> lasst Eurer Fantasie freien Lauf! <br />
Schriftliche oder persönliche Anmeldung<br />
für die Mal-Aktion im Empfang des Mieterzentrums<br />
Neuhausen, Stupfstraße 15a.<br />
Zur Belohnung bekommen alle<br />
Teilnehmer ein kleines Geschenk<br />
von der <strong>GEWOFAG</strong>.<br />
Wann? Am 7. <strong>und</strong> 8. September 2009,<br />
Wo? Der genaue Ort wird bei der<br />
Anmeldung bekannt gegeben.<br />
August 2009 7
Die Stadtteil-Reportage Schwerpunkt Neuhausen<br />
Die Geschichte der Wohnsiedlungen<br />
der <strong>GEWOFAG</strong> in Neuhausen, das ist<br />
zugleich die Geschichte der Gründung<br />
der <strong>GEWOFAG</strong> als „Gemeinnützige<br />
Wohnungs-Fürsorge A.G., München“.<br />
Modern bis zum heutigen Tag<br />
Die Großsiedlung Neuhausen ...<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte in München katastrophale<br />
Wohnungsnot. Vor allem deshalb, weil sich nach der Einführung<br />
der Rentenmark die wirtschaftlichen Verhältnisse <strong>und</strong> damit<br />
auch die Arbeitsmarktlage langsam stabilisierten. Dementsprechend<br />
zog es die Menschen aus dem Umland in die Stadt, was die<br />
Wohnungsnot noch zusätzlich steigerte. Da das private Kapital<br />
keinerlei Interesse zeigte, in den Wohnungsbau zu investieren,<br />
schob die Stadt München zwar den geförderten Wohnungsbau<br />
an, aber trotz Aufnahme von Auslandskrediten reichten die Mittel<br />
bei weitem nicht aus , um die Wohnungsnot zu lindern. Und<br />
als eigener Bauherr wollte die Stadt nicht auftreten.<br />
Es war dann 1928 der SPD-Stadtrat Karl Preis, der mit seiner<br />
flammenden Denkschrift „Wohnungsnot in München“ die<br />
Zustände öffentlich anprangerte, zugleich aber auch Lösungsvorschläge<br />
einbrachte. Die Lösung hieß <strong>GEWOFAG</strong>, die noch im<br />
selben Jahr, am 6. Juni, gegründet wurde, mit einem Aktienkapital<br />
von 500.000 Reichsmark, wozu die Stadt den größten Teil<br />
beitrug. Gleichzeitig verabschiedete die Stadt ein Sonderwohnungsprogramm<br />
zum Bau von 12.000 Wohnungen innerhalb von<br />
drei Jahren. Die Zielvorstellungen dieser Neugründung wurden in<br />
der Gründungsschrift „Die Siedlungen der gemeinnützigen Wohnungsfürsorge<br />
A.G. München“ klar <strong>und</strong> deutlich festgeschrieben,<br />
so modern in der Gedankenführung, dass sie noch heute jeder<br />
Festschrift standhalten können:<br />
„Aufgabe der Gemeinnützigen Wohnungsfürsorge A. G., München,<br />
ist bis zum Jahre 1930 die im Gesamtbauprogramm der<br />
Stadt vorgesehenen Großsiedlungen am Ostbahnhof, am Walchenseeplatz,<br />
in Neuhausen, in Harlaching, an der Inderstorfer<br />
Straße <strong>und</strong> in Berg am Laim mit zusammen 6000 Wohnungen zu<br />
bauen. Davon werden heuer noch 1700 Wohnungen zum Bau in<br />
Angriff genommen. Nach Fertigstellung der Siedlungen werden<br />
dort 30 000 Menschen Wohnung <strong>und</strong> Obdach gef<strong>und</strong>en haben.<br />
Die Wohnungsproduktion in solchem Ausmaße bietet Gelegenheit,<br />
die neue Wohnung in ihrer Häufung als Problem kulturellen<br />
Fortschrittes von großen Gesichtspunkten aus zu entwickeln. Die Siedlungen werden vor allem<br />
Wohnungen <strong>und</strong> Heime zu tragbaren Mietpreisen für die minderbemittelte Bevölkerung<br />
enthalten. Die Wohnungen werden in Größe <strong>und</strong> Ausstattung den Lebensbedingungen des<br />
arbeitenden Menschen von heute <strong>und</strong> seinen berechtigten körperlichen, seelischen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Bedürfnissen entsprechen. In ruhigen, fre<strong>und</strong>lichen, praktisch eingeteilten, lichten<br />
<strong>und</strong> sonnigen Wohnungen soll man ungestört <strong>und</strong> unbeengt mit der Familie leben können<br />
8<br />
August 2009
Schwerpunkt Neuhausen<br />
Die Stadtteil-Reportage<br />
<strong>und</strong> nach des Tages Müh' <strong>und</strong> Plag' Erholung finden.<br />
Große Gartenhöfe mit Lauben werden zu einer<br />
Feierst<strong>und</strong>e einladen, während die Kinder sich auf<br />
den in den Höfen erteilten Spielplätzen, Sand- <strong>und</strong><br />
Planschbecken tummeln können, fern gehalten von<br />
den Gefahren der Straße.“<br />
Beauftragt mit der Gesamtplanung <strong>und</strong> künstlerischen<br />
Konzeption wurde der Architekt Hans Döllgast<br />
(s. die nebenstehende Zeichnung mit seiner<br />
Unterschrift). Seine Ideen schlugen sich nicht nur<br />
in den durchdachten Gr<strong>und</strong>rissen der Wohnungen<br />
nieder, sondern auch in deren praktischer Ausstattung<br />
mit Zentral- oder Etagenheizung, Bädern <strong>und</strong><br />
WCs sowie fließendem Wasser <strong>und</strong> Holzfußböden.<br />
Es gab keine engen <strong>und</strong> dunklen Hinterhöfe mehr,<br />
sondern alle Räume erhielten Licht <strong>und</strong> Sonne. Für<br />
die damalige Zeit ein gewaltiger Fortschritt im „sozialen<br />
Wohnungsbau“.<br />
Im ersten Bauabschnitt der „Großsiedlung Neuhausen“<br />
entstand der langgestreckte Wohnkomplex<br />
an der Arnulfstraße zwischen Steubenplatz<br />
<strong>und</strong> Stupfstraße mit der längsten durchgehenden<br />
Fassade Münchens. In den kommenden Jahren erfolgte<br />
die Bebauung des gesamten Areals zwischen<br />
Nibelungenstraße <strong>und</strong> Winthirplatz (mit den Apostelblöcken,<br />
die derzeit saniert werden), der Renata-<br />
<strong>und</strong> Washington- bzw. Arnulfstraße.<br />
Hans Döllgast ist auch der bis heute existierende<br />
„Künstlerhof“ an der Karl-Schurz-Straße zu verdanken,<br />
mit seinem schönen Innenhof, dem großen<br />
Torbogen <strong>und</strong> den inzwischen 13 Maler- <strong>und</strong> Bildhauerateliers<br />
sowie 16 Atelierswohnungen. Viele<br />
der dort in der Gründerzeit entstandenen Kunstwerke<br />
sind bis heute an den Hausfassaden <strong>und</strong> Türeingängen<br />
erhalten. Integriert sind in die Siedlung<br />
mit ihren insgesamt 2518 Wohnungen, 27 Läden,<br />
21 Kinderspielplätze, 4 Gaststätten, zwei Kindergärten,<br />
74 Garagen, 104 Tiefgaragenstellplätze, 453<br />
Stellplätze, 60 Garagen <strong>und</strong> einige kleine Handwerksbetriebe.<br />
Die komplette Siedlung steht unter Ensembleschutz.<br />
<br />
Vom Waffenplatz zum Wohnviertel<br />
... <strong>und</strong> die Wohnsiedlung Max II<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg war<br />
die Wohnungsnot in München erneut<br />
katastrophal. Der Krieg hatte<br />
fürchterliche Spuren hinterlassen.<br />
Auch die „Maximilians Caserne“ im<br />
Osten Neuhausens, die der Sohn<br />
König Ludwigs I., Maximilian II.<br />
1980 bauen ließ, war völlig zerstört.<br />
Mit samt dem so genannten<br />
„Kasernenviertel“, dem Geviert<br />
zwischen Dachauer- <strong>und</strong> Albrecht-,<br />
Leonrod- <strong>und</strong> Lazarettstrasse, das hier entstanden<br />
war. In diesem Viertel wuchs auch der Schriftsteller<br />
Alfred Andersch (1914-1980) auf. Er schreibt über<br />
seinen Geburtsort: „Meine damals schon bebrillten<br />
Augen blickten in eine Landschaft verwaschener<br />
Häuserfronten, toter Exerzierplätze, aus roten Ziegelwänden<br />
zusammengesetzter Kasernen….“. Mit<br />
dieser Welt des Militärs, mit der sich Andersch zeit<br />
seines Lebens nicht anfre<strong>und</strong>en konnte, war es nun<br />
endgültig vorbei.<br />
Nur über die Nutzung des riesigen Areals war<br />
man sich noch uneins. Zwei Möglichkeiten kamen<br />
für das Gelände, das nach dem Krieg dem Freistaat<br />
Bayern zugefallen, war, in Frage: Industrie- oder<br />
Wohnbebauung. Bereits im Juni 1951 hatte der<br />
Stadtrat Helmut Fischer, damals Referent für Wiederaufbau<br />
bei der Stadt München <strong>und</strong> zugleich Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der <strong>GEWOFAG</strong>, sein Interesse<br />
angemeldet. 1953 fiel die Entscheidung zugunsten<br />
der <strong>GEWOFAG</strong>. Eine einheitlich geplante Siedlung<br />
sollte entstehen. Es war der erste große städtebauliche<br />
Wettbewerb der Nachkriegszeit. Wesentlicher<br />
Bestandteil war bereits damals,<br />
dass der bestehende alte Baumbestand,<br />
der die Kriegs- <strong>und</strong> Nachkriegszeit<br />
überstanden hatte, erhalten<br />
bleiben sollte. Auch das alte<br />
Kriegerdenkmal, das zwar im Krieg<br />
ein wenig beschädigt worden war,<br />
sollte stehen bleiben. Den Wettbewerb<br />
gewann der Architekt Fritz<br />
Vocke. 1954 wurde mit den ersten<br />
Bauten beiderseits der Heldstraße<br />
<strong>und</strong> der südlichen Funkerstraße<br />
begonnen. 1955 kam der zweite<br />
Teil rings um die Pfänderstraße<br />
dazu. Mit bemerkenswerter Weitsichtigkeit<br />
wurde schon im Jahr<br />
1956 ein Block mit altengerechten<br />
Wohnungen errichtet. Hinzu<br />
kam auch ein Kindergarten innerhalb<br />
der Wohnsiedlung, der seinen<br />
Platz im geschützten Innenhof<br />
fand. Heute befindet sich hier die<br />
Städtische Kindertageseinrichtung<br />
„Romeo & Julia“. Mit dem<br />
fünfgeschossigen Gebäude an der<br />
Hilblestraße entstanden bis 1959<br />
die insgesamt 1183 Wohnungen<br />
der Siedlung Max II. Als vorbildlich<br />
in städtebaulicher Hinsicht gilt ihr<br />
vorstädtischer Charakter mit der<br />
parkähnlichen Grünanlage <strong>und</strong><br />
gleichzeitig die zentrale Lage zur<br />
Innenstadt. <br />
August 2009 9
Schwerpunkt Neuhausen<br />
Die Stadtteil-Reportage Das Neuhauser Mieterzentrum<br />
Der Stadtbezirk 9 mit Neuhausen reicht vom<br />
Marsfeld am Innenstadtrand bis zum Schlosspark<br />
Nymphenburg im Westen <strong>und</strong> erstreckt<br />
sich in seiner Nord-Süd-Ausdehnung vom Olympiapark<br />
über die Villenkolonie Gern bis zu den<br />
Gleisanlagen Hauptbahnhof-Pasing.<br />
Alle Wohnungen, die innerhalb dieser Grenzen<br />
liegen, werden vom Mieterzentrum in der<br />
Stupfstraße 15a betreut.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr,<br />
zusätzlich am<br />
Donnerstag von 14.00 bis 18.30 Uhr.<br />
Leitung<br />
Günter Rank<br />
Nymphenburg<br />
Stadtbezirk 9<br />
Neuhausen-Nymphenburg<br />
Neuhausen<br />
St. Vinzenz<br />
Oberwiesenfeld<br />
Dom Pedro<br />
Alte Kaserne<br />
Hätten Sie's gewusst?<br />
Eine kleine Straßennamensk<strong>und</strong>e<br />
Gerade in Zeiten der Wagner-<br />
Festspiele in Bayreuth wird wieder<br />
überdeutlich, wie eng die Namensgebung<br />
der Seitenstraßen in der<br />
<strong>GEWOFAG</strong>-Siedlung Neuhausen mit<br />
dem Nibelungenlied verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Das reicht von der den Oberbegriff<br />
bildenden Nibelungen- über die Balmung-<br />
bis hin zur Wälsungenstraße.<br />
Doch dann stößt man auf die<br />
Bolivarstraße <strong>und</strong> denkt sofort an<br />
Simon Bolivar, den lateinamerikanischen<br />
Unabhängigkeitskämpfer gegen<br />
die spanische Kolonialmacht.<br />
Doch wer war Karl Schurz, dessen<br />
Namen die Straße entlang des<br />
Künstlerhofs zwischen Renata- <strong>und</strong><br />
Arnulfstraße Namen trägt? Am<br />
westlichen Ende der Straße steht<br />
der sogenannte „Amerikanerblock“,<br />
der seinen Namen wohl daher bekam,<br />
weil amerikanische Finanzmittel<br />
in den Bau mit einflossen.<br />
R<strong>und</strong> 50 Meter davor liegt die 1932<br />
eröffnete Gaststätte „Zum Ewigen<br />
Licht“, in der nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg amerikanische Soldaten<br />
einquartiert waren. Auch wenn der<br />
1829 in der Preußischen Rheinprovinz<br />
in Liblar geborene Karl Schurz<br />
dort nie ein Bier getrunken haben<br />
kann, verbindet ihn doch sehr viel<br />
mit den Vereinigten Staaten. Denn<br />
Karl Schurz war der erste gebürtige<br />
Deutsche <strong>und</strong> bedeutendste<br />
Deutschamerikaner, der Mitglied<br />
des amerikanischen Senats wurde.<br />
Während der Märzrevolution<br />
1849 kämpfte er auf Seiten der<br />
Aufständischen gegen die preußischen<br />
Truppen, floh nach der Niederlage<br />
zunächst nach Frankreich<br />
<strong>und</strong> nach seiner Ausweisung nach<br />
England. 1852 übersiedelte er nach<br />
Philadelphia <strong>und</strong> engagierte sich in<br />
der Republikanischen Partei <strong>und</strong><br />
hatte durch seinen Einfluss auf die<br />
Deutschamerikaner großen Anteil<br />
am Wahlsieg Abraham Lincolns, der<br />
ihn bei seinem Amtsantritt zum<br />
Botschafter in Spanien ernannte.<br />
Schurz kehrte jedoch 1862 während<br />
des Bürgerkriegs nach Amerika<br />
zurück <strong>und</strong> kämpfte auf Seiten der<br />
Unionsarmee gegen die Südstaaten.<br />
Danach gründete er eine Zeitung<br />
in Detroit, ließ sich aber nur 2 Jahre<br />
später in Missouri nieder, wo er<br />
zum Senator (1869-1875) gewählt<br />
wurde. 1877 berief ihn der neu ernannte<br />
Präsident Birchard Hayes<br />
zum „Secretary of Interior“, wobei<br />
in sein Ressort die Indianerpolitik<br />
fiel. Ihm war es zu verdanken, dass<br />
die Indianerfrage nicht mehr als in<br />
den Bereich der Armee gehörendes<br />
Sicherheitsproblem, sondern primär<br />
als zivile Verwaltungsaufgabe<br />
gesehen wurde. Bis zu seinem Tod<br />
betätigte sich Schurz weiterhin<br />
in der Politik. Er starb am 14. Mai<br />
1906 in New York. Seinen Nachruf<br />
verfasste Mark Twain. <br />
10<br />
August 2009
Schwerpunkt Neuhausen<br />
Die Stadtteil-Reportage<br />
Tiefe Religiosität in modernster Architektur<br />
Die Herz-Jesu-Kirche<br />
Die modernste <strong>und</strong> gewagteste<br />
Kirchen-Architektur Münchens findet sich<br />
an der Neuhauser Lachnerstraße.<br />
Der blaue quaderförmige Glasbau der Herz-Jesu-<br />
Kirche reicht vierzehn Meter in die Höhe, inmitten<br />
einer Umgebung, die sonst von Jugendstilhäusern<br />
<strong>und</strong> fast barock anmutenden Villen geprägt ist.<br />
Die Geschichte dieser Kirche ist eine Geschichte<br />
vieler Zerstörungen <strong>und</strong> zahlreicher Wiederaufbauten.<br />
Nachdem die ehemalige Dorfkirche Neuhausens,<br />
die nach dem Wanderprediger Winthir benannt<br />
ist, zu klein geworden war, wurde die neue Kirche<br />
am heutigen Standort erbaut <strong>und</strong> 1936 in Herz-Jesu-Kirche<br />
umbenannt. Nach einem Bombenangriff<br />
1944 brannte die Kirche fast vollständig ab. In den<br />
Nachkriegsjahren 1948 bis 1951 gestaltete der Architekt<br />
Friedrich Haindl die Kirche völlig neu, wobei<br />
Teile des ehemaligen Kinos der Wachmannschaften<br />
Adolf Hitlers vom Obersalzberg verwendet wurden.<br />
Mit dem Einbau der Orgel 1953 wurde, auch auf<br />
Gr<strong>und</strong> der hochwertigen Akustik, der Gr<strong>und</strong>stein<br />
für eine langjährige Musiktradition gelegt.<br />
Abermals war es ein Brand, dieses Mal verursacht<br />
durch einen Kurzschluss, der die Kirche 1994 völlig<br />
vernichtete. Ein außergewöhnlich hohes Spendenaufkommen<br />
ermöglichte es, bereits 1997 mit dem<br />
erneuten Wiederaufbau zu beginnen. Beauftragt<br />
wurde damit das Architekturbüro Allmann Sattler<br />
Wappner <strong>und</strong> es entstand die modernste Kirche<br />
Münchens.<br />
Schon von weitem beeindruckt den Besucher<br />
die blaue gläserne Frontseite, die sich wie ein riesiges<br />
Tor komplett öffnen lässt. Pfarrer Hans Spät<br />
schreibt dazu:<br />
„Je nach Sonnenstand <strong>und</strong> Lichteinfall hebt sich<br />
auf den Portalen schwach sichtbar ein monumentales<br />
Kreuz ab. Diesem korrespondiert hinter dem<br />
Altarbereich ein zweites Kreuz. Wie das erstere ist<br />
auch dieses - zumindest bei Tageslicht - erst auf<br />
den zweiten Blick wahrnehmbar. Das äußere Portalkreuz<br />
steht unter dem Vorzeichen der Passion; das<br />
Kreuz hinter dem Altar, hell leuchtend <strong>und</strong> gewebt<br />
in zwei Schichten aus tausenden von goldfarbenen<br />
Tombakstäben, symbolisiert die Auferstehung. Es<br />
ist ein Werk des Künstlerehepaares Susanne <strong>und</strong><br />
Bernhard Lutzenberger. Ihr Motiv war es, den Glanz<br />
<strong>und</strong> die Herrlichkeit des Osterlichtes aufscheinen<br />
zu lassen. In wie vielen Kirchen, ganz gleich aus welcher<br />
Bauzeit, ist nicht die Auferstehung Christi, derentwegen<br />
wir den Sonntag feiern, völlig von Heiligen-<br />
<strong>und</strong> Passionsbildern verdeckt?“ In der neuen<br />
Herz-Jesu-Kirche sind Passion <strong>und</strong> Auferstehung unübersehbar<br />
deutlich akzentuiert. Mit den Doppelkreuzen<br />
auf Portal <strong>und</strong> Altarrückwand spannt sich<br />
somit über die Architektur dieser Kirche der Bogen<br />
des zentralen christlichen Glaubensmysteriums, das<br />
die Liturgie der Eucharistiefeier in den Antwortruf<br />
der Gemeinde kleidet: „Deinen Tod, o Herr, verkünden<br />
wir, <strong>und</strong> deine Auferstehung preisen wir, bis<br />
du kommst in Herrlichkeit.“ Was die Theologie als<br />
Herzstück christlichen Bekenntnisses von aller Anfang<br />
an (vgl. 1 Kor 15, 3-5) festgehalten hat, nämlich:<br />
gelitten - gestorben - begraben - auferstanden,<br />
wird in der neuen Herz-Jesu-Kirche architektonisch<br />
<strong>und</strong> künstlerisch eins zu eins umgesetzt.“<br />
Dem äußeren Kubus der Kirche korrespondiert<br />
ein innerer hölzerner Kubus, dessen Boden zum Altar<br />
hin leicht abfällt, wodurch ein einladendes Gefühl<br />
der Geborgenheit entsteht. Um diesen inneren<br />
Kubus wiederum führt ein Kreuzweg, der mittels<br />
Schwarzweiß-Fotografien die verschiedenen Stationen<br />
der Leiden Jesu auf der Via Dolorosa in Jerusalem<br />
illustriert.<br />
Die Herz-Jesu-Kirche mit ihrer einzigartigen Architektur<br />
zählt zu den am häufigsten besuchten<br />
Kirchen in München. <br />
August 2009 11
Tipps für Kinder<br />
Der Ferienpass Heißer Tipp:<br />
Für 13 Euro<br />
volles Programm<br />
Sommer in der Stadt<br />
Ferien – das heißt, etwas zu unternehmen.<br />
Bei schönem Wetter natürlich<br />
ins Schwimmbad, vielleicht auch mal<br />
in den Zoo oder gar zum sommerlichen<br />
Eislaufen in den Olympiapark<br />
<strong>und</strong> anschließend auf den Olympiaturm.<br />
Ein Rollschuhkurs wäre auch<br />
nicht schlecht. Oder wie wär’s mit<br />
einem Besuch in der Volkssternwarte<br />
oder bei der Polizeireiter- <strong>und</strong> -H<strong>und</strong>estaffel?<br />
Kann ich mir nicht leisten?<br />
Kannst Du doch!<br />
Und das alles für nur 13.- Euro. Die<br />
Stadt München bietet Jugendlichen<br />
bis einschließlich 14 Jahren den<br />
Münchner Ferienpass an. Mit diesem<br />
Pass sind all die genannten Aktivitäten<br />
kostenlos <strong>und</strong> noch viele mehr.<br />
Und die Fahrt dorthin mit dem MVV<br />
obendrein. Für Jugendliche ab 15 Jahren<br />
kostet der Pass sogar nur 9.- Euro.<br />
Allerdings ist der MVV darin nicht<br />
kostenlos enthalten. Aber dafür gibt‘s<br />
ja noch das Radl.<br />
Ist das alles? Nein!<br />
Es gibt auch jede Menge ermäßigter<br />
Angebote. Z.B. Aktionen im Haus der<br />
Kunst, Bavaria Filmstadt, Inlinekurse,<br />
Kino, Kiddi-Car, Trommeln, Klettern,<br />
Reiten, Tennis, Tauchen, Computerkurse,<br />
Stadtr<strong>und</strong>fahrten, Arena,<br />
Airport-Tour, Polizei-Hubschrauberstaffel,<br />
Stadtr<strong>und</strong>fahrt mit der Tram<br />
u.v.m.<br />
Und außerdem?<br />
Der Ferienpass ermöglicht auch die<br />
Teilnahme an den eintägigen Erlebnisreisen,<br />
die das Stadtjugendamt anbietet.<br />
Genaue Informationen gibt es in<br />
den entsprechenden Broschüren der<br />
Stadt oder unter<br />
www.münchen.de/ferienpass <strong>und</strong><br />
www.münchen.de/familienpass.<br />
Und jetzt viel Spaß! <br />
Keine Frage: Das Taschengeld ist immer zu knapp.<br />
Und manchmal geht es dem elterlichen Gelbeutel<br />
ähnlich. Doch klugen<br />
Leuten kann das nicht<br />
passieren, denn es gibt ja<br />
den Münchner Ferienpass.<br />
Wo bekomme ich meinen Pass?<br />
Im Stadtjugendamt (Elisenhof)<br />
Luitpoldstr. 3,<br />
Zi.Nr. 3002 (Infothek), ganzjährig,<br />
Mo-Fr 8.30-15 Uhr,<br />
Tel. 233-49501<br />
In den Sozialbügerhäusern<br />
Verkaufszeiten: ganzjährig<br />
Laim: Dillwächterstr. 7 <strong>und</strong> Plinganserstr. 150<br />
Feldmoching-Hasenbergl: Knorrstr. 101-103<br />
Molbertshofen-Hart: Knorrstr. 101-103<br />
Berg-am-Laim/Giesing-Harlaching: Streitfeldstr. 23<br />
München-Mitte: Schwanthaler Str. 62,<br />
Neuhausen.-Moosach: Ehrenbreitsteinerstr.24<br />
Schwabing-Freimann: Taunusstr. 29<br />
Ramersdorf-Perlach: Thomas-Dehler-Str. 16, -<br />
Pasing: LandsbergerStr. 486<br />
Bitte unbedingt ein altersgemäßes Foto zur Verkaufsstelle mitbringen!<br />
12<br />
August 2009
Schwerpunkt Neuhausen<br />
Stadtteil-Reportage<br />
Die nördlichste Piazza von Italien<br />
Der Rotkreuzplatz<br />
Kaum ein anderer Platz in<br />
München ist so von Zerstörung<br />
<strong>und</strong> Wiederaufbau geprägt wie das<br />
pulsierende Zentrum Neuhausens.<br />
Zu Recht wird der Rotkreuzplatz auch das Herz Neuhausens genannt. Mit<br />
der Nymphenburger-, der Leonrod-, der Donnersberger-, der Schul-, der<br />
Wendl-Dietrich- <strong>und</strong> der Winthirstraße treffen hier sechs Straßen zusammen,<br />
die den Platz in einen lebhaften Verkehrsknotenpunkt verwandeln.<br />
Dennoch treffen sich hier alle Neuhauser auf einen Kaffee oder ein Eis <strong>und</strong><br />
genießen im Sommer das italienisch anmutende Ambiente der Straßencafés.<br />
Gänzlich auf einen südländischen Marktplatz versetzt fühlt man sich,<br />
wenn einmal im Jahr die „Marktschreier“ den Platz mit ihren bunten Buden<br />
<strong>und</strong> Verkaufsständen belegen. Dann gibt es hier<br />
vom einfachen Korbgeflecht über Second-Hand-<br />
Kleider bis zum Staubsaugerbeutel so ziemlich alles<br />
zu kaufen, was irgendwie brauchbar erscheint.<br />
Seinen Namen erhielt der ehemalige Dorfplatz,<br />
an dessen Weiher früher das Vieh getränkt wurde,<br />
erst im Jahr 1903. Das älteste Gebäude, dort wo sich<br />
heute das Café Venezia befindet, das Jagdschloss,<br />
hatten die Wittelsbacher vor r<strong>und</strong> 300 Jahren gekauft<br />
<strong>und</strong> zum Ausgangspunkt ihrer Jagdausflüge<br />
erkoren. Erst als das Wild entsprechend dezimiert<br />
war, verkauften sie das Schloss 1888 dem Frauenverein<br />
vom Roten Kreuz, der vier Jahre später auf<br />
dem Gr<strong>und</strong>stück ein Krankenhaus errichtete, wonach<br />
der Platz dann benannt wurde. Beide Bauwerke<br />
wurden im Krieg restlos zerstört. 1950 wurde<br />
mit dem Wiederaufbau des Krankenhauses begonnen,<br />
1967 kam das Rotkreuz-Hochhaus hinzu, das<br />
inzwischen als Wahrzeichen Neuhausens gilt.<br />
Das ehemalige Wahrzeichen Neuhausens war<br />
die Winthirapotheke an der Ecke zur Leonrodstraße<br />
mit ihrem gewaltigen „Burgturm“, der alle anderen<br />
Gebäude überragte. Auch der wurde ein Opfer der<br />
Bombenangriffe, die den Rotkreuzplatz fast vollständig<br />
zerstörten. Lediglich das Wartehäuschen<br />
für die kreuzenden Straßenbahnen <strong>und</strong> Busse blieb<br />
verschont, musste aber 1983 der U-Bahn weichen,<br />
die den Platz davor bewahrte, unter dem Verkehrsaufkommen<br />
zu kollabieren.<br />
Ein Jahr später kehrte dann das Wasser an den<br />
Rotkreuzplatz zurück. In Form des Brunnens „Steinernes<br />
Paar“ des Bildhauers Klaus Schultze, der dem<br />
Platz heute sein Zentrum gibt <strong>und</strong> an heißen Tagen<br />
für angenehme Kühlung sorgt. <br />
August 2009 25I
Schwerpunkt Neuhausen<br />
Stadtteil-Reportage<br />
Spuren suchen, sichten, sammeln, sichern<br />
Die Geschichtswerkstatt Neuhausen<br />
Wer Franz Schröther, den Vorsitzenden<br />
des 1992 gegründeten Vereins, in<br />
seinem Büro, vor allem aber auf seinen<br />
Spaziergangs-Führungen durch<br />
Neuhausen erlebt, der weiß: Franz<br />
Schröther liebt nicht nur „sein“ Stadtviertel,<br />
er lebt es. Offenbar ist ihm<br />
jedes noch so kleine Detail bekannt.<br />
Vor allem, wenn er auf das Neuhauser<br />
Original, den „Millionenbauer“ Hauser<br />
Lenz zu sprechen kommt, sprudeln<br />
die Geschichten nur so aus ihm<br />
heraus. Gerade ist sein Buch „S’Geld<br />
muaß unter d’Leit“ über dieses schillernde<br />
Unikum in zweiter Auflage erschienen.<br />
Wenn er die Medaille „München<br />
leuchtet“ nicht bereits erhalten hätte, allein<br />
für dieses Buch wäre sie ihm sicher.<br />
Dabei ist Franz Schröther kein gelernter Historiker,<br />
ebenso wenig wie die anderen Mitglieder<br />
des Vereins. Sie selbst verstehen sich als „Amateur-<br />
Historiker“, die sich die Erforschung der Geschichte<br />
Neuhausens zum Ziel gesetzt haben. Sie wollen das<br />
Verständnis für historische Zusammenhänge fördern<br />
<strong>und</strong> einem interessierten Publikum nahe bringen.<br />
Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen werden<br />
regelmäßig publiziert. Zweimal im Jahr erscheint<br />
die Zeitschrift „Neuhauser Werkstatt-Nachrichten“,<br />
jedes Heft zwischen 70 <strong>und</strong> 100 Seiten stark, befasst<br />
sich mit einem Themenschwerpunkt, ob dies<br />
ein kleines Viertel im Stadtviertel betrifft, wie z.B.<br />
im letzten Heft das Vinzenzviertel, oder einen ganzen<br />
Straßenzug. Hier reicht die Palette von der<br />
Nibelungen- über die Renata- bis zur Arnulfstraße<br />
<strong>und</strong> natürlich darf die älteste Dorfstraße Neuhausens,<br />
die Winthirstraße nicht fehlen. Insgesamt sind<br />
In keinem anderen Stadtteil<br />
Münchens wird die Geschichte<br />
so intensiv aufgearbeitet wie in<br />
Neuhausen. Die spürbare Liebe zum<br />
heimatlichen Viertel hat mit tumber<br />
Traditionspflege aber rein gar nichts<br />
zu tun.<br />
bisher 22 Hefte erschienen. Sechs davon sind noch<br />
erhältlich, der Rest ist leider vergriffen. Bei einer<br />
Auflage von ca. 1000 Stück kein W<strong>und</strong>er, zumal der<br />
Preis von 6.- Euro als verlegerische Großtat gesehen<br />
werden darf. Finanzieren lässt sich ein solches<br />
Projekt nur dadurch, dass alle Autoren auf Honorare<br />
verzichten. Ebenso wie auf Einkünfte aus Lesungen<br />
<strong>und</strong> Vorträgen an Volkshochschulen oder<br />
ähnlichen Institutionen. Alle Einnahmen fließen in<br />
die Vereinskasse. Hinzu kommen die Beiträge der<br />
r<strong>und</strong> 120 Mitglieder, von denen ca. zwanzig zu den<br />
regelmäßigen Autoren zählen. Gefördert wird der<br />
Verein darüber hinaus vom Kulturreferat der Stadt<br />
München. Einzelne Projekte wie Ausstellungen seltenen<br />
Fotomaterials werden vom Bezirksausschuss<br />
Neuhausen zusätzlich finanziell gefördert.<br />
Die erste Ausstellung “Hitler war kein Betriebsunfall!”<br />
wurde am 9. November 1993 mit der<br />
gleichzeitigen Herausgabe des ersten Buches “Zum<br />
Beispiel Neuhausen 1918-1933” eröffnet. Auch die<br />
nächsten Themen, mit denen sich der<br />
Verein befasste, betrafen die Zeit des<br />
Dritten Reiches im Stadtteil, etwa<br />
Buch <strong>und</strong> Ausstellung “Spuren jüdischen<br />
Lebens in Neuhausen” oder der<br />
1995 fertig gestellte erste Videofilm<br />
“Davon haben wir nichts gewusst...”.<br />
Inzwischen erscheinen neben den<br />
„Werkstatt-Nachrichten“ in zweijährigem<br />
Abstand Bücher zu einschlägigen<br />
Themen. Fünfzehn Titel sind es<br />
bislang, neun davon leider vergriffen.<br />
Darunter auch Titel wie „Hollywood<br />
in Neuhausen“, einer Hommage an<br />
das Vorstadtkino, oder die Darstellung<br />
der Jugendszene bis 1962 „Halbstark<br />
in Neuhausen“. Die Themen gehen den „Wekstattlern“<br />
nicht aus.<br />
Derzeit hat die Geschichtswerkstatt ihr Büro in<br />
der Hirschbergstraße 33 <strong>und</strong> ist jeweils mittwochs<br />
von 13.00 - 18.00 Uhr geöffnet. Das Büro stellt allerdings<br />
nur eine Übergangslösung dar, weil das<br />
„Trafo“ in Neuhausen, die ehemalige Büroadresse,<br />
derzeit umgebaut wird. Ob bei der Rückkehr in das<br />
renovierte Gebäude auch ein großer Ausstellungsraum<br />
zur Verfügung stehen wird, der auch Ausstellungen<br />
über mehrere Wochen zulässt, steht noch<br />
nicht fest. Wenn Franz Schröther einen Wunsch<br />
frei hätte, würde er sich die Räume der aufgelösten<br />
Nymphenburger Stadtbibliothek, die mit der Neuhausens<br />
sinnvoller Weise zusammengelegt wird, als<br />
dauerhafte Ausstellungsräume wünschen. Mit dem<br />
Kulturreferat wird derzeit verhandelt.<br />
Nähere Informationen über die Geschichtswerkstatt<br />
Neuhausen finden sich im Internet unter<br />
www.geschichtswerkstatt-neuhausen.de <br />
28 II<br />
August 2009
Schwerpunkt Neuhausen<br />
Stadtteil-Reportage<br />
In Zeiten großer wirtschaftlicher Not<br />
muss die Kunst <strong>und</strong> die Kultur immer<br />
hinten anstehen. Hans Döllgast sah<br />
das anders.<br />
Der berühmte Architekt der „Großsiedlung Neuhausen“, der das heute r<strong>und</strong><br />
2500 Wohnungen umfassende Areal südlich <strong>und</strong> nördlich der Dietrich-Wendl-<br />
Straße entwarf <strong>und</strong> künstlerisch konzipierte. Er legte im südlichen Teil die Straße<br />
„Zum Künstlerhof“ an mit 16 Atelierwohnungen in den Dachgeschossen,<br />
durchflutet von sehr viel Licht, um optimale Arbeitsverhältnisse zu ermöglichen.<br />
Noch heute sind alle Ateliers von Künstlern bewohnt. Ganz im Gegensatz<br />
zu anderen Stadtvierteln, wie zum Beispiel in Schwabing, wo zwar auch<br />
noch zahlreiche Ateliers vorhanden sind, aber längst von zahlungskräftigen<br />
Mietern in Beschlag genommen wurden.<br />
Durch einen geschwungenen Torbogen gelangt man von der Straße „Zum<br />
Künstlerhof“ in einen großen begrünten Innenhof mit reichem Baumbestand<br />
<strong>und</strong> idealen Spielmöglichkeiten für Kinder. Abgeschlossen wurde der Innenhof<br />
zur Karl-Schurz-Straße hin durch eine Reihe von Garagen. Bis 1999. Dann wurden<br />
die Garagen abgerissen <strong>und</strong> sechs neue Künstler- <strong>und</strong> Bildhauer-Werkstätten<br />
entstanden. Um den anfänglichen Protest der Anwohner in einen Dialog<br />
zwischen den Mietern der umliegenden Häuser <strong>und</strong> der Welt der Künstler in<br />
Gang zu setzen, wurde die Einweihung der neuen Ateliers durch den Oberbür-<br />
Einmalig in München<br />
Der Neuhauser Künstlerhof<br />
germeister Christian Ude mit einem Künstlerfest<br />
verb<strong>und</strong>en. Die Initiative dazu ging von einem Integrationskonzept<br />
aus, das Künstler <strong>und</strong> Bürger nicht<br />
nur in räumlicher, sondern auch persönlicher Nachbarschaft<br />
sich näher kommen sollten. Dazu dient<br />
auch ein kleines Kunstforum im Innenhof, auf dem<br />
die Bildhauer abwechselnd jeweils ein Jahr lang eines<br />
ihrer Werke ausstellen können. Heuer steigt das<br />
Mieter-Künstlerfest am 17. September <strong>und</strong> feiert<br />
sein zehnjähriges Jubiläum. Von der einstmaligen<br />
Skepsis der Mieter ist schon längst nicht mehr die<br />
Bisher aufgestellte Kunstwerke:<br />
Rede. Dies sieht auch Alrun Illig so. Die in Passau geborene<br />
<strong>und</strong> in der Nähe von München aufgewachsene<br />
Malerin <strong>und</strong> Bildhauerin hat ihr Atelier 1999<br />
bezogen <strong>und</strong> ist damit die Künstlerin, die hier am<br />
längsten arbeitet. Sie schätzt ganz besonders die<br />
ruhige Lage, die ihr beim Malen die nötige Konzentration<br />
ermöglicht. Und wenn mal ein Fußball in die<br />
offene Werkstatttür rollt, dann ist das sogar eine<br />
willkommene Abwechslung. Es wächst zusammen,<br />
was zusammen gehört. Hans Döllgasts Konzept ist<br />
aufgegangen.<br />
Hans Döllgast<br />
1999 Josef Fromm, Holzplastik<br />
2000 Stefan Forler, „Der Blitz“<br />
2001 Michael Ball, „Die Betende, die Fühlende, die Blickende“<br />
2002 Centa Vogl, „Junge Hirtin“<br />
2003 Elmar Dietz, „Flora“<br />
2004 Geo Goidaci, „Lichtmensch“<br />
2005 Thomas Heinrich, „Diana“ (Restauration)<br />
2006 Michael Ball, „Fehlerteufel“ 2007<br />
2007 Helmut Schlegel, „Spielende Bären“<br />
2008 Josef Fromm, „Das offene Fenster“<br />
Hans Döllgast wurde 1891 in Bergheim geboren, studierte von 1910 bis<br />
1914 Architektur an der Technischen Universität München, an der er<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg eine Professur für Architekturzeichnen <strong>und</strong><br />
Raumkunst erhielt. Zahlreichen Kirchenbauten in München liegen seine<br />
Entwürfe zugr<strong>und</strong>e, unter anderen die Katholischen Pfarrkirchen Heilig<br />
Blut in Bogenhausen, St. Heinrich <strong>und</strong> St. Peter in Trudering. Er war am<br />
Wiederaufbau des Würzburger Domes, der Münchner Residenz <strong>und</strong> der<br />
Abtei St. Bonifaz in München beteiligt. Zeit seines Lebens war ihm daran<br />
gelegen, eine Verbindung von altem Bestand <strong>und</strong> dem Wiederaufbau<br />
herzustellen. Besonders spektakulär ist der Wiederaufbau der durch einen<br />
Bombenabwurf schwer beschädigten Alten Pinakothek, bei der er<br />
die Außenmauern so abschloss, dass der Bombentrichter als „Verletzung“<br />
des Klenze-Baus erkennbar blieb.<br />
August 2009 29 III
Stadtteil-Reportage<br />
Schwerpunkt Neuhausen<br />
Einst ein germanisch-heidnischer<br />
Brauch, um die Gewässer zu<br />
beruhigen <strong>und</strong> Fruchtbarkeit für<br />
die Felder zu erbitten, bildete in<br />
diesem Jahr das Wassevogelfest den<br />
Höhepunkt der Stadtteilwochen in<br />
Neuhausen-Nymphenburg.<br />
Das „Wassevogelfest“ in Neuhausen<br />
Nicht nur in den Münchener Vororten, sondern auch in der Hallertau <strong>und</strong> Niederbayern wurde das „Wasservogelfest“<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte lang gefeiert. Es geht auf eine uralte bayerische Tradition zurück, dessen Verlauf<br />
Franz Schröther, der Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Neuhausen, der zusammen mit dem Bezirksausschuss<br />
<strong>und</strong> dem Sportverein FT Gern das Fest vor zwei Jahren wieder neu belebt hat, so rekonstruiert:<br />
„Jedes Jahr am Pfingstmontag versammelten sich die Burschen des Dorfes, um den Wasservogel oder<br />
„Pfingstl“ zu bestimmen. Dieser wurde mit Schilf, Binsen, Stroh, Laub <strong>und</strong> bunten Bändern geschmückt,<br />
hielt einen hölzernen Vogelkopf als Zepter in der Hand <strong>und</strong> wurde auf einem Pferd, begleitet von den anderen<br />
Burschen, durch das Dorf geführt. In Neuhausen ging der Weg durch die einzige vorhandene Straße<br />
im Dorf, die heutige Winthirstraße, an der links <strong>und</strong> rechts die Bauernhöfe lagen. Vor den Häusern sagte<br />
einer der Burschen einen Spruch auf, die anderen<br />
fügten am Schluss einen Juchzerer hinzu. Dann erhielten<br />
sie Naturalien (Eier, Mehl, Butter). Als die<br />
Anwesen alle abgeklappert waren, begab sich die<br />
Gruppe an den jetzigen Rotkreuzplatz, Dort wurde<br />
der Wasservogel vom Pferd herab in den Dorfteich<br />
(die „Schwabenlacke“) geworfen. Der hölzerne Vogelkopf<br />
wurde unter den Teilnehmern verlost, der<br />
Gewinner nagelte ihn an den First seines Stadels als<br />
besonderen Schutz gegen Blitz <strong>und</strong> Feuer. Aus den<br />
gesammelten Lebensmitteln wurden beim Großwirt,<br />
dem damals einzigen Wirtshaus im Dorf, Küchlein<br />
(„Kiachal“) gebacken <strong>und</strong> unter großem Hallo<br />
<strong>und</strong> mit viel Bier verzehrt.“<br />
Zum Bruch mit dieser Tradition kam es 1828, als<br />
König Ludwig I., nach einer Massenschlägerei zwischen<br />
rivalisierenden Neuhauser <strong>und</strong> Moosacher<br />
„Wasservögeln“, das Fest schlichtweg verbot. Doch<br />
Traditionen sind offenbar nicht unterzukriegen,<br />
solange sich nur jemand darum kümmert. Der Erfolg<br />
des Fests, das heuer wieder mit einem Umzug<br />
der Neuhauser-Nymphenburger Vereine verb<strong>und</strong>en<br />
war, spricht für sich. <br />
32 IV<br />
August 2009
Call-a-bike<br />
Mobil <strong>und</strong> sparsam<br />
Entleihe <strong>und</strong> Rückgabe<br />
So leihen Sie Ihr CallBike aus<br />
Blinkt das Schloss des CallBikes grün, ist es frei <strong>und</strong> kann<br />
entliehen werden. Blinkt es rot, ist das CallBike belegt.<br />
Zum Entleihen ruft man die rot umrandete Telefonnummer<br />
auf dem Deckel des CallBike-Schlosses an. Sofort<br />
erhält man einen 4-stelligen Öffnungscode, der über das<br />
Display unter dem Deckel eingetippt wird. Das Schloss entriegelt<br />
sich <strong>und</strong> der Sperrriegel lässt sich entfernen. Kurz<br />
nach dem Öffnen des Schlosses erhält man einen 'Anruf<br />
in Abwesenheit'. Hiermit übermittelt Call-a-bike nochmals<br />
den Öffnungscode. Beim Anruf aus einer Telefonzelle oder<br />
über das Festnetz muss die K<strong>und</strong>ennummer bereit gehalten<br />
werden.<br />
Bedienung des Schlosses<br />
Deckel öffnen, Display antippen,<br />
Öffnungscode eintippen<br />
Mobil <strong>und</strong> bequem<br />
Tagesausflüge, Einkaufstouren oder der Weg<br />
ins Büro – als umweltfre<strong>und</strong>liche Alternative<br />
zum Auto steht das Miet-Radl bereit.<br />
So geht das Schloss auf:<br />
Riegel herausziehen<br />
Riegel in die Halterung schieben, bis<br />
er einrastet<br />
Schloss in die seitlichen Haltehaken<br />
einhaken<br />
Seil von seitlichen Haltehaken lösen<br />
Es kann ja so alles Mögliche passieren, das eigene Fahrrad hat einen Platten oder der kleine<br />
Bruder hat’s mal wieder mitgenommen, obwohl es ihm doch strengstens verboten wurde.<br />
Oder die Fre<strong>und</strong>e in Stuttgart machen einen Radlausflug <strong>und</strong> man will das eigene Fahrrad<br />
nicht mühsam dorthin transportieren. Oder noch ganz anders: Man muss am Tag der Abreise<br />
in den Urlaub noch mal rasch ins Büro, will aber sein teures Fahrrad nicht 3 Wochen lang dort<br />
stehen lassen – was tun?<br />
Ganz einfach: Call a bike<br />
Das sind die silber-roten Fahrräder, die in der Münchener Innenstadt an fast jeder Straßenecke<br />
zu finden sind. Genauer gesagt, es sind Mietfahrräder, die man spontan ausleihen kann<br />
<strong>und</strong> dann am Zielpunkt einfach abmeldet <strong>und</strong> dort stehen lässt. B<strong>und</strong>esweit sind knapp<br />
6000 dieser Räder im Einsatz, 1200 davon allein in München <strong>und</strong> werden von r<strong>und</strong> 18 000<br />
aktiven K<strong>und</strong>en regelmäßig genutzt. Eine einfache Registrierung im Internet oder per Telefon<br />
genügt, <strong>und</strong> die Räder können für Einkaufstouren, Ausflüge oder die Fahrt ins Büro sofort<br />
entliehen werden. Nach der Anmeldung werden dem angegebenen Konto (Kreditkarte<br />
oder Bankeinzug) EUR 5,00 belastet, die in voller Höhe als Fahrtguthaben zur Verfügung<br />
stehen. Sobald das Fahrtguthaben verbraucht ist, erfolgt die Abbuchung der entstandenen<br />
Fahrtkosten. Entweder alle 30 Tage oder beim Erreichen eines Betrages von EUR 15,00. Im<br />
Internet unter www.callabike.de >'K<strong>und</strong>enbereich' ist der aktuelle Stand des Fahrtguthabens<br />
jederzeit abrufbar. Der Normal-Tarif beträgt 8 Cent pro Minute. Seit diesem Jahr können die<br />
Räder auch wochenweise für EUR 36.00 ausgeliehen werden. Und noch ein Hinweis: Die Registrierung<br />
als K<strong>und</strong>e gilt b<strong>und</strong>esweit. Auch in Berlin, Frankfurt am Main, Karlsruhe Köln <strong>und</strong><br />
Stuttgart stehen die Räder bereit. <br />
So geht das Schloss zu:<br />
Riegel ganz aus der Halterung ziehen<br />
Schloss um Gegenstand legen, Riegel<br />
durch die Öffnung schieben<br />
vorübergehend absperren: Seitlichen<br />
Knopf bis zum Einrasten drücken<br />
Deckel öffnen, seitlichen Knopf<br />
bis zum Einrasten drücken, Taste<br />
"Rückgabe Ja" auf dem Display<br />
drücken, Quittungscode ablesen.<br />
Vergessen Sie nicht den<br />
Rückgabeanruf!<br />
Erst wenn Sie den Quittungscode<br />
<strong>und</strong> den Standort des CallBikes<br />
telefonisch weitergegeben haben, ist<br />
die Rückgabe abgeschlossen.<br />
August 2009 13
Stadtgespräch<br />
mit Herbert Scherreiks<br />
Exklusiv: Herbert Scherreiks<br />
mz: Herr Scherreiks, von New York nach München ist ein langer Weg. Wie kam<br />
es dazu?<br />
Herbert Scherreiks: So lang war der Weg gar nicht. Meine Eltern sind Deutsche,<br />
ebenso wie meine Großeltern. Aber meine Eltern lernten sich in Amerika<br />
bei einem Auslandsaufenthalt meines Vaters kennen <strong>und</strong> lieben. Durch viele<br />
glückliche Umstände verbrachte ich den Krieg in Amerika, wurde aber nach<br />
Kriegsende in Deutschland stationiert. Warum, weiß ich eigentlich nicht. Es<br />
hätte ja auch Japan sein können. Vielleicht, weil ich deutsch konnte. Ich kam<br />
also zunächst nach Straubing, dann nach Landshut.<br />
mz: Und was bewog Sie zu bleiben?<br />
HS: Ich wollte unbedingt Bühnenbildner werden. Aber Bühnenbildner ist in<br />
Amerika ein Beruf, der vom Vater auf den Sohn übergeht. Außerdem musste<br />
man in der Gewerkschaft sein. Und Engagements bekam man nur, wenn man<br />
entsprechende Erfahrungen vorweisen konnte. Wie sollte das also gehen? Ein<br />
Fre<strong>und</strong> hat mir dann geraten, doch die Kunstakademie in München zu besuchen.<br />
Und das war mein Glück. Ich studierte von 1953 bis 1955 an der Akademie<br />
bei Professor Helmut Jürgens. Offenbar gefielen ihm meine Arbeiten,<br />
denn er holte mich schon nach zwei Jahren als sein Assistent an die Bayerische<br />
Staatsoper, wo ich bis 1959 blieb.<br />
mz: In dieser Zeit sind Sie bereits in den Künstlerhof eingezogen. Wie kam es<br />
dazu?<br />
HS: Ich suchte eine Wohnung <strong>und</strong> am schwarzen Brett in der Kunstakademie<br />
hing ein Zettel, dass in Neuhausen eine Wohnung frei sei. Aber Neuhausen war<br />
weit weg. Alle Künstler lebten damals in Schwabing. Aber Jürgens sagte zu mir:<br />
„Die musst Du nehmen, die ist günstig.“ Er setzte mich in ein Taxi, wir fuhren<br />
zur <strong>GEWOFAG</strong>, er stellte mich vor. Und seither wohne ich hier.<br />
mz: Wie war denn damals der Kontakt zu den anderen Künstlern?<br />
HS: Eigentlich etwas zögerlich. Alle waren fleißig <strong>und</strong> arbeiteten viel. Aber ich<br />
war der einzige, der Faschingsfeste organisierte. Doch die meisten kamen <strong>und</strong><br />
gingen auch dann wieder, das war nicht so ganz ihre Sache. Nur Centa Vogl, die<br />
jetzt gerade 100 Jahre alt geworden ist <strong>und</strong> schon vor mir hier wohnte, feierte<br />
gern. Am liebsten kam sie vermummt als Hexe mit einem Besen zu den Festen.<br />
Sie brachte die Stimmung mit.<br />
mz: Sie gingen dann nach Bochum, nach Wiesbaden <strong>und</strong> Mitte der sechziger<br />
Jahre in die Schweiz.<br />
HS: Ja, in Bochum war damals Hans Schalla Intendant. Das war eine tolle Schule.<br />
Bei ihm musste ich auch als Kostümbildner arbeiten, obwohl ich auf diesem<br />
Gebiet völliger Autodidakt war. Aber ich hatte immer sehr viel Spaß am<br />
14<br />
August 2009
mit Herbert Scherreiks<br />
Stadtgespräch<br />
Herbert Scherreiks, geboren 1930 in NewYork,<br />
studierte Kunst an der „School of industrial<br />
Arts“ <strong>und</strong> am „Pratt Institute“. Im Zuge seines<br />
Militärdienstes kommt er nach Bayern <strong>und</strong> bleibt.<br />
Aufnahme eines Studiums an der Münchner<br />
Kunstakdemie mit dem Schwerpunkt Bühnenbild.<br />
Es folgen zahlreiche Engagements an<br />
deutschen <strong>und</strong> Schweizer Schauspielhäusern<br />
<strong>und</strong> Staatstheatern. Seit 1979 arbeitet er als<br />
freischaffender Bühnenbildner. Parallel zur<br />
Bühnenarbeit entstehen Bildkästen, Installationen<br />
<strong>und</strong> Ausstellungsarchitektur. Herbert Scherreiks<br />
wohnt seit 1956 Im Neuhauser Künstlerhof.<br />
Basteln von sehr filigranen Dingen. Besonders<br />
schwierig waren die vielen Falten<br />
der Rokokokostüme. Offenbar habe ich da<br />
aber eine Begabung. Auch die Modellbauten<br />
für die Bühnenbilder waren ja nur winzig klein,<br />
vielleicht 40 auf 30 Zentimeter, aber die Schreiner<br />
<strong>und</strong> Handwerker an den Theatern konnten das immer in<br />
wirklichkeitsgetreue Größenordnungen umsetzen.<br />
mz: Aber München hat Sie nicht losgelassen.<br />
HS: Während der Spielzeiten blieb ich natürlich überwiegend in den jeweiligen<br />
Städten. Aber im Sommer war ich immer in München. Hier kann ich am besten<br />
arbeiten. Hier habe ich auch meine Modelle gebaut. Und oft gelang es mir,<br />
die Regisseure nach München in meine Wohnung zu locken, um die Arbeiten<br />
zu besprechen. Anschließend wurden die Modelle dann mit dem Auto in die<br />
Theater transportiert.<br />
mz: Sie arbeiteten dann vier Jahre in der Schweiz.<br />
HS: Auch eine schöne Zeit. Natürlich war das Theater damals viel konservativer,<br />
als in Deutschland. Aber ich mag die Landschaft <strong>und</strong> die Stadt Bern. Mein<br />
schönstes Erlebnis damals war, als ich nach einer Premiere mit Carl Zuckmayer<br />
vor den Vorhang geholt wurde. Schriftsteller, Regisseur<br />
<strong>und</strong> Bühnenbildner vor dem Vorhang, das war<br />
schon sehr schön.<br />
mz: Nach der Schweiz ging es zurück nach<br />
Deutschland, nach Gießen, Bremerhaven, Essen<br />
<strong>und</strong> Wuppertal. Sie hatten inzwischen an Opernhäusern,<br />
Schauspieltheatern <strong>und</strong> auch für Musicals<br />
die Bühnenbilder entworfen. Für Inszenierungen<br />
der Klassiker von Goethe bis Schiller <strong>und</strong> Büchner<br />
oder moderner Autoren wie Dürrenmatt, Tennessee<br />
Williams oder Brecht. Wo liegt die persönliche<br />
Vorliebe?<br />
HS: Ach, das lässt sich so nicht sagen. Ich habe gerade<br />
die verschiedenen Aufgabestellungen gemocht.<br />
Natürlich waren da auch die Musicals dabei. „My<br />
fair Lady“ mit Boy Gobert <strong>und</strong> Paul Hubschmid in<br />
Hamburg oder „Porgy & Bess“ bei Irene Mann in Essen.<br />
Besonders das Bühnenbild für „Tannhäuser“ in<br />
Bremerhaven liegt mir am Herzen.<br />
mz: Seit 1979 arbeiten Sie als freischaffender Bühnenbildner,<br />
parallel dazu entstehen ihre „Boxes“, die<br />
Bildkästen <strong>und</strong> Installationen, die ein Kritiker als<br />
„seltsam hermetische W<strong>und</strong>erkammern“ beschrieben<br />
hat, als „kleine märchenhafte Fantasiewelten,<br />
abgeschieden von der Banalität unseres realen Lebens“.<br />
HS: Das ist keine Entwicklung der letzten 25 Jahre.<br />
Das habe ich schon immer getan, allerdings nicht<br />
mit dieser Intensität. Dazu fehlte die Zeit.<br />
Aber in den letzten Jahren haben sich die<br />
Gewichte dorthin verschoben <strong>und</strong> es gab<br />
eine ganze Reihe schöner Ausstellungen<br />
von mir. In Wuppertal, Passau, Regensburg<br />
oder im Münchner Stadtmuseum<br />
(„Anziehungskräfte“, Anm. d. Red.)<br />
<strong>und</strong> der Galerie Rutzmoser.<br />
mz: Viele dieser Schaukästen sind von<br />
Sammlern gekauft worden …<br />
HS: Gottseidank <strong>und</strong> es gab auch etwas<br />
Geld dafür …<br />
mz: Ein Werk scheint aber unverkäuflich<br />
zu sein, von dem jeder, der Sie kennt,<br />
spricht: das „Schloss Zwergapfelkern“.<br />
HS (lacht): Ja, das wird wohl nie fertig. Ich<br />
habe damit in Bremerhaven angefangen. Es ist<br />
eine Art plastisches Skizzenbuch. Es hat viele Stockwerke<br />
<strong>und</strong> oft ist das zweite Geschoss vor dem ersten<br />
entstanden oder ich hatte gerade einige Ideen für den Ausbau<br />
des Kellers. Aber wie Sie wissen, echte Schlösser werden auch nie fertig. Ich<br />
habe das Schloss in vielen Segmenten gebaut, sodass ich es auseinander nehmen<br />
<strong>und</strong> die einzelnen Stockwerke wieder zusammensetzen kann. Als Ganzes<br />
käme es hier durch keine Tür. Aber im Augenblick steht es natürlich in meiner<br />
Wohnung <strong>und</strong> wartet darauf, dass es weitergeht.<br />
mz: Woher kommt denn der seltsame Name?<br />
HS: Das ist eine Verballhornung der kleinen Äpfel, die es hier in Neuhausen<br />
gibt. Und der Enkel meines Fre<strong>und</strong>es Herbert Rosendorfer meinte, wenn ein<br />
Apfel schon so klein ist, dann muss der Kern ja noch viel kleiner sein. Eine Miniatur<br />
der Miniatur sozusagen …<br />
mz: Herr Scherreiks, wir danken Ihnen für das Gespräch. <br />
August 2009 15
Im Blickpunkt i<br />
Die <strong>GEWOFAG</strong> informiert<br />
Kino-Open-Air in Riem<br />
Bereits zum dritten Mal in Folge lud die GEWO-<br />
FAG zum großen Freilicht-Kino-Abend in den Riemer<br />
Park. Trotz des etwas kühlen Wetter wollten<br />
sich im Juli r<strong>und</strong> 1000 Besucher das Kinovergnügen<br />
nicht entgehen lassen <strong>und</strong> erwarten, dass im<br />
nächsten Jahr die Tradition fortgesetzt <strong>und</strong> die<br />
große Leinwand wieder aufgebaut wird, Auf dem<br />
Programm stand dieses Jahr James Bond („Casino<br />
Royal“ ), der einmal mehr die Welt retten musste,<br />
dieses Mal - ganz zeitgemäß - vor üblen Börsenspekulanten.<br />
Ähnlich schlagkräftig wie Bond zeigte sich<br />
auch die Pinguin-Gang in „Madagascar 2“, dem<br />
computeranimierten Trickfilm, der vor allem<br />
das jüngere Publikum begeisterte, das sich an<br />
den beiden Tagen schon mit viel Spielwitz <strong>und</strong><br />
Geschicklichkeit am großen Kinderfest beteiligt<br />
hatte. <br />
Richtfest in Ramersdorf<br />
Am 8. Juli feierte die <strong>GEWOFAG</strong> Richtfest in der<br />
Wohnanlage St. Cajetan (zwischen der Rosenheimer<br />
<strong>und</strong> der St. Cajetan-Straße). Damit tritt nun<br />
die Vollendung des 2. <strong>und</strong> letzten Bauabschnitts<br />
in die Endphase. Im ersten Bauabschnitt (Rosenheimer<br />
Straße) sind bereits im Januar letzten Jahres<br />
98 Wohnungen fertiggestellt worden, sechs<br />
davon behindertengerecht. Die Wohnungen werden<br />
im Rahmen des kommunalen Wohnungsbauprogramms<br />
gefördert.<br />
Die Wohnzeile an der Rosenheimer Straße<br />
wurde als Schallschutzbebauung errichtet. Alle<br />
Wohn- <strong>und</strong> Schlafräume sind zum Innenhof orientiert.<br />
Die Nebenräume wie Bad, Küche <strong>und</strong><br />
Essecke liegen zur Straße hin. Hier wurden eine<br />
Schallschutzverglasung <strong>und</strong> kleine Fensterformate<br />
verwendet. Und zwar mit folgender Besonderheit:<br />
Die Energieeinsparverordnung wird beim<br />
Straßengebäude um zwölf Prozent unterschritten.<br />
Auf der bereits fertiggestellten Tiefgarage mit<br />
insgesamt 130 Stellplätzen ist nun ein weiteres<br />
Gebäude im Innenhof errichtet worden: mit 60<br />
Wohneinheiten mit 1,5 bis 5 Zimmern, die nach<br />
dem „München Modell“ gefördert werden. Die<br />
Fertigstellung der Wohnungen ist für Ende 2009<br />
geplant. Auch an eine Kindertagesstätte wurde<br />
gedacht. Die Fertigstellung der Kita ist für Ende<br />
März 2010 geplant. <br />
16<br />
August 2009
Die <strong>GEWOFAG</strong> informiert<br />
Im Blickpunkt<br />
Tag der offenen Tür<br />
Allen Mietern der <strong>GEWOFAG</strong> <strong>und</strong> solchen, die es werden wollen, stehen im September die Türen<br />
<strong>und</strong> Tore der Mieterzentren offen. Wer will, kann sich hier über die neuesten Pläne der <strong>GEWOFAG</strong><br />
informieren <strong>und</strong> die Mitarbeiter kennenlernen, an die man sich jederzeit mit dem einen oder anderen<br />
Problem wenden kann. Für Erfrischungen <strong>und</strong> einen kleinen Imbiss ist gesorgt.<br />
Die genauen Termine:<br />
Am 21. September sind die Tore in Giesing, Bayrischzellerstraße 20, <strong>und</strong> der Messestadt Riem,<br />
Georg-Kerschensteiner-Straße 10, geöffnet.<br />
Am 22. September öffnen die Mieterzentren in Sendling / Laim, Passauerstraße 105, <strong>und</strong> in Neuhausen,<br />
Stupfstraße 15a, ihre Tore.<br />
Am 23. September werden Sie die Mitarbeiter der Mieterzentren in Ramersdorf, Trostberger<br />
Straße 18, <strong>und</strong> in Taufkirchen, Akazienstraße 1, begrüßen.<br />
Die Mieterzentren sind jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.<br />
Die <strong>GEWOFAG</strong> <strong>und</strong> ihre Mitarbeiter freuen sich auf ein persönliches Gespräch. <br />
Kinderfest in der Messestadt Riem<br />
Achtung vorgemerkt!<br />
Ein Tag zum Thema Kinderbücher soll es werden.<br />
Am 19. September wird auf dem Platz an der Astrid-Lindgren-Straße von 14.00 - 19.00 Uhr ein<br />
großes Kinderfest steigen. In einem eigens aufgestellten Zelt werden Geschichten von Astrid Lindgren<br />
<strong>und</strong> Michael Ende ausliegen, in Kombination mit einem Kinderbuch-Flohmarkt. Die <strong>GEWOFAG</strong><br />
stellt die Tische zur Verfügung. Ein “Action- Bus“ sorgt für Spiele <strong>und</strong> jede Menge Unterhaltung.<br />
Außerdem wird ein Pippi Langstrumpf-Film gezeigt.<br />
Erfrischungsgetränke <strong>und</strong> einige Naschereien werden kostenlos angeboten.<br />
Die <strong>GEWOFAG</strong> wünscht schon jetzt viel Spaß. <br />
Jubiläen & Glückwünsche<br />
Wir gratulieren!<br />
vvsvv<br />
90. Geburtstag<br />
Johann Baur<br />
Emma Fey<br />
Anna Goergen<br />
Otto Hanig<br />
Magdalena Haustein<br />
Anna Parzefall<br />
Dorothea Salak<br />
Elisabeth Schwenk<br />
Georg Wolfersberger<br />
Katharina Wurz<br />
vvsvv<br />
95. Geburtstag<br />
Anna Müller<br />
Ludwig Hilger<br />
Michael Skawinski<br />
Kreszentia Enter<br />
vvsvv<br />
100. Geburtstag<br />
Centa Vogl<br />
Centa Vogls Heimat ist der Künstlerhof.<br />
Die geborene Fürtherin zog bereits 1947<br />
mit ihrem Mann Hans Vogl dort ein. 2002<br />
wurde ihre Bronzeplastik „Junge Hirtin“ für<br />
ein Jahr im Atelierhof aufgestellt. Sie hatte<br />
sich bewusst für diese Plastik entschieden,<br />
die ein junges Mädchen zeigt, das eine Gans<br />
im Arm hält. Denn: „Vor h<strong>und</strong>ert Jahren war<br />
hier noch Weideland.“ <br />
Wo kann man besser wohnen, als bei der <strong>GEWOFAG</strong> …<br />
... dachte sich Susi, zumal sie alleinerziehend ist <strong>und</strong> acht hungrige Mäuler zu stopfen hat. Prompt<br />
zog sie in der <strong>GEWOFAG</strong>-Zentrale in der Kirchseeoner-Straße ein. Und zwar auf der Dachterrasse.<br />
Denn Susi ist eine Hochbrutflugente, die vor drei Wochen acht Eier in ihr sorgsam geschütztes<br />
Nest gelegt hat, aus denen inzwischen alle Küken geschlüpft sind. Auf Dauer konnte das natürlich<br />
den <strong>GEWOFAG</strong>-Mitarbeitern nicht verborgen bleiben, denn die Kleinen sind hungrig <strong>und</strong> ließen es<br />
an entsprechenden, wenn auch nur zaghaft vorgetragenen Lautbek<strong>und</strong>ungen diesbezüglich nicht<br />
fehlen. Seither werden Ente wie Küken täglich mit Wasser <strong>und</strong> befeuchteten Brot- <strong>und</strong> Semmelresten<br />
versorgt. Inzwischen sind sieben Küken flügge geworden <strong>und</strong> haben die sonnige Dachterrasse<br />
wieder geräumt – zugunsten ihrer natürlichen Wohnstätte am Wasser. <br />
August 2009 17
Im Blickpunkt<br />
Die <strong>GEWOFAG</strong> informiert<br />
Am Morgen sah es noch gar nicht danach aus, doch dann riss der Himmel<br />
auf <strong>und</strong> die beiden Sieger-Familien unseres Riesen-Kreuzworträtsels feierten<br />
bei strahlendem Sonnenschein ihren Gewinn beim Kaltenberger Ritterturnier,<br />
das in diesem Jahr sein 30jähriges Jubiläum beging. Erst ein Bummel<br />
durch die Dorfstraße <strong>und</strong> über den Marktplatz, dann die Besuche beim<br />
Bäcker, dem Schmied, der Müllerin <strong>und</strong> beim Köhler – das war Mittelalter<br />
pur. Vor dem eigentlichen Höhepunkt, dem Turnier mit den waghalsigen<br />
Reiterstunts, dem Kampfgetümmel <strong>und</strong> jeder Menge Feuerzauber, zeigten<br />
Superwetter – Superstimmung<br />
Die Gewinner des -Preisrätsels feierten in Kaltenberg<br />
sich die Barbaren von ihrer überhaupt nicht barbarischen, sondern besonders<br />
gastfre<strong>und</strong>lichen Seite. Und auch die Ritter <strong>und</strong> Gaukler ließen<br />
sich gerne mit den Gewinnern fotografieren. Dann ging’s zum großen<br />
Festessen in den Thronsaal. Eine zufällige Begegnung mit Seiner Königlichen<br />
Hoheit Prinz Luitpold samt persönlichem Handschlag r<strong>und</strong>ete das<br />
Erlebnis dieses Tages standesgemäß ab. Für alle Teilnehmer war es ein<br />
Riesenspaß. <br />
Erfolgsbilanz<br />
Auch für das vergangene Jahr kann die <strong>GEWOFAG</strong> wie-<br />
der für sich <strong>und</strong> ihre Tochterunternehmen ein erfreuliches<br />
Ergebnis vorlegen. Dies geht aus dem Konzerngeschäftsbericht<br />
2008 hervor, der jetzt vorliegt.<br />
Daraus geht hervor, dass der Konzern bei einer Bilanzsumme<br />
von Euro 1.218 Mio. r<strong>und</strong> Euro 110<br />
Mio. für Instandhaltung <strong>und</strong> Neubaumaßnahmen<br />
aufgewendet hat. Insgesamt wurden 276 Wohneinheiten<br />
fertiggestellt. Die durchschnittliche<br />
Miete pro qm beträgt 5.80 Euro. Genaue Zahlen<br />
<strong>und</strong> Einzelheiten sind im Internet nachzulesen unter<br />
www.gewofag.de > Wir über uns >Konzerngeschäftsbericht 2009. <br />
Fotostrecken finden Sie im Internet unter: www.gewofag.de > aktuell.<br />
Sauwetter, aber Spaß<br />
im Team!<br />
„Einmal unter dem Jubel der Zuschauer durch das Marathon-Tor<br />
ins Münchener Olympiastadion einzulaufen, das<br />
ist mein Traum!“ hatte einer der Teilnehmer noch im letzten<br />
Jahr geschwärmt. Heuer ging für ihn der Traum schon<br />
zum zweiten Mal in Erfüllung, denn die <strong>GEWOFAG</strong> stellte<br />
beim bereits zum 6. Mal ausgetragenen b2run-Lauf am 23.<br />
Juli mit 30 Teilnehmern wieder eine starke Mannschaft, die<br />
im wahrsten Sinne Wind <strong>und</strong> Wetter trotzte. Denn pünktlich<br />
zum Startschuss durch die Bürgermeisterin Christine<br />
Strobl zog ein übles Gewitter über München <strong>und</strong> es goss<br />
in Strömen. Doch die <strong>GEWOFAG</strong>-Crew hatte zwar Regen<br />
unter den Schuhen, aber Sonne im Herzen <strong>und</strong> lief die<br />
Strecke von insgesamt 6,75 km tapfer zu Ende. Auf die<br />
Platzierung kam es dabei gar nicht an. Denn der Gewinner<br />
hieß wie schon Vorjahr: Team-Geist. <br />
Auflösung des Riesen-<br />
Rätsels der letzten<br />
Ausgabe<br />
Lösungswort --><br />
A<br />
B<br />
W<br />
M<br />
I<br />
B<br />
T<br />
A<br />
I<br />
C<br />
H<br />
I<br />
S<br />
E<br />
N<br />
K<br />
E<br />
N<br />
T<br />
R<br />
A<br />
N<br />
E<br />
O<br />
T<br />
T<br />
U<br />
T<br />
C<br />
H<br />
I<br />
N<br />
I<br />
N<br />
A<br />
M<br />
E<br />
N<br />
L<br />
L<br />
G<br />
E<br />
W<br />
E<br />
H<br />
R<br />
I<br />
C<br />
U<br />
N<br />
R<br />
A<br />
S<br />
T<br />
P<br />
L<br />
A<br />
K<br />
A<br />
T<br />
E<br />
L<br />
S<br />
C<br />
H<br />
I<br />
L<br />
D<br />
K<br />
T<br />
S<br />
E<br />
N<br />
N<br />
T<br />
K<br />
A<br />
N<br />
A<br />
K<br />
E<br />
M<br />
B<br />
O<br />
O<br />
K<br />
T<br />
A<br />
G<br />
E<br />
B<br />
A<br />
U<br />
K<br />
R<br />
R<br />
E<br />
Z<br />
A<br />
R<br />
A<br />
N<br />
P<br />
E<br />
I<br />
L<br />
E<br />
N<br />
R<br />
O<br />
R<br />
F<br />
A<br />
I<br />
R<br />
G<br />
E<br />
A<br />
B<br />
B<br />
A<br />
U<br />
DER SCHWARZE RITTER<br />
P<br />
A<br />
T<br />
A<br />
L<br />
L<br />
S<br />
E<br />
I<br />
T<br />
S<br />
U<br />
E<br />
B<br />
E<br />
R<br />
A<br />
L<br />
L<br />
T<br />
C<br />
E<br />
S<br />
P<br />
E<br />
L<br />
Z<br />
E<br />
B<br />
G<br />
A<br />
U<br />
L<br />
L<br />
E<br />
E<br />
I<br />
P<br />
I<br />
K<br />
E<br />
E<br />
I<br />
L<br />
H<br />
A<br />
U<br />
S<br />
R<br />
A<br />
T<br />
W<br />
O<br />
S<br />
E<br />
L<br />
U<br />
E<br />
U<br />
K<br />
U<br />
G<br />
U<br />
A<br />
R<br />
F<br />
Z<br />
A<br />
K<br />
E<br />
L<br />
E<br />
I<br />
L<br />
E<br />
E<br />
T<br />
S<br />
E<br />
T<br />
S<br />
E<br />
E<br />
R<br />
B<br />
A<br />
R<br />
I<br />
W<br />
I<br />
D<br />
E<br />
R<br />
L<br />
I<br />
C<br />
H<br />
A<br />
G<br />
E<br />
Z<br />
E<br />
I<br />
T<br />
E<br />
N<br />
N<br />
O<br />
R<br />
A<br />
D<br />
H<br />
E<br />
N<br />
G<br />
E<br />
T<br />
P<br />
N<br />
E<br />
F<br />
N<br />
S<br />
E<br />
R<br />
V<br />
I<br />
T<br />
L<br />
R<br />
H<br />
O<br />
E<br />
D<br />
R<br />
B<br />
U<br />
N<br />
S<br />
E<br />
N<br />
I<br />
O<br />
N<br />
N<br />
E<br />
U<br />
R<br />
A<br />
L<br />
I<br />
L<br />
H<br />
I<br />
T<br />
O<br />
F<br />
F<br />
E<br />
L<br />
O<br />
G<br />
E<br />
R<br />
A<br />
E<br />
T<br />
E<br />
R<br />
E<br />
O<br />
B<br />
S<br />
T<br />
E<br />
R<br />
N<br />
T<br />
E<br />
P<br />
A<br />
R<br />
T<br />
E<br />
I<br />
18<br />
August 2009
Das größte Erholungsgebiet vor den Toren Münchens<br />
Der Langwieder See<br />
Ein Paradies für 20 000 Badegäste<br />
Die Langwieder Seenplatte<br />
Rudern, Tauchen,<br />
Schwimmen oder<br />
Minigolf – Der „Lago<br />
Langwido“ ist die<br />
Alternative zum Urlaub<br />
in der Ferne.<br />
Langwieder Seenplatte, das ist eine Sammelbezeichnung<br />
für mehrere Seen im Westen von München.<br />
Genauer gesagt, den Luß-, den Birken- <strong>und</strong><br />
natürlich den Langwieder See. Das 120 Hektar<br />
große Areal wurde vor 9 Jahren als Naherholungsgebiet<br />
eröffnet <strong>und</strong> zählt mittlerweile zu den beliebtesten<br />
Ausflugszielen der Münchner.<br />
Der Birkensee ist der kleinste der 3 Seen mit<br />
einer Fläche von 4,6 Hektar <strong>und</strong> gehört zum Landkreis<br />
Dachau. Die ursprüngliche Kiesgrube war bis<br />
zur Einbeziehung in das Naherholungsgebiet umgeben<br />
von Feldern <strong>und</strong> nur über Trampelpfade zu<br />
erreichen. Manch einer kann sich vielleicht noch an<br />
das Seil erinnern, das an einem Ast hing <strong>und</strong> die<br />
Möglichkeit bot, tarzanmäßig in den See zu schwingen.<br />
Der Ast existiert zwar nicht mehr, dafür ist der<br />
See heute von leicht zugänglichen Liegewiesen umgeben.<br />
Immerhin: Nacktbaden ist hier erlaubt.<br />
Zwischen Birken- <strong>und</strong> Langwieder See liegt der<br />
Lußsee. Er entstand zwar auch aus einer Kiesgrube,<br />
die aber nicht auf die Dreißiger Jahre zurückgeht,<br />
sondern erst 1995 ausgehoben wurde, um Kies für<br />
den Bau der Eschenrieder Spange zu fördern, einem<br />
Teilstück der Münchner Umgehungsautobahn A99.<br />
Südlich <strong>und</strong> östlich des Sees wurden als Ausgleich<br />
für den Autobahnbau Biotope angelegt, im Norden<br />
<strong>und</strong> Westen laden großflächige Liegewiesen zum<br />
Baden ein.<br />
Mit seinem 2,2 km<br />
langen Ufer ist der<br />
Langwieder See der<br />
größte der Seenplatte.<br />
Leicht zu erreichen über<br />
die A8 Richtung Stuttgart,<br />
Ausfahrt Langwied.<br />
Auch wenn die<br />
Motorengeräusche der<br />
Autobahn von Ferne zu<br />
hören sind, im Sommer<br />
ist der zweitgrößte Badesee<br />
Münchens Ausflugsziel<br />
Nummer Eins.<br />
Der 8 m tiefe See wird<br />
von Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong><br />
vom Langwieder Bach<br />
gespeist. Die Wasserqualität<br />
ist sehr gut, zumal weit <strong>und</strong> breit keine<br />
Industrie angesiedelt ist, die ihre Abwässer in den<br />
See leiten könnten. Seit Jahren werden hier nicht<br />
nur die von der EU festgelegten Grenzwerte, sondern<br />
sogar die Leitwerte eingehalten. Außerdem<br />
wird das Wasser seitens Referats für Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Umwelt ständig kontrolliert. Motorboote sind<br />
auf dem See nicht zugelassen. Lediglich die Wasserwacht<br />
darf sich dieses Fortbewegungsmittels bedienen,<br />
um die Laichgebiete im Norden des Sees zu<br />
schützen. Ruderboote können aber jederzeit ausgeliehen<br />
werden, es sei denn man bringt sein eigenes<br />
Falt- oder Schlauchboot mit. Auch an Land sind<br />
den Freizeitaktivitäten kaum Grenzen gesetzt. Es<br />
sind öffentliche Grillplätze ausgewiesen. Außerdem<br />
es gibt es für die angehenden „Tiger Woods“ einen<br />
Minigolflatz <strong>und</strong> für die Trendsportler 2 Beach-Volleyball-Plätze.<br />
Auch gastronomisch bleiben keine Wünsche offen.<br />
Drei Kioske am See bieten die kleinen Mahlzeiten<br />
zwischendurch. Am Abend bei untergehender<br />
Sonne <strong>und</strong> einem Blick über den See lässt sich die<br />
Gaststätte mit Biergarten „Langwieder See“ nicht<br />
überbieten. Als Vorgeschmack hat der Koch der mz<br />
schon mal ein klassisches Rezept geliefert (s.S. 20).<br />
Sportlich betätigen kann sich auch derjenige,<br />
der nicht mit dem Auto kommt, sondern in die Pedale<br />
tritt. Wer sein Radl mit in die S-Bahn nimmt,<br />
sollte an den Stationen Gröbenzell im Westen,<br />
Lochhausen im Süden, Allach im Osten oder in<br />
Karlsfeld nordöstlich des Sees aussteigen. Von dort<br />
aus sind es jeweils nur wenige Kilometer. Wer die<br />
Langstrecke aus der Innenstadt bevorzugt, dem sei<br />
der Fahrrad-Routenplaner der Stadt München im<br />
Internet empfohlen unter<br />
www.muenchen.de/verticals/Mobilitaet/Fahrrad/<br />
Fahrradnetz/1_Routing/136690/index.html<br />
Ganz egal, mit welchem Verkehrsmittel man seine<br />
Badeutensilien <br />
August 2009 19
Aus der Küche Bayern<br />
Kartoffelsalat, klassisch<br />
Badespaß - Grillen - Picknick,<br />
das sind die magischen drei<br />
Zutaten, ohne die ein gelungenes<br />
Sommerwochenende kaum mehr<br />
vorstellbar ist. Und eines darf dabei<br />
auf keinen Fall fehlen.<br />
Na was wohl?<br />
Der Küchenchef am Langwieder See, Thomas Meier, schmunzelt ein<br />
wenig bei unserer Frage, welchen „kulinarischen Tipp“ er für einen<br />
Ausflug im Sommer den mz-Lesern geben will. Kein W<strong>und</strong>er, denn<br />
das eigene Angebot in Restaurant mit Biergarten „Langwieder See“<br />
(siehe Seite 19) ist reichhaltig <strong>und</strong> lässt keine Wünsche offen.<br />
Dennoch verrät er einige Tipps. Er denkt da zum Beispiel an ein<br />
Picknick an einem der drei Seen in der Umgebung, das ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
nahrhaft ist <strong>und</strong> einfach allen schmeckt. An eine Speise, die man<br />
gut vorbereiten, einfach mitnehmen <strong>und</strong> dann nach Belieben überall<br />
genießen kann.<br />
Küchenchef Thomas Meier weiß:<br />
Ein guter Kartoffelsalat ist kein<br />
einfaches Gericht, will auch<br />
geübt sein. Ist aber ein „Renner“<br />
<strong>und</strong> wer ihn gut macht,<br />
bekommt nur Lob!<br />
Interessante Variationen des Gr<strong>und</strong>rezeptes<br />
finden Sie auf der <strong>GEWOFAG</strong>-Website unter:<br />
www.gewofag.de<br />
Reinschauen <strong>und</strong> nachmachen lohnt sich.<br />
Zubereitung<br />
Die ungeschälten Kartoffeln unter fließenden kalten Wasser waschen, Erde mit<br />
der Spülbürste wegputzen. In gut gesalzenem Wasser kalt in einem großen<br />
Topf auf den Herd stellen <strong>und</strong> bei geschlossenem Deckel gar kochen (ca. 25<br />
Minuten). Das Wasser abgießen, die Kartoffeln z.B. im Abtropfbecken der Spüle<br />
etwas abkühlen, aber keinesfalls auskühlen lassen.<br />
Während die Kartoffeln kochen, einen halben Liter Wasser zum kochen bringen,<br />
den Suppenwürfel hineingeben <strong>und</strong> auflösen. Die Hitze darunter ausschalten<br />
<strong>und</strong> nach etwa 5 Minuten erst einmal 3 EL Essig <strong>und</strong> 1 TL Zucker in die<br />
Brühe (=Suppe) geben, wenig Salz dazu <strong>und</strong> den Maggispritzer. Gut verrühren<br />
<strong>und</strong> probieren: Es muss eine kräftig schmeckende, leicht saure Brühe sein<br />
mit einem Hauch Süße. Evtl. also nachwürzen mit Essig<br />
<strong>und</strong> Zucker (nach Möglichkeit Salz ver-<br />
meiden).<br />
Die Kartoffeln, sobald man<br />
sie gerade schon anfassen<br />
kann, nun rasch schälen <strong>und</strong><br />
gleich in die Schüssel, die<br />
dann mitgenommen wird, hineingeben.<br />
(Siehe Tipp)<br />
Zutaten<br />
(für ca. 6 Portionen)<br />
• 1,5 kg mittelgroße Kartoffeln<br />
(Unbedingt eine festkochende Sorte kaufen, keinesfalls mehlige!)<br />
• ½ l Instantbrühe<br />
(aus einem Suppenwürfel herstellen)<br />
• 4 – 5 Esslöffel heller Essig (Weinessig)<br />
• 1 große weiße Zwiebel (sog. Salatzwiebel)<br />
• 2 gestrichene Teelöffel Zucker<br />
• 3 Esslöffel Öl<br />
(z.B. Raps, Mazola, Livio, Distelöl - aber keinesfalls Olivenöl)<br />
• Salz, Pfeffer <strong>und</strong> (wer‘s mag, der hats ja daheim) 1 Spritzer Maggi<br />
Tipp: Am besten eine Kartoffel schälen <strong>und</strong><br />
in ca. 2-3 mm dünne Scheiben schneiden, bevor<br />
die nächste drankommt. Wer das kann,<br />
machts gleich aus der Hand. Und jede Schicht<br />
Kartoffeln in der Schüssel bekommt noch einen<br />
Hauch Salz <strong>und</strong> Pfeffer, bevor die nächste<br />
Schicht darüber kommt.<br />
Sind alle Kartoffeln geschält<br />
<strong>und</strong> geschnitten, wird die Brühe noch mal kurz aufgekocht <strong>und</strong> kochend<br />
heiß über die Kartoffeln geschüttet. Wichtig: alle Kartoffeln müssen bedeckt<br />
sein.<br />
Die Schüssel wird nun zugedeckt <strong>und</strong> die Kartoffeln müssen in der<br />
Brühe mindestens 2 St<strong>und</strong>en an einem warmen Ort ziehen. Sie sollen<br />
so viel wie möglich von der Brühe aufnehmen.<br />
Kurz vor dem Aufbruch von daheim gießt man die überschüssige Brühe<br />
ab –aber nicht alles bitte! -, vermengt dann vorsichtig die in kleine Würfel<br />
geschnittene Zwiebel mit den Kartoffeln <strong>und</strong> probiert noch mal: Genug<br />
Essig? Genug Zucker <strong>und</strong> vor allem ausreichend Salz?<br />
Dann erst, wenn’s schon ordentlich würzig schmeckt, kommt noch das Öl an<br />
den Salat. Vielleicht reichen ja sogar nur 2 EL, denn „ölig“ schmecken darf der<br />
Kartoffelsalat nicht! <br />
20<br />
August 2009
Der „Stromklau“ geht um!<br />
Von gefräßigen Herden <strong>und</strong> Waschmaschinen<br />
Energieberater<br />
Der Mensch ist kein Topf. So viel steht fest.<br />
Denn im Gegensatz zur gewöhnlichen Haushaltsware<br />
zeigt sich der Mensch als äußerst empfindliches<br />
Wesen bezüglich seiner Wärme- <strong>und</strong> Hitzeempfindlichkeit.<br />
Dem gemeinen Kessel dagegen kann es<br />
gar nicht heiß genug sein, denn je mehr Hitze er<br />
unter seinem Boden verspürt, umso mehr Energie<br />
kann er verbrauchen <strong>und</strong> damit gehässigen Zugriff<br />
auf unseren Geldbeutel nehmen. Gönnen Sie Ihren<br />
Haushaltsgeräten diese klammheimliche Freude auf<br />
keinen Fall. Unser Energieberater hat auch heute<br />
wieder einige Tipps für Sie zusammengestellt.<br />
<br />
Beim Kochen sollten Sie auf Folgendes achten:<br />
Verschließen Sie nach Möglichkeit beim Kochen<br />
die Töpfe <strong>und</strong> Pfannen mit geeigneten Deckeln.<br />
Ohne Deckel entweichen mehr Wärme<br />
<strong>und</strong> Wasser, der Kochvorgang dauert länger <strong>und</strong><br />
Sie verbrauchen mehr Energie. Erhitzen Sie nicht<br />
mehr Wasser als nötig. Kartoffeln <strong>und</strong> Gemüse<br />
müssen nicht im Wasser schwimmen. Zum Garen<br />
genügen wenige Zentimeter Wasser. Mit Schnellkochtöpfen<br />
(Dampfdrucktöpfen) sparen Sie bis zu<br />
50 % Energie <strong>und</strong> Zeit.<br />
Insbesondere für Elektroherde gilt:<br />
Verwenden Sie nur Töpfe <strong>und</strong> Pfannen mit<br />
ebenen Böden. Wählen Sie eine Kochgeschirrgröße,<br />
die zu dem Kochplattendurchmesser passt.<br />
Elektroplatten kochen wirtschaftlicher, wenn die<br />
Höchstleistung nur zum anfänglichen Erhitzen<br />
eingeschaltet wird. Speisen garen dann auch auf<br />
niedrigeren Stufen weiter. Stellen Sie die Kochplatten<br />
kurz vor Beendigung des Kochvorganges<br />
aus <strong>und</strong> nutzen Sie die Restwärme.<br />
Im Übrigen: Gasherde kochen wesentlich umweltfre<strong>und</strong>licher<br />
als Elektroherde, da bei<br />
Elektroherden nur etwa 34 % der im Kraftwerk<br />
eingesetzten Energie in Strom umgewandelt<br />
werden. Aber auch mit modernen Elektroherden<br />
können Sie Energie sparen, denn durch neue Techniken<br />
wie bessere Wärmedämmung oder Glaskeramik-Kochstellen<br />
wurde auch der Energieverbrauch<br />
von Elektroherden deutlich verringert.<br />
Beim Waschen sollten Sie Ihre Maschine nach<br />
Möglichkeit nur voll beladen betreiben. Zwar besitzen<br />
einige neuere Modelle eine Mengenautomatik,<br />
die den Wasser- <strong>und</strong> Stromverbrauch der<br />
Wäschemenge anpasst. Trotzdem wäscht eine voll<br />
beladene Waschmaschine immer noch am günstigsten.<br />
Für normal verschmutzte Wäsche reichen<br />
in aller Regel 60 °C. Das bringt etwa 30 % Energieeinsparung<br />
gegenüber dem Waschprogramm mit<br />
95 °C.<br />
Wenn Sie diese kleinen Tipps beachten, sparen<br />
Sie nicht nur Geld, sondern schonen auch Ihre<br />
Umwelt.<br />
<br />
August 2009 21
Rätsel<br />
Die große Rätselseite mit Gewinnspiel<br />
<br />
Münchens schönstes Naherholungsgebiet lädt ein!<br />
mit Gewinnspiel<br />
Ferien, Sommer, baden gehen! Wo geht das besser als an einem schönen, idyllisch gelegenen See? Dem<br />
See, der gesamten Seenplatte nahe der Autobahn A 8 nach Stuttgart seinen Namen gegeben hat. Die GE-<br />
WOFAG lädt Sie ein, einen Tag lang mit Ihren Kindern einen Ausflug dorthin zu genießen, vollgepackt mit<br />
vielen Überraschungen. Dazu müssen Sie nur die folgende Frage beantworten:<br />
Wie heißt der zweitgrößte Badesee München?<br />
Tragen Sie die Buchstaben der nummerierten Felder in die unten vorgegebenen Kästchen ein.<br />
Zu gewinnen sind 2 Familienpakete zu je 5 Personen.<br />
Es warten auf dem Weg zu dem besagten See<br />
viele Überraschungen auf Sie. Und am Abend lädt<br />
der Wirt des besten Restaurants am Platz alle Teilnehmer<br />
ein zu einem kräftig-bayerischen 5-Gänge-Menü.<br />
Ort <strong>und</strong> Zeit werden mit den Gewinnern<br />
abgestimmt. Viel Spaß beim rätseln!<br />
betrachten<br />
etwas<br />
Einzigartiges<br />
Beamter<br />
im<br />
auswärt.<br />
Dienst<br />
engl.<br />
Schachtofen<br />
englisch:<br />
benutzen<br />
veraltet:<br />
Gefolgsleute<br />
süße<br />
Backwaren<br />
Frauenname<br />
kanarische<br />
Insel<br />
Drahtzieher,<br />
Anstifter<br />
poet.:<br />
Fohlen<br />
Stadt in<br />
Italien<br />
(Turm)<br />
Wurzelgemüse<br />
Dackel<br />
Name<br />
von<br />
Flüssen<br />
Fachvortrag<br />
Fischöl<br />
bereits<br />
Normalmaß<br />
eingefräste<br />
Rille<br />
Wertpapier<br />
große<br />
Trockenheit<br />
ehem.<br />
Name<br />
von<br />
Tallinn<br />
persönlicher<br />
Einsatz<br />
krumme<br />
Linie<br />
jüd.<br />
Männername<br />
ermüdend<br />
Riechorgane<br />
Tragebehälter<br />
(Mz.)<br />
9<br />
Vorname<br />
von US-<br />
Filmstar<br />
Costner<br />
Gewässer<br />
in<br />
Italien<br />
8<br />
Liebschaften<br />
biblischer<br />
Ort in<br />
Galiläa<br />
2<br />
Hauptstadt<br />
von<br />
Baschkirien<br />
Vater<br />
unseres<br />
Kalenders<br />
Inseleuropäerin<br />
Kfz-Z.<br />
Gelsenkirchen<br />
Teil<br />
eines<br />
Pullovers<br />
nordeurop.<br />
Hauptstadt<br />
4<br />
Kfz-Z.<br />
Minden<br />
deutsche<br />
Vorsilbe<br />
schott.<br />
Königin<br />
(...<br />
Stuart)<br />
Rasensport<br />
häufiger<br />
islamischer<br />
Richter<br />
giftiger<br />
Bodenausdunst<br />
11<br />
roter<br />
Edelstein<br />
6<br />
südamer.<br />
Alligator<br />
Einrichtungsgegenstände<br />
Männerkurzname<br />
(engl.)<br />
Obstkern<br />
südasiatischer<br />
Wind<br />
britischer<br />
Gesetzentwurf<br />
franz.<br />
Departementhptst.<br />
Getreidespeicher<br />
Taxi<br />
in England<br />
altröm.<br />
Dichter<br />
ein<br />
Insekt<br />
engl.<br />
Briefanrede<br />
Aushilfskraft<br />
(ugs.)<br />
5<br />
Leuchte<br />
aus<br />
Wachs<br />
ital.<br />
Mittagsruhe<br />
Milchorgan<br />
beim<br />
Rind<br />
schräg<br />
Dotter<br />
13<br />
franz.<br />
Departementhptst.<br />
Chromosomenerbanlagen<br />
Kfz-Z.<br />
Landsberg/<br />
Lech<br />
ein<br />
Trinkgefäß<br />
schweiz.:<br />
Geröllhalde<br />
Laut,<br />
Klang<br />
altamer.<br />
Indianer<br />
in<br />
Mexiko<br />
österr.<br />
express.<br />
Lyriker<br />
† 1914<br />
12<br />
Sohn<br />
Isaaks<br />
(A.T.)<br />
verrückt<br />
Gerät<br />
der<br />
Zirkusartisten<br />
Meeresraubfisch<br />
venezian.<br />
Admiral<br />
† 1792<br />
10<br />
an<br />
Jahren<br />
zunehmen<br />
telegrafieren<br />
per<br />
Code<br />
7<br />
nach<br />
oben<br />
offene<br />
Halle<br />
Rufname<br />
der<br />
Chanel<br />
Bergstock<br />
der<br />
Albula-<br />
Alpen<br />
med.:<br />
W<strong>und</strong>absonderung<br />
Besessenheit<br />
Männername<br />
Warmwasserzierfisch<br />
1<br />
rotes<br />
Stierkämpfertuch<br />
schweiz.<br />
Kantonshauptstadt<br />
griech.<br />
Göttin<br />
der<br />
Kunst<br />
Vorfahr<br />
Abk.:<br />
Mister<br />
Fragewort<br />
lachsartiger<br />
Fisch<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Titan<br />
Hptst.<br />
von New<br />
Mexico<br />
(Santa ...)<br />
Gartengemüse<br />
seichte<br />
Stelle<br />
3<br />
erschaffen<br />
Die Auflösung des Riesen-Rätsels der<br />
letzten Ausgabe finden Sie auf Seite 18<br />
LÖSUNG<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Teilen Sie uns die Lösung mit auf einer ausreichend<br />
frankierten Postkarte (bitte weder Fax noch E-Mail):<br />
<strong>GEWOFAG</strong><br />
mz Rätselredaktion<br />
Kirchseeoner Straße 3<br />
81669 München<br />
Teilnahmeschluss: 31. August 2009. Teilnehmen können nur Mieter<br />
der <strong>GEWOFAG</strong>. Die Gewinner werden durch das Los bestimmt.<br />
22<br />
August 2009
Unterhaltung von Florian Mitgutsch<br />
Für unsere Kleinen<br />
Der Lügen-Luggi<br />
Der Lügen-Luggi erklärt euch endlich was wirklich wahr ist.<br />
Kinder, euch hat man doch sicher erzählt, dass die Sonne deshalb untergeht, weil die Erde<br />
sich dreht <strong>und</strong> es da dunkel wird, wo die Erde sich von dem Sonnenschein wegdreht.<br />
Klingt logisch, ist aber natürlich totaler Blödsinn. In Wirklichkeit geht der Sonne regelmäßig<br />
die Farbe aus. Und weil ihr das peinlich ist, schleicht sie sich hinter den Horizont um dann<br />
ungesehen schnell zum Farbladen zu sausen. Da tankt sie dann Gelbe Farbe auf, zahlt<br />
1,50 Euro dafür <strong>und</strong> saust schnell wieder an ihren Platz zurück. Ja Kinder, das ist die<br />
Wahrheit <strong>und</strong> nichts anderes. Ich schwöre es!!<br />
Euer Luggi<br />
Der Gewomini <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>e<br />
Liebe Kinder, der Gewomini ist der kleine, gute Geist der Gewofaghäuser.<br />
Er ist der beste Fre<strong>und</strong> der Kinder. Ohne sie gäbe es ihn gar nicht <strong>und</strong> nur<br />
sie können ihn sehen, für die Erwachsenen ist er unsichtbar. Und wie das bei<br />
Geistern so üblich ist kann er auch fliegen <strong>und</strong> durch Wände schweben <strong>und</strong>,<br />
weil Kinder ja nachts schlafen, erscheint er tagsüber. Er hat auch zwei Lieblinsfre<strong>und</strong>e,<br />
die Jelena <strong>und</strong> den Fritz. Diese beiden, aber auch all die anderen<br />
Kinder erleben mit Gewomini lustige Abenteuer, helfen denen die es brauchen<br />
<strong>und</strong> stellen oft Unsinn an dass nur so kracht.<br />
August 2009 23
Geschichten aus Hellabrunn<br />
Franca-Martina,<br />
Tierpark München<br />
<strong>und</strong><br />
Vor gut einem Jahr, aus Anlass der 850-Jahr-Feier der<br />
Stadt München erzählte Münchens Oberbürgermeister<br />
der Reporterin der Süddeutschen Zeitung,<br />
Astrid Becker, die Geschichte aus dem Tag seines Lebens,<br />
an dem er Schweine ein für alle Mal hätte verfluchen<br />
können. Er wollte nämlich seine besondere<br />
Beziehung zu den Pinselohrschweinchen demonstrieren<br />
<strong>und</strong> dies durch eine Streicheleinheit seinerseits<br />
unter Beweis stellen. Doch die Sau, Frau Nagel,<br />
die gerade Ferkel geworfen hatte, wollte davon so<br />
gar nichts wissen <strong>und</strong> beantwortete den missdeuteten<br />
Annäherungsversuch, indem sie ihre mächtigen<br />
Hauer in den Bauch des OB rammte.<br />
Den dann doch nicht ausgestoßenen Fluch<br />
hätte der Oberbürgermeister auch sofort zurückgenommen,<br />
als der Stadt zu ihrem Geburtstag die<br />
kleinen „Borstelchen“ als Geschenk des Tierparks<br />
Hellabrunn präsentiert wurden. Zoodirektor Henning<br />
Wiesner hatte sich nämlich zum Ziel gesetzt,<br />
der Stadt auf seine Weise viel Glück <strong>und</strong> damit „viel<br />
Schwein“ für die nächsten 850 Jahre zu wünschen.<br />
So begann die Züchtung der kleinen „Borstelchen“,<br />
eine Kreuzung der alten Hausschweinrassen „Cerdo<br />
Iberico“ aus Andalusien <strong>und</strong> „Duroc“ aus Kanada<br />
mit Wildschweinen, die noch weit bis ins Mittelalter<br />
in der Stadt München lebten. Nun, ein Jahr später,<br />
ist „Borstelchen“ bereits Mutter geworden <strong>und</strong><br />
hat einen kleinen Eber <strong>und</strong> drei kleine Sauen zur<br />
Welt gebracht. Bestens zu erkennen an dem wildsauähnlichen<br />
Kopf, ihren Stehohren <strong>und</strong> den Ringelschwänzchen.<br />
Doch nicht nur „Borstelchen“ war in letzter Zeit<br />
aktiv. Auch die Esel-Stute „Pellegrina“ hat sich verliebt,<br />
<strong>und</strong> zwar in „Franco“. Beide gehören zu einer<br />
die kleinen Borstelchen<br />
sehr alten Haustierrasse, die in Süditalien beheimatet ist <strong>und</strong><br />
die durch die zunehmende Motorisierung nicht mehr gebraucht<br />
wurde. Dieser Umstand hat sie leider fast aussterben lassen. Das<br />
Ergebnis der Liaison ist die kleine Stute „Franca-Martina“, die seit<br />
einem Monat ihre ersten Gehversuche im Freien machen darf<br />
<strong>und</strong> noch nicht so ganz sicher auf den Beinen ist.<br />
Gleich in der Nachbarschaft ist „Gretchen“ zu Hause, eine<br />
Murnau-Werdenfelser Kuh, deren Rasse ebenfalls zu den bedrohten<br />
Haustieren zählt. Sie hat vor sechs Wochen den Bullen „Julius“<br />
zur Welt gebracht, der allerdings von der kraftvollen Ausstrahlung<br />
eines Bullen noch etwas entfernt ist <strong>und</strong> eher schüchtern<br />
den Besuchern des Kindertierparks zeigt. <br />
Julius,<br />
der schüchterne Bulle<br />
24<br />
August 2009