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4. Symphoniekonzert - Staatskapelle Dresden

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Claude Debussy<br />

* 22. August 1862 in Saint-Germain-en-Laye (bei Paris)<br />

† 25. März 1918 in Paris<br />

revolutionäre klänge<br />

Debussys »Prélude à<br />

l’après-midi d’un faune«<br />

»Prélude à l’après-midi d’un faune«<br />

(»Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns«)<br />

nach Stéphane Mallarmé<br />

für Orchester<br />

Très modéré<br />

entstanden<br />

zwischen 1891 und September 1894<br />

als erster Teil eines geplanten<br />

Triptychons aus »Prélude,<br />

Interlude et Paraphrase finale«<br />

gewidmet<br />

Raymond Bonheur, befreundeter<br />

Komponist und ehemaliger Kommilitone<br />

am Pariser Conservatoire<br />

uraufgeführt<br />

am 22. Dezember 1894 in der<br />

Salle d’Harcourt in Paris (Orchestre<br />

de la Société Nationale de<br />

Musique, Dirigent: Gustave Doret)<br />

dichterische vorlage<br />

das 1876 erschienene Gedicht<br />

»L’ Après-midi d’un faune« von<br />

Stéphane Mallarmé (1842-1898)<br />

Besetzung<br />

3 Flöten, 2 Oboen,<br />

Englischhorn, 2 Klarinetten,<br />

2 Fagotte, 4 Hörner, Schlagzeug,<br />

2 Harfen, Streicher<br />

V er l ag<br />

Breitkopf & Härtel, Wiesbaden<br />

Dauer<br />

ca. 11 Minuten<br />

C<br />

laude Debussy sah sich verschiedensten Einflüssen ausgesetzt,<br />

bevor er einen eigenen Musikstil entwickelte: Nach Studien am<br />

Pariser Conservatoire reiste er als Hauspianist Nadeschda von<br />

Mecks, der langjährigen Mäzenin Peter Tschaikowskys, mehrmals<br />

nach Russland und begeisterte sich für die Musik Modest<br />

Mussorgskis. Mit 22 Jahren wurde ihm für die Kantate »L’Enfant prodigue«<br />

der begehrte Rom-Preis verliehen, verbunden mit einem dreijährigen Rom-<br />

Aufenthalt, bei dem er die Bekanntschaft mit Franz Liszt und Giuseppe<br />

Verdi machte. In den Jahren 1888/1889 besuchte er Aufführungen von »Tristan<br />

und Isolde« und »Parsifal« bei den Bayreuther Festspielen – und geriet<br />

unter den Einfluss Richard Wagners. Schon bald allerdings machte sich<br />

Debussy weitgehend frei von diesen Vorbildern. Angeregt durch die Musik<br />

außereuropäischer Kulturkreise, die er auf der Pariser Weltausstellung 1889<br />

kennenlernte, entwickelte er einen eigenen Stil, ein nuanciertes Klang- und<br />

Farbenspiel, sinnlich, naturhaft, fantastisch. »Mir sind einige Töne aus der<br />

Flöte eines ägyptischen Hirtenknaben lieber, er gehört zur Landschaft und<br />

hört Harmonien, die ihre Lehrbücher ignorieren«, sollte er später in den<br />

fiktiven Gesprächen mit seinem Alter ego »Monsieur Croche« (»Herr Achtelnote«)<br />

äußern. Im »Prélude à l’après-midi d’un faune« (»Vorspiel zum Nachmittag<br />

eines Fauns«) wird dieser Stil zum ersten Mal greifbar.<br />

Zu diesem Werk ließ sich Debussy durch das Gedicht »L’ Après-midi<br />

d’un faune« des Literaten Stéphane Mallarmé anregen, das dieser unter dem<br />

Eindruck eines Bildes von François Boucher (»Pan und Syrinx«) geschrieben<br />

hatte. Debussy war ein großer Bewunderer Mallarmés, der Galionsfigur des<br />

literarischen Symbolismus im ausgehenden 19. Jahrhundert. Traumbilder,<br />

Metaphern, atmosphärisch aufgeladene Szenerien und das Spiel mit Assoziationen<br />

und der Vorstellungswelt des Lesers waren wichtige Ausdrucksmit-<br />

12 13 <strong>4.</strong> SYMPHONIEKONZERT

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